Offener Brief: Gefährliches Pestizid – Deutsche Bahn setzt weiter auf Glyphosat

BahnEs ist eines der meistverkauften Unkrautvernichtungsmittel der Welt: Über eine Million Tonnen des populären Herbizids Glyphosat, besser bekannt unter dem Handelsnamen Roundup, werden jedes Jahr versprüht. Während Österreich Glyphosat verboten hat und auch der französische Landwirtschaftsminister Didier Guillaume bekannt gab, dass Frankreich die Verwendung von Glyphosat einstellen wird, versprüht die Deutsche Bahn Glyphosat weiterhin auf Gleisen. Im Mai 2019 verlor der Konzern BayerMonsanto auch den dritten Prozess. BayerMonsanto muss einem an Krebs erkrankten Paar mehr als zwei Milliarden Dollar Schadenersatz zahlen. Die Jury habe firmeninterne Dokumente einsehen können, aus denen hervorgehe, dass Monsanto „niemals irgendein Interesse daran hatte herauszufinden, ob Roundup sicher ist“. Insgesamt gibt es schon 13.400 Klagen in den USA gegen Monsanto. Die EU verlängerte die Zulassung für Glyphosat Ende 2017, da der Ex-Landwirtschaftsminister Schmidt trotz Protest und Widerstand mehrerer EU-Länder sich für eine Verlängerung ausgesprochen hatte. Die jetzige Landwirtschaftsministerin und ehemalige Weinkönigin Klöckner rechnet erst 2022 mit einem Verbot von Glyphosat. Solange kann das umstrittene Pestizid weiterhin die Gesundheit von Mensch und Tier schädigen. Glyphosat der Monsanto / Bayer-Gruppe  ist auch im deutschen Weinbau bei konventionell arbeitenden Winzern allgegenwärtig. Etwa 21 kg Pestizide werden durchschnittlich pro Hektar Rebfläche aufgebracht, d. h. umgerechnet 1 Teelöffel pro Flasche erzeugten Wein. Doch auch Menschen, die in der Nähe von Gleisen leben, sollten in den nächsten Tagen besonders Acht geben, denn die Deutsche Bahn versprüht Glyphosat auf den Gleisen. Die Deutsche Bahn zeigt sich scheinbar weitgehend unbeeindruckt von der Debatte um das potenziell krebserregende Pflanzenschutzmittel Glyphosat, denn sie verwendet immer noch etwa 70 Tonnen Pestizide im Jahr.

Gefährliches Pestizid – Deutsche Bahn setzt weiter auf Glyphosat

Die Deutsche Bahn (DB) versprüht in diesen Tagen Unkrautvernichtungsmittel in den Bahnhöfen im Norden – und zwar auch das umstrittene Mittel Glyphosat, das im Verdacht steht, Krebs zu verursachen. Demnach werden die Gleisanlagen in Elmshorn, Itzehoe, Heide und Kiel in den Monaten Juni und Juli 2019 mit dem Unkrautbekämpfungsmittel behandelt, schreibt der Verkehrssekretär Enak Matthias Ferlemann auf die Anfrage der Grünen-Bundestagsabgeordnete Ingrid Nestle. Um welche Menge es sich in Schleswig-Holstein handelt, konnte die Bahn auf Anfrage nicht beantworten. Im ganzen Bundesgebiet waren es 2018 rund 70 Tonnen. Das entspricht laut der Bahn 1,2 Kilogramm pro Kilometer Gleis. 95 % der Gleise sind im Rahmen der jährlichen Vegetationskontrolle behandelt worden, so der Bericht aus der schleswig-holsteinische Landeszeitung vom 15.07.2019.

Bereits 2015, nachdem eine Studie der Weltgesundheitsorganisation WHO belegt hatte, dass der Unkrautkiller krebserregende Stoffe enthält, schrieben wir Netzfrauen einen offenen Brief an die Bahn. Die Deutsche Bahn setzte auch weiter auf Glyphosat im Gleisbett – 30.300 Kilometer Schienen, die sich im Besitz der DB befinden, werden mit 80 Tonnen Unkrautkiller unkrautfrei gehalten. Die Deutsche Bahn ist zu 100 % im Besitz der Bundesregierung. Auch 2012 erklärte die Deutsche Bahn, zum Beispiel bundesweit rund 78 Tonnen Wirkstoff auf 1.040 Quadratkilometern eingesetzt zu haben.

