Endlich! Pharmagigant Johnson & Johnson zu Zahlung von 572 Millionen $ in bahnbrechendem Prozess verurteilt – Johnson & Johnson Ordered to Pay $572 Million in Landmark Opioid Trial

zur englischen Version Nicht nur BayerMonsanto wird in den USA verklagt, sondern auch der große Pharmagigant Johnson & Johnson. Der Grund: Opioid-Schmerzmittel. Johnson & Johnson ist für die Herstellung von Babypuder und anderen Haushaltsprodukten bekannt, doch Johnson & Johnson ist auch ein Pharmagigant. Dem Konzern wird vorgeworfen, mit synthetischen Opiaten Milliardengewinne gemacht zu haben – dafür habe der Konzern Studien manipuliert, trügerisches Marketing betrieben und in der Werbung gelogen. Jetzt wurde Johnson & Johnson zu einer Zahlung von 572 Millionen $ verurteilt. Es folgen noch 2000 weitere Klagen. Die Pharma-Mafia sollte eigentlich dafür sorgen, dass Menschen gesund werden. Und es ist ein lohnendes Geschäft, denn mit Krankheiten des Menschen machen die größten Pharmakonzerne einen Umsatz von 600 Milliarden Dollar.  Und damit der Umsatz weiter steigt, gab es eine Idee: „Das ist das Geschäft mit dem Schmerz“! Warum boomt das Geschäft mit dem Schmerz? Weil „wichtige Meinungsbildner“ bezahlt wurden. Das kommt uns sehr bekannt vor, zum Beispiel bei Glyphosat von Monsanto. Schauen Sie sich die gut platzierte Werbung in den Medien an und welcher Mensch, will nicht seinen Schmerz los werden? Und damit es auch so bleibt, machen diese Schmerzmittel süchtig und hat man sich gleich neue Kunden geschaffen. Weltweit ist der nichtmedizinische Gebrauch von Opioiden in den vergangenen zehn Jahren dramatisch angestiegen. Die Ratiopharm-Mutter hat sogar einer Vergleichszahlung von 85 Millionen US-Dollar zugestimmt. Und auch der Name Grünenthal taucht wieder auf, bekannt durch das Schlafmittel Contergan.  In den USA gehört die Big Pharma mittlerweile zu den unbeliebtesten Konzernen, eine Branche, die eigentlich Menschen gesund machen sollte und nicht krank. Wie gefährlich die Pharmakonzerne sein können, wird auch an Johnson & Johnson deutlich. Johnson & Johnson habe „falsche, irreführende und gefährliche Marketingkampagnen“ publik gemacht, die „exponentiell steigende Suchtquoten, Todesfälle durch Überdosierung“ und Säuglinge, die Opioiden ausgesetzt waren, verursacht hätten, so der Richter.

