Der multinationale Konzern PepsiCo hat den Zorn der indischen Bauerngewerkschaften und Interessenverbände auf sich gezogen. Man stelle sich vor, die armen Bauern sollen eine bestimmte Kartoffelsorte angebaut haben, PepsiCo hat aber das Exklusivrecht und verklagte die armen Bauern wegen angeblicher Verletzung von Rechten des geistigen Eigentums einer Sorte, die ausschließlich für die Herstellung der Chips der Marke Lay des Unternehmens zugelassen war. Der Lebensmittelriese fordert Schadensersatz, doch die Bauern sind so arm, dass sie die Summe nie aufbringen könnten, auch wenn sie ihr Land verkauften. Erst „klaut“ PepsiCo in Indien das Wasser, genau dort wo Menschen keinen Zugang mehr zum Wasser haben und Bauern ihre Äcker nicht mehr bestellen können und nun werden Bauern verklagt, die schon immer Kartoffeln angebaut haben. Versucht PepsiCo mit Kartoffeln genau das, was schon Monsanto gelungen ist? Der US-Riese verkauft seit 1998 gentechnisch verändertes Baumwollsaatgut nach Indien und hat seitdem ein absolutes Monopol. Rund 95 Prozent der indischen Baumwolle – 11,8 Millionen Hektar – sind Bt-Pflanzen. In Indien haben schon Tausende von Kleinbauern Selbstmord begangen, weil sie das Saatgut nicht mehr bezahlen können und ihre Familien dadurch hungern müssen. Samen des Todes und der Versklavung wird das genmanipulierte Saatgut deshalb auch genannt. Die Baumwoll-Bauern leiden unter bitterer Armut. Genau zu der Zeit, wo PepsiCo die armen Bauern verklagt, versuchten die indischen Behörden, Monsantos Monopol auf dem indischen Baumwollmarkt zu brechen, als das Oberste Gericht in Delhi BayerMonsanto. untersagte, seine Patente auf bestimmte Saatgutsorten durchzusetzen.
Samen des Todes und der Versklavung – PepsiCo verklagt arme Bauern in Indien! Versucht PepsiCo das, was Monsanto gelungen ist?
Indien hat zum dritten Mal in vier Jahren die Lizenzgebühren gekürzt, die lokale Saatgutunternehmen an Monsanto, die Tochter des deutschen Arzneimittelherstellers Bayer AG zahlen. Die Entscheidung fällt zu einem Zeitpunkt, da Indiens Baumwollproduktion zurückgeht. In Indien werden Bauern gezwungen, die US-Baumwollsorte anzubauen anstelle der heimischen Sorten. Der Streit um die schlechte Qualität von BayerMonsantos Baumwolle hat auch Indien erreicht. Burkina Faso in Afrika hat erkannt, dass seine eigene Baumwolle, ohne Gentechnik, besser ist als amerikanische Ware und dazu viel billiger, und hat Monsanto rausgeworfen. Indien ist der zweitgrößte Exporteur für Baumwolle. 95 Prozent der indischen Baumwolle sind genmanipuliert. Auch dieses Jahr wird die Baumwollproduktion in Neu-Delhi bis September 2019 stark sinken – der niedrigste Wert seit neun Jahren, so der indische Industrieverband Cotton Association. Wir hatten Ihnen die Situation bereits in unserem Beitrag: Hurra! Zurück zum einheimischen Saatgut – Monsanto verliert Millionen in Indien – Monsanto Lose Millions of Dollars After Indian Farmers Switch to Native Seeds erläutert.
Doch genau zu dem Zeitpunkt, wo im April 2019 die indischen Behörden versuchten, Monsantos Monopol auf dem indischen Baumwollmarkt zu brechen, als das Oberste Gericht in Delhi BayerMonsanto untersagte, seine Patente auf bestimmte Saatgutsorten durchzusetzen, gab es neuen Ärger, diesmal durch den Giganten PepsiCo.
मोदी है तो मुमकिन है
विदेशी कंपनी पेप्सिको ने आलू उगाने पर गुजराती किसानों के खिलाफ मुकदमा दर्ज करा दिया और किसानों से 1.05 करोड की क्षतिपूर्ति भी मांगी है जिसको लेकर बिजनौर मे किसानों ने पेप्सी की बोतलें सडकों पर बहाई । pic.twitter.com/aUdYEwDm4S— Khalid gauri (@khalidgauri72) May 1, 2019
Im April 2019 hatte PepsiCo-Indien bei einem Handelsgericht in Ahmedabad Klage eingereicht und es dazu aufgefordert, eine einstweilige Verfügung gegen Bauern wegen des Anbaus der FC-5-Kartoffelsorte zu erlassen.