Währenddessen unternahm 2015 der US-Bundesstaat Kalifornien seinen ersten Schritt, die Anbringung der Warnung vor Krebs auf Roundup zu fordern. Dagegen legte Monsanto, mittlerweile von Bayer übernommen, Widerspruch ein und verklagte Kalifornien. Doch im Januar 2017 entschied eine Richterin gegen Monsanto und erlaubte Kalifornien die Anbringung der Warnung vor Krebs auf Roundup.

Nachdem im August 2018 das Urteil die Haftung des Unternehmens BayerMonsanto für die Krankheit durch sein Produkt Glyphosat bestätigt hatte, war die Tür für weitere Klagen geöffnet. Auch die Klage von Ed Hardeman ist richtungsweisend für weitere Fälle im Zusammenhang mit Glyphosat. Denn auch im Fall Ed Hardeman befand die Jury des zuständigen Bundesbezirksgerichts in San Francisco am Dienstag, dem 19. März 2019 einstimmig, dass das glyphosathaltige Unkrautvernichtungsmittel Roundup ein wesentlicher Faktor für die Krebserkrankung des Klägers Edwin Hardeman gewesen ist.

  • Der 46-jährige Familienvater Dewayne Johnson war der erste, der den Prozess gewonnen hat. Er war an Lymphdrüsenkrebs im Endstadium erkrankt und warf Monsanto vor, die Risiken seines Unkrautvernichters verschwiegen zu haben. Die Geschworenen-Jury gab ihm recht.
  • Daraufhin folgte im März 2019 der Fall Ed Hardeman, auch hier befand die Jury des zuständigen Bundesbezirksgerichts in San Francisco einstimmig, dass das glyphosathaltige Unkrautvernichtungsmittel Roundup ein wesentlicher Faktor für die Krebserkrankung des Klägers Edwin Hardeman gewesen ist.
  • Am 13. Mai 2019 gab es wieder einen Sieg gegen Monsanto, diesmal mit einem „historischen“ Strafmaß. BayerMonsanto muss einem an Krebs erkrankten Paar mehr als zwei Milliarden Dollar Schadenersatz zahlen. Eine kalifornische Jury ordnete an, dass Monsanto Alva und Alberta Pilliod, beide in den Siebzigern, Schadenersatz zahlen müsse. Dies ist der dritte Prozess, den BayerMonsanto seit August 2018 verloren hat.
  • Insgesamt gibt es schon 13 400 Klagen in den USA gegen BayerMonsanto.
  • Obwohl auch eine neue Studie einen „zwingenden Zusammenhang“ zwischen der Nutzung des Herbizids und der Erkrankung an Lymphgewebekrebs belegt, bleibt der Vorstand Baumann bei seiner Behauptung „Glyphosat ist ein sicheres Produkt!“

Wissenschaftler der Internationalen Agentur für Krebsforschung fanden bereits 2014 heraus, dass zwischen Pestizidbelastung und Blutkrebs – bekannt als Non-Hodgkin-Lymphom – eine starke Verbindung besteht.

Pflanzenschutzmittel finden den Weg durch die Böden in unser Grundwasser!

Schleswig-Holstein bezieht sein Trinkwasser zu 100 Prozent aus dem Grundwasser und da gehört kein Pestizid hin. Nicht nur die enorme Agrarindustrie in Schleswig-Holstein nutzt das umstrittene Glyphosat, sondern auch die Deutsche Bahn. Die Bahn zeigt sich scheinbar weitgehend unbeeindruckt von der Debatte um das potenziell krebserregende Pflanzenschutzmittel Glyphosat, denn sie verwendet immer noch etwa 70 Tonnen Pestizide im Jahr.

Die Deutsche Bahn sprüht das umstrittene Pestizid auf den Gleisen, wie es zurzeit in Schleswig-Holstein der Fall ist. 2016 wurden an 144 Grundwassermessstellen Rückstände von Pflanzenschutzmitteln in Schleswig-Holstein gefunden. Doch auch andere Bundesländer meldeten Rückstände von Pestiziden im Grundwasser. An 45 Prozent der Grundwassermessstellen in Niedersachsen wurden Rückstände von Pestiziden nachgewiesen. An zehn Messstellen wurden Grenzwerte für Wirkstoffe überschritten.

