Immer mehr Regierungen schränkten weltweit die Meinungs- und Vereinigungsfreiheit ein und Menschen, die ihr Land verteidigen und sich für Tiere und Natur einsetzen, zahlen dafür mit dem Leben. „Euer Profit zerstört unser Leben“, so die Menschen, die alles verlieren, aber nicht aufgeben und gegen ihre Regierungen kämpfen, wie die vielen Menschen, die bereits 2019 in Brasilien ihr Leben verloren. Sie werden gefoltert und ermordet, weil sie um ihr Land kämpfen. Diese Morde bekommen in Deutschland keine Aufmerksamkeit, denn oft sind es auch deutsche Konzerne, die von diesen Projekten profitieren. Im Jahr 2018 wurden so viele Umweltaktivisten getötet wie nie zuvor. Die Zahlen steigen stetig und selbst deutsche Firmen nehmen es mit den Menschenrechten nicht so genau. Wöchentlich starben 2018 mehr als als drei Menschen, die sich für ihr Land und für die Umwelt einsetzten. Viele weitere wurden angegriffen oder verhaftet. Aufrufe zur Rettung des Planeten werden immer lauter, aber diejenigen, die ihn beschützen, werden zum Schweigen gebracht. Doch nicht Brasilien ist das tödlichstes Land für Umwelt und Landaktivisten, noch nicht, sondern die Philippinen.
Philippinen tödlichstes Land für Umwelt und Landaktivisten
Im Jahr 2018 wurden im Durchschnitt jede Woche mehr als drei Umwelt- und Landaktivisten ermordet. Die Angriffe wurden von zerstörerischen Industrien wie Bergbau, Holzeinschlag und Agrarindustrie vorangetrieben. Zwei von zehn Todesfällen, die die NGO Global Witness im vergangenen Jahr verzeichnete, fanden auf den Philippinen statt.
Man hätte vermuten können, dass Brasilien auf Rang 1 ist, denn seitdem der Rechtsextremist Jair Bolsonaro in Brasilien das Präsidentenamt übernommen hat, nimmt die Gewalt zu. Doch Bolsonaro ist erst seit dem 1. Januar 2019 Staatspräsident des Landes. Er übernahm das Amt von Michel Temer. Seitdem herrscht KRIEG in Brasilien. Der Amazonas-Regenwald wird gerodet und Indigene werden ermordet! Auch die brasilianische Menschenrechtsverteidigerin Dilma Ferreira Silva wurde 2019 zusammen mit ihrem Mann und einem Freund ermordet. Dilma war wie auch die ermordete Berta Cáceres aus Honduras Kämpferin gegen die Vertreibung der Menschen durch den Bau von Staudämmen.
Die Spannungen im Amazonasgebiet nehmen zu, da der rechtsextreme Präsident Jair Bolsonaro gegen Schutzgebiete ist und diese für den Bergbau öffnet. Die Partei des ultrarechten Jair Bolsonaro bekam Unterstützung von der Friedrich-Naumann-Stiftung.
In Brasilien ist ein stiller Genozid im Gang und die Welt schaut zu. Bereits nach der Machtübernahme durch die Regierung von Michel Temer entwickelte sich Brasilien, auch mit Unterstützung aus Europa, zu einem Polizeistaat. Brasilien ist der größte wirtschaftliche Standort außerhalb Deutschlands, mit rund 1300 vor allem im Großraum São Paulo ansässigen deutschen Firmen. Brasilien ist zudem Deutschlands größter Handelspartner in Lateinamerika. Ein Völkermord findet statt, um Platz für eine großflächige Landwirtschaft zu schaffen, oder für den Abbau von Rohstoffen, die im Amazonasgebiet vermutet werden, auch für Europa. Bereits bei seiner Ankunft beim G20-Gipfel in Japan erklärte der brasilianische Präsident Bolsonaro, er werde es im Gegensatz zu seinen „Vorgängern“ nicht akzeptieren, „von anderen Ländern bevormundet zu werden“. Auch sagte er, dass Deutsche von Brasilien lernen könnten, denn die deutsche Industrie setze weiter auf fossile Brennstoffe, Brasilien würde dies nicht tun. Trotz aller Kritik an dem rechtsextremen Präsidenten Jair Bolsonaro,haben sich die EU und die Mercosur-Mitgliedsländer, darunter auch Brasilien, nach mehr als zwei Jahrzehnten auf ein Abkommen geeinigt. Damit schaffen sie die größte Freihandelszone der Welt. Zur gleichen Zeit schickt Präsident Jair Bolsonaro schwer bewaffnete Männer in den Amazonas, um den Regenwald zu plündern. Siehe auch: Schrecklich ‚ES HERRSCHT KRIEG‘ – Der Amazonas-Regenwald wird gerodet und Indigene werden ermordet! – Brazil’s indigenous people: Miners kill one in invasion of protected reserve
Es sind die Philippinen, die die Liste der NGO Global Witness anführen.