Es ist nicht das erste Mal, dass gegen PepsiCo in Indien protestiert wird. 2017 wurde von den Händlern in dem von Dürre heimgesuchten indischen Bundesstaat Tamil Nadu der Verkauf von PepsiCo Inc. und Coca-Cola Co. eingestellt, da die Unternehmen Grundwasser verbraucht hatten. Es war für die Menschen im westlichen Bundesstaat Maharashtra ein schreckliches Jahr. Der Regen blieb aus, Hitze und Trockenheit zerstörten die Lebensgrundlage von Millionen Menschen. 9 Millionen Bauern hatten wenig oder keinen Zugang zu Wasser und Hunderte Landwirte begingen Selbstmord, weil sie kein Wasser für ihre Felder hatten. Im ganzen Land waren Schulen in vielen Dörfern geschlossen. In einigen Orten hatten Ärzte und Chirurgen kein Wasser, um ihre Hände nach den Behandlungen zu waschen. Ohne Ernte und Wasser blieb für die Dorfbewohner nur noch die Flucht in die Städte, wo Wasser leichter verfügbar ist. Millionen Händler boykottierten in Indien darauf die Getränkte von PepsiCo. Siehe dazu auch: Coca Cola baut neue Abfüllanlagen in Indien, dort wo Millionen Menschen von der schlimmsten Dürre betroffen sind, Bauern begehen Selbstmord! – Severe drought in South India: Pepsi and Coca-Cola were sucking out 3 million litres of water daily from Thamirabarani River !
Jetzt also Kartoffeln. Zwar soll PepsiCo seine Klage auf Grund der öffentlichen Proteste gegen indische Kartoffelbauern zurückgezogen haben, doch allein schon, wie der Gigant gegen arme Bauern vorgeht, zeigt doch, dass die Methoden, die wir bereits von dem Konzern BayerMonsanto kennen, wie arme Bauern „versklavt“ werden, der „Standard“ sind.
„Es ist ein Sieg für uns, aber die Entscheidung von PepsiCo, Klagen gegen die Landwirte einzureichen, hat ihren Ruf beschädigt, und das Unternehmen muss sich jetzt entschuldigen“, sagte Anwalt Anand Yagnik, der die Landwirte vertritt, auf einer Pressekonferenz. Beigelegt ist der Kartoffelstreit nicht.
Die vor Gericht gebrachten Bauern fordern nun eine Entschädigung von PepsiCo für Belästigung und Einschüchterung.
Wie schwer es ist, wenn man von einem US-Konzern verklagt wird, mussten auch die Haida-Indianer erleben. Sie zählen zu den ältesten sesshaften Völkern der Erde. Ihr traditionelles Territorium erstreckte sich über den Küstensaum British Columbias und des südöstlichen Alaskas.
Im Mai 1999 eröffneten drei Haida ein Café in Masset. Sie bezeichnen ihre jungen Männer als Bucks, also Haida Bucks. So nannten diese Männer ihr Café, welches als Treffpunkt und Restaurant in dem 700-Einwohnerdorf galt, „Haida Bucks“. Und was nun kommt, können Sie sich sicherlich denken, Starbucks erfuhr von diesem Café und zog wegen des Namens „Bucks“ gegen die Haida vor Gericht. „Wir Haida haben eine lange Tradition als Krieger, wir lassen uns nicht unterkriegen,“ so ein Mitbesitzer. Am Ende gewannen die Haida gegen Starbucks auf Grund der vielen Unterstützer. Siehe: David gegen Goliath im Indianerland – Haida siegen über Starbucks
The potato farmers in India seeking compensation from PepsiCo ?
[Tap to expand] https://t.co/DywQ02BoQo pic.twitter.com/0nXs0DK1MD
— BBC Business (@BBCBusiness) May 10, 2019
Wir haben für Sie einen Beitrag übersetzt, der den „Kartoffelkrieg“ zwischen Indischen Bauern und PepsiCo näher erläutert.
Indische Landwirte lehnen außergerichtliche Beilegung des Kartoffelstreits mit PepsiCo ab
Lay’s Kartoffelchips sind ein Produkt von PepsiCo, das mit einen Streit mit einigen indischen Bauern im Staat Gujarat verwickelt ist.
New Delhi: Landwirte im westindischen Bundesstaat Gujarat haben eine außergerichtliche Einigung mit PepsiCo. im Fall eines Kartoffelstreits abgelehnt.
Der multinationale Konzern reichte eine Klage gegen vier Bauern ein, weil er behauptete, sie bauten eine Art Kartoffel an, die ausschließlich für die Herstellung der Chips der Marke Lay’s der Firma registriert worden war.
