Leiden für neue Schuh-Trends – krank durch Chemikalien, Kinderarbeit, Ausbeutung!

Die Messe Gallery SHOES in Düsseldorf ist die internationale Fashion Trade Show für Schuhe, Taschen und Accessoires. Hunderte Brands aus 31 Ländern zeigen im März ihre neuesten Kollektionen an Damen-, Herren- und Kinderschuhen, Taschen, Gürtel, Kleinlederwaren und weiteren Accessoires. Die Realität, in der diese Waren produziert werden, könnten die Damen und Herren abschrecken. Denn dort, wo Hunger und Dürre für  die Menschen an der Tagesordnung sind, „klaut“ man ihnen auch noch das letzte Wasser, z. B. in Äthiopien. In der chinesischen Fabrik in Äthiopien gibt sogar Ivanka Trump ihre Schuhbestellungen ab. Wenn die Damen und Herren wüssten, wie und wo die Schuhe produziert werden, würde der „Schrei“ verstummen. Wie viel Macht die Schuhgiganten haben, zeigt der Fall aus Indonesien! Viele hören immer nur von den schrecklichen Bedingungen in Bangladesch, doch auch in Indonesien werden Schuhe billig produziert. Nachdem der Mindestlohn für die 1,5 Millionen Arbeiter, meist Frauen, erhöht werden sollte, drohten die Hersteller mit Abwanderung in „Billiglohnländer“. Nicht nur, dass für billiges Leder in China Hunde gehäutet werden, die Karawane zieht weiter, wenn die Löhne steigen, und zwar dorthin, wo es noch billiger geht, Leid und viele Chemikalien inclusive. Und sollten Sie gerade wieder neue Schuhe kaufen wollen, bedenken Sie, Sie tragen diese Schuhe mit den Chemikalien. Immer wieder finden Landesuntersuchungsämter gefährliche Gifte und krebserregende Stoffe in Schuhen.

Leiden für billige Schuhe

War Ihnen bekannt, dass China auf Grund der steigenden Betriebskosten im Inland Schuhe jetzt in Äthiopien herstellt? Einige chinesische Hersteller haben ihre Produktionen nach Afrika verlagert, darunter auch Huajian, ein chinesischer Schuhriese, der Produkte für Ivanka Trump herstellt. Die Huajian-Gruppe ist einer der größten Damenschuhhersteller mit Hauptsitz in Dongguan, Guangdong im Süden Chinas. Mit zwei Fabriken in Ganzhou und Dongguan stellt Huajian jedes Jahr mehr als 100.000 Paar modische Schuhe für Ivanka Trump her.

Noch nie waren Schuhe so günstig wie heute. Musste man früher mindestens 2 Tage arbeiten, um sich ein paar schöne Pumps zu leisten, reicht heute schon der Lohn von 2 Stunden aus, um modisch up-to-date zu sein. Immer wieder finden Landesuntersuchungsämter gefährliche Gifte und krebserregende Stoffe in Schuhen, denn was billig ist, wird auch billig produziert!

Beim Gerben des Leders werden Chemikalien eingesetzt. Besonders gefürchtet ist dabei das sogenannte Chrom VI, welches als hochallergen gilt. Langzeitgefahren sind vor allem die krebserzeugende und die erbgutschädigende Wirkung.

Immer wenn Sie ein Modeprodukt aus Leder kaufen – sei es eine schicke Handtasche oder ein Paar bequeme Schuhe – bedenken Sie bitte die unfassbare Grausamkeit, die am Beginn der Schöpfungskette für dieses Produkt steht. Hinzu kommt, dass auch Kinder in der Lederindustrie unter unmenschlichen Bedingungen arbeiten müssen. Sie arbeiten Tag für Tag mit giftigen Chemikalien.

Mit wie vielen Chemikalien gearbeitet wird, sehen Sie an Hazaribagh, dem Zentrum der Lederindustrie in Bangladesch.

Viele Verbraucher wissen nicht, wie das Leder ihrer Stiefel oder Taschen produziert wird. Nur wenige Unternehmen geben detaillierte Informationen über ihre Lieferanten preis. Laut den Daten von Datamyne importierten mehr als ein Dutzend Mode- und Schuhhersteller im November 2016 in Bangladesch hergestellte Produkte.

