Ein neuer Trend „Food in the nude“ beschert den Supermärkten in anderen Ländern einen regelrechten Boom, davon will jetzt auch die zum Schweizer Migros-Konzern gehörende Kette Tegut profitieren. Aber behalten Sie Ihre Kleidung an … „nacktes Essen“ bedeutet: Anfang vom Ende für Plastik in Supermärkten. Was sich in anderen Ländern bereits erfolgreich durchgesetzt hat, kommt jetzt auch nach Deutschland. Die Palette der 144 losen Lebensmittel bei Tegut reicht von Nudeln, Reis und Bohnen über Müsli und sogenannte Superfoods wie Quinoa, Kamut und Kakaobutterchips bis hin zu süßem Fruchtgummi. Zero-Waste-Märkte boomen, Während andere Supermärkte oder Discounter behaupten, man brauche 10 Jahre, um plastikfrei zu werden, machte es ein Supermarkt in Großbritannien vor und schaffte es in nur 10 Wochen. Während Aldi und Lidl sich mit harten Preiskämpfen bekriegen, zeigen andere Supermarktketten, dass man mit Nachhaltigkeit und Qualität sogar mehr punkten kann. Es ist geradezu grotesk, dass ausgerechnet Bio-Gemüse und -Obst im Supermarkt noch einmal extra in Plastik eingepackt ist, doch es geht auch anders.
Tegut lässt die Hüllen fallen und verkauft unverpackte Lebensmittel!
Ganz ohne Verpackung einkaufen? Ja, das geht! Unverpackt und nachhaltig! Immer mehr Menschen wollen nachhaltiger leben und weniger Müll produzieren. Plastikverpackungen schaden nicht nur der Umwelt, sondern auch der Gesundheit. Das Thema Weichmacher ist mittlerweile aus den Medien verschwunden, doch Weichmacher (Phthalate, Bisphenol A, PVC) aus dem Plastik werden auf und in den Lebensmitteln wiedergefunden. Diese sind krebserregend. Wir können selbst an den Stellschrauben drehen und einfach unverpackt einkaufen.
Zur Vermeidung von Verpackungsmüll hat Tegut als erster Händler in Deutschland 2018 den verpackungsfreien Einkauf an seinen Bedientheken eingeführt. Kunden können für Fleisch, Wurst, Käse, Fisch und Antipasti eigene Behälter mitbringen, die vom Fachpersonal befüllt werden, und so auf Einwegplastikverpackungen verzichten. Im Obst-und-Gemüse-Sortiment wurden laufend Verpackungen von Plastik auf Recyclingpapier umgestellt und umweltfreundliche Mehrwegbeutel eingeführt, mit Erfolg, denn der Umsatz steigt. Jetzt geht Tegut noch weiter und wird hüllenlos.
Noch einmal zur Erinnerung:
In mehreren Untersuchungen, vor allem in Spanien, konnte nachgewiesen werden, dass Verpackungen aus Kunststoff nicht nur für die Umwelt schädlich sind, sondern auch die Gesundheit beeinträchtigen können. Nach der aktuellen AGR159-Studie „Rückstände von Pflanzenschutzmitteln“, die an der Universität von Almeria durchgeführt wurde, können Kunststoffverpackungen unerwünschte Substanzen auf Lebensmittel übertragen. Darüber hinaus landet der Abrieb von Kunststoff als Mikroplastik über Kanäle und Flüsse in den Meeren. Dort werden sie von Fischen aufgenommen, die schließlich auf den heimischen Tellern landen. Nicht nur aus diesem Grund hat die EU erst vor Kurzem zahlreichen Einweg-Plastikartikeln den Kampf angesagt.
Wir hatten bereits 2018 berichtet, dass eine Gruppe von Supermärkten in Neuseeland die Verwendung von Plastikverpackungen für nahezu ihr gesamtes Obst und Gemüse in einem Projekt mit dem Titel „Food in the nude“ eingestellt hat und ein Umsatzplus von 300 % erzielt hat. Ein britischer Supermarkt folgte, der es schaffte, in nur 10 Wochen „plastikfrei“ zu sein.
Unverpackt – Tegut testet Hüllenloses
Tegut lässt die Hüllen fallen und verkauft in einem Markt testweise unverpackte Lebensmittel. Auf Grund der positiven Resonanz soll es nicht bei dem einen Markt bleiben, so die aktuelle Nachricht von der Lebensmittel-Zeitung.
Reis, Nüsse und andere Lebensmittel bietet der Tegut-Markt Fulda-Kaiserwiesen seinen Kunden ab sofort unverpackt an. Wer dort einkauft, kann die Ware in selbst mitgebrachte Gefäße füllen oder in kompostierbare Papiertüten, die zur Verfügung gestellt werden.
