Ganz ohne Verpackung einkaufen? Ja, das geht! Unverpackt und nachhaltig! Immer mehr Menschen wollen nachhaltiger leben und weniger Müll produzieren. Plastikverpackungen schaden nicht nur der Umwelt, sondern auch der Gesundheit. Das Thema Weichmacher ist mittlerweile aus den Medien verschwunden, doch Weichmacher (Phthalate, Bisphenol A, PVC) aus dem Plastik werden auf den Lebensmitteln wiedergefunden. Diese sind krebserregend. Wir können selbst an den Stellschrauben drehen und einfach unverpackt einkaufen. In vielen Städten ist das bereits möglich. Die Plastikverpackung ist die Wurzel alles Übels, dass war auch der Grund, warum ein Biologe in Bremen oder ein junges Paar in Birmingham sich mit einem abfallfreien Laden selbstständig gemacht haben. Mit diesem Verkaufskonzept kann der Endverbraucher direkt Einfluss darauf nehmen und zwar sofort. Komplett bio und das auch noch günstig, ein Traum, oder? Wir haben Ihnen bereits einige Alternativen aus verschiedenen Ländern vorgestellt und der Trend setzt sich fort. Die Verpackungen können die Kunden selbst mitbringen. Schraubgläser sind perfekt. Wir stellen Ihnen heute wieder einige Alternativen vor!
Ein nachhaltiger Einkaufs-Trend – keine Einweg-Verpackung!
Plastik und Lebensmittel gibt es im Supermarkt immer häufiger in enger Verbundenheit: Diese Symbiose gehört inzwischen zum normalen Anblick im Regal. Gerade beim Einkaufen können wir viel Müll sparen! Es gibt bereits zahlreiche Zero Waste Supermärkte, die das unverpackte Einkaufen leicht machen.
Es ist geradezu grotesk, dass ausgerechnet Bio-Gemüse und -Obst im Supermarkt noch einmal extra in Plastik eingepackt ist. Doch auch einzeln abgepacktes, geschältes Obst landet in Plastik – ob Ananas oder Melone, sogar geschälte Äpfel, es gibt nichts, was es nicht gibt. Denn obwohl die Kokosnuss bereits eine harte Schale hat, umhüllt man diese ebenfalls mit Plastik. Nachdem wir bereits von Kartoffeln einzeln in Plastik verpackt berichtet haben, sorgte ein Apfel im Plastikrock in der Schweiz für Kritik. Siehe: Der Plastikwahn! Apfel – einzeln in Plastik verpackt!
Die Verpackungen können die Kunden selber mitbringen und Schraubgläser sind perfekt
Wohin mit den vielen leeren Marmeladengläser? Ganz einfach, wieder verwenden oder einfach spenden, wie auf dem Foto gezeigt. Wir haben den Umweltwissenschaftler Ulf Sawatzki in seinem Laden „Füllkorn“ in Bremen besucht und waren total begeistert. Er hat seinen Traum realisiert und dies mit Erfolg. Etwas für die Umwelt tun, das war seine Mission. Das Thema Kunststoff und Verpackung kann nicht länger ignoriert werden.
Auch der abfallfreie Supermarkt in Birmingham zeigt, dass es zwar für die Betreiber ein erhebliches Risiko war, als sie mit ihrer Idee starteten, doch jetzt zeigt sich, auch wenn aller Anfang schwer ist, dass sie zur richtigen Zeit angefangen sind und es ein regelrechter Boom geworden ist. Immer mehr Menschen wollen nachhaltig einkaufen und suchen Alternativen zu den Supermärkten und Discountern. Komplett bio und das auch noch günstig, ein Traum oder?
Doch es gibt immer noch Menschen, die glauben, dass Plastikverpackungen ein MUSS seien – der Grund: HYGIENE! Sie lesen richtig, immer wieder lesen wir unter den Kommentaren, igitt – wenn wir plastikfreies Obst und Gemüse zeigen. Nachdem auf dem Markt Frischkäse von einem ökologischen Hof in mitgebrachten Gläsern verkauft wurde, kam ein Mann, machte Fotos und beschwerte sich beim Veterinäramt. Der Mann bekam zum Leidwesen der Kunden Recht und seither darf Frischkäse nicht mehr in mitgebrachten Behältern verkauft werden.