Very young children play and work around deep, open vats of tanning chemicals. This child stirs hides [Tierhäute] soaking in a chemical bath. undark.org

Das ist die grenzenlose Grausamkeit der Modeindustrie. Kaufen Sie sich oft neue Schuhe oder neue Handtaschen aus Leder? War Ihnen bekannt, dass für Leder nicht nur Kühe lebend gehäutet und ihre Beine abgehackt werden? Für China, wo die Haut von Hunden ein Nebenprodukt des Hundefleischhandels ist,

und weil alles billig sein soll, findet die Lederverarbeitung in Bangladesch, Indien und anderen Teilen der Entwicklungsländer statt, wo die Vorschriften locker sind und Gifte frei fließen! Ungefähr 90 Prozent von Bangladeschs Leder wird in Hazaribagh gegerbt. Hazaribargh produziert seinen entscheidenden Anteil der Landesexporte für Käufer in den USA, in Japan und Europa. Etwa 21 Millionen Liter in Form von unbehandeltem Abwasser, von tierischen Abfällen wie Fleisch und Fett fließen pro Tag in offene Kanäle. Dazu kommen die gefährlichen Chemikalien.

Kinder arbeiten in einigen der gefährlichsten Gerberei-Jobs.

So werfen sie Häute in eine große Trommel voller Chromsulfat und anderen Chemikalien. Rohe Häute, die in der Gerberei ankommen, werden mit Kalk und Natriumsulfid getränkt, um Haare und Fett zu entfernen. Einige Arbeiter waten barfuß durch die kaustische [=ätzende] Lösung, um die Häute zu pflegen. Zahlreiche Studien haben stark erhöhte Werte an Chrom und anderen Chemikalien im Boden und im Wasser von Hazaribagh gefunden. Viele der mehr als 30 Chemikalien, die für die Tierhäute verwendet werden, haben ihre eigenen Gefahren. Arbeiter haben geschwärzte und sich abschälende Haut an Händen und Füßen, weil sie lange Zeit Gerbstoffen ausgesetzt waren. Andere husten fast ständig. In Hazaribagh gibt es kaum Schutz für Arbeiter und Kinderarbeit ist üblich, wie die Non-Profit-Gruppe Human Rights Watch in einem umfangreichen Bericht  dokumentiert.

Schuhe werden heute überwiegend im Ausland produziert und der benötigte Rohstoff Leder ebenso. In China, Indien, Bangladesh und Taiwan, um nur einige zu nennen. Billigstes Leder für den Weltmarkt nimmt keine Rücksicht auf Arbeitsbedingungen (auch Kinderarbeit), unter denen es entsteht, oder auf Umweltschutz. Eine Kennzeichnungspflicht besteht weder für die Art (von welchem Tier), aus welchem Land, noch für die dafür benutzten Chemikalien. Hauptsache: Billig, billig, billig!

Das wirtschaftlich wichtigste Nebenprodukt der Fleischindustrie ist die Haut der Tiere. In Zahlen ausgedrückt sind das bis zu 50 Prozent des Gesamtwertes der Rindernebenprodukte! Der Ledermarkt ist 12 Milliarden Dollar schwer.

Nachdem die Produktion von Leder in China immer teurer wird, wird vermehrt in Indien billiges Leder produziert. Paradox, gilt es doch als das Land der „heiligen“ Kühe. Je billiger Leder produziert wird, desto höher der Preis für die Umwelt und die Tiere, deren Qualen beim Schlachten grausam sein müssen. Meist werden sie lebendig gehäutet, damit das Fell nicht mit Blut voll gespritzt wird. Die Menschen, die mit den gefährlichen Chemikalien das Leder herstellen müssen, erkranken. Da die Produktion in Indien, Bangladesch oder Pakistan viel günstiger ist als in China, hat China bereits selbst seine Produktion in diese Länder outgesourct. Somit trägt auch China zu diesem Leid bei. Immer wieder gerät China wegen mangelndem Tierschutz in die Kritik. Doch die anderen Länder holen auf. Siehe: Leder! Kühe werden lebend gehäutet und ihre Beine werden abgehackt – The truth about leather: Cows skinned skinned alive for leather have their limbs cut off

