Europa erpresst Afrika mit einem rücksichtslosen Freihandelsabkommen – und afrikanische Frauen werden mit Tränengas beschossen!

Frauen, die gegen die hohe Gewalt gegen Frauen in Südafrika protestierten, blockierten den Eingang zum Weltwirtschaftsforum für Afrika in Kapstadt. In Südafrika wird nach Angaben der Polizei alle drei Stunden eine Frau ermordet.  Auf dem Weltwirtschaftsforum geht es nicht um Menschenrechte, auch wenn die Bill & Melinda Gates Foundation auf dem World Economic Forum on Africa eines der Partner war, sondern es geht um den Profit der Konzerne, denn auch BASF, Siemens und viele Pharmakonzerne zählten ebenfalls zu den Sponsoren. Wenn Sie sich den Stiftungsrat des Weltwirtschaftsforums mit Sitz in der Schweiz anschauen, wird Ihnen sicher bewusst, um welches Klientel es sich handelt! Neben Peter Brabeck-Letmathe, Ex-Chef von Nestle, ist auch Ursula von der Leyen dabei, die neue EU-Präsidentin und auch die neue EZB-Präsidentin Christine Lagarde. Doch statt dass man den Frauen in Südafrika zuhört, die gegen die zunehmende Gewalt an Frauen protestierten, wurden die Demonstrantinnen selbst Opfer von Gewalt. Die Polizei feuerte mit Wasserwerfern und Tränengas, um die Demonstranten zu zerstreuen. Daraufhin gingen Zehntausende Frauen auf die Straße und trugen Plakate auf dem stand: „Stop Killing Us“. Wenn das Weltwirtschaftsforum in Afrika tagt, sind Proteste nicht erwünscht. Südafrika ist der größte Handelspartner der Europäischen Union in Afrika. Südafrika zählt zu den bedeutendsten Industriestaaten des Kontinents und mit seinen vielfältigen Bodenschätzen ist es eines der wichtigsten Bergbauländer der Welt. Für den Außenhandel spielt neben dem Bergbau die Agrarwirtschaft, die für Europa Obst und Gemüse anbaut, eine wichtige Rolle. Zweitgrößter Industriebereich ist die Automobilindustrie. BMW und VW haben einen Teil ihrer Produktion nach Südafrika verlagert. Seit 2016 erpresst Europa Afrika mit einem rücksichtslosen Freihandelsabkommen! Menschenrechte finden aber in diesem Abkommen keinen Platz.

Profit vor Menschenrechte – in Südafrika

Auslöser der Proteste war der Mord an der 19-jährigen Studentin der Universität von Kapstadt, Uyinene Mrwetyana. Sie war in einem Postamt in einem gehobenen Vorort von Kapstadt vergewaltigt und zu Tode geprügelt worden.

In Südafrika fand das Weltwirtschaftsforum statt und genau diese Veranstaltung nutzen Frauen, die auf die zunehmende Gewalt in Südafrika aufmerksam machen wollten. Die Ermordung von Mrwetyana, die in einem gehobenen Vorort von Kapstadt vergewaltigt und zu Tode geprügelt wurde, folgte auf die Ermordung der 25-jährigen Champion-Boxerin Leighandre Jegels, die von einem Ex-Freund erschossen wurde, obwohl es eine einstweilige Verfügung gegen ihn gab. Zuvor wurde  Meghan Cremer von drei Männern getötet, als sie ihre Farm außerhalb von Kapstadt verließ. Laut offiziellen Angaben werden in Südafrika mindestens 137 Sexualstraftaten pro Tag begangen, hauptsächlich gegen Frauen. Anfang September 2019 sagte die Frauenministerin, Maite Nkoana-Mashabane, dass im August 2019 mehr als 30 Frauen von ihren Ehepartnern getötet wurden.