Noch einmal zur Erinnerung:
In mehreren Untersuchungen, vor allem in Spanien, konnte nachgewiesen werden, dass Verpackungen aus Kunststoff nicht nur für die Umwelt schädlich sind, sondern auch die Gesundheit beeinträchtigen können. Nach der aktuellen AGR159-Studie „Rückstände von Pflanzenschutzmitteln“, die an der Universität von Almeria durchgeführt wurde, können Kunststoffverpackungen unerwünschte Substanzen auf Lebensmittel übertragen. Darüber hinaus landet der Abrieb von Kunststoff als Mikroplastik über Kanäle und Flüsse in den Meeren. Dort werden sie von Fischen aufgenommen, die schließlich auf den heimischen Tellern landen. Nicht nur aus diesem Grund hat die EU erst vor Kurzem zahlreichen Einweg-Plastikartikeln den Kampf angesagt.
Es geht auch ohne: Mit „Füllkorn – unverpackt & bio“
Ende April 2018 war es soweit. Ulf Sawatzki eröffnete seinen neuen Laden für UNVERPACKTES: Es gibt alles, was man braucht. Ob für sein Frühstück verschiedene Körner an der „Kornstraße“ und alle möglichen Hülsenfrüchte. Egal ob ökologisch angebauter Tee oder Kaffee, alles kann man einfach abfüllen. Kein Behälter dabei, kein Problem, jeder kann sogar Gläser dort abgeben. So nimmt man sich einfach einen Glasbehälter und füllt sich sein Müsli genau so ab, wie verschiedene Reinigungsmittel.
So vermeidet frau/man überflüssigen Plastikmüll und verringert ihren/seinen ökologischen Fußabdruck. Durch den Verzicht auf den letzten, teuren logistischen Schritt kann Füllkorn die Waren preiswerter als in gängigen Bio-Supermärkten anbieten. Gewürze, erzählt Ulf in einem Interview stolz, seien bei ihm sogar weitaus billiger als in herkömmlichen Supermarktketten, und das stimmt, wir konnten uns davon überzeugen. Ulf ist Biologe mit dem Schwerpunkt Umweltschutz und er macht es möglich, ganz ohne Verpackung einzukaufen. Sie finden Ulfs FÜLLKORN in Bremen Neustadt, einfach mal vorbeischauen.
The Clean Kilo, Birmingham – The UK’s Largest Zero Waste Supermarket
Foto Dominika Kubalova
Als Tom Pell und Jeanette Wong Anfang 2017 auf die Idee für das Clean Kilo kamen und den ersten plastik – und abfallfreien Supermarkt von Birmingham ins Leben rufen wollten, erfüllten einige Aspekte ihres Plans ihre Angehörigen mit Entsetzen. Sie hatten keinerlei Kenntnisse im Lebensmitteleinzelhandel. Sie als Designerin für Herrenmode und er ein Doktor der Chemie, der als Gymnasiallehrer umschulte. Doch sie waren genervt von all dem Plastik, was sie in den Supermärkten sahen. Plastikfrei einzukaufen scheint fast unmöglich.
„Das Clean-Kilo-Konzept fing einfach damit an, dass wir etwas gegen die Menge an Plastik unternehmen wollten. Wir hatten uns eine Zeitlang den Kopf zerbrochen und manchmal kleine Erfindungen gemacht, die den Leuten helfen konnten, den Plastikverbrauch zu reduzieren. Wir hatten sogar die Idee einer Zahnbürste mit einem veränderbaren Kopf, bis uns klar wurde, dass jemand anderes es bereits umgesetzt hatte“, so das Paar.
Die von ihnen durchgeführte Marktforschung ergab eine gemischte Resonanz. „Die Menschen stören sich zwar an der Plastikverschmutzung, aber ob sie auch bereit sind für einen Lebensmitteleinzelhändler, der auf alle Einwegkunststoffe verzichtet, war nach Ansicht der Befragten durchaus zweifelhaft
Am 3. Dezember 2017 starteten sie eine Crowdfunding-Kampagne mit 45 Tagen, um das Ziel von 14.607 GBP zu erreichen – der Grundbetrag, der erforderlich war, um den Shop in Betrieb zu nehmen. Ihr Timing war gut: Die letzte Episode von Blue Planet 2, in der die Auswirkungen menschlicher Aktivitäten auf das Leben im Meer gezeigt wurde, war gerade auf BBC One ausgestrahlt worden, und das öffentliche Bewusstsein wuchs. Mitte Januar hatten Pell und Wong ihr Ziel überschritten und die Crowdfunding-Kampagne brachte insgesamt 20.459 GBP.