Im Zuge eines umfassenden Strukturwandels sind große Teile der textilverarbeitenden Industrie in den letzten Jahren in Niedriglohnländer abgewandert. Auch wenn mit Adidas, Puma und Hugo Boss einige der führenden Modemarken der Welt ihren Sitz in Deutschland haben, ist die Fertigungsstufe weitgehend ausgelagert. Heute importiert Deutschland mehr Textilien und Bekleidung, als es exportiert. Die wichtigsten Herkunftsländer liegen dabei im asiatischen Raum. China, Vietnam und Bangladesch nehmen hier prominente Positionen ein. Doch zwei weitere Länder kommen hinzu, zum einen das durch Brandrodungen zerstörte Land Indonesien und das, in dem die schlimmste Dürre seit 30 Jahren herrscht: Äthiopien.

Wie viel Macht die Schuhgiganten haben, zeigt der Fall aus Indonesien:

Indonesiens Hersteller von Textilien, Bekleidung und Schuhen bilden eine der größten Branchen des verarbeitenden Gewerbes. Nach Angaben des Industrieministeriums beschäftigten sie 2012 zusammen rund 1,5 Mio. Mitarbeiter. Insgesamt gab es 2011 fast 2900 Branchenbetriebe. Bei Schuhen verzeichnete die Indonesian Footwear Association eine Zunahme von mehr als 10% und gehörte zu den TOP 10 Ländern die Schuhe produzierten.

Nachdem die Mindestlöhne in Indonesien angehoben werden sollten, drohten laut Angaben der Indonesian Footwear Association gleich 46 ausländische in Indonesien produzierende Schuhhersteller, ihre Fertigungsschritte in andere Länder mit geringeren Lohnkosten wie Myanmar oder Vietnam zu verlagern. Sie klagen unter anderem über zunehmende Arbeitskämpfe und „komplett überzogene Lohnforderungen von Seiten der Gewerkschaften“. Ähnlich sah die Lage auch in der Textil- und Bekleidungssparte aus.

Die dramatischen Folgen nach der Drohung der Schuhgiganten, in andere Billiglohnländer abwandern zu wollen

Der Gouverneur von Jakarta beispielsweise erhöhte die gesetzlichen Mindestlöhne zum 1. 1. 14 nur um 10% im Vergleich zum Vorjahr, auch andere Provinzen folgten dem Vorbild der Hauptstadt. Die meisten Bekleidungs-, Textil- und Schuhhersteller wollen nach Angaben von Branchenkennern dem Land nicht den Rücken kehren, zumal außerhalb der Hauptstadt die Löhne immer noch auf einem sehr niedrigen Niveau liegen. Es dürfte vielmehr zu Wanderungsbewegungen innerhalb des Archipels kommen. Viele der noch in Jakarta produzierenden Fabriken werden in den nächsten Jahren in die angrenzenden Provinzen West- und Mitteljava umziehen, denn dort geht es noch immer billiger.

Konkurrenz zu Indonesien bleiben Billiglohnländer wie Myanmar oder Bangladesch.

Myanmar möchte nach jahrzehntelanger isolierter Militärdiktatur das neue Bangladesch werden. Wöchentlich eröffnen Textilfabriken, auch deutsche Unternehmen wittern ihre Chance.

Adidas hat in Hlaing Tharyar eine Schuhfabrik errichtet, in der rund 100.000 Mitarbeiter beschäftigt werden.

Näherinnen zuhause © Lauren DeCicca MAKMENDE

Recherchen ergaben, dass auch in Myanmar die Arbeiterinnen ausgebeutet werden: Niedrige Gehälter, massive Überstunden und Kinderarbeit sind keine Ausnahme. Bei der Ausbreitung der Industrie wurden zudem Landrechte missachtet. Siehe: Erschreckende Studie zur Produktion für H&M, C&A, Primark und Co – Myanmar, das neue Bangladesch! – Garment industry in Myanmar far from fair

Zwei Fabriken sind wegen gestiegener Mindestlöhne geschlossen worden. Und die Karawane zieht weiter, denn fast die Hälfte der 15 Schuhfabriken, die derzeit in Myanmar in Betrieb sind, sollen bereits wieder geschlossen werden.