Nachdem sich die Demonstranten tagsüber zweimal vor dem Eingang des Weltwirtschaftsforum versammelt hatten, begannen die Sicherheitsteams, die Eingänge des Konferenzzentrums zu umzäunen und alle bis auf einen Zugangspunkt zu schließen. Dies bedeutete, WEF-Delegierte umzuleiten und sie davon abzuhalten, sich an Fenstern zu versammeln, um die Aktionen auf der Straße zu beobachten, so bloomberg.com

Während sich die afrikanischen Eliten in Kapstadt mit den Konzernen und den Mächtigen dieser Welt  zum WEF trafen, gingen Zehntausende Frauen auf die Straße, um gegen Vergewaltigung und Gewalt gegen Frauen zu protestieren . Dies war nicht das Bild, das das Weltwirtschaftsforum und Südafrika der Welt präsentieren wollten.

Protest WEF Kapstadt gegen Gewalt an Frauen

Tausende südafrikanische Frauen gingen auf die Straße, um gegen das Versäumnis der Regierung zu protestieren. Die Gewalt gegen Frauen nimmt zu und es gab einer Reihe von brutalen Angriffen auf Frauen und Morde, die das Land schockiert haben.

Frauen aus der gesamten südafrikanischen Gesellschaft zogen in schwarzer und violetter Kleidung zum Gedenken an diejenigen, die im August ihr Leben verloren haben, dem tödlichsten Monat für Gewaltverbrechen gegen Frauen, den das Land jemals gesehen hat, ins Parlament nach Kapstadt, nachdem sie vor dem WEF Afrika von der Polizei  mit Wasserwerfern und Tränengas vertrieben wurden. 

Unter den Hashtags #NotInMyName #AmINext und #SAShutDown haben sich Tausende von Menschen, darunter auch Prominente aus der Region, in den sozialen Medien gemeldet, um ihre Wut und ihren Frust über die jüngsten Morde an Frauen auszudrücken.

Viele trugen Plakate mit der Aufschrift: „Genug ist genug“, „Mein Körper ist nicht Ihr Tatort“ und appellierten an den Präsidenten Cyril Ramaphosa, gegen die Gewalt gegen Frauen und Kinder vorzugehen.

In Südafrika fand der 28. WEF-Tagung mit rund 1100 Teilnehmern in Kapstadt statt.

Deutsche Autokonzerne und etwa sechshundert deutsche Unternehmen sind in Südafrika vertreten, manche seit etlichen Jahrzehnten – also auch schon während der Apartheid. Weitere wichtige Industriebranchen sind: Maschinenbau, Chemie, Informations- und Kommunikationstechnologie, Textilien und Bekleidung. Weil auch Obst und Gemüse günstiger in Südafrika angebaut werden, bleiben in Europa die Produzenten auf ihrer Ware sitzen. Denn die Waren aus Südafrika sind deshalb so günstig, weil die Importeinfuhren ohne Zölle und ohne die strengen Kontrollen, die die europäischen Bauern einhalten müssen, importiert werden.

Seit 2016 ist das EU-Freihandelsabkommen mit Namibia, Botswana, Swasiland, Südafrika und Lesotho in Kraft. Auch durch die Integration Südafrikas in die globalisierte Ökonomie gingen Millionen Arbeitsplätze verloren.  

Das Weltwirtschaftsforum ist eine in Cologny im Schweizer Kanton Genf ansässige Stiftung. Bekannt dürfte das jährliche Treffen in Davos sein, wo sich Konzerne und Regierungsoberhäupter treffen. Das Forum wird von seinen rund 1000 Mitgliedsunternehmen finanziert.

Das sind u.a. die Partner vom WEF in Afrika

https://www.weforum.org/events/world-economic-forum-on-africa-2019/partners

Weitere Partner sehen Sie hier: weforum.org

Das Weltwirtschaftsforum für Afrika sollte für Präsident Cyril Ramaphosas eine Chance sein, Südafrikas Anspruch zu beweisen, das Top-Investitionsziel des Kontinents zu sein. Seit 15. Februar 2018 ist er der amtierende Präsident der Republik Südafrika. Er löste den umstrittenen Präsidenten Jacob Zuma ab. Selbst war er von Mai 2014 bis Februar 2018 Südafrikas Vizepräsident. Die Bilanz von Zuma war erschreckend: zahllose Korruptionsskandale, eine stagnierende Wirtschaft und ein von korrupten Seilschaften unterwanderter Staatsapparat. Genug ist genug, so marschierten die Demonstranten in Südafrika und forderten den Rücktritt von Zuma.  Das Land taumelt immer mehr in einen Konflikt! Fast 10 Jahre nach der Fußball WM 2010 in Südafrika, von der nur einige Wenige profitiert haben, hat sich auch unter Präsident Cyril Ramaphosas  nicht wirklich etwas geändert. Er ist Multimillionär und gilt als einer der reichsten Menschen in Südafrika. Erst im Mai 2019 wurde er ohne Gegenkandidaten erneut gewählt.

