Die Gewalt an Frauen nimmt in der Türkei zu! 245 Frauen wurden dieses Jahr bereits getötet -Emine Bulut: Anger in Turkey over mother’s murder

In der Türkei ist Gewalt gegen Frauen so alltäglich, dass die meisten Todesmeldungen gleichgültig oder mit bitterer Resignation aufgenommen werden. Laut „We Will Stop Femicide“, einer Plattform für Frauenrechte, wurden in den ersten sieben Monaten des Jahres 2019 bereits 245 Frauen in der Türkei getötet, allein im Juli sind 32 Frauen getötet worden. 2018 waren es 440 Frauen. Im Jahr 2017 wurden in der Türkei insgesamt 409 Frauen getötet und 387 Kinder sexuell missbraucht. Es reicht den Frauen in der Türkei, sie gehen bereits seit Tagen auf die Straße und protestieren gegen Gewalt an Frauen. Auslöser war die brutale Ermordung einer Mutter durch ihren Ex-Ehemann vor ihrem Kind. „Wir wollen leben“, rufen die Frauen. Doch bereits während der Kundgebung, wurde, wie sooft, wenn Frauen in der Türkei protestieren, Gewalt seitens der Polizei eingesetzt.

Die Gewalt an Frauen nimmt in der Türkei zu! 245 Frauen wurden dieses Jahr bereits getötet

Die Gefahr, von einem Mann erschossen, erstochen oder totgeprügelt zu werden, ist für eine Frau größer, als bei einem Autounfall oder an Krebs zu sterben. Gewalt gegen Frauen sei die Haupttodesursache unter Frauen zwischen 15 und 44 Jahren in der Türkei.

Die 38-jährige Emine Bulut wurde am 18. August in einem Restaurant im türkischen Kırıkkale von ihrem Ex-Mann erstochen. Nachdem ein Video, in dem sie schrie „Ich will nicht sterben“ und ihre Tochter sie anbettelte, nicht zu sterben, in den sozialen Medien veröffentlicht wurde, gehen die Frauen auf die Straße und protestieren.

Es ist nicht das erste mal, dass Frauen gegen die Gewalt an Frauen auf die Straße gehen. Bereits 2015, nach dem brutalen Mord an der Studentin Özgecan Aslan, gingen Zehntausende Frauen auf die Straße und riefen:  »Wir trauern nicht, wir rebellieren.« Lautstark ließen sie ihrer Wut freien Lauf. Die Proteste, die durch den Mord an der jungen Studentin ausgelöst wurden, dauerten Wochenlang, doch trotz der Proteste nimmt die Gewalt an Frauen weiter zu.

Und während 2017 die  türkische Frauen-und Familienministerin Dr. Betül Sayan Kaya auf Wahlkampftour für Erdogan in Europa war, protestierten die Frauen in der Türkei gegen Erdogan.  In Istanbul nahmen am Protest laut Aussage der Medien 10 000 Frauen teil und riefen u. a. „Tayyip, Tayyip, laufen, laufen, wir kommen“. Was soviel bedeutet, wie Erdogan, lauf, wir kommen. Was Präsident Erdogan von Frauen hält, hatte er bereits vorher in aller Öffentlichkeit kund getan und Wut und Ärger ausgelöst, als er sagte, „Frauen und Männer sind nicht gleich“

Gleichheit zwischen Mann und Frau? Das könne es nie geben, denn es sei wider die Natur, sagte Erdogan vor ein paar Jahren. Gleichwertigkeit, das sei erstrebenswert. Aber nicht Gleichheit. Frauen seien beispielsweise für viele Arbeiten nicht geeignet. Und Erdogan hat auch eine Begründung parat: Das Wesen der Frauen und ihre körperlichen Voraussetzungen seien anders als bei Männern.

In Türkei stirbt fast jeden Tag eine Frau durch Gewalt, meist durch ihren eigenen Ehemann. Und auch am Internationalen Frauentag, erleben Frauen in der Türkei  Gewalt durch die Polizei, mit Tränengas und Gummigeschosse. Die Polizei, die diese Frauen eigentlich schützen sollen.

Und obwohl Frauen verhaftet wurden und die Polizei die Kundgebung zum Weltfrauentag in Ankara gewaltsam auflöste, gingen Tausende Frauen in Istanbul auf die Straße.

