Nestlé plant, täglich mehr als 4 Millionen Liter Wasser aus einem Naturschutzgebiet zu pumpen! – Nestlé Plans to Plunder 1.1M Gallons a Day from Florida Natural Springs

zur englischen Version Während die Menschen entsetzt nach Lateinamerika schauen, wo Brände den Amazonas zerstören, die Lunge des Planeten, ist auch in den USA eines der empfindlichsten Ökosysteme in Gefahr. Es sind kein Brände, sondern es ist ein Konzern, der mit Wasser Milliarden Euro verdient, Nestlé. Ginny Springs in Florida ist bekannt für sein kristallklares Quellwasser. Grinnie Springs trifft auf den Hauptstrom Santa Fe River,  den am meist gefährdeten Fluss in den USA. Der Fluss ist für seine Schildkröten bekannt. Eigentlich sollte dieser Fluss geschützt werden, eigentlich, wenn es da nicht Nestlé gäbe, der aus Wasser Milliarden Euro macht und selbst nichts dafür bezahlt. Nestlé will etwa 4 Millionen Liter pro Tag aus Ginnie Springs abgraben. Die Anwohner und Umweltschützer sind entsetzt. Nestlé nimmt Wasser aus einer öffentlichen Quelle und verkauft es dann an die Bevölkerung – wie krass ist das denn? Die Amerikaner zahlen in diesem Jahr durchschnittlich 104 US-Dollar pro Monat für Wasser- und Abwasserrechnungen, was einem Anstieg von mehr als 30% in weniger als einem Jahrzehnt entspricht, und Nestlé nimmt sich Wasser und zahlt fast nichts dafür.

Nestlé plant, täglich mehr als 4 Millionen Liter Wasser aus einem Naturschutzgebiet zu pumpen

Das Schweizer Lebensmittelunternehmen bittet die lokalen Behörden um Erlaubnis, täglich mehr als 4,1 Millionen Liter aus diesen natürlichen Quellen zu pumpen und sie dann als Flaschenwasser an die Verbraucher zu verkaufen, berichtet The Guardian. Jetzt also in einem Naturschutzgebiet in Florida, wo das kristallklare Wasser von Ginnie Springs seit langem in der Perlenkette des malerischen Santa Fe River in Florida geschätzt wird. Es ist ein ökologisch kritischer Zufluchtsort für die zahlreichen Arten von Schildkröten, die an seinen Ufern nisten. Jedoch wird befürchtet, dass bald wesentlich weniger Wasser durchfließen könnte, wenn ein Plan des Lebensmittel- und Getränkeherstellers Nestlé Zustimmung findet.

Lebensraum für Schildkröten

Darüber hinaus sind in den Quellen in der Region von Santa Fe etwa 15 Schildkrötenarten beheimatet, die empfindlich auf den Wasserstand reagieren. „Nur an wenigen Orten auf der Erde gibt es so viele Schildkrötenarten, und etwa ein Viertel aller Süßwasserarten bewohnt diesen kleinen Fluss. Die Verschlechterung ihres Lebensraums stellt eine große Bedrohung für diese Vielfalt dar“, so die Umweltschützer.

„Jeder Tropfen gesunden Süßwassers, der aus dem Florida-Grundwasserleiter fließt, ist notwendig, um unsere Ökosysteme intakt zu halten, “ so die Gegner von Nestlés Vorhaben.

Wie verwandelt man Wasser in Geld?

Es gibt eine Firma, die das Rezept genau kennt: Nestlé.Während die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft Julia Klöckner„Schleichwerbung“ für Nestlé machte, erhoben Kläger in 9 US-Staaten eine Beschwerde gegen Nestlé, wegen betrügerischer Vermarktung. Nestlé, der größte Nahrungsmittelhersteller der Welt, bringt es auf einen Jahresumsatz von umgerechnet 80 Milliarden Euro und steht immer wieder in der Kritik. Kinderarbeit, unethische Förderung, Manipulation ungebildeter Mütter, Umweltverschmutzung, Preisabsprachen und Falschdeklarierung, das alles finden Sie bei Nestlé. Nestlé macht Milliarden mit Wasser und zahlt selbst fast nichts dafür!  Darf sich ein Mineralwasser Quellwasser nennen, wenn es gar kein Quellwasser ist, sondern Grundwasser? Es ist nicht das erste Mal, dass Nestlé betrügerische Vermarktung vorgeworfen wird. Siehe: Neuen Ärger für Nestlé – diesmal Verbraucherbetrug

Schon Anfang des Jahres bahnte sich eine Nestlé-Kontroverse an, als die Firma unter Druck geriet, weil der Konzern sich trotz der historischen Dürre des Staates dazu entschlossen hatte, weiter Wasser in Kalifornien abfüllen zu wollen.

