Nachdem im August 2018 das Urteil die Haftung des Unternehmens BayerMonsanto für die Krankheit durch sein Produkt Glyphosat bestätigte, war die Tür für weitere Klagen geöffnet, und auch die Klage von Ed Hardeman ist richtungsweisend für weitere Fälle im Zusammenhang mit Glyphosat. Denn auch im Fall Ed Hardeman befand die Jury des zuständigen Bundesbezirksgerichts in San Francisco am Dienstag, dem 19. März 2019 einstimmig, dass das glyphosathaltige Unkrautvernichtungsmittel Roundup ein wesentlicher Faktor für die Krebserkrankung des Klägers Edwin Hardeman gewesen ist. Obwohl auch eine neue Studie einen „zwingenden Zusammenhang“ zwischen der Nutzung des Herbizids und der Erkrankung an Lymphgewebekrebs belegt, bleibt der Vorstand Baumann bei seiner Behauptung „Glyphosat ist ein sicheres Produkt!“ Auf Bayer warten über 11’000 Kläger! Hinzu kommt, dass eine Studie das Roundup-Herbizid für Gluten-Unverträglichkeit und Zöliakie-Epidemie verantwortlich macht.
Weiterer Sieg gegen BayerMonsanto – Glyphosat für Krebserkrankung mitverantwortlich!
Update vom 28.03.2019: Der Agrarchemie- und Pharmakonzern Bayer hat in den USA einen weiteren wichtigen Prozess um angeblich krebserregende Produkte der Tochter Monsanto verloren. Eine Jury des zuständigen Bundesbezirksgerichts in San Francisco urteilte am Mittwoch, dass Monsanto für Krebsrisiken des Unkrautvernichtungsmittels Roundup mit dem umstrittenen Wirkstoff Glyphosat haftbar ist und dem 70-jährigen Kläger Edwin Hardeman Schadenersatz in Gesamthöhe von 80,3 Millionen Dollar (71,4 Mio Euro) zahlen muss.
An der Börse steht Bayer wegen der vielen Glyphosat-Klagen in den USA inzwischen massiv unter Druck.
Die Bayer-Aktie ist heute, am 20. März, bereits um 10% gefallen!. Jetzt muss sich Bayer mit 11.200 US-amerikanischen Klagen auseinandersetzen.
BREAKING: „Eine Bundesjury in San Francisco stellte fest, dass Monsantos Herbizid Roundup ein wesentlicher Faktor für die Entstehung des Krebses von Edwin Hardeman war. Dies ist ein richtungsweisendes Urteil, das Hunderte andere Fälle betreffen könnte.
Hier bin ich vor dem Gerichtssaal in San Francisco mit Epidemiologin Dr. Beate Ritz abgebildet, die glänzend aussagte und sich für Monsantos Kreuzverhör als unbesiegbar erwies, dem Kläger Ed Hardeman, bei dem nach Jahren des Roundup-Spritzens auf seiner 50 Hektar großen Farm Non-Hodgkin-Lymphom diagnostiziert wurde, Sonoma Property, Rechtsanwältin Kathryn Forgie und Rechtsanwalt Michael Baum.“ so die Nachricht von Robert F.Kennedy Jr.
Nachdem im August 2018 das Urteil die Haftung des Unternehmens BayerMonsanto für die Krankheit durch sein Produkt Glyphosat bestätigte, war die Tür für weitere Klagen geöffnet und eine strengere Regulierung für Agrochemikalien in der Zukunft besiegelt.
Das Unternehmen wendet sich derzeit gegen ein Urteil, wonach seine Monsanto-Produkte für den Krebs von Dewayne Johnson verantwortlich waren. In diesem Jahr werden sieben weitere Fälle vor Gericht verhandelt – tatsächlich hat bereits einer begonnen. Ende 2018 kündigte Bayer an, es wisse von 9.300 Klägern. Dies bedeutet einen Anstieg der Beschwerden um 20% in nur drei Monaten, denn es sind mittlerweile rund 11.200 Kläger!
Bei dem jetzigen Kläger handelt es sich um den 70-jährigen Edwin Hardeman aus Kalifornien. Auch er beschuldigt Monsanto wegen seiner Lymphdrüsenkrebserkrankung.
In der zweiten Phase sollen nun die Vorwürfe des Klägers, der US-Agrochemie-Konzern Monsanto habe versucht, Wissenschaftler, Behörden und die öffentliche Meinung hinsichtlich der Sicherheit seiner Produkte zu beeinflussen, geklärt werden.
Und es geht dann auch um eventuelle Schadenersatzansprüche.