Die Pharma-Mafia „DAS GESCHÄFT MIT DEM SCHMERZ“

Die Pharmagiganten werden ja auch ein „Kartell des Schweigens“ genannt. Die Pharma-Mafia bekommt nach diesem Bericht eine neue Facette. Sollten Sie also Schmerzmittel nehmen, dann lesen Sie bitte diesen Beitrag. Ärzte greifen bei starken Schmerzmitteln zu sorglos zum Verschreibungsblock, kritisierte die OECD. In Europa sterben dem Bericht zufolge immer mehr Menschen am Missbrauch von verschreibungspflichtigen Schmerzmitteln. War Ihnen bekannt, dass in den USA gegen Johnson & Johnson sogar ein milliardenschwerer Rechtsstreit stattfindet? Der Grund: Opioid-Schmerzmittel. Dem Konzern wird vorgeworfen, mit synthetischen Opiaten Milliardengewinne gemacht zu haben – dafür habe der Konzern Studien manipuliert, trügerisches Marketing betrieben und in der Werbung gelogen. Die Ratiopharm-Mutter hat sogar einer Vergleichszahlung von 85 Millionen US-Dollar zugestimmt. Doch eigentlich begann alles in Europa. Und wieder taucht der Name Grünenthal auf, bekannt durch das Schlafmittel Contergan. Von der Opioidkrise sind weite Teile der Welt betroffen. Opioide Schmerzmittel (Opioide) werden zur Behandlung starker Schmerzen eingesetzt, doch mit gravierenden Folgen. In den USA gibt es bereits mehr als 2000 Klagen, haben Sie das gewusst? Die Spur führt auch nach Europa und zwar nach Deutschland und Italien. Was die italienische Polizei auf ihren Abhörgeräten mit anhörte, gibt einen Einblick, wie Pharmakonzerne Opioide auch nach Bekanntwerden der Ursache und Folge der amerikanischen Sucht-Epidemie noch ins Ausland verschoben, wie schon beschrieben: Pharma-Mafia! Es geht um viel Geld und auch die Ärzte sollen davon profitiert haben! „Ich habe ein System geschaffen“, prahlte laut Polizei der Arzt. „Das ist das Geschäft mit dem Schmerz“!  So unser Beitrag: Es gibt wieder einen Medikamentenskandal! Die Pharma-Mafia „DAS GESCHÄFT MIT DEM SCHMERZ“  im Juni 2019.

Süchtige brauchen ihre Medikamente und sind dauerhaft Kunden. Das Netzwerk, welches für die Opiod-Krise verantwortlich sein soll, ist mittlerweile in mehr als 120 Ländern tätig. Einige Wachstumsmärkte haben sich in Asien, Afrika und Lateinamerika etabliert und verkaufen ein Sortiment von Medikamenten, zu dem auch Opioide gehören. Auch in Europa steigt die Zahl der Suchtkranken durch Schmerzmittel, angefangen in Italien. So soll irreführendes Marketing dazu beigetragen haben, die Sucht-Epidemie auszulösen.

Pharmagigant Johnson & Johnson zu Zahlung von 572 Millionen $ in bahnbrechendem Prozess verurteilt

Oklahoma betrieb das erste Verfahren gegen einen Arzneimittelhersteller wegen der nationalen Katastrophe im Bereich der öffentlichen Gesundheit, und das Urteil lässt erahnen, was in 2.000 weiteren Klagen bevorsteht, so die New York Times. 

Mike Hunter, Generalstaatsanwalt von Oklahoma, und Sabrina Strong, eine Anwältin von Johnson & Johnson, beantworteten Fragen, nachdem ein Richter das Unternehmen angewiesen hatte, dem Staat 572 Millionen Dollar für die Zerstörungen zu zahlen, die durch verschreibungspflichtige Schmerzmittel angerichtet worden sind.

Ein Richter in Oklahoma entschied […], dass Johnson & Johnson absichtlich die Gefahren von Opioiden heruntergespielt und für deren Vorteile zu stark geworben hatte, und befahl [dem Beklagten], dem Staat 572 Millionen Dollar im ersten Prozess eines Arzneimittelherstellers für die Zerstörungen zu zahlen, die durch verschreibungspflichtige Schmerzmittel angerichtet worden sind.

Der Betrag blieb weit hinter dem 17-Milliarden-Dollar-Urteil zurück, das Oklahoma versucht hatte, für Suchtbehandlung, Drogengerichte und andere Dienstleistungen zu erwirken, die es in den nächsten 20 Jahren gebraucht hätte, um den Schaden zu beheben, der durch die Opioid-Epidemie verursacht wurde.

Dennoch ermutigte die Entscheidung durch Richter Thad Balkman des Cleveland Landkreis-Bezirksgerichts Rechtsanwälte, die Bundesstaaten und Städte vertreten – Zivilkläger in vielen der mehr als 2.000 Opioidprozesse im ganzen Land – die eine Rechtsstrategie verfolgen, die der Oklahomas ähnlich ist. Seine Feststellung, dass Johnson & Johnson gegen das staatliche Gesetz gegen „Öffentliche Belästigung“ verstoßen hatte, war ein wesentlicher Aspekt seines Urteils.