Unser Branding ist unser Shop Floor – wir haben keine Verpackung, daher müssen wir sicherstellen, dass der Shop schön und einladend aussieht
Das Clean Kilo wurde im Juni 2018 in einem großzügigen Eckgebäude, ursprünglich eine Bank, in Digbeth, dem Künstlerviertel im Zentrum von Birmingham, eröffnet. Sie haben es bis heute nicht bereut. Es gibt hier alles, was man für den Alltag braucht.
Hier sind zwei Beispiele aus zwei verschiedenen Ländern, die zeigen, dass es sich lohnt, eine Idee umzusetzen, und die Menschen sind bereit, auch hier einzukaufen, und täglich werden es mehr.
Die Verwendung von Kunststoff drastisch VERRINGERN; vor allem der Verpackungswahnsinn muss ein Ende haben. Unsere Lebensmittel, Speisen und Getränke sind von Kunststoff umgeben und dies schadet nicht nur der Natur, sondern, wie zahlreiche Studien zeigen, auch der Gesundheit.
Eine kürzlich in der Fachzeitschrift Science Advances veröffentlichte Studie ergab, dass seit den 1950er Jahren mehr als 8,3 Milliarden Tonnen Kunststoff erzeugt, verteilt und entsorgt wurden. Davon können 6,3 Milliarden Tonnen als Abfall klassifiziert werden, aber nur 9 Prozent davon werden recycelt und 12 Prozent werden verbrannt. Der Rest, etwa 79 Prozent des Plastikmülls, sammelt sich einfach auf Deponien oder verschmutzt die Umwelt.
Füllkorn Bremen
Zero Waste Supermarket – An eco-friendly trend, that favors creativity!
The Clean Kilo, Birmingham
When Tom Pell and Jeanette Wong came up with the idea for the Clean Kilo in early 2017, and set about creating Birmingham’s first plastic-free, zero-waste supermarket, several aspects of their plan filled their loved ones with trepidation.
For starters, the couple, who had known each other for just six months, had no working knowledge of high-street food retail. Wong, who worked as a menswear designer in Birmingham, did at least have marketing and social media experience; Pell, a chemistry PhD retraining as a secondary school teacher, had “no business background whatsoever”.
What’s more, the market research they carried out yielded a mixed response. “People were bothered about plastic pollution, and they were quite open to the concept of the shop,” says Wong. But whether Birmingham was ready for a food retailer that did away with all single-use plastics was, in the view of their respondents, quite doubtful.
“Even our friends and family were worried that people wouldn’t want to give up the convenience of packaged goods,” says Pell.
What the couple did have, however, was a burning sense of mission. Pell, who grew up in nearby Lichfield, and Wong, from Blackpool, had become increasingly concerned about pollution – particularly in the oceans, where an estimated 8m metric tons of plastics end up every year. “It’s such a serious issue,” says Pell. “It’s one of those things where you can’t not do something.”
Pressing on, they launched a crowdfunding campaign on 3 December 2017, with 45 days to hit their target of £14,607 – the basic amount needed to get the shop up and running. Their timing was good: the final episode of Blue Planet 2, examining the impact of human activity on marine life, had just aired on BBC One and public awareness was skyrocketing. By mid-January, Pell and Wong had shot past their target, raising a total of £20,459.
Our branding is our shop floor – we don’t have packaging, so we need to ensure the shop looks nice and inviting
The Clean Kilo opened in June 2018 in a spacious corner premises, originally a bank, in Digbeth, the arty quarter of central Birmingham. When I visit seven months later, the shop is as busy as you might expect on a wet weekday morning in mid-January. Customers drift in and out picking up fruit and veg, locally baked sourdough bread and loose coffee beans. One woman has a minor mishap with a gravity dispenser, spilling pulses onto the floor rather than into her reused plastic container, but otherwise things are running smoothly. Story on theguardian.com
Live the Zero Waste Lifestyle!
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Erschreckend – In einem durchschnittlichen Einkaufswagen stecken ca. 50 000 Kilometer!
Bananen, die Chemie-Keule in der Hand – Don’t eat bananas – because they are dangerous!