Ein Analyst schätzt Monsantos Haftung auf etwa 680 Milliarden Dollar. Man bedenke: Seit dem Urteil im August ist Bayers Börsenwert um rund 23 Milliarden Euro gesunken. Man staune: Die Regierung von Singapur ist größter Aktionär von Bayer!
Am 21. 06. 2018 hat Vorstand Werner Baumann ein Paket von rund 4.120 Bayer-Aktien zum Kurs von 97,0739 EUR erworben, was somit einem Transaktionsvolumen von 399.944,40 EUR entspricht. Der Vorstand hat ferner am 12. 06. 2018 Aktien im Wert von 289.702,22 EUR gekauft.
Jetzt brauchen Bayer und auch Werner Baumann reichlich Aspirin gegen die Kopfschmerzen wegen Monsanto. „Aspirin“, seit Anfang des 20. Jahrhunderts einer der größten Verkaufsschlager des Bayerkonzerns, erfolgreich wegen seiner Wirkung, aber auch wegen einer riesigen Marketingkampagne. Siehe dazu: Die Geschichte der IG Farben, Bayer, BASF und Hoechst ist eine Pflichtlektüre und hochaktuell – Die Macht der Pharmaindustrie – Wieso die Pharma-Lobby so viel Einfluss hat!
Auch diesmal zeigte sich Bayer in einer Stellungnahme enttäuscht über den Entscheid der Jury.
Dennoch sei das Unternehmen weiterhin fest davon überzeugt, dass die wissenschaftlichen Erkenntnisse bestätigen, dass glyphosatbasierte Herbizide keinen Krebs verursachen, und twitterte seine Stellungnahme.
Bayer’s full statement on the jury’s verdict in California glyphosate multi-district litigation trial to be posted shortly. Link to follow. pic.twitter.com/ei9PWM02uV
— Bayer US (@BayerUS) 19. März 2019
Immer mehr Länder wollen oder haben bereits Glyphosat verboten. Auch eine neue Studie bestätigt, dass Menschen, die glyphosathaltigen Pestiziden stark ausgesetzt sind, ein um 41% erhöhtes Risiko haben, an einer Krebsart namens Non-Hodgkin-Lymphom zu erkranken. Sri Lanka hat bereits seit 2014 Glyphosat verboten. Sri Lankas Verbot beruht auf zwei wissenschaftlichen Studien, die von Dr. Jayasumana durchgeführt wurden. Diese zeigten auf, dass sowohl Trinkwasser aus Brunnen, in denen die Konzentrationen von Glyphosat und Metallen höher sind, als auch das Versprühen von Glyphosat das Risiko an der tödlich verlaufenden chronischen Nierenerkrankung (CKDu) bis zu 5-fach erhöhen. Im nördlichen Teil von Sri Lanka sind allein 15 % der Menschen im erwerbsfähigen Alter von CKDu betroffen. Das sind 400.000 Patienten mit einer geschätzten Zahl der Todesopfer von rund 20.000. Jetzt sollten genau diese Wissenschaftler für deren Studien von American Association for the Advancement of Science, ausgezeichnet werden. Ob das den Konzernen wie BayerMonsanto nicht gefallen hat – denn nur einen Tag nach Bekanntgabe wurde der Preis widerrufen. Auch die neue Studie, die erneut auf die Gefahren von Glyphosat hinweist, passt dem Konzern Bayer nicht. Währenddessen fordern auch in den USA Kongressabgeordnete, Glyphosat zu verbieten.
Siehe: Monsanto auf der Flucht! Monsanto’s Roundup is on the run!
Während sich die Aktionäre von Bayer freuen können, denn der Konzern, der Monsanto kaufte, schüttet dieses Jahr an seine Aktionär*innen 2,6 Milliarden Euro aus, sind es bereits 11.200 Kläger, die Bayer wegen gesundheitlicher Auswirkungen von Roundup und RangerPro, den Unkrautbekämpfern auf Glyphosat-Basis, verklagen.
Während sich die Aktionäre über eine großzügige Dividende freuen konnten, wurden Wissenschaftler, die belegten, wie gesundheitsschädlich Glyphosat ist, wieder ausgeladen. Eigentlich sollten sie ausgezeichnet werden. Drs. Sarath Gunatilake und Channa Jayasumana sahen sich Todesdrohungen und Behauptungen wegen Fehlverhaltens in der Forschung ausgesetzt, als sie daran arbeiteten, die Ursache einer Nierenerkrankung zu ermitteln. Doch wie Recht sie mit der Studie hatten, zeigten die darauf folgenden Verbote von Glyphosat in verschiedenen Ländern.
