Wenn es nie mehr ganz dunkel wird – Die globale Lichtverschmutzung und die Folgen! – Light Pollution! Loss of the Night and Earth is paying the price

Über Umweltschutz wird viel diskutiert. Dabei handelt es sich um  Luft, Boden und Wasser. Doch eines wird nicht berücksichtigt: die „Lichtverschmutzung“. Zurzeit ist der Ausstieg aus der Kohle, um das Klimaziel einzuhalten, ein wichtiges Thema. Zu Recht, denn Kohlekraftwerke sind ein Klimakiller. Der erzeugte Strom kommt in Deutschland zu ungefähr 35 Prozent aus Kohlekraftwerken. Was aber in der Diskussion oft nicht erwähnt wird, ist das Licht, das bekanntlich Strom braucht. Die beste Energie ist die, die nicht verbraucht wird. Das Leben in der heutigen Zeit mag ohne künstliches Licht nicht mehr vorstellbar sein, doch muss deshalb Alles 24 Stunden lang erleuchtet werden? Genau hier liegt das Problem. Nur wenn Licht effizient eingesetzt wird, kann Energie gespart werden. Gehen Sie in eine Großstadt, leuchten Ihnen überall große Werbebanner entgegen. Wie hell die Nächte sind, wird an Metropolen wie  Berlin. Wien, Paris, London oder New York deutlich. In den letzten Jahren hat die Besorgnis der Öffentlichkeit über die Auswirkungen der Lichtverschmutzung auf Umwelt und Gesundheit zugenommen, insbesondere in Nordamerika, Europa und einigen asiatischen Städten.  Die allgegenwärtige künstliche Beleuchtung stellt ein großes Problem für  nachtaktive Insekten dar und kann sogar ganze Ökosysteme verändern. Zudem kostet sie Unmengen an Energie. Wir erläutern Ihnen die gravierenden Folgen von „Lichtverschmutzung“. 

Wenn es nie mehr ganz dunkel wird – Die globale Lichtverschmutzung und die Folgen!

Die Lichtverschmutzung – verstanden als die Verschmutzung des natürlichen, nächtlichen Lichts durch künstliches Licht – nimmt zu. Lichtverschmutzung beeinflusst bestehende Ökosysteme. So wie verschmutzte Meere, Böden oder Lufträume für viele Spezies nicht mehr bewohnbar sind, so hat auch die Zerstörung der Nacht vielfältige Folgen.

Informationen über das Ausmaß der Lichtverschmutzung sind wichtig, und zwar für das ökologische Umfeld. Viele Insekten gehen zugrunde, Artenvielfalt geht verloren, Vögel verlieren in lichtverschmutzten Gegenden ihre Orientierung und sterben.

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Vielerorts in Europa ist es nachts nicht mehr richtig dunkel. Die Folgen der Lichtverschmutzung für Mensch und Tier sind erheblich.

Als in Wien der 250 m hohe DC Tower errichtet wurde, galt es als höchstes Haus Österreichs. Es wurde drei Tage mit Hochleistungsscheinwerfern umstrahlt. Deren verirrtes Licht wurde gemessen. Ein Forscherteam, das der Lichtverschmutzung nachgeht, fand heraus, dass Wiens Lichtglocke wächst und bereits so viel Energie wie rund 60 000 Haushalte verschlingt.

Mit der Lichtverschmutzung beschäftigen sich naturgemäß auch die Astronomen, weil für die zur Himmelsbeobachtung die Umgebung möglichst dunkel sein muss.

Was macht nun diesen Lichtsmog aus?

  1. Sicherheitsbeleuchtungen (Verkehr, Schutz vor Einbruch)

  2. Werbeflächen, deren Streulicht die Umgebung über Gebühr erhellt und für die

  3. Verkehrsteilnehmer das Risiko des Geblendet-Werdens immens erhöht,

  4. Skybeamer (von Discotheken oder Events)

  5. angestrahlte Gebäude, Kirchen, Denkmäler, usw.

Seit der Einführung des elektrischen Lichts, also der Erfindung der Glühbirne vor fast 135 Jahren, wird der Nachthimmel immer heller. Nachtaufnahmen von Städten in der Nacht sind zwar schön anzusehen, allerdings machen sie unbewusst auf ein Problem aufmerksam, das Lichtverschmutzung oder Lichtsmog genannt wird. Man muss nicht New York oder Las Vegas als Beispiele strapazieren, Wien strahlt nachts zwei Megawatt an Lichtleistung in den Weltraum ab.