 Bloomberg schätzt, dass Nestlé laut dem 20-Jahres-Liefervertrag mit dem kalifornischen United States Forest Service, eine dem Landwirtschaftsministerium der Vereinigten Staaten unterstellte Behörde, nur rund $ 0,000001 für das Wasser in jeder Flasche bezahlt.

Das Wassergeschäft ist ein Milliardengeschäft für Nestlé. Nicht nur in den USA gibt es Ärger für Nestlé, auch in Frankreich kämpft ein kleines Dorf gegen Nestlé – In Vittel gibt es kein Wasser mehr!  Auch im Bundesstaat Michigan – der immer noch mit den Auswirkungen seines Grundwasser-Managements zu kämpfen hat, ist man verärgert. Michigans Regierung hat nur, um ein paar Dollar dazuzuverdienen, Nestlé erlaubt, die Grundwassermenge zu verdoppeln, die der Konzern für 200 $ pro Jahr saugt. 

„Ich kann nicht verstehen, warum sie so viel entnehmen. Wie soll sich die Natur von dieser massiven Abschöpfung erholen? Das abgepumpte Wasser wird unserem Grundwassersystem nicht wieder zugeführt, weil sie es in Flaschen abfüllen und sonst wohin transportieren“, so eine Betroffene. 

Hier pumpt Nestlé Wasser aus insgesamt neun Brunnen an drei Standorten. Monatlich sieben Milliarden Liter Grundwasser werden entnommen, um es als Mineralwasser zu verkaufen. In einer kleinen pakistanischen Gemeinde sollen Kinder durch schmutziges Wasser krank geworden sein, weil Nestlé einen tiefen Brunnen gegraben hat, der den Einheimischen ihr Trinkwasser nimmt.

Nestle will 4 Millionen Liter Wasser pro Tag aus Floridas ‚zerbrechlichem‘ Santa Fe-Fluss pumpen

„Ginnie Springs ist einer von Floridas Schätzen. Es wird von Einheimischen und Reisenden gleichermaßen geliebt“, schrieb Julienne Wallace, als sie eine change.org-Petition erstellte, wie die Gainesville Sun berichtete. „Nestlé ist dafür bekannt, Orte wie Ginnie Springs zu zerstören und unsere Herzen zu brechen! BITTE GEBEN SIE NESTLÉ NICHT DIE ERLAUBNIS, WASSER AUS GINNIE SPRINGS ZU PUMPEN !!!“, so die Petition. 

Inzwischen hat Nestlé, das seine beliebten Marken Zephyrhills und Pure Life mit Wasser aus ähnlichen natürlichen Quellen in Florida herstellt, in diesem Jahr Millionen von Dollar für den Kauf und die Modernisierung einer Wasserabfüllanlage in den nahe gelegenen High Springs ausgegeben, in der Erwartung, dass die Genehmigung erteilt wird. High Springs liegt am Santa Fe River, einem östlichen Zufluss des Suwannee River, der etwa 100 km südwestlich in den Golf von Mexiko mündet.

Das Unternehmen benötigt den Wassermanagementbezirk Suwannee River, um eine abgelaufene Wassernutzungsgenehmigung eines lokalen Unternehmens, Seven Springs, zu erneuern, von dem es plant, das Wasser zu nicht genannten Kosten zu kaufen. Nestlé besteht darauf, dass Quellwasser eine schnell nachwachsende Ressource ist, und verspricht in Zusammenarbeit mit seinen lokalen Vertretern einen „robusten“ Bewirtschaftungsplan für die langfristige Nachhaltigkeit seiner Wasserquellen.

Was Nestlè von Nachhaltigkeit hält, sieht man an dem Fall in Pakistan. Denn ausgerechnet Nestlé Pakistan wurde wegen „Nachhaltigkeit“ ausgezeichnet, obwohl Nestlé in Pakistan vor Gericht stand.

Pakistan wird von einer schrecklichen Dürre heimgesucht. Dennoch pumpt Nestlé  in Pakistan Wasser aus insgesamt neun Brunnen an drei Standorten. Monatlich sieben Milliarden Liter Grundwasser werden entnommen, um sie als Mineralwasser zu verkaufen. In einer kleinen pakistanischen Gemeinde sollen Kinder durch schmutziges Wasser krank geworden sein, weil Nestlé einen tiefen Brunnen gegraben hat, der den Einheimischen ihr Trinkwasser nimmt. Außerdem stand Nestlé in Pakistan vor Gericht, denn Flaschen mit abgefüllten Wasser wurden verkauft, das „kostenlos“ aus dem Boden gewonnen wurde. Das Oberste Gericht drohte sogar mit Schließung der Anlagen. Der Richter ist nicht mehr am Obersten Gericht.

