Respekt! Malaysische Frau ohne Bauerfahrung baut in weniger als 30 Tagen ihr Traumhaus – Malaysian woman with no design history builds dream home in under 30 days

zur englischen Version Was machen, wenn man ein Haus braucht, aber eigentlich gar keine Ahnung hat, wie man eins baut? „Innovation – Made by Women“? Es gab schon immer Frauen mit innovativen Ideen, doch leider wird viel zu wenig darüber berichtet. Im indischen Wüstenstaat Rajasthan treiben Bäuerinnen auf erstaunliche Weise einen Wandel voran: Sie überzeugen kohleabhängige Gemeinden davon, auf Solarenergie umzustellen. In Afrika bauen Frauen sogar Ghanas größte Photovoltaikanlage. Und wer hätte schon gedacht, dass eine junge Frau an nur drei Wochenenden ihr Haus baut und damit sogar das Netz erobert? So erging es Atiqah Nadiah Zailani aus Malaysia. Sie hatte einen Traum vom eigenen Haus. Atiqah, die keine Erfahrung mit Architektur oder Design hatte, begann ihr neues Zuhause zu entwerfen. Doch vom Entwurf bis zum eigentlichen Haus war es ein langer Weg, denn sie wurde zu einem Arbeitsprojekt nach Tansania geschickt. Dort lernte sie eine andere Lebensweise kennen und ließ sich auch aus anderen Ländern inspirieren. Zurück in Malaysia suchte sie sich ein Grundstück, und was dann geschah, zeigen wir im folgenden Bericht.

Respekt! Malaysische Frau ohne Bauerfahrung baut in weniger als 30 Tagen ihr Traumhaus.

Sie musste ihren Traum vom eigenen Haus auf die lange Bank schieben, denn vor einigen Jahren wollte Atiqah Nadiah Zailani eine kleine Wohnung für RM 500.000 [~107.000 €] in Petaling Jaya, Selangor, kaufen. Bevor sie den Kaufvertrag abschließen konnte, wurde sie zu einem Arbeitsprojekt nach Tansania geschickt.

Während sie in Afrika war, erfuhr die in Kuala Lumpur geborene und aufgewachsene junge Dame von einer alternativen Lebensweise.

„Das Volk der Massai (eine indigene Volksgruppe in Tansania und Kenia) lebt in Hütten von weniger als 9,3 Quadratmetern. Das liegt daran, dass ein Großteil ihres Lebens im Freien stattfindet. Drinnen bedeutet nur ein Ort zum Ausruhen. Da ich auch ein Outdoor-Mensch bin, habe ich mich diesem Lebensstil zugewandt“, sagt Atiqah Nadiah Zailani.

Atiqah baute mithilfe von Epic Homes und Familie und Freunden ihr Haus an nur drei Wochenenden. Fotos: Atiqah Nadiah Zailani

Atiqah wurde auch von der Tiny-House-Bewegung in Australien, Neuseeland und den USA inspiriert, wo man sich für kleinere Wohnräume entschied, um ein einfacheres Leben zu führen.

Dem Stadtleben zu entfliehen und sich mit der Natur vertraut machen, ist ein neuer Trend. Dazu gibt es die sogenannten Tiny Houses, die auch in Europa immer beliebter werden.

„Viele Leute veröffentlichten Geschichten und Videos darüber, wie sie ihre eigenen Häuser bauten und gestalteten, und ich dachte: ‚Das kann doch nicht so schwer sein, “ berichtet Atiqah.

Und so begann Atiqah, die keine Erfahrung mit Architektur oder Design hatte, ihr neues Zuhause zu entwerfen. „Mein Vater ist Architekt, das ist alles“, sagt die 31-Jährige, die als internationale Beraterin für Entwicklung arbeitet.

In der ersten Woche wurden Stahlträger montiert.

Als Atiqah den Entwurf für ihren idealen Lebensraum entwarf, sagte sie: „Ich fragte mich: ‚Koche ich viel?‘ Nicht wirklich, also brauche ich keine große Küche. Stattdessen verbringe ich viel Zeit in meinem Schlafzimmer und an meinem Schreibtisch, also möchte ich, dass das ein großer, schöner Raum wird.“

Zurück in Malaysia ging sie online, um nach verfügbarem Land zu suchen. Dies war der lästigste Teil des Prozesses, sagt Atiqah, da sie nur sehr wenig darüber wusste, wo man Land zum Kauf finden kann.

Innerhalb von sechs Monaten kaufte sie jedoch ein 0,4 Hektar großes Grundstück in Behrang, einer Stadt an der Grenze zwischen Perak und Selangor, etwa 100 Kilometer von Kuala Lumpur entfernt. „Es hat all diese hohen Bäume und man schaut auf den Banjaran Titiwangsa“, sagt sie über die Aussicht.

Obwohl Atiqah eine feste Vorstellung von der Gestaltung hatte, brauchte sie professionelle Hilfe, um ihre Vision zu verwirklichen. Als es darum ging, das Haus tatsächlich zu bauen – Beschaffung von Materialien, strukturelle Belange usw. -, beauftragte sie Architekten und Designer von Epic Homes, einem Sozialunternehmen, das Freiwillige beschäftigt, um Häuser für Orang Asli zu bauen.

In der zweiten Woche wurde das Dach montiert.

„Sie haben meinen ursprünglichen Plan zu 30 % optimiert, weil ich mein Haus für flaches Land entworfen hatte. Mein Grundstück hatte Hanglage“, sagt Atiqah über die Zusammenarbeit.

An drei Wochenenden erweckten Atiqah und eine Gruppe von 20 bis 30 Personen – darunter Freiwillige von Epic Homes, ihre Familie und Freunde – ihren Traum zum Leben.