„Lupang Hinirang“, auserwähltes Land, nennen sich die Philippinen. Die 333 Jahre spanischer Kolonialzeit haben Spuren hinterlassen. Die Einfuhren wurden angekurbelt von den stark steigenden Infrastruktur- und Bauinvestitionen sowie dem dynamischen Konsumentenmarkt, heißt es bei Gtai. Die Exporte Deutschlands in die Philippinen stiegen 2018 Destatis zufolge um starke 32 Prozent. Das Ergebnis wurde aber beeinflusst durch eine enorme Steigerung der Lieferungen von Luftfahrzeugen.
Die Philippinen verfügen über große Lagerstätten an Gold, Kupfer und Nickel.
Die Philippinen gehören zu den Ländern, die Deutschland im Rahmen thematischer und regionaler Programme entwicklungspolitisch unterstützt. Deutschland engagiert sich mit Mitteln der technischen und finanziellen Zusammenarbeit vor allem beim Schutz natürlicher Ressourcen, beim Aufbau kommunaler Infrastruktur (Wasser, Abfall), beim industriellen Umweltschutz, beim Schutz von Klima und Biodiversität sowie beim Einsatz erneuerbarer Energiequellen. Die Regierung unter Präsident Duterte hat angekündigt, den angestrebten Energiemix des Landes neu zu überdenken und dabei Kohle (gegebenenfalls auch Atomenergie) wieder stärker zu berücksichtigen.
Der Kampf gegen den Bau dieses riesigen Kohlekraftwerks ist in vollem Gange. Die gefährdete Küstengemeinde Atimonan wehrt sich seit Jahren gegen das riesige Kohlekraftwerk. Sie stellen sich gegen die Macht des Konzerns Meralco PowerGen und deren Pläne zum Bau eines riesigen Kohlekraftwerks in der schutzbedürftigen Küstenregion. Profiteur ist auch hier der deutsche Konzern Siemens, wie der Konzern auf der eigenen Webseite bekanntgab.
Zwei von zehn Todesfällen, die die NGO Global Witness im vergangenen Jahr verzeichnete, ereigneten sich auf den Philippinen.
Im Jahr 2018 wurden 30 Umweltaktivisten auf den Philippinen getötet, was es laut der internationalen Menschenrechtsorganisation Global Witness zum „tödlichsten Land der Welt für Verteidiger“ machte .
Auch 2018 bleiben die Philippinen das tödlichste Land der Welt für Umwelt- und Landaktivisten mit mindestens 30 Todesfällen. In einem am 30. Juli 2019 veröffentlichten Bericht sagt Global Witness, dass sich 18 Prozent der 164 umweltbezogenen Todesfälle, die im vergangenen Jahr registriert wurden, auf den Philippinen ereigneten.
Es ist das erste Mal, dass die Philippinen die Liste anführen, seit die Organisation begonnen hat, Morde im Zusammenhang mit Umwelt und Bodenschutz zu dokumentieren.
Durchschnittlich wurden in einer Woche im vergangenen Jahr drei Menschen getötet, während sie ihr Land und die Umwelt vor Industrien wie Bergbau, Holzwirtschaft und Agrarindustrie verteidigten, sagt der Bericht.