Richter Balkman war hart bei der Bewertung eines Unternehmens, das sich einen Ruf als verantwortungsbewusster und familienfreundlicher Hersteller von Seife, Babypulver und Pflastern erworben hat.

In seinem Urteil schrieb er,  Johnson & Johnson habe „falsche, irreführende und gefährliche Marketingkampagnen“ publik gemacht, die „exponentiell steigende Suchtquoten, Todesfälle durch Überdosierung“ und Säuglinge, die Opioiden ausgesetzt waren, verursacht hätten.

Sabrina Strong, Rechtsanwältin bei Johnson & Johnson, einem der weltweit größten Gesundheitsunternehmen, sagte: „Wir haben viele gute Gründe, in Berufung zu gehen, und wir beabsichtigen, dies mit Nachdruck zu verfolgen“.

Johnson & Johnson, das mit Mohnbauern in Tasmanien zusammengearbeitet hat, lieferte 60 Prozent der Opiat-Inhaltsstoffe, die von Pharmaunternehmen für Opioide wie Oxycodon verwendet wurden, so das Argument des Staates, und es vermarktete aggressiv Opioide an Ärzte und Patienten, unter Vorgabe von Sicherheit und Wirksamkeit. Eine Tochtergesellschaft von Johnson & Johnson, Janssen Pharmaceuticals, stellte ihre eigenen Opioide her – eine Pille, deren Rechte sie 2015 verkaufte, und ein Fentanylpflaster, das sie noch produziert.

Richter Balkman zufolge könnte das 572-Millionen-Dollar-Urteil für ein Jahr die Dienstleistungen bezahlen, die zur Bekämpfung der Epidemie in Oklahoma benötigt werden.

„Wir hätten gerne [ein Urteil von] 17 Milliarden Dollar erreicht, aber immerhin konnten wir eine Milliarde Dollar zusammen bekommen“, sagte Mike Hunter, Generalstaatsanwalt von Oklahoma, auf einer Pressekonferenz am Montag. Er bezog sich auf den kumulativen Betrag aus dem Johnson & Johnson-Urteil und früheren Vergleichen mit zwei anderen Arzneimittelherstellern, die Opioide herstellen. Anfang dieses Jahres haben Purdue Pharma und Teva Pharmaceuticals akzeptiert, 270 Millionen Dollar bzw. 85 Millionen Dollar zu zahlen.

Als Folge der Vereinbarungen stand Oklahoma unter starkem Druck, die Schuld für seine Opioidkrise hauptsächlich einem einzigen Angeklagten zuzuschieben.

„Wir haben gezeigt, dass J & J die Ursache für diese Opioidkrise war“, sagte Brad Beckworth, der leitende Staatsanwalt. „Es hat Milliarden von Dollar daraus gemacht, über einen Zeitraum von 20 Jahren. Sie haben immer ihre Verantwortung dafür zurückgewiesen und gleichzeitig sagen sie, dass sie bei der Lösung dieses Problems mitwirken wollen. Also tu das Richtige: Komm rein, bezahle die Strafe.“

Der Fall wurde auch von rund zwei Dutzend Opioidherstellern, -verteilern und -einzelhändlern aufmerksam verfolgt, die mit mehr als 2.000 ähnlichen Klagen im ganzen Land konfrontiert sind. Auch am Montag teilte die Gesundheitsnachrichten-Webseite STAT mit, der Supreme Court von Kentucky ließ ein früheres Urteil stehen, um Dokumente freizugeben, die  Purdue Pharmas Marketing des Opioids OxyContin zu tun haben. STAT hatte im März 2016 einen Antrag auf Entsiegelung der Dokumente gestellt.

In einer Stellungnahme zum Fall Oklahoma sagte Michael Ullmann, General Counsel und Executive Vice President von Johnson & Johnson, unter Bezugnahme auf die pharmazeutische Tochtergesellschaft des Unternehmens: „Janssen hat die Opioidkrise in Oklahoma nicht verursacht, und weder die Fakten noch das Gesetz unterstützen dieses Ergebnis.