Es geht noch billiger ….Textil-, Bekleidungs-, Schuh- und Lederwarenindustrie – auf nach Afrika, in ein Land, in dem die schlimmste Dürre seit 30 Jahren herrscht: Äthiopien

Die Schuhindustrie hat festgestellt: Es geht noch billiger – also zieht die Karawane weiter – nach der Verlagerung der Schuhproduktion von Europa nach Asien wird zunehmend Afrika als Standort erschlossen. Eine Vorreiterrolle nimmt dabei Äthiopien ein. Das ostafrikanische Land will sich vom Rohhautlieferanten zum Schuhexporteur wandeln. Äthiopien hat auf diesem Gebiet für die Unternehmen Vorteile: Es gibt Arbeitskräfte ohne Ende, die äthiopischen Arbeiter gelten im afrikanischen Kontext als leistungsbereit und diszipliniert und sind zudem extrem billig und Äthiopien will sich in den kommenden Jahren als ein neues internationales Zentrum der Textil-, Bekleidungs- und Lederproduktion etablieren. Stand 2017 wurden in Äthiopien 28 Ledergerbereien und 18 Schuhfabriken betrieben. .

Die chinesische Fabrik in Äthiopien

Äthiopische Arbeiter sind „halb so effizient wie chinesische Arbeiter“ so ein chinesischer Bericht (Zhang Zizhu).

Eine Autobahn, die von den Chinesen gebaut wurde, führt von Addis Abeba nach Adama. Nach etwa 40 km von Addis Abeba  kommt eine Abfahrt und diese verläuft dann direkt in ein offenes Feld. Ein altes, zerkratztes Poster mit verschwommenen chinesischen Schriftzeichen „China-Äthiopien-Freundschaft“ klebt an der Abfahrt.

Dann irgendwann weiter, der „Oriental Industrial Park“ von Dukem, eine Stadt in Zentraläthiopien. Es ist nach dem Dukem River benannt. Diese Stadt liegt in der Oromia Special Zone, dort, wo auch die Rosen aus Äthiopien herkommen: An Rosen aus Äthiopien für Europa klebt Blut!

Hier sind mehr als 20 chinesische Unternehmen. In einem der Fabrikschuppen schneiden, nähen und kleben Arbeiterinnen für die Herstellung von Damenschuhen. Über den Arbeitern hängen die Slogans, mit roten Fahnen in chinesischer, englischer und amharischer Sprache  „Pünktlichkeit ist Integrität“, „Frühe Ankunft ist Verschwendung“ und „Späte Ankunft ist Verspätung“.

Diese Fabrik gehört der Dongguan Huajian Group. Seit der Gründung in Äthiopien im Jahr 2012 wurden über 4.000 Mitarbeiter beschäftigt, davon mehr als 90% Menschen aus der Region.

Jedes Jahr werden etwa 2.400.000 Paar Schuhe, darunter Marken wie Naturalizer, Nine West und GUESS mit der Aufschrift „Made In Ethiopia“, für den US-amerikanischen Markt verschifft.

Um in der Fertigung tätig zu sein, müssen die Arbeiterinnen in der Lage sein, die gleichen Tätigkeiten über einen längeren Zeitraum wiederholt auszuführen, was eine ausreichende körperliche Verfassung und schnelle Hände erfordert, so ein Bericht aus China. 

„Ein! Zwei! Drei! Vier! «Die Arbeiter marschieren an Ort und Stelle auf das Kommando. Ein Slogan lautet: „100 Prozent Verständnis, 100 Prozent Zusammenarbeit, 100 Prozent Gehorsam, 100 Prozent Ausführung“ an einer Wand dahinter.

Zehn Minuten später wird die Produktion fortgesetzt. Das gleiche „Training“ wird zweimal täglich durchgeführt. Manchmal werden die Arbeiter dazu aufgefordert, das Werkslied auf Chinesisch zu singen.

In Äthiopien beträgt das Grundgehalt eines regulären Schuharbeiters etwa 40-50 US-Dollar (Zhang Zizhu).