Unter denen, die im letzten Jahr auf den Philippinen getötet wurden, waren neun Bauern, die auf einer Zuckerrohrplantage aus der Kolonialzeit auf der Zentralinsel Negros arbeiteten.
Unter den Todesfällen im Oktober 2018 gab es vier Frauen und zwei Minderjährige.
Die Arbeitsgruppe National Federation of Sugar Workers warf gut vernetzten Vermietern vor, den Angriff angeordnet zu haben.
Einen Monat später wurde auch der Bauernanwalt Benjamin Ramos nach zahlreichen Morddrohungen getötet. Er war der 34. Anwalt, der seit dem Amtsantritt von Präsident Rodrigo Duterte im Jahr 2016 getötet wurde.
Die Zahl der Todesopfer steigt weiter an, 14 weitere Bauern auf der Insel Negros wurden im März 2019 getötet.
Der Sprecher von Duterte nannte den Vorfall eine „legitime“ Polizeiaktion, obwohl Menschenrechtsgruppen ihn als „Massaker“ bezeichneten.
Todesdrohungen und Klagen
Unzählige weitere Menschen wurden durch andere Taktiken zum Schweigen gebracht, die entwickelt wurden, um den Protest zu zerschlagen, einschließlich Verhaftungen, Morddrohungen, Klagen und Schmierkampagnen, sagt Global Witness.
[Menschen]rechtsgruppen sagen, dass Dutertes ‚Krieg gegen Drogen‘ eine Kultur der Straffreiheit im Land geschaffen hat [Bullit Marquez/AP].
„Bösartige Angriffe auf Land- und Umweltschützer finden immer noch statt, obwohl die Schwungkraft der Umweltbewegungen auf der ganzen Welt zunimmt“, sagt Alice Harrison, leitende Aktivistin bei Global Witness, in einer Erklärung.
„Es ist eine brutale Ironie, dass die Justizsysteme zwar den Mördern von Verteidigern routinemäßig die Freiheit lassen, sie aber auch dazu benutzt werden, die Aktivisten selbst als Terroristen, Spione oder gefährliche Kriminelle zu brandmarken.“
Philippinen: Menschen protestieren gegen Dutertes Rede an die Nation (2:51)
Auf Grund ihrer Arbeit zur Verteidigung der indigenen Bevölkerung auf den Philippinen wurde auch die UN-Sonderberichterstatterin Victoria Tauli-Corpuz von der Regierung Dutertes als „Terroristin“ bezeichnet.
„Dies war eine Vergeltung dafür, dass ich mich gegen Verletzungen der Rechte indigener Völker in meinem Heimatland ausgesprochen habe. Monatelang lebte ich in Gefahr und konnte nicht sicher nach Hause zurückkehren“, sagt sie.
Im September 2018 wurde auf der südphilippinischen Insel Mindanao ein 23-jähriger indigener Mann angeblich von Soldaten getötet, nachdem ihm vorgeworfen worden war, ein Anhänger einer kommunistischen Rebellengruppe zu sein.
Das Militär hat auch kommunistische Rebellen beschuldigt, Angriffe auf die indigene Bevölkerung durchgeführt zu haben.
[Menschen]rechtsgruppen sagen, der tödliche Drogenkrieg von Duterte, der Tausende von Menschenleben forderte, habe eine Kultur der Straffreiheit im Land geschaffen.
Der Bericht von Global Witness sagt aus, ein Großteil der Verfolgung von Land- und Umweltschützern werde durch die Nachfrage nach Land und Rohstoffen angetrieben, die für Produkte des täglichen Bedarfs benötigt werden – Lebensmittel, Mobiltelefone, Schmuck…
Eine hohe Zahl von Umwelt- und landbezogenen Todesfällen wurde auch in Kolumbien mit 24, Indien mit 23 und Brasilien mit 20 verzeichnet.