Glyphosat schadet nicht nur Ökosystemen, sondern gefährdet auch  die Gesundheit des Menschen

Risiken für Mensch und Natur durch Glyphosat werden seit Jahren unterschätzt. Immer mehr Länder wachen auf und nehmen die Gefahr ernst, die die Nutzung glyphosatbasierter Herbizide für die Umwelt sowie für die Gesundheit von Mensch und Tier darstellt.

Nachdem Russland, Tasmanien, Mexico, und andere Länder NEIN zu Monsanto sagten, erließen bereits 2014 die Niederlande ein ähnliches Verbot, das Herbizide mit Glyphosat endgültig aus der Öffentlichkeit verbannen soll.

Mehrere europäische Länder, darunter Holland, Dänemark und Schweden, haben die Verwendung von Glyphosat-Herbiziden durch lokale Behörden verboten oder eingeschränkt, da angebliche Verbindungen zu einer Vielzahl von Gesundheitsproblemen: von Geburtsfehlern und Nierenversagen bis hin zu Zöliakie bestehen. Nach El Salvador verbot auch Sri Lanka Monsantos Roundup, nachdem nachgewiesen worden war, dass die Nieren geschädigt werden und diese Nierenerkrankungen meist tödlich enden. Die Gesamtheit der Beweise dafür, wie schädlich Glyphosat ist, reichte aus, um einige Städte, einschließlich Chicago und Paris, davon zu überzeugen, ihre öffentlichen Plätze glyphosatfrei zu machen. Im Projekt „Pestizidfreie Kommune“ haben sich deutschlandweit bereits ca. 200 Städte und Gemeinden gegen den Einsatz von Glyphosat und andere Pestizide bei der Pflege ihrer Grün- und Freiflächen entschieden.

Erst im Januar 2019 hat ein Gericht in Frankreich dem Unkrautvernichter Roundup Pro 360 von Bayer die Zulassung entzogen. Ein Herbizid, das Glyphosat der Monsanto / Bayer-Gruppe enthält und hauptsächlich im Weinbau eingesetzt wird.

In Deutschland sind das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) und das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) die federführenden Instanzen.

Nachdem 2014 mehrere Studien belegt hatten, wie gefährlich Glyphosat ist, wurde auch in Deutschland ein Streit um Roundup entfacht.

Der Toxikologe Dr. Hermann Kruse warf den deutschen Behörden vor, „die Datenlage zu industriefreundlich zu interpretieren“. Damit stand er nicht alleine. Die Gruppe „Earth Open Source“, der hochkarätige Wissenschaftler angehören, teilt diese Meinung und moniert zudem, dass 90 Prozent der Studien von Monsanto finanziert worden seien, die Glyphosat als unbedenklich darstellten.

Allein in Europa sind 70 verschiedene Glyphosat-Rezepturen mit verschiedenen Netzmitteln zugelassen.

Selbst das BfR musste zugeben, dass „die Toxizität bestimmter glyphosathaltiger Pflanzenschutzmittel auf Grund der darin enthaltenen Beistoffe höher sein kann als die des Wirkstoffes”.

Die Deutsche Bahn und das Eisenbahnbundesamt zeigen sich weitgehend unbeeindruckt von der Debatte um das potenziell krebserregende Pflanzenschutzmittel Glyphosat – dies ist unverantwortlich, zumal es in der Nähe von Bahngleisen auch Wohnsiedlungen gibt und somit auch spielende Kinder, das haben wir bereits 2015 der Deutschen Bahn in einem offenen Brief mitgeteilt.

Das Eisenbahnbundesamt gab 2015 bekannt: „Das EBA lässt den Einsatz nur im unmittelbaren Gleisbereich zu, ein Kontakt mit der Allgemeinheit ist also grundsätzlich nicht gegeben.“

Nicht gegeben? Wie kann das EBA dieses behaupten? Berücksichtigen diese nicht den Wind und das Grundwasser?