Bis ins Jahr 2050 sollen die Treibhausgasemissionen in Europa gegenüber 1990 um 80 Prozent gesenkt werden. Es wird eine Umstellung auf „Smart Cities“ brauchen, um dieses ambitionierte Ziel erreichen zu können.

Verlust der Nacht – Die globale Lichtverschmutzung

Unsere Nächte werden heller und die Erde zahlt den Preis. Elektrisches Licht hat unser Leben revolutioniert, aber mit zunehmender Beleuchtung wird es immer schwerer, die Auswirkungen auf die Tierwelt und die menschliche Gesundheit zu ignorieren.

„Das Verschwinden des Nachthimmels hängt mit unserer immer schnelleren Welt zusammen“, sagt Amanda Gormley von der in Tucson ansässigen International Dark-Sky Association. „Wir verlieren etwas Wesentliches. Wir verlieren einen Teil von uns selbst, wenn wir den Zugang zum Nachthimmel verlieren. Wir verlieren das Gefühl der Stille, die jede Nacht über unseren Köpfen herrschen sollte.“ Die Folgen einer Lichtverschmützung rücken immer mehr ins  ins Rampenlicht  und Wissenschaftler suchen nach Lösungen für das Problem. 

Nicht, dass das Problem nicht schon lange bekannt ist, denn eine Dokumentation „Verlust der Nacht“ zeigte schon vor einigen Jahren, welche Folgen damit verbunden sind.

http://www.arte.tv/guide/de/060774-000-A/verlust-der-nacht#xtor=CS3-7

Satellitenbilder der Erde bei Nacht zeigen ein strahlendes Lichtermeer, das sich fast durchgehend über den Globus erstreckt. Seit der Erfindung der Glühbirne steht Licht für Wohlstand und Fortschritt – doch zu viel Licht hat negative Auswirkungen auf Menschen und Tiere. Wissenschaftler sprechen bereits von einer massiven Lichtverschmutzung. An grellen Straßenlaternen, die Licht in alle Richtungen abstrahlen, verenden jede Nacht Milliarden von Insekten, Zugvögel verlieren die Orientierung, und selbst der Mensch wird durch das Kunstlicht um einen gesunden Schlaf gebracht.

Denn in Millionen von Jahren haben wir uns auf einen Tag-Nacht-Rhythmus eingestellt. Tag beziehungsweise Helligkeit bedeutet Aktivität, in der Nacht beziehungsweise bei Dunkelheit schaltet der Organismus auf Erholung um. Doch in Metropolen und Megacitys wird es immer heller, in den Geschäftsvierteln buhlen Videoleinwände und Reklametafeln bis Mitternacht um die Gunst der Kunden und aktivieren den menschlichen Körper dann, wenn er sich eigentlich erholen sollte.

Weltweit gehen Forscher jetzt der Frage nach, wie sich die Lichtflut auf ein gesundes Maß reduzieren lässt. Dabei arbeiten Physiker, Biologen, Mediziner und Ingenieure an der Beleuchtung der Zukunft – an einem Licht, das weder Energie verschwendet noch unnötig den Nachthimmel erhellt, durch das keine Insekten verenden und durch besondere Farbspektren auch den Menschen unbehelligt schlafen lässt. Denn es geht nicht darum, die Städte völlig dunkel zu machen. Es geht darum, sie nachhaltiger und intelligenter zu beleuchten.

Lichtverschmutzung beeinflusst bestehende Ökosysteme. So wie verschmutzte Meere, Böden oder Lufträume für viele Spezies nicht mehr bewohnbar sind, so hat auch die Zerstörung der Nacht vielfältige Folgen.

Fachgebiet der Untersuchungen über die Auswirkungen von Dunkelheit auf Lebewesen ist die relativ junge Disziplin der Scotobiologie (‚Dunkelheitsbiologie‘).