„Wir werden nicht die Klappe halten, wir haben keine Angst, wir werden nicht gehorchen“, skandierte die Menge und wehte mit Schildern wie „Wenn Frauen springen, es ist eine Revolution“ und schloss sich den weltweiten Streikaufruf am Internationalen Frauentag an.

Problematisch ist auch, dass laut Studien nur 11 Prozent der türkischen Frauen, die Opfer von Gewalt werden, auch Hilfe suchen. Die anderen schrecken davor zurück, weil ihre Familie Druck ausübt, sie ihre Rechte nicht kennen oder sich gar selbst schuldig fühlen.

Ex-Mann ersticht Frau vor den Augen ihrer Tochter

Der Ex-Mann von Emine Bulut  fing seine Frau auf ihrem Rückweg von der Polizei ab, nachdem sie dort von den  Morddrohungen berichtete. Er zwang sie in ein Restaurant zu gehen, zog ein Messer und

stach sie in den Hals.

Als der Ex-Mann Varan vor Gericht aussagte, sagte er: „Nachdem sie mich beleidigt hatte, als sie über das Sorgerecht für unser Kind sprach, habe ich sie mit dem mitgebrachten Messer erstochen.“

Die Polizei war von den Morddrohungen des Mannes gegen seine Ex-Frau informiert und hat tatenlos zugeschaut. Sie verstarb später an den Folgen im Krankenhaus.

Der  Ex-Mann und auch der filmende Tatzeuge wurden inzwischen festgenommen. Der Mann, der das Video von der Tat machte, kam mittlerweile frei.

Dieses Video ist es zu verdanken, dass diese Tat überhaupt öffentlich wurde. Denn wie schon geschrieben, in der Türkei ist Gewalt gegen Frauen so alltäglich, dass die meisten Todesmeldungen gleichgültig oder mit bitterer Resignation aufgenommen werden.

Die Generalstaatsanwaltschaft von Kırıkkale erstellte eine Anklageschrift und beschuldigte den Ex-Ehemann Fedai Varan des „vorsätzlichen Mordes“.

Nachdem ein Video, in dem sie schrie „Ich will nicht sterben“ und ihre Tochter sie anbettelte, nicht zu sterben, in den sozialen Medien veröffentlicht wurde, wurde der Vorfall zum meist diskutierten Thema in der Türkei.

Tausende von Frauen, die sich vor dem Eminönü-Fährhafen in Kadıköy versammelten, sagten: „Wir wollen nicht sterben“ und forderten die Umsetzung des Istanbuler Übereinkommens, das 2011 verabschiedet wurde, um Gewalt gegen Frauen zu verhindern.

Laut We Will Stop Femicide wurden allein im Juli 32 Frauen getötet.

Als die Reaktionen auf den Mord sowohl in den sozialen Medien als auch auf den Straßen zunahmen, versuchten reaktionistische Persönlichkeiten, den Mord sogar zu legitimieren. Ein Mann wurde verhaftet, nachdem er in den sozialen Medien geschrieben hatte: „Wenn eine Frau getötet wird, hat sie es verdient“ und „Meine Frau wird so enden, ich kann es nicht ertragen, ich werde es tun.“

Frau Kav von der Organisation We Will Stop Femicide sagte, dass den Menschen in der Türkei zunehmend bewusst wird, dass „ein Femizidproblem vorliegt“. Femizid ist die Tötung einer Frau aufgrund ihres Geschlechts. Sie sagt, dies habe mit dem Mord und der versuchten Vergewaltigung des Studenten Ozgecan Aslan im Jahr 2015 begonnen.

Ein Bericht der Hecettepe University ergab, dass 36% der verheirateten oder zuvor verheirateten Frauen in ihrem Leben mindestens einmal körperlicher Gewalt ausgesetzt waren.

„Seitdem haben sich mehr Menschen der Bewegung für die Rechte der Frau angeschlossen. Unser Kampf für die Rechte der Frau hat sich auf alle Teile der Gesellschaft ausgeweitet. Die Forderung von Frauen, nicht getötet oder Gewalt ausgesetzt zu werden, ist zu einer weitverbreiteten sozialen Forderung geworden“, sagte Kay.

