Extremwetter in Asien – Tote, Dürre, Überschwemmungen, Erdrutsche, Monsun

Seit mehr als einem Monat leidet die indische Metropole Chennai unter Wasserknappheit und in der Metropole Mumbai sind Gebäude auf Grund von starkem Regen eingestürzt. Es sind schreckliche Bilder, die uns aus Asien erreichen. Zuerst kam die Hitze mit  ca. 50°C. Der El Niño-Effekt erwärmte die Westwinde, die aus Pakistan und Rajasthan einbrachen, was zu einer längeren Trockenperiode und einem verzögerten Monsun führte. Doch jetzt ist der Monsum da und dies schlimmer, als es je war. Hunderte Menschen wurden getötet, Millionen von Menschen wurden aus ihren Häusern in Nepal, Indien, Pakistan und Bangladesch vertrieben. In Assam verloren rund 4,3 Millionen Menschen ihre Häuser und bitten verzweifelt um Hilfe. Die Zahl der Todesopfer steigt. 90% des Kaziranga-Nationalparks sind überflutet, hier leben gefährdete Tierarten. In den überfüllten Flüchtlingslagern in Bangladesch, wo etwa eine Million Rohingya leben, die vor dem brutalen militärischen Durchgreifen in Myanmar geflohen sind, zerstörten heftige Regenfälle und Schlammlawinen das Lager der Internationalen Organisation für Migration. Weitere 500.000 Menschen mussten nach der Überschwemmung von rund 200 Dörfern ihre Häuser im südlichen Distrikt Chittagong in Bangladesch verlassen. Überschwemmungen und Erdrutsche verursachen tödliche Verwüstungen vom Himalaya-Vorgebirge bis zu den niedrig gelegenen Lagern, in denen Rohingya-Flüchtlinge leben.

Extremwetter in Asien – Tote, Dürre, Überschwemmungen, Erdrutsche, Monsun

In Indien steigen die Temperaturen auf bis zu 50 Grad. Eine Hitzewelle in diesem Ausmaß ist auch für Indien ungewöhnlich. Neben der Hitze ist Indien von einer schweren Dürre betroffen. Viele Flüsse sind ausgetrocknet, vor allem, weil es in der letzten Monsunzeit zu wenig geregnet hat. Manche Bauern, die sowieso schon überschuldet sind, sehen in dieser Situation keinen Ausweg und bringen sich um. Der Monsun hat sich in diesem Jahr verspätet und so sind wie schon 2016 etwa 300 Millionen Menschen von der Dürre betroffen. 

Während es in einigen Regionen zu wenig Wasser gibt, außergewöhnliche Hitze für eine extreme Dürre sorgt, stehen wegen Überschwemmungen nach extrem starken Regenfällen große Teile in Asien unter Wasser. Millionen Menschen verlieren ihre Häuser und fliehen. Wie schon 2016 hat El Nino Konsequenzen für das Wetter weltweit.

Damals kosteten Naturkatastrophen rund um den Globus viele Menschen das Leben. Überschwemmungen, Dürre, Schneechaos, Stürme, Vulkane und Erdbeben – alles, was Mutter Natur für uns Schreckliches zu bieten hat.

Die Regenzeit in Indien hat zwar bereits im Juni begonnen, aber noch nicht das ganze Land erfasst. In Chennai fallen die meisten Niederschläge gewöhnlich erst ab Oktober, doch der erwartete Regen blieb in den vergangenen Jahren aus. Die Vorräte in den Wasserreservoirs der Hauptstadt des Bundesstaates Tamil Nadu mit ihren 4,5 Millionen Einwohnern sind fast erschöpft.

Während Teile von Indien unter Wasserknappheit und Dürre leiden, wütet in anderen Regionen der Monsun, mit schrecklichen Folgen. Der Kaziranga-Nationalpark, ein von der UNESCO anerkanntes Naturschutzgebiet, in dem zwei Drittel der weltweit einhörnigen Nashörner leben, ist ebenfalls von Überschwemmungen betroffen.