Schon lange steht der Konzern Nestlé in Pakistan in der Kritik, denn spätestens seit „Bottled Life“  wissen wir, dass Nestlé in Pakistan nicht nur die Wassernutzungsrechte erwarb, sondern die Fabriken bewachen und einzäunen lässt. Viel Wasser wird abgezapft und für viel Geld in Plastikflaschen wieder verkauft, während die Bevölkerung keinen Zugang mehr zu diesem Wasser hat. Ausgerechnet Nestlé Pakistan bekommt jetzt einen Preis. Siehe Ausgerechnet Nestlé Pakistan wird wegen „Nachhaltigkeit“ ausgezeichnet – Nestlé „klaut“ in Pakistan das Wasser und steht sogar vor Gericht!

Nestle will in einem Naturschutzgebiet in Florida täglich fast 4 Millionen Liter öffentliches Wasser entnehmen . Es wird in Einwegplastik abgefüllt und an die Öffentlichkeit verkauft. Dann landet das Plastik derFlaschen in den Ozeanen und zerstört dort das Ökosystem.

„Wir haben ein ethisches Problem damit, dass unser Staat große Geldsummen in Naturschutzprojekte steckt, wie für den Santa Fe River, um das Ökosystem zu erhalten, und dann Nestlé erlaubt, das Ökosystem wieder zu zerstören.“  schreiben Merrillee Malwitz-Jipson und Jim Tatum von der Naturschutzgruppe Our Santa Fe River.  Wir haben uns mit Anwohnern und Naturschützern zusammen getan, um  den Suwannee River Water Management District aufzufordern, die Erneuerung der Genehmigung für Nestlé zu verweigern.“

Lesen Sie hier: Warum Nestle einer der meistgehassten Konzerne der Welt ist! – Why Nestle is one of the most hated companies in the world!

Nestlé Plans to Plunder 1.1M Gallons a Day from Florida Natural Springs

By EcoWatch 

Nestlé Waters‘ proposal to take 1.1 million gallons per day from Ginnie Springs has drawn a backlash from conservationists who say the food giant wants to take publicly owned water and sell it back to the public, as the Guardian reported.

Conservationists fear that if Nestlé’s plans go through, there will be considerably less water in Ginnie Springs, which sits in the Santa Fe River and serves as a home for several species of turtles that nest on the river’s banks. Environmental groups say the river is too fragile to serve Nestlé’s interests since it is already labeled as „in recovery“ by the Suwannee River water management district after years of over pumping, as the Guardian reported.

Residents have also criticized the business practice that allows for taxpayer money to restore the spring, while allowing Nestlé to take water out. The Florida Water Resources Act declared that all the water in springs, rivers and lakes is the property of the state, not the landowners, but it never set a price on water. That means, Nestlé will be able to take the state’s water, but not pay the state for it, according to the Gainesville Sun.

„[W]e have an ethical issue with our state putting large sums of money into conservation practices and recharge projects on the Santa Fe River and then, at the same time, counteracting this action by fomenting the free extraction of a publicly owned natural resource by a for-profit company,“ wrote Merrillee Malwitz-Jipson and Jim Tatum, from the conservation group Our Santa Fe River, in a columnfor the Gainesville Sun. „Essentially, taxpayers are funding replenishment of the aquifer and then allowing Nestlé to take it out and sell it back to us.“

That bizarre marketplace has residents teaming up with conservationists to ask the Suwannee River Water Management District to deny renewing Nestlé’s permit.

„Ginnie Springs is one of Florida’s treasures. It’s loved by locals and travelers alike,“ Julienne Wallace wrote in creating a change.org petition, as the Gainesville Sun reported. „Nestlé is known for destroying places like Ginnie Springs and its breaking our hearts! PLEASE DON’T GIVE NESTLÉ THE PERMIT TO TAKE WATER FROM GINNIE SPRINGS!!!“

The current permit holder, Seven Springs, has never drawn more than 260,000 gallons per day, but Nestlé has invested heavily in a new bottling plant so it can draw as much water as possible. Nestlé insists that that drawing 1.1 million gallons of water per day is only .05% of the total daily volume there, according to WTSP News in Tampa.

„Springwater is a rapidly renewable resource when managed correctly. Nestlé Waters North America is committed to the highest level of sustainable spring water management at all of the springs we manage,“ Nestlé Waters North America said in a written statement posted on its website. „We have worked to be a good neighbor in Florida for decades. Our commitment goes beyond just caring about the water. We value our relationships with Florida residents and community leaders, and always strive to create shared value within the communities where we operate.“

That argument did not hold much water with Malwitz-Jipson who said to the Guardian, „The Santa Fe River is already in decline [and] there’s not enough water coming out of the aquifer itself to recharge these lovely, amazing springs that are iconic and culturally valued and important for natural systems and habitats.

„It’s impossible to withdraw millions of gallons of water and not have an impact. If you take any amount of water out of a glass you will always have less.“

She also pointed to the threat the permit will pose to wildlife. „Few places on Earth have as many turtle species living together and about a quarter of all North American freshwater turtle species inhabit this small river system. A big threat to this diversity is habitat degradation, which will happen with reduced flows,“ she said to the Guardian.

Netzfrau Doro Schreier
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