Nicht nur Gewalt gegen Frauen sondern auch gegen Minderjährige- Der Skandal um Teenagerschwangerschaften in der Türkei spiegelt langjähriges Problem der Kinderehe wider

Nicht nur ein neues Recht für Kinderehe sorgte für Empörung in der Türkei, das, sondern auch ein Skandal. Nachdem 2018 bekannt wurde, dass ein Krankenhaus in Istanbul die Schwangerschaften von 115 Minderjährigen vertuscht hatte, empörten sich Menschen über die sozialen Medien mit einem  Hashtag  „Du kannst den Missbrauch von 115 Kindern nicht vertuschen“. Die Leiterin des türkischen Frauenverbandes (TKDF) Canan Gullu sagte gegenüber Xinhua, dass es „nur die Spitze des Eisbergs“ sei und dass ihre Organisation 500 Fälle von Teenagerschwangerschaften in dem vom Skandal betroffen Krankenhaus in Istanbul vermute. Sh: Teenagerschwangerschaften-Skandal in Türkei! „Kinderheirat grünes Licht“? Kindeszwangsheirat in der Türkei vertuscht sexuellen Missbrauch!

Emine Bulut: Anger in Turkey over mother’s murder

By BBC

The killing of a mother by her ex-husband in front of her child has sent shockwaves across Turkey.

Emine Bulut, 38, was stabbed to death in a cafe on 18 August in Kirikkale.

Video posted to social media shows the mother screaming and holding her neck as her 10-year-old daughter begs her not to die.

According to „We Will Stop Femicide“, a women’s rights platform, 245 women have been killed in Turkey in the first seven months of 2019.

The mother brought her daughter to the cafe to meet her ex-husband Fedai Veran where he attacked her.

Testifying in court, Varan said: „After she insulted me while talking about the custody of our child, I stabbed her with the knife I brought along.“

He then got into a taxi and fled the scene. Ms Bulut later died in hospital.

In the video footage from the cafe, the mother can be heard screaming „I don’t want to die“ as her daughter begs her to live.

Bulut’s name and her last words are being used on social media to help reignite a debate about women’s rights in the country.

The mayor of Istanbul wrote on his Twitter: „We lost Emine Bulut because of male violence. We stand by women and children in the fight against violence and we will continue to.“

A message from the Besiktas football team said: „We are not silent against this savage. We wish the killings of women to come to an end and the perpetrators will be tried with the most severe penalties. We won’t get used to it, we won’t shut up.“

Gulsum Kav, representative of We Will Stop Femicide, told the BBC: „The fact that her last cry was asking not to be killed is the symbol of how little, we as women, want. In Turkey, our demand, as women, is not to be killed.

„This was Emine’s last cry. And the fact that her child cried ‚Mum don’t die’… I don’t think anyone in the world can turn a blind eye to it whatever their world view.“

According to We Will Stop Femicide, 32 women were killed in July alone.

Ms Kav said that people in Turkey are beginning to become more aware that „there is a femicide problem“. Femicide is the killing of a female on account of her gender. She says this began with the murder and attempted rape of Ozgecan Aslan, a student, in 2015.

A report by Hecettepe University found that 36% of married or previously married women have been subjected to physical violence at least once in their life time.

„Since then more people have been joining the movement for women’s rights. Our fight for it has been spread to all parts of society. Women’s demands of not to be killed or subjected to violence has become a widespread social request,“ Ms Kay said.

Netzfrau Doro Schreier

Indien: Ehrenmorde nehmen zu – Vater tötet schwangere Tochter! Gruppenvergewaltigung als Strafe!

Gezwungen zu fliehen –  Die tragische Geschichte einer türkischen Familie, die vor den Küsten der Türkei ertrank!

Polizei löst Kundgebung zum Weltfrauentag in Ankara gewaltsam auf und nimmt viele Frauen fest

Teenagerschwangerschaften-Skandal in Türkei! „Kinderheirat grünes Licht“? Kindeszwangsheirat in der Türkei vertuscht sexuellen Missbrauch!

Zwangs- und Kinderheirat – Der Terror hat einen Namen – sie entführen Frauen und Kinder und versklaven sie auf grausame Weise

Türkei – ZYNISCHES RECHT …nicht strafbar, wenn der Vergewaltiger das Opfer heiratet!

Diese Heuchelei muss ein Ende haben: Deutsche Politiker beraten Erdogan – Türkei erhielt von EU Milliarden Euro und wird immer noch finanziert!

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.