In den letzten zehn Jahren hat der Klimawandel die Monsunmuster in Südostasien beeinflusst. Der Monsun ist sehr unberechenbar und unregelmäßig geworden, was zu häufigen Überschwemmungen führt. Landwirtschaft und Viehhaltung sind vollständig vom Monsun abhängig.

Bangladesch ist eines der ärmsten Länder der Welt und die mehr als 230 Flüsse in Bangladesch sind die instabilsten Flüsse der Welt. Jedes Jahr wird Bangladesch von dem regenbringenden Monsun heimgesucht. Viele Menschen sterben bei Überschwemmungen und Erdrutschen. Das Jahr in dieser Region wird nicht nach den vier Jahreszeiten, sondern nach dem Sommermonsun von Juni bis September und dem Wintermonsun von Dezember bis Februar eingeteilt. In den letzten Jahren haben sich die Überschwemmungen intensiviert und sie dauerten länger als die traditionellen zwei Monate. Für arme Familien, die im ländlichen Bangladesch leben, ist das Land ein knappes Gut, und die Menschen müssen jeden zur Verfügung stehenden Platz nutzen. Von den Überschwemmungen sind Millionen Menschen betroffen und mehr als 100.000 Frauen, Männer und Kinder waren gezwungen umzuziehen, da Dörfer und Lebensunterhalt buchstäblich weggespült wurden. Siehe auch: Die schwimmenden Gärten von Bangladesch – Floating Farms of Bangladesh

Foto: IANS

Mehr als eine Million Menschen sind in ganz Bangladesch von Überschwemmungen betroffen. Die Medien berichteten am 16. Juli 2019 über heftige Regenfälle im Land, die auch dazu geführt haben, dass große Flüsse über die Gefahrengrenze hinausflossen.

Rohingya-Flüchtlinge in Bangladesch kämpfen gegen Überschwemmungen

Seit Jahren leiden sie. Sie werden gefoltert und getötet. Um der systematischen Diskriminierung in ihrem Heimatland zu entkommen, flüchten Rohingya nach Bangladesch. Erreichen diese Flüchtlinge ein Flüchtlingslager, erwartet sie dort ein Leben unter unmenschlichen Bedingungen. Allein Ende 2016 haben nach schrecklichen Gräueltaten geschätzte 21.000 Rohingya innerhalb von nur zwei Monaten Schutz in Bangladesch gesucht. Siehe Genozid-Terror an Burmas Rohingya! Vergewaltigungen und bei lebendigem Leibe verbrannte Kinder – Ignored and forgotten! Reprisals, Rape, and Children Burned Alive: Burma’s Rohingya Speak of Genocidal Terror

Unicef

In den überfüllten Flüchtlingslagern im bangladeschischen Stadtteil Cox’s Bazar – Heimat von fast einer Million Rohingya, die vor den Gräueltaten in Myanmar geflohen sind, wurden fast 5.000 Häuser, bestehend aus Plane und Bambus, durch heftige Regenfälle und Schlammlawinen zerstört.

„Wir haben Hunderte Fälle von Menschen gesehen, deren Häuser durch Erdrutsche und Überschwemmungen schwer beschädigt wurden, sowie viele andere, die von gefährdeten Hängen bedroht waren. Diese Menschen mussten entweder in Notunterkünfte oder in die Häuser von Verwandten umgesiedelt werden“, sagte George McLeod, ein Sprecher der IOM, 

Überschwemmungen und Erdrutsche haben in Assam eine Spur der Zerstörung hinterlassen – die Flut steigt und die Menschen bitten um Hilfe

30 von 33 Bezirken in Assam sind überflutet und die Flut wird jeden Tag tödlicher. Viele Menschen fühlen sich von der Regierung in Indien alleingelassen. Mittlerweile hat das Militär seit dem 11. Juli 2019 mehr als 2.500 Menschen aus den von der Überschwemmung betroffenen Gebieten gerettet. Viele sind gestorben, das Ausmaß der Situation in Assam ist noch ungewiss.

Warum die Hitzewelle? Zyklon Vayu und El Niño sind Schuld

Im Juni 2019 wurde in einem Bericht erklärt, warum es zu solch extremen Naturkatastrophen in Asien kommt. Experten glauben, dass es nicht so heiß gewesen wäre, hätte der Monsunregen bis zum 10. Juni Zentralindien erreicht.