2015 hieß es seitens der Bahn:  „Es gibt aus unserer Sicht derzeit keine Alternative im Gleisbereich“, die Bahn befände sich darüber in ständigen Gesprächen mit der Industrie. Der Einsatz sei notwendig, um den einwandfreien Eisenbahnbetrieb sicherzustellen. Grünwuchs im Schotter könnte zu Sicherheitsproblemen führen,“ so 2015 die Sprecherin der Deutschen Bahn.  Damals wartete man auf den Bund und der wartete auf die EU, ob Glphosat verboten wird. 

Das Bundeslandwirtschaftsministerium,  dessen Staatssekretär Robert Kloos erklärte auf der Verbraucherschutzministerkonferenz in Osnabrück 2015, die Bundesregierung wolle in Sachen Glyphosat-Verbot ein Bewertungsverfahren der Europäischen Union abwarten. Er verwies zudem darauf, dass unter Forschern umstritten sei, ob Glyphosat tatsächlich krebserregend sei oder nicht. 2017 war es genau dieses Ministerium, das dafür sorgte, dass die Zulassung von Glyphosat verlängert wurde. Schweden, Frankreich, Niederlande und andere EU-Länder  rebellierten gegen die Verlängerung von Glyphosat. 

Warum stimmte Schmidt, der Vorgänger von Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner für die Verlängerung von Glyphosat?

In der Arbeitsgemeinschaft Glyphosat engagieren sich die Unternehmen ADAMA Deutschland GmbH, Cheminova Deutschland GmbH & Co. KG, Dow AgroSciences GmbH, Helm AG, Monsanto Agrar Deutschland GmbH, Nufarm Deutschland GmbH´und  Syngenta Agro GmbH, noch Fragen?

Auch der Kieler Toxikologe Dr. Hermann Kruse kritisierte bereits im April 2014 den Sicherheitscheck der deutschen Behörden. Für die Öffentlichkeit und damit auch für die freien Toxikologen sind diese Rezepturen nicht zugänglich. „Ich würde diese Daten gerne beurteilen, darf es aber nicht“, kritisiert Kruse. „Nur das BfR hat darauf Zugriff.“ Als noch geheimer eingestuft werden die Verunreinigungen, die offenbar während der Produktion entstehen. „Welche Auswirkungen haben sie?“, fragt Kruse. „Monsanto“ dürfte die Antwort kennen – und schweigt.

Wir Netzfrauen wiesen bereits mehrfach auf die Gefahr von Roundup hin.

Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrter Herr Dr. Richard Lutz,

Bitte steigen Sie auf alternative, umweltverträgliche Mittel um. Bitte registrieren sie, dass es eine heiße öffentliche Debatte um das Thema Glyphosat gibt, sich unzählige Menschen gegen einen weiteren Einsatz dieses gefährlichen Pestizids in der Landwirtschaft einsetzen.

Wir alle haben eine Verantwortung zu tragen für die Umwelt, Menschen und Tiere und sind der Meinung, dass ein Unkrautvernichtungsmittel, welches Glyphosate und andere krebserregende Stoffe enthält, für die menschliche Sicherheit unverantwortlich ist!

Netzfrauen

Pestizide? Babys ohne Arme und Hände in Frankreich geboren – Pesticides? The mystery of babies born without arms in rural France

Besorgniserregend – Ärzte legen erdrückende Beweise vor! Ist Glyphosat verantwortlich für Autismus? – Doctor Presents Damning Evidence: The Autism Epidemic Can No Longer Be Ignored!

Endlich! Glyphosat-Herbizid in Frankreich gesetzlich verboten – France takes Roundup weed-killer off market after court ruling

Die Natur schlägt zurück und entlarvt die Monsanto-Lüge! Farmer verlieren den Kampf gegen Glyphosat-Resistenz und Menschen werden krank!

Pestizid-Cocktail in Europas Böden – Rückstände zahlreicher Pflanzenschutzmittel belasten unsere Äcker – Von Glyphosat bis DDT! – Pesticide residues present in more than 80% of European agricultural soils

Pestizide sind ein ständiger Begleiter im Weinanbau – Weinanbau in der Wüste für Europa!

Neue Klagen gegen Monsanto und Gerichtsdokumente enthüllen Monsantos Machenschaften und Klagen gegen Monsanto! Unsealed Court Docs Reveal Monsanto colluded with EPA to Stifle Cancer Research

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