Der 29-jährige Kidane Ketema arbeitet an einer Produktionslinie, in der der Lederschnitt für die Sandalenherstellung durchgeführt wird. Von 7 Uhr morgens bis 21 Uhr nachts sammelt und repariert er beschädigte Waren in einer gelben Uniform, die für das Personal der Qualitätskontrolle bestimmt ist. Kidane erhält 1.400 Birr (etwa 63 US-Dollar) pro Monat mit drei Mahlzeiten pro Tag. Kidane kann jedoch immer noch kein Geld für sich selbst sparen – außer 600 Birr zur Miete, die Lebenshaltungskosten sind hoch und er muss seine Eltern mit unterstützen. „Es ist gut, hier zu arbeiten, außer dem Gehalt. Kidane hofft, einen Job zu finden, der besser bezahlt wird.“

Nicht nur aus China strömt internationales Kapital in den äthiopischen Markt. In Hawassa, einer Stadt südlich von Addis Abeba, steht ein 1,3 Millionen Quadratmeter großer Industriepark fast zur Auslieferung bereit. Unter der Leitung des US-amerikanischen Bekleidungsriesen PVH Group wird eine Gruppe von Textil- und Bekleidungslieferanten aus China, Indien, Taiwan, Sri Lanka und anderen Ländern bald die 37 Fabrikgebäuden im Park übernehmen. Es wird in Zukunft keine Überraschung sein, wenn Designermarken wie Tommy Hilfiger und Calvin Klein mit dem Label „Made in Ethiopia“ versehen werden.

Dazu auch: In Äthiopien lassen sich immer mehr ausländische Firmen nieder, für die Einheimischen bleibt nichts – sie hungern weiter! – Ethiopia declares state of emergency over protests

Industrie Boom – Äthiopien gemeinsam mit der Türkei – Äthiopien erhält Maschinen, Apparate und Geräte für die Textil- und Lederindustrie sowie Teile davon größtenteils aus der Türkei.

Die Akgün-Gruppe aus der Türkei unterzeichnete 2009 eine Vereinbarung mit der äthiopischen Regierung, die es ermöglicht, eine internationale Industriezone in der Region Oromia in der Nähe von Legetafo zu entwickeln. Mit einer Fläche von 600 000 km2 erstreckt es sich von den Grenzen mit dem Sudan zu den Grenzen mit Somalia, und von den Grenzen des Afar-Land bis zur abessinischen Hochebene. Akgün hatte sich zunächst 100 Hektar Land von der regionalen staatlichen Regierung gesichert, die in Zukunft erweitert wird, sobald das Projekt fertiggestellt ist. Die Gesamtkosten des Projekts werden auf 10 Milliarden Dollar geschätzt und voraussichtlich sollen eine Million Menschen beschäftigt werden. Akgün arbeitet mit vielen Geschäftspartnern von verschiedenen bekannten Marken in der Europäischen Union.

Das Netzwerk erstreckt sich auf Länder wie Deutschland, Frankreich, Österreich, Belgien, Italien und Südkorea.

Hier einige Produzenten – größter Produzent ist die Türkei!

  • Huajin, chinesischer Schuh- und Lederwarenproduzent, ist Vertragspartner von Calvin Klein, Coach und Louis Vuitton, das Ziel: 100 000 Arbeitnehmer binnen weniger Jahre, angepeilte Gesamtinvestition angeblich 2,2 Mrd. $.
  • Pittards, britische Lederbekleidungsfirma, will ihr Engagement in Äthiopien in den nächsten fünf Jahren vervierfachen. Das Unternehmen produziert derzeit mit 1200 lokalen Mitarbeitern monatlich 100.000 Arbeits- und 5000 Bekleidungshandschuhe sowie 186.000 qm Qualitätsleder für die Weiterverarbeitung in hochwertige Bekleidung und Accessoires.
  • Saygin Dima Textile Share Co ist ein Gemeinschaftsunternehmen der türkischen Bekleidungsfirma Saygin-Gruppe und der äthiopischen Regierung, Ziel ist ein Jahresumsatz von 100 Mio. $. Die äthiopische Regierung verkaufte 2014 alle ihre Anteile an der Saygin Dima Textilfabrik SC an seinen türkischen Partnerunternehmen Saygin.
  • Dazu auch: Was haben Erdogan, Indonesien, Äthiopien, Monsanto und H&M mit Ihren Schuhen gemeinsam?

Skandal um vergiftete Schuhe

Mit Chromsalzen gegerbtes Leder für die Schuhproduktion kommt oft aus Indien. Es enthält Gift, das Allergien und Krebs erzeugen kann. Löst der Schuh eine Allergie aus, dann schwellen bei direktem Hautkontakt die Füße an. Es entstehen Blasen und die Haut entzündet sich und aus dem Schrei vor Glück wird dann prompt der Schrei vor Schmerz. Aber auch die Arbeitsbedingungen lösen einen fürchterlichen Schmerz aus.