In einer Gerichtsverhandlung in der Stadt Ahmedabad am Freitag bot der Lebensmittel- und Getränkekonzern einen Vergleich an, in dem er die Bauern aufforderte, eine Vereinbarung über den Kauf der registrierten Sorte von FC-5-Kartoffelsamen zu unterzeichnen und die daraus resultierenden Produkte ausschließlich an [PepsiCo] zu verkaufen. Sie forderte die Landwirte auch auf, sich dazu zu verpflichten, in Zukunft nie wieder diese Saatgutart anzubauen und zu verwenden.
„Wir werden den Bedingungen nicht zustimmen, die PepsiCo. uns aufzuerlegen versucht“, sagte Vindo Kumar Ishwar Bhai, einer der vier Bauern, gegenüber Arab News.
„Die Annahme des Angebots würde bedeuten, dass wir einen Fehler [zugeben]. Wir hoffen, Gerechtigkeit zu bekommen und uns nicht dem Druck des multinationalen Unternehmens beugen zu müssen.“
Er sagte, eine endgültige Entscheidung werde am 12. Juni getroffen, nachdem der Fall mit anderen Landwirten und landwirtschaftlichen Organisationen besprochen worden ist.
„PepsiCo. Indien hat uns mit der Einleitung eines Verfahrens gegen uns Unrecht getan. Wir wollen, dass die Regierung eingreift und den Bauern hilft.“
Anfang dieses Monats hatte PepsiCo-Indien bei einem Handelsgericht in Ahmedabad Klage eingereicht und es dazu aufgefordert, eine einstweilige Verfügung gegen die vier Bauern wegen des Anbaus der FC-5-Kartoffelsorte zu erlassen.
Das Unternehmen forderte außerdem von jedem Landwirt einen Schadenersatz von rund 147.000 US-Dollar.
Das Gericht forderte die vier Landwirte dazu auf, den Anbau der Kartoffeln bis zur nächsten Bestellung auszusetzen.
Aber es gibt eine breite Unterstützung für die [vier] Bauern.
Mehr als 190 Landwirte, Wissenschaftler, Aktivisten und Gewerkschaften aus ganz Indien haben einen Protestbrief unterzeichnet, der sie unterstützt, und einige Gewerkschaften haben auch einen Boykott von PepsiCo.-Produkten in Indien gefordert.
Anand Yagnik, der Anwalt, der die vier Landwirte vertritt, sagte, die [angestrebte] Vereinbarung von PepsiCo. [mit den Landwirten] sei unprofessionell.
„Das Unternehmen will, dass die Bauern das Saatgut zu einem hohen Preis kaufen, um dann ihre [Ackerfrüchte] zu einem niedrigeren Preis an die internationalen Marken zu verkaufen“, sagte er gegenüber Arab News.
„Das bedeutet Ausbeutung indischer Bauern durch eine multinationale Firma. Bauern sagen, dass wir nach indischem Recht dieses Saatgut kaufen können und niemand uns daran hindern kann.“
PepsiCo. Indien lehnte gegenüber Arab News Kommentare ab.
Berichten zufolge habe die Firma dem Gericht mitgeteilt, dass „zuerst die Bauern eine Vereinbarung mit uns unterzeichnen müssen, um das Saatgut zu kaufen und das Produkt an uns zu verkaufen“. Oder die Landwirte verpflichten sich, unser registriertes Saatgut in Zukunft nicht mehr ohne Genehmigung zu verwenden. Der Bestand [an Kartoffeln], den sie derzeit haben, sollte an uns abgegeben werden.“
Das Landwirtschaftsministerium teilte Arab News mit, die Regierung beobachte die Situation und werde bei Bedarf eingreifen.
Kapil Shah vom Jatan Trust, einer in Gujarat ansässigen Interessenvertretung der Landwirte, warf PepsiCo. vor, den Interessen der Landwirte zu schaden. „[Der Konzern] greift in das souveräne Recht der Bauern ein, alles anzubauen, was sie wollen.“
Die All-India Farmers Association forderte die Regierung auf einzuschreiten und die Kartoffelbauern von Gujarat, der Heimat von Premierminister Narendra Modi, zu schützen.
„PepsiCo hat die Bauern auf 147.000 Dollar verklagt. Das ist so unfair. Die armen Bauern können über eine solche Menge an Geld nicht einmal verfügen, nachdem sie ihr ganzes Land verkauft haben“, sagte Hannan Mollah, der Vorsitzende des Verbandes, gegenüber Arab News. „Der Protection of Plant Varieties and Farmers Rights Act von 2001 erlaubt es den Landwirten, jede Art von Saatgut ohne Einschränkungen zu verwenden.“
Am Samstag schloss sich auch das Gewerkschaftszentrum der Unterstützung für die Bauern an und forderte ein Eingreifen der Regierung.