  • Pflanzen werden durch eine künstlich aufgehellte Umgebung in ihrem Wachstumszyklus beeinflusst: Was bei Zuchtpflanzen in Gärtnereien durchaus erwünscht ist, kann für empfindliche Naturpflanzen zum Problem werden. So wurde bereits vielfach beobachtet, dass Laubbäume in unmittelbarer Nähe von Straßenlampen ihre Blätter verspätet verlieren, wodurch es wiederum zu Frostschäden kommen kann.
  • Die verbreiteten weißen Lichtquellen mit hohem Blauanteil im Spektrum stellen ein erhebliches Problem für die Navigation oder Orientierung nachtaktiver Insekten und auch für Zugvögel dar. Insbesondere die Auswirkungen von nächtlicher Kunstbeleuchtung auf Insekten sind gut dokumentiert. Neben Insekten werden zahlreiche weitere Tierarten durch Lichtverschmutzung geschädigt.
  • So beeinträchtigt nächtliches Kunstlicht beispielsweise die Orientierung von Zugvögeln und führt unter anderem dazu, dass Vögel in hell erleuchtete Gebäude fliegen und dabei verletzt werden oder zu Tode kommen (das sogenannte „Towerkill-Phänomen“).
  • Ebenfalls gut dokumentiert ist der negative Einfluss von nächtlicher Beleuchtung auf verschiedene Arten von Meeresschildkröten, deren Nachwuchs an einem zu hell erleuchteten Strand den Weg ins Wasser nicht findet und somit zur leichten Beute von Raubtieren wird. Auswirkungen auf zahlreiche weitere nachtaktive Spezies wie beispielsweise Fledermäuse oder Frösche wurden beobachtet, in den meisten Fällen von vermuteter Beeinflussung besteht jedoch noch weiterer Forschungsbedarf.

Die Auswirkungen auf die Chronobiologie des menschlichen Organismus (wie auch auf andere Tiere) sind noch nicht abschließend erforscht.

Störungen im Hormonhaushalt des Menschen (Tag-Nacht-Zyklus, Menstruationszyklus der Frau) sind jedoch bereits nachgewiesen bzw. Gegenstand aktueller Forschung. Weitere physiologische Störungen sind nicht auszuschließen – so veröffentlichte beispielsweise eine israelische Forschergruppe im Jahr 2008 Daten, die einen Zusammenhang zwischen der Stärke nächtlicher Kunstbeleuchtung und dem Risiko von Brustkrebserkrankungen zulassen. Es gibt auch den Verdacht, dass eine verlängerte Helligkeit zur früheren Pubertät führt.

Was gegen die Lichtverschmutzung unternommen werden kann, empfiehlt die Dark Sky Association:

Nur qualitativ hochwertige Beleuchtung sollte verwendet werden. Hochwertige Beleuchtungseinrichtungen sind eigentlich nur eine Art und Weise zu beleuchten, die dem gesunden Menschenverstand entspricht.

  • Wir sollten schlechte Beleuchtung nicht dulden; wir sollten sie nach und nach ersetzen.
  • Das Licht sollte gezielt nach unten gerichtet werden, wo es gebraucht wird.
  • Die Ausgangsleistung des Lichts soll reguliert werden, damit Orte, welche man sehen muss, beleuchtet sind; das Licht soll nicht verschwendet werden.
  • Eine Qualitätsbeleuchtungsanlage ist erforderlich.
  • Zeitschaltregelungen (Dimmer oder andere Regulierungseinrichtungen) sollten verwendet werden, um sicherzustellen, dass das Licht dorthin gerichtet ist, wo es gebraucht ist.
  • Die Beleuchtung sollte so geplant und installiert werden, dass jegliche Blendung möglichst minimiert wird.
  • Fast jegliche Blendung stammt von schlechten Beleuchtungskörpern oder von schlechten Beleuchtungsanlagen.
  • Es gibt keine Entschuldigung für Blendung. Wenn nicht durch Blendung beeinträchtigt, ist das Auge ein erstaunliches Organ, das auch bei niedrigeren Beleuchtungsstärken sehr gut sehen kann.
  • Die jeweils angemessene Lichtmenge sollte eingesetzt werden, nicht zu viel.
  • Mehr Licht bringt mehr Sicherheit – ist keine gute Devise. Wenn wir von Gegenden, die zu hell beleuchtet sind, in Gegenden kommen, die dunkler sind, oder umgekehrt, dann können wir eine Weile nicht gut sehen – so lange, bis die Augen sich angepasst haben (Dunkeladaption).
  • Die Lichtquellen sind in ihrer Effizienz sehr unterschiedlich,  die jeweils energieeffizientesten sollten verwendet werden.
  • In der Nähe von Sternwarten sollte die Verwendung von Natriumdampf-Niederdrucklampen in Betracht gezogen werden; diese sind am effizientesten.
  • Astronomen bevorzugen sie sehr, weil das Licht der Natriumdampf-Niederdrucklampen eigentlich nur eine Farbe hat und sehr gut herausgefiltert werden kann.
  • Aber es gibt bereits erste Fortschritte:
  • Qualitativ hochwertige Beleuchtung wird nun an vielen Orten verwendet.
  • Die Vorteile sind: bessere Beleuchtung, Energieersparnisse, und ein dunklerer Himmel (aber nicht dunklere Straßen).
  • Wir gewinnen alle.