Unterdessen hat in Guatemala ein Boom privater und ausländischer Investitionen dazu geführt, dass große Teile des Landes an Plantagen-, Bergbau- und Wasserkraftunternehmen vergeben wurden, was zu einer Welle von Zwangs- und Gewaltvertreibungen führte, insbesondere in indigenen Gebieten, so der Bericht.
Dies hat die Befürchtung einer Rückkehr zu der massiven Gewalt geweckt, unter der das Land vor 30 Jahren litt.
Der Bericht sagt, Guatemala erlebte einen fünffachen Anstieg der Morde. Mindestens 16 Menschen, die ihr Land und die Umwelt verteidigten, wurden 2018 dort getötet.
Dazu auch eine Reportage: Philippinen: Katastrophen-Kapitalismus Inc.
Philippines ‚deadliest‘ country for environmental, land activists
Two in every 10 deaths that Global Witness watchdog group recorded last year took place in the Philippines.
The Philippines was the deadliest country in the world for environmental and land activists in 2018 with at least 30 recorded deaths, according to a watchdog group.
In a report published on Tuesday, Global Witness said 18 percent of the 164 environment-related deaths recorded last year took place in the Philippines.
It is the first time the Philippines has topped the list since the organisation began documenting killings linked to the environment and land protection.
In an average week last year, three people were killed while defending their land and the environment from industries such as mining, logging and agribusiness, the report said.
Among those killed in the Philippines last year were nine farmers working at a colonial-era sugarcane plantation in the central island of Negros.
The fatalities in the October 2018 incident included four women and two minors.
The labour group National Federation of Sugar Workers accused well-connected landlords of ordering the attack.
A month later, the farmers‘ lawyer, Benjamin Ramos, was also killed after receiving numerous death threats. He was the 34th lawyer killed since President Rodrigo Duterte came to power in 2016.
The death toll has continued to mount with 14 more farmers from Negros island killed in March 2019.
Duterte’s spokesman has called the incident a „legitimate“ police operation, although human rights groups described it as a „massacre“.
Death threats and lawsuits
Countless more people have been silenced through other tactics designed to crush the protest, including arrests, death threats, lawsuits and smear campaigns, Global Witness said.
„Vicious attacks against land and environmental defenders are still happening, despite growing momentum behind environmental movements the world over,“ Alice Harrison, senior campaigner at Global Witness, said in a statement.
„It is a brutal irony that while judicial systems routinely allow the killers of defenders to walk free, they are also being used to brand the activists themselves as terrorists, spies or dangerous criminals.“
Because of her work defending indigenous people in the Philippines, UN Special Rapporteur Victoria Tauli-Corpuz was also declared a „terrorist“ by the administration of Duterte.
„This was in retaliation for me speaking out against indigenous rights violations in my home country. For months, I lived under threat, and could not safely return home,“ she said.
In September 2018 in the southern Philippine island of Mindanao, a 23-year-old indigenous man was allegedly killed by soldiers, after he was accused of being a supporter of a communist rebel group.
The military has also accused communist rebels of carrying out attacks on indigenous people.
Rights groups say Duterte’s deadly war on drugs, which claimed thousands of lives, has created a culture of impunity in the country.
The Global Witness report said much of the persecution of land and environmental defenders is being driven by demand for the land and raw materials needed for products that consumers utilise every day, from food to mobile phones and jewellery.
Also recording a high number of environment and land-related fatalities were Colombia with 24 deaths, India with 23, and Brazil at 20.
Meanwhile, in Guatemala, a boom in private and foreign investment has seen large swaths of land handed out to plantation, mining and hydropower companies, ushering in a wave of forced and violent evictions, particularly in indigenous areas, the report said.
This has stirred fears of a return to the large-scale violence the country suffered 30 years ago.
The report said Guatemala saw the sharpest increase in the percentage of murders with a five-fold rise. At least 16 people defending their land and the environment were killed there in 2018.
Netzfrau Ursula Rissmann-Telle
Europa nimmt einen Krieg um die Rohstoffe in Brasilien in Kauf! Wie viele müssen noch für diesen Krieg sterben?