Der Zyklon Vayu und El Niño sind laut Meteorologen für die zweitlängste Hitzewelle verantwortlich, unter der viele Teile Indiens leiden. Die Temperaturen steigen, obwohl die Zyklonaktivität und der El Niño-Effekt den Monsun verzögert haben.

Am 11. Juni überschritt die Temperatur in Teilen Delhis 48°C, während die höchste Maximaltemperatur in Churu (West-Rajasthan) mit 50,3°C gemessen wurde. An mehreren Orten im ganzen Land hat die Temperatur in den letzten Tagen 45 Grad Celsius überschritten.

Vier ältere Pilger, die in einem Zug von Agra nach Coimbatore reisten, starben am 11. Juni in Madhya Pradesh, angeblich durch Hitze.

„Der El Niño-Effekt erwärmte die Westwinde, die aus Pakistan und Rajasthan einbrachen, was zu einer längeren Trockenperiode und einem verzögerten Monsun führte“, sagt Mahesh Palawat, Chefmeteorologe bei Skymet Weather Services.

Dieses Phänomen wurde jedoch durch die Entwicklung des Zyklons Vayu noch verschärft. Der Monsun traf Kerala am 8. Juni, aber gleichzeitig entwickelte sich ein Offshore-Trog entlang der Westküste Indiens, der sich in das sehr heftige Zyklonsystem Vayu verwandelte, das am 13. Juni in Gujarat ankommen wird.

„Die Offshore-Tröge entwickeln sich selten zu zyklonischen Systemen, aber diesmal geschah es und störte das Fortschreiten des Monsuns“, sagte ein Wissenschaftler des Indian Institute of Tropical Meteorology (IITM) der seinen Namen nicht nennen wollte.

„Wenn der Monsun bis zum 10. Juni Zentralindien erreicht hätte, dann wäre er jetzt nicht so heiß gewesen“, fügte der IITM-Wissenschaftler hinzu.

Die Zyklone, die sich im Arabischen Meer entwickeln, beeinflussen den Monsun stärker als im Golf von Bengalen, weil die Monsunwinde von der Westküste entlang des Arabischen Meeres in die Indische Halbinsel eindringen. Dieses Phänomen des verzögerten Monsuns durch die Entstehung des Zyklonsystems wurde auch im Jahr 2015 beobachtet, als der Zyklon Ashobaa den Monsun verzögert hatte.

Nach Angaben des indischen Wetterdienstes lagen die Höchsttemperaturen am 11. Juni an den meisten Orten in Punjab, Haryana, Chandigarh, Delhi, Ost-Rajasthan, Madhya Pradesh und Vidarbha deutlich über der Norm (um 5,1°C oder mehr).

Über die Wetterabweichung wurde auch an vielen Orten in West-Rajasthan, Himachal Pradesh, Uttarakhand, Jharkhand und Chhattisgarh sowie an isolierten Orten in Jammu & Kaschmir, Saurashtra und Kutch und Telangana berichtet.

Ein weiterer Faktor, der die Intensität der Hitzewelle erhöht, ist die geringe Bodenfeuchte auf Grund eines schwachen Monsuns im vergangenen Jahr. „Die geringe Bodenfeuchte trägt auch zur Wärmeentwicklung bei. In der Tat haben wir gesehen, dass, wenn der Monsun in einem Jahr schwach ist, die Folgen im Jahr darauf große Hitzewellen sind. Dabei spielt die Bodenfeuchte eine Rolle“, fügte der Wissenschaftler in dem Beitrag von downtoearth.org.in hinzu.

Ganz Südostasien kämpft mit der Trockenheit,  ausgetrocknete Reisfelder führen zu Hunger. Und nach der Trockenheit folgen die schlimmen Überschwemmungen. Während ein Teil in Asien mit der Dürre kämpft, müssen Millionen von Menschen ihre Häuser in Nepal, Indien, Pakistan und Bangladesch verlassen. Überschwemmungen und Erdrutsche in Teilen Südasiens haben eine Spur der Zerstörung hinterlassen.

Netzfrauen Ursula Rissmann-Telle und Doro Schreier

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