„Wir freuen uns sehr, den vielen Kundenanfragen damit entgegen zu kommen und ein so großes Sortiment verpackungsfrei anbieten zu können“, äußert sich Daniel Henkel, Bereichsleiter Einkauf Lebensmittel. „In den ersten Tagen konnten wir schon großes Kundeninteresse erleben und so werden wir im Herbst auch in unserem neuen Markt in Heidelberg die „Unverpackt“-Regale installieren.“
Weniger Verpackungen
Seit 2015 stellt Tegut außerdem recyclingfähige Knotenbeutel aus nachwachsenden Rohstoffen und Mehrwegbeutel bereit und ermutigt seine Kunden, mit diesen oder mitgebrachten Gefäßen an der Frischetheke oder in der Obst- und Gemüseabteilung verpackungsfrei einzukaufen.
Bio-Backwaren boomen
Positiv entwickelt hat sich im vergangenen Jahr auch die Herzberger Bäckerei, die 2017 wieder in die Tegut-Gruppe integriert worden ist. Die Qualitätsbäckerei ist eine weitere Besonderheit des hessischen Lebensmitteleinzelhändlers, der einen Großteil seiner Bio-Backwaren am Standort Fulda in der eigenen Bäckerei herstellen lässt: zu 100 Prozent mit Bio-Mehl in Naturland- und Demeter-Qualität und Wasser aus eigener Quelle. Brote, Brötchen und Backwaren werden tagesfrisch mit einer speziellen Frischbrot-Logistik in die Märkte geliefert, so wuv.de.
Umsatz nachhaltiger und fair gehandelter Produkte gestiegen
Die Zeichen bei Tegut, dem Bio-Pionier im Lebensmitteleinzelhandel, stehen auf Wachstum. Allein der Bio-Umsatzanteil steigt auf 26 Prozent.
Der Netto-Umsatz der Tegut-Gruppe aus dem hessischen Fulda ist um 2,7 Prozent auf 1,035 Mrd. Euro gestiegen (2017: 1,008 Mrd. Euro). Die Flächenproduktivität wurde 2018 um 1,9 Prozent gesteigert. Gewachsen ist ebenso der Anteil von Bio-Lebensmitteln und -produkten am Gesamtumsatz, und zwar von 25,4 Prozent auf 26,0 Prozent. Mehr verkauft wurden bei Tegut auch fair gehandelte Produkte und Lebensmittel aus regionalem Anbau.
Seit 2013 ist Tegut ein Teil der Genossenschaft Migros Zürich.
Im September 2015 veröffentlichte Tegut einen Film zur neuen Vision und neuen Strategie.
Aldi und Lidl – Preiskampf
Lidl und Aldi liefern sich eine Preisschlacht. Nicht nur gibt es Coca Cola zum Schnäppchenpreis, auch für die Wagner-Pizza von Nestlé zahlt der Konsument noch keine 1,50 €. Alles begann im Februar 2018, als es hieß, dass EDEKA sich mit Nestlé angelegt hatte und 163 Produkte aus dem Regal nehmen wollte. Doch nicht nur EDEKA legt sich mit Giganten an, auch Kaufland, Bestandteil der Schwarz-Gruppe, zu der auch der Lebensmittel-Discounter Lidl gehört. Letzterer warf zum Beispiel die Produkte von Unilever raus. Nicht nur die großen Giganten kämpfen untereinander um Preise, sondern Aldi legte sich zum Beispiel mit dem Bananensektor in Lateinamerika an, um die Preise weiter zu drücken. Die Schlacht am kalten Büfett geht weiter, denn EDEKA muss jetzt eine eigene Ketchup-Marke entwickeln, nachdem Kraft Heinz die Lieferungen an Edeka eingestellt hat. Dieser Gigant macht den Preisdruck nicht mehr mit. Das gesunde Gemüse aus der Region kann bei all dem Preisdumping nicht mehr mithalten. Es ist wirklich schwer, gesund und regional zu sein, gerade wenn man nicht so exotisch aussieht wie Kohlrabi.
Seit Februar 2019 änderte Aldi plötzlich seine Preisstrategie und der Kampf mit Lidl geht in die nächste Runde. Es gibt einen regelrechten Schlagabtausch in den Werbungen, wovon natürlich auch die Medien profitieren. Es ist nicht das erste Mal, dass solche Preiskämpfe ausgefochten werden.
