Dass gegen die Umweltverschmutzung etwas getan werden muss, ist in vielen Ländern bereits angekommen. Während man sich in Großbritannien fragt, ob es möglich sei, bis 2050 noch 3 Milliarden Bäume zu pflanzen, um das Ziel von null Kohlenstoffemissionen bis 2050 zu erreichen, hat Mailand bereits angefangen. Die Stadt mit etwa 1,3 Millionen Einwohnern soll grün werden, und daher soll es in Mailand in Zukunft mehr Bäume als Menschen geben. Den Weltrekord hielt bislang Indien. Hier wurden an einem Tag 66 Millionen Bäume gepflanzt. Doch Indien wurde von Äthiopien abgelöst, nachdem hier an einem einzigen Tag 354 Millionen Baumsetzlinge in die Erde gebracht wurden. Auch auf den Philippinen sollen Schüler lernen, wie wichtig Bäume sind, und müssen, bevor sie ihren Abschluss machen, 10 Bäume pflanzen. Innerhalb einer Generation werden so bis zu 525 Milliarden Bäume gepflanzt. Gemeinden können die verheerenden Auswirkungen des Klimawandels durch das Pflanzen von Bäumen bekämpfen, sagt auch Kapstadt und pflanzt Bäume. Nicht anders in Singapur, denn aus dem einst grünen Dschungel wurde betonierter Dschungel. Heute ist Singapur für sein Engagement, wieder grün zu werden, bekannt. Nicht anders in Mumbai, ebenfalls heute ein betonierter Dschungel. Es wurde wegen seiner reichen Flora einst als „Land der Bäume“ bezeichnet. Tierschutzorganisationen pflanzen mit Unterstützung der Metropole wieder Bäume, um nicht nur etwas gegen den Klimawandel zu tun, sondern auch, um den Tieren wieder einen Lebensraum zu bieten. Pflanzt Bäume, heißt es in vielen Ländern dieser Welt.
Bald wird es in Mailand mehr Bäume als Menschen geben!
Giuseppe „Beppe“ Sala kandidierte 2016 für die Demokratische Partei um das Bürgermeisteramt von Mailand und gewann. Schon als Chef der Expo 2015 in Mailand „„Feeding the Planet, Energy for Life“ war das Thema u. a. „Grüne Städte“ gegen den Klimawandel, welches er jetzt in Mailand umsetzen will. „Beppe“ Sala hat einen ehrgeizigen Plan ins Leben gerufen: in der italienischen Stadt 3 Millionen Bäume zu pflanzen.
In den letzten eineinhalb Jahren hat die Stadt Mailand mit Bloomberg Associates zusammengearbeitet, die von Michael Bloomberg mit dem Ziel gegründet wurde, Städten auf der ganzen Welt zu helfen. Die Stiftung arbeitet mit Kommunalverwaltungen in Bereichen wie Marketing, kommunale Integrität, Nachhaltigkeit, Stadtplanung, Verkehr und soziale Dienste u. a. zusammen. In Mailand deckt die Zusammenarbeit etwa zwei Drittel dieser Arbeit für eine „Grüne Stadt“, einschließlich der Schaffung neuer öffentlicher Plätze. „Es ist lustig, dass die Piazza ursprünglich aus Italien kommt und wir gehen nach Italien und helfen ihnen, neue Piazzas zu errichten „, sagte George Fertitta von Bloomberg Associates.
Ein Thema, das Bürgermeister Sala besonders am Herzen liegt, ist die Bekämpfung der Klimakrise auf lokaler Ebene. „Wir investieren in öffentliche Verkehrsmittel, wir begrenzen die Anzahl der Autos, wir arbeiten an der Überhitzung, aber wir haben noch einen langen Weg vor uns“, sagt er. „Wir waren bereits unterwegs, aber nach dem Engagement und der Unterstützung von Bloomberg Associates sehen wir wunderbare Ergebnisse.“
Mit Bäumen gegen Klimawandel
Hier kommen die Bäume ins Spiel. Das Pflanzen von 3 Millionen Bäumen bis 2030 wird dazu beitragen, die Stadt abzukühlen, die Luftqualität und den öffentlichen Raum zu verbessern.
Es ist alles Teil seines Masterplans, die Stadt zu begrünen. Von den rund 15.000 Bäumen, die die Comune di Milano traditionell jedes Jahr pflanzt, ist das ein großer Fortschritt. Während Bäume in der Vergangenheit hauptsächlich in Parks, in Innenhöfen und auf privatem Grund stehen, beschleunigt der von Bürgermeister Sala und Bloomberg Associates entwickelte Plan das strategische Pflanzen von Bäumen, um sich auf die Stadtviertel mit den höchsten Temperaturen zu konzentrieren. Hierfür verwenden sie Satellitenbilder, um eine detaillierte Heatmap zu erstellen, die die heißesten Punkte in der Stadt lokalisiert. Ihre Bemühungen, Bäume zu pflanzen, zielen nun auf diese heißen Orte ab, insbesondere auf die sogenannten „grauen“ Teile der öffentlichen Sphäre wie Straßen, Gehwege, Parkplätze und übrig gebliebene gepflasterte Plätze. „Es ist natürlich nicht einfach“, sagt Bürgermeister Sala, „aber es ist notwendig.“
Sala nähert sich dem Ende seiner fünfjährigen Amtszeit und entscheidet, ob er für eine weitere Amtszeit kandidieren soll. Wenn er sein Amt verlässt und sein Vermächtnis nur aus diesen Millionen Bäumen besteht, wäre er sehr stolz darauf. „Absolut, ja, absolut“, sagt er. „Bäume sind ein sehr gutes Vermächtnis.“
In einer Studie aus 2017 heißt es, dass es besonders heiß wird, vor allem in dicht bebauten, städtischen Gebieten, wo sich große Beton-, Stahl- und Glasflächen im Sommer noch zusätzlich aufheizen und diese Hitze wie Öfen auch noch nachts abgeben, sodass es auch dann zu keiner ausreichenden Abkühlung mehr kommen kann. Städte werden dann zu gesundheitsgefährdenden Hitzeinseln. Je mehr Grünfläche (auch Wasserflächen) eine Stadt besitzt, umso mehr helfen diese gegen die zunehmende Erhitzung und Austrocknung. Ein weiterer Zusatznutzen ist dabei die Verringerung von Luftverschmutzung und Feinstaub. Siehe: Grüne Dächer gegen Klimawandel-Folgen in städtischen Hitzeinseln – Green rooves to reduce the effects of climate change – World’s First Vertical Forest City
Viele Länder pflanzen daher in ihren Städten Bäume oder begrünen die Dächer. Nicht nur die Städte werden grün, sondern sogar das vom Bürgerkrieg gezeichnete Südsudan hat ein Gesetz gegen den Kliamawandel verabschiedet. Es wird noch bis Ende 2020 nicht nur in erneuerbare Energien investieren, sondern auch 40 Millionen Bäume pflanzen.
