Die brasilianische Umweltbehörde hat gerade die Erkundung des Erdöls in den größten Korallenriffen im Südatlantik ( Abrolhos ) genehmigt, aber gleichzeitig überlegt sie, Sonnenschutzmittel zum Schutz von Korallen zu verbieten. Umweltschützer sind entsetzt, denn der Nationalpark Marinho de Abrolhos ist in Gefahr. Verkohlte Insekten, vergiftete Flüsse und Erdöl-Bohrtürme, die es so eigentlich gar nicht mehr geben sollte, so sieht es dort aus, wo in Naturschutzgebieten bereits nach Öl gebohrt wurde. Bereits 2017 wollte BP im unberührten Amazonas-Delta nach Öl bohren, genau dort, wo in neues Korallenriff entdeckt wurde. In den letzten Jahrzehnten stellte sich heraus, dass weltweit mehr natürliche Ressourcen (Öl, Erdgas etc.) verbraucht werden, als gefördert werden können. Vor nichts machen diese Konzerne halt. Auch Shell hat Ölförderpläne in der Arktis und jetzt zerstören sie den Archipel von Abrolhos. Das müssen wir unbedingt verhindern. Brasilien ist der größte wirtschaftliche Standort außerhalb Deutschlands, mit rund 1300 vor allem im Großraum São Paulo ansässigen deutschen Firmen. Die Partei des ultrarechten Jair Bolsonaro bekam Unterstützung von der Friedrich-Naumann-Stiftung. Mittlerweile sind mehrere Menschen, die ihre Natur schützen wollen, brutal umgebracht worden.
Unglaublich, das muss verhindert werden! Ölbohrungen im Korallenriff in Brasilien! Save ABROLHOS Brazil!
Erst im Januar 2019 war die Chefin von Brasiliens Umweltschutzbehörde Ibama, Suely Araujo, nach einem Streit mit der neuen Regierung zurückgetreten. Ihr Nachfolger ist der Anwalt Eduardo Fortunato Bim, der als Generalstaatsanwaltschaft des Landes tätig war. Als hätte er nur darauf gewartet, hat er genau das gemacht, wovor gewarnt wird, er hat die Region neben dem Abrolhos-Nationalpark für eine Ölauktion freigegeben. Wenn es zu einem Zwischenfall wie einem Ölunfall kommt, wird eine der artenreichsten Regionen des Atlantiks irreversibel geschädigt und die dort lebenden Arten und die Umwelt werden vernichtet. Wirtschaftliche Fragen dürfen nicht über dem Umweltschutz liegen. Ibamas Rolle ist es, die Umwelt zu überwachen und zu schützen, und der Präsident der Agentur muss diesem Grundsatz folgen, doch wie überall in Brasilien, ist dieses nicht Fall. Siehe: Brasilien – wieder eine Menschenrechtsaktivistin gefoltert und brutal ermordet – R.I.P. Dilma Ferreira Silva
Eduardo Fortunato Bim genehmigte die Exploration von Öl in einer Region mit einer Fläche von 32.000 km² mit flachem Wasser, Korallenriffen und Mangroven.
Vergessen Sie nicht „Deepwater Horizon“ – Am 20. April 2010 kam es durch verschiedene schwere Versäumnisse zu einem Blowout, bei dem die Plattform in Brand geriet und infolgedessen zwei Tage später unterging. Elf Arbeiter kamen ums Leben. Das ausströmende Öl führte zur Ölpest im Golf von Mexiko, der schwersten Umweltkatastrophe dieser Art in der Geschichte. 580 000 Millionen Liter Öl – etwa der Inhalt von 300 olympischen Schwimmbädern – liefen ins Meer. Fast 20 Jahre später leidet das Ökosystem immer noch unter den Folgen, die sich in reduzierten Fischfängen, Massensterben, Fehlbildungen, Sterilität oder Immunschäden bei Meerestieren äußern.
Erst 2012 wollte der kanadische Ölkonzern Pacific E&P auf dem Land der Matsés und dem benachbarter unkontaktierter Völker nach Öl suchen. Entlang der Grenze zwischen Peru, Brasilien und Bolivien ist das unkontaktierte Grenzland des Amazonasgebietes. Auch Ölkonzerne haben die Pflicht, nationale und internationale Gesetze zum Schutz der Rechte indigener Völker einzuhalten. Damals führte der weltweite Protest dazu, dass der Ölkonzern das Land der unkontaktierten Völker verließ.
Doch seitdem der ultrarechte Jair Bolsonaro in Brasilien regiert, der übrigens Unterstützung von der Friedrich-Naumann-Stiftung bekam, ist nichts mehr, wie es war.
The pathetic Bolsonaro government threatens the Abrolhos Sanctuary, as it will release oil exploration in a sensitive area by foreign companies. Any leak can end up with the magnificent and preserved ecosystem whose biodiversity is astounding. SAVE ABROLHOS! pic.twitter.com/hSzDpf6emO
— Fabio (@Fabio06451732) 12. April 2019
Der 879 Quadratkilometer große Parque Nacional Marinho dos Abrolhhos liegt vor der Küste der brasilianischen Bundesstaaten Bahia und Espírito Santo und gilt als erste Meeres-Schutzeinheit Brasiliens. Er umfasst den gleichnamigen Insel-Archipel.
Neben der Küste an der Küste von Bahia empfiehlt Bim, drei weitere Blöcke in den Becken von Jacuípe und Sergipe-Alagoas zu versteigern. Die Techniker hatten klargestellt, dass die Gebiete immer noch einer nicht durchgeführten Sediment-Umweltprüfung (AAAS) unterzogen wurden. Daher sollte man dieses Gutachten abwarten und dann sollen die Öllizenzen für die Gebiete ebenfalls versteigert werden.
Insgesamt sollen es sich hierbei um 36 Blöcke (Öllizenzen) handeln, die zur Versteigerung freigegeben werden. Und zwar in den Meeresbecken von Pernambuco-Paraíba, Jacuípe, Camamu-Almada, Campos und Santos, die insgesamt 29.300 Quadratkilometer umfassen. Die ANP kommentiert die Angelegenheit nicht.
Petition : Contra a liberação do leilão de petróleo ao lado de Abrolhos
Netzfrau Doro Schreier
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ES HERRSCHT KRIEG‘ – Brasiliens Amazonasgebiet – ‚IT’S A WAR‘ – Brazil’s Amazon
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