„Wir sind uns bewusst, dass die Opioidkrise ein äußerst komplexes Problem für die öffentliche Gesundheit ist“, sagte er, „und wir haben tiefe Sympathie für alle Betroffenen.“

Die Aktien von Johnson & Johnson und anderen Opioidherstellern erholten sich kurz nach den Nachrichten im Nachbörsehandel, vielleicht weil einige ein Urteil über 1 Milliarde Dollar oder mehr erwartet hatten. Die Johnson & Johnson-Aktie stieg am Montagabend um etwa 4 Prozent im Nachbörsehandel, und die Aktien von Endo International, Mallinckrodt und Teva Pharmaceutical Industries stiegen nach der Entscheidung kurzzeitig an, obwohl einige wieder fielen.

Oklahoma hat stark unter Opioiden gelitten. Mr Hunter zufolge wurden zwischen 2015 und 2018 18 Millionen Opioid-Rezepte in einem Staat mit einer Bevölkerung von 3,9 Millionen Menschen geschrieben. Seit 2000, sagte sein Büro, sind ungefähr 6.000 Bürger Oklahomas an Opioidüberdosen gestorben und weitere Tausende kämpfen mit ihrer Sucht.

Um den Urteilsspruch für Oklahoma zu berechnen, griff Richter Balkman auf die detaillierten Schätzungen des Staates darüber zurück, was es kosten würde, die Auswirkungen der Opioid-Epidemie zu beheben. Der Staat würde eigenen Angaben zufolge 893 Millionen Dollar pro Jahr oder etwa 17 Milliarden Dollar über 20 Jahre benötigen.

Judge Thad Balkman reading his decision in court on Monday.

Richter Thad Balkman verkündet sein Urteil am Montag im Gericht. CreditPool Foto Sue Ogrocki

Der Fall des Staates wurde von Privatanwälten angeheizt, deren Dringlichkeitsbewusstsein von einer persönlichen Tragödie getrieben wurde – unter ihnen hatten sie einen Sohn, einen Geschäftspartner und Freunde an Opioiden sterben gesehen.

Am Vorabend des Prozesses, fiel der leitende Anwalt, Mr. Beckworth, aus Austin, Tex., beinahe aus, weil seine Frau gerade erst mit einer Chemotherapie gegen Brustkrebs begonnen hatte, aber er sagte, sie habe ihn gedrängt, an dem Fall festzuhalten, denn es sei seine „Lebensaufgabe, ihn vor Gericht zu ziehen“. „Im Falle einer Überversorgung“, sagte er in seinem Eröffnungsplädoyer, „wird es [immer] Menschen geben, die dem zum Opfer fallen.“

In der Zusammenfassung seiner Entscheidung, die er im Gericht in Norman, Okla. vorlas, sagte Richter Balkman, dass Johnson & Johnson einen übergroße Einfluss auf die Epidemie im Bundesstaat hatte, obwohl sein Anteil am Opioidverkauf kaum 1 Prozent des Marktes betrug.

„Die entscheidende Erkenntnis ist, dass Johnson & Johnson falsches, betrügerisches und irreführendes Marketing betrieben hat“, sagte Abbe R. Gluck, der Gesundheitspolitik und Recht an der Yale Law School unterrichtet.

Zwischen 2000 und 2011 besuchten Mitglieder des Verkaufspersonals von Johnson & Johnson rund 150.000 Ärzte in Oklahoma, wobei der Schwerpunkt auf „Viel-Verschreibern“ lag, so der Staat. Darüber hinaus lieferte der Pharmariese den größten Teil des Opioidmaterials des Landes an andere Arzneimittelhersteller. Dieses war von einem seiner Unternehmen aus vielen Mohnarten veredelt worden, die Johnson & Johnson in Tasmanien gezüchtet und angebaut hatte.