Doch man muss sich als Konsument fragen, was einem da geboten wird und wie diese Preise überhaupt zustande kommen. Denn um solche Waren anzubieten, wird vermehrt in die Trickkiste gegriffen – zum Beispiel: Gutshof-Idylle -„Gut Ponholz“, „Mühlenhof“ oder „Gut Drei Eichen“ gibt es gar nicht und trotz neuem Fleisch-Siegel auch kaum Verbesserungen bei der Tierhaltung – denn es soll ja billig sein.
Die „Lebensmittel-Zeitung“ spricht von einem erbitterten Streit um die Preishoheit im Discount-Geschäft. Einige Aktionspreise für wichtige Markenartikel hätten schon neue Tiefststände erreicht. Bei Molkereiprodukten seien inzwischen Abschläge von 50 Prozent nichts Ungewöhnliches mehr.
- Welche Folgen haben die Billigpreise für Lieferanten und Konsumenten?
- Wie leidet die Qualität der Waren unter dem Preisdruck der Supermärkte?
- Warum bekommen Gemüsehändler, Milchbauern und Fleischproduzenten keinen fairen Preis für ihre Waren?
Was, wenn jeder der Giganten seine Macht ausspielen will? Alles hat seinen Preis, und auch wenn die Preise in den Discountern günstig erscheinen, zahlt jemand den wahren Preis.
Die meisten Lebensmittel, die uns in Supermärkten zur Verfügung stehen, haben lange Transportwege hinter sich.
Supermärkte setzen Maßstäbe und so landen Millionen Tonnen auf dem Müll statt in den Regalen. So erging es kürzlich auch einem Bauern. Er blieb auf einer Tonne Erdbeeren sitzen. Die Beeren seien zu wenig homogen. Eigentlich sollte man davon ausgehen, dass jetzt, da die Erdbeeren auch in Europa reif sind, solche in den Supermärkten angeboten werden. Doch lieber werden Erdbeeren aus fernen Ländern importiert, weil sie billiger sind. Während die EU aus Südafrika billig Zitrusfrüchte importiert, vergammeln tonnenweise Zitrusfrüchte in Spanien. Es ist nicht das erste Mal, dass europäisches Obst vergammelt, während die EU aus fernen Ländern importiert. So mussten auf den Kanarischen Inseln 9000 Tonnen Bananen vernichtet werden, da die EU sie günstiger aus Lateinamerika importierte. Demnächst sind es wieder Äpfel, Weinrauben oder sogar Salat und Blumenkohl, die in den Müll wandern oder untergepflügt werden. Siehe Foodwaste – Großhändler weist eine Tonne Erdbeeren zurück – die Beeren seien zu wenig homogen!
Wir haben es Ihnen am Beispiel der Weintrauben aus Indien erläutert. Ein indischer Konzern hat einen niederländischen Obstlieferanten gekauft und teilte mit: „Wir bieten in diesem Jahr zum ersten Mal indische Trauben in 250g-Plastikverpackungen an!“ Es ist der helle Wahnsinn, denn Obst und Gemüse werden quer über den Globus gekarrt, weil in anderen Ländern billiger produziert wird. Diese Ware kommt dann in Plastikverpackungen, damit sie den langen Transportweg unbeschadet übersteht. Zum Beispiel Bananen, denn gerade die Bananen, die als BIO auf dem Markt sind, sollen nicht mit noch mehr Pestiziden kontaminiert werden. Bei Tomaten ist die Plastikflut besonders groß, heißt es. Sehen wir immer in den Werbebeilagen, gerade kleine Tomaten werden gern in Plastikdosen angeboten. Supermärkte setzen Maßstäbe: Alles ,was zu gebogen, zu gerade, zu lang, zu kurz, zu dick oder zu dünn ist, wird einfach weggeworfen, denn die Plastikververpackungen wurden längst automatisiert, wie Sie auch am Eisbergsalat sehen.
Schauen Sie sich bei den Supermärkten und Discountern um, alles in Plastik! Und nicht nur das, man nennt es dann auch noch „Pro Planet“ – Gutes für Nachbarn und Umwelt!
Haben Sie gewusst, dass Supermärkte und Discounter ihre Kunden dafür bestrafen, dass sie versuchen, der Umwelt zu helfen, indem sie mehr Geld für Unverpacktes verlangen?
Seit mehreren Jahren wird von den Supermärkten und Discountern in Deutschland erwartet, dass sie eine Trendwende einleiten und verstärkt ins „hüllenlose“ Geschäft einsteigen. Die Deutschen sind innerhalb der Europäischen Union Spitzenreiter beim Verbrauch von Verpackungen.