Cyril Ramaphosas ist mit der Schwester von Patrice Tlhopane Motsepe, einem südafrikanischen Unternehmer und Milliardär verheiratet. Zu seinem Konzern African Rainbow Minerals gehören Platin-, Gold-, Nickel-, Kupfer-, Eisen- und Kohlebergwerke. Sein Vermögen wird auf etwa 2 Milliarden US-Dollar geschätzt.

Die Motsepe-Familie war die erste Familie auf dem afrikanischen Kontinent, die sich The Giving Pledge anschloss, das von Bill Gates und Warren Buffet ins Leben gerufen wurde, und die Hälfte der durch ihr Familienvermögen erwirtschafteten Mittel an die Armen gibt. 

Seine Frau wurde 2012 zu einer der einflussreichsten Frauen von Südafrika ernannt. Seine Schwester Bridgette Radebe ist ebenfalls eine südafrikanische Unternehmerin und Gründerin, Executive Chairman und CEO von Mmakau Mining (Pty) Ltd.

Siehe auch Steuert Südafrika in einen Bürgerkrieg? – Is South Africa heading for civil war?

  • Das 28. Weltwirtschaftsforum für Afrika wird 1.100 Führungskräfte aus 100 Ländern aus Wirtschaft, Regierung, Wissenschaft, Zivilgesellschaft, Medien und Kunst zusammenbringen
  • Das Thema des Treffens ist die Gestaltung des integrativen Wachstums und der gemeinsamen Zukunft in der vierten industriellen Revolution
  • „Das Weltwirtschaftsforum bringt führende Persönlichkeiten zusammen, um die Voraussetzungen für sozioökonomische Investitionen zu schaffen. Afrika steht wie alle Regionen der Welt vor großen Herausforderungen. Damit die Region in einer zunehmend globalisierten Welt Erfolg haben kann, braucht es eine transparente Regierungsführung.“ wettbewerbsfähige Volkswirtschaften und friedliche Gesellschaften. Dieser systemische Wandel kann nur durch die Zusammenarbeit mehrerer Interessengruppen erreicht werden “, sagte Elsie Kanza, Leiterin Afrika auf dem Forum.
  •  Die Bekämpfung der Korruption, die allgemeine Gesundheitsversorgung und der Schutz der Arbeitnehmer in der Gig-Economy spielen eine wichtige Rolle beim Aufbau gerechterer Gesellschaften. So das Weltwirtschaftsforum in Afrika 

Auf dem Weltmarkt wird Afrika keine Chance gelassen

Die Gesellschaft Afrikas war aber nicht erwünscht, denn schaut man sich Südafrika an, so sind es auch Konzerne aus Europa, die von Südafrika profitieren. Es war 2016, als die EU den Druck auf afrikanische Länder erhöhte. Die EU wollte das umstrittene Freihandelsabkommen durchsetzen.  Ein Blick in das Vertragswerk zeigt: Es zwingt Afrika, seine Märkte fast komplett – bis zu 83% – für europäische Produkte zu öffnen, ohne schützende Zölle.  Afrikanischen Staaten sind Handelsschranken im globalen Wettbewerb untersagt. Diese Abkommen kommen Knebelverträgen gleich, und anstatt Armut zu verhindern, führen gerade diese Verträge zu einer weiteren Verarmung, denn diese behindern die Entwicklung der jeweiligen Länder. Siehe Europa erpresst Afrika mit einem rücksichtslosen Freihandelsabkommen!