Auch wenn die Schuhe meist aus China kommen, wird bei der Fertigung meistens auf Leder aus Indien zurückgegriffen, das mit Chromsalzen gegerbt wurde. Dieses Gerben unter schlechten Arbeitsbedingungen birgt nicht nur für die Arbeiter Gesundheitsgefahren. Und das auch noch unter Mithilfe deutscher Entwicklungshilfe.

Bereits verbotene giftige Schuhe bleiben im Handel. Es fehlt an ausreichenden Kontrollen und offenbar wird kein Händler bestraft. Ein besonderes Problem: Der Hamburger Hafen. Immer wieder fallen dem Zoll stinkende Schuhe auf. Aber die Bundesbehörde hat keinerlei Handhabe, die dubiose Ware aufzuhalten. Für Menschen, die durch die Gifte krank werden, ist das fatal. Sie leiden unter schweren Hauterkrankungen.

Anders als Klebstoffe und Lösungsmittel sind Chrom-VI-Rückstände geruchlos. Um das Gift nachzuweisen, sind aufwendige Labortests erforderlich. Wer unter einer Chromallergie leidet, darf nur noch Schuhe tragen, deren Leder mit pflanzlichen Stoffen gegerbt wurden. Diese sind wesentlich teurer, weil sich das Leder nicht maschinell verarbeiten lässt. Chromfreie Schuhe können allerdings auch andere Schadstoffe enthalten. Wenn ein Verbraucher Hautreizungen oder Ekzeme durch Schuhe bekommt, sollte er sich sofort beim Verkäufer beschweren und sie in sein zuständiges Landesuntersuchungsamt bringen.

Stinkende Schuhe sollten Sie unbedingt im Regal stehenlassen!

Gefährlich für die Gesundheit sind sowohl Kunststoff- als auch Lederschuhe. Da der Preisdruck in der globalen Schuhproduktion so groß ist, verwenden etliche Hersteller oft billige Kunststoffe und Kleber und achten nicht so genau darauf, ob die Stoffe Allergien oder Hautreizungen auslösen können. Teerartige Gerüche etwa sind ein klares Indiz dafür, dass in dem Schuh Polyaromatische Kohlenwasserstoffe, kurz PAK, stecken. Sie können sowohl über die Haut als auch durch Einatmen Krebs erzeugen und sogar die Fortpflanzungsfähigkeit schädigen. Schuhe, die nach Klebstoffen und Lösungsmitteln riechen, sollte der Kunde auf jeden Fall im Regal stehenlassen.

Wir Netzfrauen fordern eine grundlegende Verbesserung in der globalen Leder- und Schuhindustrie. Ziel ist es, sozial gerechte und ökologisch verträgliche Bedingungen zu schaffen. Auch soll der Verbraucher besser rückverfolgen können, wie seine Schuhe produziert wurden – durch mehr Transparenz. Die Öffentlichkeit soll über die Missstände aufgeklärt werden!

Netzfrau Doro Schreier

Netzfrauen auch auf >>> Instagram >>>>mit vielen Bildern und Informationen!

Die schreckliche Praxis des Häutens der Tiere BEI LEBENDIGEM LEIB für den weltweiten Pelz- und Lederhandel – The barbaric and horrendous practice of SKINNING Animals ALIVE for their Fur und Leather Worldwide

Weil billig! In Hazaribagh, dem Zentrum der Lederindustrie in Bangladesch mit schlimmen Folgen! – Hazaribagh: Toxic Leather!

Was haben Erdogan, Indonesien, Äthiopien, Monsanto und H&M mit Ihren Schuhen gemeinsam?

Erschreckende Studie zur Produktion für H&M, C&A, Primark und Co – Myanmar, das neue Bangladesch! – Garment industry in Myanmar far from fair

Vorsicht! Billiglohnländer – Gefährliche chemische Substanzen in Textilien! – New clothes are dirtier than they look!

An billigen Blumen aus Afrika für Europa klebt Blut – Rosen für die Welt statt Gemüse gegen den Hunger! Aldi und die Rosen aus Äthiopien!

Krank durch Chemikalien – Sie werden vergiftet!

 

 

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