Deutlich mehr Plastik bei Discountern
Zu diesem Ergebnis kommt die Verbraucherzentrale Hamburg. Zwischen den einzelnen Händlern gab es große Unterschiede hinsichtlich verpacktem und unverpacktem Obst und Gemüse. Während die Plastikquote bei Discountern in den einzelnen Filialen relativ konstant war, variierte sie bei Supermärkten wie Rewe und Edeka je nach Standort.
- Der Anteil an in Plastik verpacktem Obst und Gemüse im Einzelhandel ist unverändert hoch, allerdings mit deutlichen Unterschieden zwischen einzelnen Einkaufsmärkten.
- Discounter verkaufen Obst und Gemüse häufiger in Plastikverpackungen als Supermärkte. Bei Penny und Aldi ist die durchschnittliche Plastikquote mit 81 Prozent und 74 Prozent besonders hoch, bei Edeka mit 48 Prozent deutlich geringer.
- Unverpacktes Obst und Gemüse ist häufig teurer. Bei deutlich mehr als der Hälfte von insgesamt 162 vorgenommenen Preisvergleichen war die unverpackte Variante kostspieliger. Nur bei rund einem Drittel konnten Verbraucher durch den Verzicht auf Plastik auch Geld sparen.
„Wir können beim Handel kein grundlegendes Umdenken erkennen. Da wird mit viel Tamtam auf den Verzicht von Plastikfolie bei Gurken hingewiesen, um zu suggerieren, alles sei auf einem guten Weg. Doch im Obst- und Gemüseregal sind Plastikverpackungen noch immer an der Tagesordnung,“ sagt Klaus Müller, Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv). Die Supermärkte und Discounter bestrafen auch noch die Verbraucher, die umweltschonender einkaufen wollen, denn sie verlangen mehr Geld für unverpacktes Obst und Gemüse!
Plastik und Lebensmittel gibt es im Supermarkt immer häufiger in enger Verbundenheit: Diese Symbiose gehört inzwischen zum normalen Anblick im Regal. Gerade beim Einkaufen können wir viel Müll sparen! Es gibt bereits zahlreiche Zero-Waste-Supermärkte in anderen Ländern, die das unverpackte Einkaufen leicht machen.
Sollten Sie keinen Tegut in der Nähe haben, der Unverpackt-Regale einführt, gibt es sicher auch in Ihrer Nähe einen Unverpackt-Laden. Es sind meist kleine Läden, doch bekommt man dort fast alles, was man braucht. Oder gehen Sie einfach zum Markt, dort bekommen Sie regionales unverpacktes Obst und Gemüse. Siehe auch:Es geht auch ohne! Ein nachhaltiger Einkaufs-Trend – keine Verpackung! Zero Waste Supermarket – An eco-friendly trend!
Wir haben Ihnen bereits einige Alternativen aus verschiedenen Ländern vorgestellt und der Trend setzt sich fort – ‚Nude‘ shopping next big trend
Germany’s Tegut Tests A Range Of Packaging-Free Products
German retailer Tegut has announced that it is trialling a range of packaging-free products, including rice, cereals, legumes, and nuts, at its outlet in Kaiserwiesen in Fulda.
The retailer has introduced around 144 organic food SKUs that will be sustainably sold in containers brought by customers or in compostable paper bags.
‚A Large Range‘
The head of food purchasing at Tegut, Daniel Henkel, said, „We are very pleased to be able to accommodate the many customer inquiries and to be able to offer such a large range of packaging-free products.“
The products on offer include breakfast cereals such as oatmeal, cornflakes, spelled and millet flakes, and ’superfoods‘ like quinoa, kamut, and amaranth.
Cocoa butter chips, fruit gums, bulgur wheat, couscous, millet and buckwheat are also a part of the trial.
‚New Market‘
„Over the first few days, we have already seen great customer interest, and so we will install the ‚unpacked‘ shelves this autumn, at our new market in Heidelberg,“ Henkel added.
Tegut has also introduced a range of vegan, fairtrade cosmetics that are free of plastic packaging.
This includes products such as solid shampoo, solid toothpaste, solid deodorant, and solid shaving soap.
Live the Zero Waste Lifestyle!
Netzfrauen auch auf >>> Instagram >>>>mit vielen Bildern und Informationen!
Foodwaste – Großhändler weist eine Tonne Erdbeeren zurück – die Beeren seien zu wenig homogen!
Erschreckend – In einem durchschnittlichen Einkaufswagen stecken ca. 50 000 Kilometer!
Bananen, die Chemie-Keule in der Hand – Don’t eat bananas – because they are dangerous!