Die Kenntnis der Probleme und der Lösungen nimmt ständig zu, in der Öffentlichkeit und besonders unter Lichttechnikern.

Die Internationale Beleuchtungskommission (CIE) und viele nationale Organisationen haben technische Komitees, die diese Fragen behandeln, und Berichte und Empfehlungen erscheinen regelmäßig. Die meisten nationalen Organisationen werden auch sehr aktiv. Schließlich, wer kann gegen gute Beleuchtung stehen, wenn man die Vorteile sieht?

Eine wirksame Methodik, wobei die Gemeinden das Problem angreifen können, ist die Ernennung einer Arbeitsgruppe für Außenbeleuchtung, um diese Fragen zu besprechen und genaue Lösungen zu empfehlen, welche den lokalen Gegebenheiten Rechnung tragen (wie z. B. Verordnungen für Beleuchtungskontrolle, die Gemeindemaßstäbe festlegen; Hunderte davon sind nun in Kraft getreten).

Solche Komitees sind sehr wirksam in den Orten, wo man sie eingeführt hat. Sie haben den zusätzlichen Vorteil, dass sie viele Leute über die Fragen informieren.

Eine Mitgliedschaft bei der IDA ist ein hervorragender Ausgangspunkt, mehr zu erfahren. Die Unterstützung ist vorhanden. Die Internationale Dark-Sky Association (IDA), eine nicht-gewinnorientierte Organisation, ist ein mächtiger Verbündeter, um bei der Verbreitung von Informationen zu helfen. Die Organisation hat nun mehr als 10 000 Mitglieder aus 70 Ländern; sie wächst schnell hinsichtlich ihrer Größe und Wirksamkeit. IDA hat mehr als 180 Informationsblätter über Fragen der Himmelsaufhellung und der Lichttechnik verfasst, und diese sind wichtige Ressourcen für diejenigen, die sich informieren und Informationen verbreiten wollen. Die IDA-Webseite enthält viele wichtige Informationen (sowie Graphiken usw.) und Links zu vielen anderen interessanten Seiten.

Obwohl die Kenntnis der Probleme und der Lösungen ständig zunimmt, ist viel mehr Öffentlichkeitsarbeit und Verbreitung der Informationen in den Schulen nötig. IDA braucht viel mehr einzelne Personen und Organisationen als Mitglieder, regt das Meixner Observatorium an.

Hier noch einmal eine Zusammenfassung, welche Folgen Lichtverschmutzung hat

Lichtverschmutzung betrifft uns alle!

Licht, das zu viel Licht abgibt oder scheint, wenn und wo es nicht benötigt wird, ist verschwenderisch. Energieverschwendung hat enorme wirtschaftliche und ökologische Konsequenzen.
Beispiel USA:

Allein in den USA verbraucht die Außenbeleuchtung im Durchschnitt 120 Terawattstunden Energie, hauptsächlich zur Beleuchtung von Straßen und Parkplätzen. Das ist genug Energie, um den gesamten Strombedarf von New York City für zwei Jahre zu decken!
Nach Schätzungen von IDA werden allein in den USA mindestens 30 Prozent aller Außenbeleuchtungen verschwendet, hauptsächlich durch nicht abgeschirmte Leuchten. Das summiert sich auf 3,3 Milliarden US-Dollar und die Freisetzung von 21 Millionen Tonnen Kohlendioxid pro Jahr! Um all das Kohlendioxid auszugleichen, müssten wir jährlich 875 Millionen Bäume pflanzen.

Wenn Sie also das nächste Mal nachts nach draußen gehen, sehen Sie sich einmal um und fragen sich bitte, wie viele der Lichter es tatsächlich braucht.

Netzfrau Lisa Natterer

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