Auf 48,3 m2 umfasst ihr Haus ein offenes Wohnzimmer mit Küche, ein Badezimmer und eine Veranda im Erdgeschoss. Im Obergeschoss befindet sich ein geräumiger Dachboden für ihr Bett und ihren Schreibtisch. Die Treppe dient zugleich als Kleiderschrank.

Obwohl das Bauwerk schon fertiggestellt sein könnte, möchte sich Atiqah Zeit nehmen, um das Haus einzurichten und auszustatten, bevor sie dauerhaft einzieht, was ihrer Einschätzung nach noch fünf Jahre dauern wird. Sie plant, jedes Möbelstück selbst herzustellen. Darüber hinaus sucht die umweltbewusste junge Frau nach Wegen, ihr Zuhause autark zu machen, also installiert sie Solarmodule, um ihr Haus mit Strom zu versorgen, einen Regenwasser-Sammeltank für fließendes Wasser und eine Komposttoilette, um menschliche Abfälle zu recyceln.

„Ich bin gegen die Einwegkultur. Zum Beispiel musst du nichts tun, bloß weil es durch Geld möglich wird. Wir müssen nicht lernen, wie man Installationsarbeiten verrichtet, wir müssen nicht nähen lernen oder lernen, wie man sein Handy repariert, weil wir jemanden bezahlen können, der es für uns macht, oder wir können es einfach wegwerfen. Und das macht mir Sorgen. Das ist ein Prinzip, mit dem ich nicht einverstanden bin.“

Die Gesamtkosten für die Realisierung des Traums von Atiqah betragen bisher 200.000 RM [~43.000 €]. Aber das Blut, der Schweiß und die Tränen, die in das Projekt geflossen sind, kosten wahrscheinlich noch mehr. Atiqah sagt, es mache ihr nichts aus. „Ich möchte eine Beziehung zu meinem Haus haben. Ich will ein Haus, das mit mir wachsen könnte, ein Haus, über das ich sehr viel weiß.“

In der dritten Woche steht das Haus!

Malaysian woman with no design history builds dream home in under 30 days

Atiqah Nadiah Zailani

A few years ago, Atiqah Nadiah Zailani was set on buying a small apartment for RM500,000 in Petaling Jaya, Selangor. Before she could finalise the deal, she was sent on a job assignment to Tanzania.

She had to put her high-rise dream on the back-burner, but while in Africa, the Kuala Lumpur born and raised young lady saw an alternate way of living.

“The Maasai people (an indigenous ethnic group in Tanzania and Kenya) live in huts measuring less than 100 sq ft (9.3 sq m). That’s because a lot of their life happens outdoors. Indoors is just a place to rest. Since I’m also an outdoorsy person, I was leaning towards that lifestyle,” she says.

Atiqah was also inspired by the tiny house movement in Australia, New Zealand and the US, where folks would opt for smaller living spaces to lead simpler lives “A lot of people were putting up stories and videos of how they built and designed their own houses, and I thought, ‘How hard can it be?’”

And so Atiqah, who had no formal history with architecture or design, started sketching out her new home. “My dad is an architect, that’s as far as it goes,” says the 31-year-old who works as an international development consultant.

Architect

Steel beams were erected in week 1.

While drafting the blueprint for her ideal living space, Atiqah says, “I asked myself, ‘Do I cook a lot?’ Not really, so I don’t need a massive kitchen. Instead, I spend a lot of time in my bedroom and at my work desk, so I want that to be a big, beautiful space.”

Returning to Malaysia, she went online to search for available land. This was the most tiresome part of the process, Atiqah says, as she knew very little about where to find land for sale.

Within six months, however, she purchased a one-acre (0.4ha) ground in Behrang, a town at the Perak-Selangor border, about 100km from KL. “It’s got all these tall trees and it overlooks Banjaran Titiwangsa,” she says of the view.

Though Atiqah had a firm idea of the design she wanted, she needed professional help to make her vision a reality. So when it came to actually constructing the house – sourcing for materials, structural concerns, etc – she hired architects and designers from Epic Homes, a social enterprise that mobilises volunteers to build homes for Orang Asli.

Architect

The roof went up in week 2.

“They tweaked about 30% of my original plan because I had designed my home for flat land. Mine turned out to be sloping land,” says Atiqah of the collaboration.

Then over three weekends in September 2017, Atiqah and a group of 20 to 30 people – comprising Epic Homes volunteers, her family and friends – brought her dream to life.

At 520 sq ft (48.3 sq m), her home comprises an open floor living room and kitchen, a bathroom, and a veranda on the ground floor. The upper level is a spacious loft for her bed and work desk. The staircase doubles as a wardrobe.

Though the structure may have been completed, Atiqah wants to take her time to furnish and equip the house before she moves in permanently, which she estimates will take five years.

She plans to make each piece of furniture herself. On top of that, the eco-conscious youth is looking for ways to make her home self-sustainable, so she is installing solar panels to power her home, a rainwater collection tank for running water, and a composting toilet to recycle human waste.

“I’m against the disposable culture. For instance, you don’t have to do anything because money can do it for you. You don’t have to learn how to do plumbing, you don’t have to learn how to sew or how to fix your phone because you can pay somebody to do it for you, or you can just throw it away. And that bothers me. It’s a principle that I don’t agree with.”

The overall cost of realising Atiqah’s dream so far is RM200,000. But the blood, sweat and tears that have gone into the project probably cost even more. Atiqah says she doesn’t mind. “I want to have a relationship with my house. I want a house that would grow with me, a house that I know very intimately about.” Source 

Netzfrau Ursula Rissmann-Telle
deutsche Flagge

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