„Jeder kann ein Loch graben, einen Baum hineinsetzen und ihn gießen. Nur muss dafür gesorgt werden, dass der Baum überlebt.“ Professor Wangari Muta Maathai , Mutter der Bäume.
Milan is embarking on a bold plan to plant 3 million trees
“It’s a good, common sense campaign,” Mayor Giuseppe Sala says of his plan to plant trees around the city.
Soon, there will be more trees than people in the city of Milan. Mayor Giuseppe “Beppe” Sala has embarked on an ambitious plan to plant 3 million trees in the Italian city—population 1.3 million—better known for industry than natural wonders.
For the last year and a half, the city of Milan has been working with Bloomberg Associates, the pro bono, not-for-profit consultancy established by Michael Bloomberg with the goal of helping cities around the world. They work with local governments on disciplines like marketing, municipal integrity, sustainability, cultural asset management, urban planning, media, digital, tech, transportation, and social services. In Milan, the relationship covers about two-thirds of those disciplines, including the creation of new public plazas. (“It’s funny that ‘piazza’ comes from Italy and we’re going back and helping them new plazas,” says George Fertitta of Bloomberg Associates.)
One issue that is particularly important for Mayor Sala is doing his part to address the climate crisis at a local level. “We are investing in public transportation, we are limiting the number of cars, we are working on the heating system, but we still have a long way to go,” he says. “We were already on the way, but after their [Bloomberg Associates] commitment and support we are seeing wonderful results.”
That’s where the trees come in. Planting 3 million trees by 2030 will help cool neighborhoods, improve air quality, and enhance public spaces. It’s all part of his master plan to green the city, greatly expanding from the 15,000 or so trees that the Comune di Milano traditionally plants each year. While trees have historically been primarily located in parks, in courtyards, and on private property, the plan devised by Mayor Sala and Bloomberg Associates accelerates the strategic planting of trees to focus on the hottest neighborhoods (hottest as in temperature, not real estate). To accurately target those spots, they used satellite imagery to create a detailed heatmap, which identifies the hottest parts of the city at a granular level. Their tree-planting efforts now target those hot places, particularly the so-called “gray” parts of the public sphere, like streets, sidewalks, parking lots, and leftover paved spaces. “It is not easy, of course,” says Mayor Sala, “but it is fundamental.”
The trees are being planted by the municipality as well as through deals with donors or developers. “They pay a fee to the municipality and we can ask for either cash or we ask them to plant trees,” explains Sala. So far, the trees have been a hit. “It’s a good, common-sense campaign,” Sala says. “The people in Milan are very sensitive and understand that the environment is a real problem and they can see that we are not waiting for other people to do their part. We are taking strong action.”
In addition to planting trees, the city is swapping in electric buses and expanding the city’s congestion pricing plan after experiencing a 40% reduction in traffic since the plan was implemented seven years ago. “Now we want to become even more aggressive, implementing a low-emission zone that is more or less all of the city,” says Sala, while acknowledging the complicated political negotiations that go with it. “It is not simple from a political point of view,” he says. “And being a mayor it is probably not a good idea to tell people you cannot use your car,” he says, shrugging. “The point is to find the right balance between the political message and the practical action.”
Tree planting isn’t the only thing that Bloomberg Associates is working on with the city of Milan. The city is moving away from traditional manufacturing toward design, technology, and tourism, which has doubled to 9 million in the last few years, and are hoping to host the Winter Olympic Games in 2026. To help them achieve their goals, they are redesigning and opening more than 54,000 square feet of public space to improve walkability and safety of the neighborhoods’ streets, as well as increase social life for residents and so they have created a new public-private agency to attract visitors, events, investment, students, and talent in order to spur job creation and economic growth. “For us, it is fundamental to share experiences and learn from other cities in the world,” says Mayor Sala. “It is fundamental to be open to discussion, to be part of a partnership or to be supported by an experience like this one.”
Sala is getting close to the end of his five-year term and he is deciding whether or not he wants to sign up for another round. If he does leave office and his legacy consists of nothing but those million trees, he would be very proud of that. “Absolutely, yes, absolutely,” he says. “Trees are a very good legacy.”
Netzfrau Doro Scheier
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