Die EU zerstört mit ihrer Politik den ganzen afrikanischen Kontinent! Doch nicht nur mit Rüstungsgütern, sondern auch mit anderen „Geschenken“, die Afrika in die Armut treiben. In Afrikas Kühlregalen stehen europäische Milchprodukte zu Billigpreisen, sodass in Afrika immer mehr Kleinbauern ihre Lebensgrundlage verlieren. Hinzu kommen die großen Gemüse- und Obstproduzenten aus Europa, die den afrikanischen Bauern das Land wegnehmen, sodass diese letztendlich als „moderne Sklaven“ auf diesen Feldern arbeiten müssen. Viele verlassen ihre Dörfer und wandern in größere Städte, in der Hoffnung, dort Arbeit zu finden. Doch auch hier kommen die großen Unternehmen meist aus Europa oder anderen Ländern und es bleibt ein kleiner Job als Tagelöhner, wenn überhaupt.

Frauen stehen an der Spitze der zunehmenden Kämpfe in Südafrika

Wie schon in unserem Beitrag : Steuert Südafrika in einen Bürgerkrieg? erwähnt, nimmt die Gewalt an Frauen und auch an Kindern zu.  Besonders beschämend ist die Menge an Vergewaltigungen. Alle 23 Sekunden wird eine Frau sexuell angegriffen.

„Wenn diese Regierung uns nicht schützt, werden wir als Frauen in Südafrika sie vor das Verfassungsgericht bringen“, schrie Evans, vor dem Gebäude, wo der WEF-Kongress stattfand. Hatte man nicht die Rechte der Frau auf die Agenda des WEF gesetzt? Fehlanzeige, zwar wird mit Frauen viel Geld verdient, doch sich für die Rechte der Frauen einsetzen, dafür ist kein Platz. In einer spontanen Ansprache an die Demonstranten gab Präsident Ramaphosa zu, dass es an der Zeit sei, dass seine Regierung Sofortmaßnahmen ergreife, um der Geißel der Vergewaltigung und der Ermordung von Frauen entgegenzuwirken.

Wie viele Frauen demonstrierten sehen Sie auf dem folgenden Tweet.

„Wir sind hier, um die Frauen zu unterstützen, die Opfer sexueller Gewalt sind“, sagte Erin Connolly, eine der Protestierenden, die sich draußen vor dem WEF versammelt hatten. Doch sie waren nicht erwünscht und das wurde ihnen auch gleich durch Polizeigewalt klar gemacht.

Nächstes Jahr, also 2020, findet das WEF Afrika in Äthiopien statt, denn laut dem WEF ist Äthiopien ein aufstrebendes Land. Das haben auch bereits Konzerne wie Nestle erkannt. Nestle pumpt nicht nur Wasser aus Äthiopiens Boden, sondern baut die Milchwirtschaft aus. Hier werden nicht nur Blumen für Europa angebaut, sondern auch – weil billiger – Schuhe für Europa durch moderne Sklaven in Äthiopien(!) hergestellt!

„Einem Menschen seine Menschenrechte zu verweigern, bedeutet, ihn in seiner Menschlichkeit zu missachten.“ Nelson Mandela

Netzfrau Doro Schreier

EU-Hähnchen nach Afrika – Erpressung zugunsten der Fleischkonzerne – EU chicken dumping starves Africa

Entwicklungshilfe mit großen Agrarkonzernen im Schlepptau! In Afrikas Kühlregalen stehen europäische Milchprodukte zu Billigpreisen!

Kennen Sie „Adoptivgemüse“? Europäisches Gemüse wird erst in Afrika gesät und kommt als Setzling nach Europa!

Während Europa Afrika ausbeutet, Kriege finanziert und „Terroristen“ unterstützt …

Wie Afrikas Eliten ihre Länder plündern!

Hunger bekämpfen? Armee von Riesen-Fangschiffen, auch europäische Fischereiflotte – plündert westafrikanische Gewässer – Army of Mega Trawlers is Plundering West African Waters RIGHT NOW

Die Welt wird reicher – und lässt die Armen zurück

Trotz Rohstoffreichtum bettelarm – Wer profitiert vom Hunger?

Rüstungsgüter gegen Rohstoffe – besichert durch Steuergelder

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