„Mit Indiens Lieblingsmarken wie Lay’s, Pepsi, Quaker, Tropicana & Gatorade in seinem Portfolio von 22 Marken ist PepsiCo. eines der größten Lebensmittel- und Getränkeunternehmen Indiens“, so die Website des Unternehmens.
Anmerkung: Mittlerweile soll PepsiCo seine Ansprüche gegen indische Kartoffelbauern zurückgenommen haben, denen vorgeworfen wurde, das geistige Eigentum des Unternehmens verletzt zu haben, doch jetzt wollen die Bauern eine Entschädigung von PepsiCo.
#PepsiCo India has filed a lawsuit of Rs 1 crore each on 4 farmers#Farmers pic.twitter.com/LhDjDmRBJ3
— InUth (@InUthdotcom) April 26, 2019
Update: PepsiCo ends lawsuits against Indian potato farmers – But Potato farmers want payout from PepsiCo
The US food and drinks giant PepsiCo has withdrawn its lawsuits against Indian farmers that the company claimed were growing a type of potato it owned the rights to. Pepsi, which owns the potato chips brand Lays, had wanted the farmers to pay it compensation.
The farmers who were taken to court now want compensation from PepsiCo for harassment and intimidation. > BBC
Farmers with their lawyers addressing a press conference in Ahmedabad after withdrawal of cases against them by PepsiCo India Holding @DeccanHerald pic.twitter.com/3ESkaSIVq8
— satish jha. (@satishjha) May 10, 2019
Indian farmers reject out-of-court settlement of potato dispute with Pepsico
NEW DELHI: Farmers in the western Indian state of Gujarat have refused an out-of-court settlement with PepsiCo. over a potato dispute.
The multinational filed a lawsuit against four farmers, alleging they were growing a type of potato that had been exclusively registered for producing the firm’s Lay’s brand of chips.
In a court hearing in the city of Ahmedabad on Friday, the food and beverage giant offered a settlement in which it asked the farmers to sign an agreement for buying the registered variety of FC-5 potato seeds and only selling the resulting produce to the company. It also asked the farmers to agree that they would never grow and use this seed variety in the future.
“We will not agree to the conditions that PepsiCo. is trying to impose on us,” Vindo Kumar Ishwar Bhai, one of the four farmers, told Arab News.
“Accepting the offer would mean that we have made a mistake. We hope that we get justice and we will not bow to the pressure of the multinational company.”
He said a final decision would be made on June 12 after discussing the case with other farmers and farming organizations.
“PepsiCo. India has done wrong by filing a case against us. We want the government to intervene and help the farmers.”
Earlier this month PepsiCo. India filed a lawsuit in a commercial court in Ahmedabad and asked it to pass an injunction against the four farmers for growing the FC-5 variety of potato.
The company also demanded damages of around $147,000 from each farmer.
The court asked the foursome to stop growing the potatoes until the next order.
But there is a groundswell of support for the farmers.
More than 190 farmers, scientists, activists and unions from across India signed a protest letter supporting them, and some trade unions have also demanded a boycott of PepsiCo. products in India.
Anand Yagnik, the lawyer representing the four farmers, said the PepsiCo. agreement was unprofessional.
“It wants the farmers to buy the seeds from it at a high rate and then farmers should sell their products to the international brands at a lower price,” he told Arab News.
“This is exploitation of Indian farmers by a multinational brand. Farmers say that, according to Indian law, we can buy this seed and no one can stop us from doing that.”
PepsiCo. India refused to comment when contacted by Arab News.
News reports said the firm had told the court that “firstly, the farmers have to sign an agreement with us to buy the seeds and sell the produce to us. Or, the farmers give an undertaking that they will never use our registered seeds without permission in future. Whatever stock they have at present should be given to us.”
The Agriculture Ministry told Arab News that the government was watching the situation and would intervene if necessary.
Kapil Shah of Jatan Trust, a farmers’ advocacy group based in Gujarat, accused PepsiCo. of harming the wider interests of the farmers. “It is encroaching on the sovereign rights of farmers to grow anything they want.”
The All-India Farmers Association called on the government to intervene and protect the potato farmers of Gujarat, which is the home turf of Prime Minister Narendra Modi.
“PepsiCo. has sued the farmers for $147,000 and it’s so unfair . The poor farmers cannot manage this kind of money even after selling off all their lands,” the association’s Hannan Mollah told Arab News. “The Protection of Plant Varieties and Farmers Rights Act, 2001, allows farmers to use any variety of seeds without any restrictions.”
On Saturday, the Center for Trade Unions also came out in support of the farmers, demanding government intervention.
“With India’s favorite brands like Lay’s, Pepsi, Quaker, Tropicana & Gatorade in its 22-brand portfolio, PepsiCo. is one of India’s largest food & beverage enterprise,” reads the firm’s website.