Am 4. Februar 2019 veröffentlichte die AAAS eine Pressemitteilung: Forscher, die Glyphosat-Herbizid in Verbindung mit Nierenerkrankungen entdeckt hatten, sollten geehrt wurden. Die American Association for the Advancement of Science, auch genannt „Triple A-S“ (AAAS), ist die weltweit größte wissenschaftliche Gesellschaft und Herausgeber mehrerer Zeitschriften, darunter Science und Science Advances. Ihre Mission lautet „advance science and serve society“ (die Wissenschaft fördern und der Gesellschaft dienen) und ihr Auftrag ist der wissenschaftliche Fortschritt und weltweite Entwicklungen zugunsten der Menschheit.
Doch schon einen Tag später erhielten die Forscher eine E-Mail, in der sie darüber informiert wurden, dass der Preis widerrufen und die Pressemitteilung entfernt wurde.
„Ich glaube, dass dies eine Beleidigung, Diskriminierung und Demütigung für einen Wissenschaftler ist, der in einem armen Land der Dritten Welt lebt“, sagte darauf der Wissenschaftler Jayasumana, der den Preis erhalten sollte. „Alle meine Freunde und Kollegen fragen, warum nach der Ankündigung ein Preis widerrufen wird. Ich habe keine Antwort. Ich glaube, die Industrie steht hinter diesem schamlosen Verhalten.“
Die AAAS hat viele bedeutende Verbindungen zur agrichemischen Industrie. Die einflussreiche ehemalige AAAS-Präsidentin Nina Federoff arbeitet für die Big Ag-Lobbyfirma Olsson Frank. Andere ehemalige AAAS-Präsidenten wie Peter Raven haben enge Verbindungen zu Monsanto. “ Die ehemalige Monsanto-Mitarbeiterin Alison L. Van Eenennaam ist die neue Vorsitzende der AAAS Gruppe für Landwirtschaft, Ernährung und Erneuerbare Energien.
„Ist Korruption von Unternehmen im Herzen der amerikanischen Wissenschaft?“, fragte Ruskin.
Sie sind nicht glutenunverträglich, Sie sind glyphosatunverträglich
Die Zöliakie und generell die Gluten-Intoleranz ist weltweit ein wachsendes Problem, vor allem aber in Nordamerika und Europa, wo schätzungsweise 5% der Bevölkerung darunter leiden“, schreiben die Forscher in einer Metaanalysen-Studie.
„Wir kommen zu dem Ergebnis, dass Glyphosat, der Wirkstoff des Herbizids Roundup®, der wichtigste ursächliche Faktor bei dieser Epidemie ist“, sagen die Wissenschaftler. Die Studie, die 2013 in der Fachzeitschrift Interdisziplinäre Toxikologie veröffentlicht worden war, wurde von den Medien vollständig ignoriert .
Nun, da Glyphosat die Aufmerksamkeit erhält, die es verdient und auch im 2. Fall die Jury des zuständigen Bundesbezirksgerichts in San Francisco einstimmig am Dienstag, den 19. März 2019 befand, dass das glyphosathaltige Unkrautvernichtungsmittel Roundup ein wesentlicher Faktor für die Krebserkrankung des Klägers Edwin Hardeman gewesen ist, sollte auch diese Studie mehr Beachtung finden.
Die Symptome der sogenannten „Glutenunverträglichkeit“ und der Zöliakie sind den Symptomen bei Labortieren, die Glyphosat ausgesetzt sind, schockierend ähnlich, argumentieren die Autoren der Studie, Anthony Samsel, ein unabhängiger Wissenschaftler, der als Berater der EPA zu Arsenverschmutzung und zur Bekämpfung von Arsen dient, und Stephanie Seneff, leitende Wissenschaftlerin am MIT.
Sie weisen auf eine kürzlich durchgeführte Studie hin, die aufzeigt, wie Glyphosat das Verdauungssystem von Fischen beeinflusst. Es verringerte Verdauungsenzyme und Bakterien, zerstörte die Schleimhautfalten, zerstörte die Mikrovilli-Struktur in der Darmwand und erhöhte die Sekretion von Muzin.“Diese Merkmale erinnern stark an Zöliakie“, schreiben Samsel und Seneff.
11,000 sue Monsanto, suspecting its weed-killer Roundup caused their or a loved one’s cancer. Turns out Health Canada used science Monsanto paid for as part of its ruling that glyphosate — the chemical in Roundup — is safe. The @WHO calls it a probable carcinogen #MonsantoPapers pic.twitter.com/EOGBsTiB1n
— Wendy Mesley (@WendyMesleyCBC) 17. März 2019
Netzfrauen Lisa Natterer und Doro Schreier
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