Johnson & Johnson, vertreten durch Larry D. Ottaway, einen Anwalt aus Oklahoma, verteidigte seinen Fall mit Blick auf Berufungsgerichte. Ob das Urteil von Richter Balkman die Prüfung überstehen wird, ist in der Tat ungewiss: Staatliche und möglicherweise föderale Berufungsrichter können ggf. kritisch sein gegenüber der Rechtsauffassung des Staates und dem Umfang der Haftung des Unternehmens.

Während des Prozesses argumentierte Johnson & Johnson, es sei nicht fair, die Schuld für die Epidemie einem Unternehmen mit so bescheidenen Umsätzen zu geben, dessen Medikamente von staatlichen und bundesstaatlichen Behörden genehmigt und streng reguliert würden.

Johnson & Johnson sagt, der Staat könne nicht zeigen, wie die Probleme von Oklahoma, die sich aus der Abzweigung von Hydrocodon und Oxycodon ergaben, mit Janssen verbunden werden könnten, das diese Medikamente nicht herstellte. Es zitierte Black-Box-Warnungen gegen Duragesic, sein Fentanyl-Pflaster, und warnte vor Missbrauch und Sucht. Und es hieß, der Staat habe keinen Arzt ausgemacht, der von dem Unternehmen hinsichtlich der Gefahren von Opioiden irregeführt worden sei.

Richter Balkman schrieb jedoch, er sei von der Rechtstheorie des Staates überzeugt. Der Richter stellte fest, dass Johnson & Johnson ein „öffentliches Ärgernis“ hat fortbestehen lassen, das wesentlich zu einer anhaltenden Krise im Gesundheitswesen beiträgt, die Jahrzehnte dauern könnte.

Gesetze gegen öffentliche Ärgernisse werden in der Regel in Fällen angewendet, in denen etwas ein Recht der Allgemeinheit beeinträchtigt, traditionell Straßen, Wasserwege oder andere öffentliche Bereiche. Kürzlich haben die Kläger die Gesetze genutzt, um Ansprüche im Zusammenhang mit Bleifarben, Waffen oder Wasser- oder Luftverschmutzung mit gemischten Ergebnissen geltend zu machen. Oklahomas Statut gegen öffentliche Ärgernisse ist relativ weit gefasst, und der Staat argumentiert, dass Johnson & Johnson die öffentliche Gesundheit erheblich beeinträchtigten.

Die Anwälte von Johnson & Johnson behaupteten, der Staat habe [dieses Recht] bis zur Unkenntlichkeit verfälscht.

Anwälte, die mehr als 2.000 Städte, Landkreise und andere Rechtsverfahren mit Opioidfällen vertreten, die vor dem Bundesgericht anhängig sind, wurden durch das Urteil von Richter Balkman angefeuert. In einer Erklärung sagten sie: „Während die Gesetze über öffentliche Ärgernisse in jedem Staat unterschiedlich sind, ist diese Entscheidung ein entscheidender Schritt nach vorn.“

Richter Balkman’s Entscheidung kommt nur zwei Monate vor Beginn der ersten bundesweiten Opioidstudie in Cleveland, die von zwei Landkreisen Ohios gegen eine Reihe von Herstellern, Verteilern und Apotheken durchgeführt wird.

Brad Beckworth, the lead attorney for the state, nearly dropped out as his wife had just begun chemotherapy for breast cancer on the eve of the trial.

Brad Beckworth, der leitende Staatsanwalt, wäre fast ausgestiegen, da seine Frau gerade erst am Vorabend der Studie mit der Chemotherapie von Brustkrebs begonnen hatte. CreditPool Foto von Chris Landsberger

Nun da der Wert des Falles von Oklahoma festgestellt worden ist, können Vergleichsverhandlungen zwischen Angeklagten aus der Industrie und zwei großen Gruppen von Klägern beschleunigt werden – wovon einer Tausende von Städten und Grafschaften vertritt, die vor dem Bundesgericht in Cleveland konsolidiert wurden, und ein anderer eine Koalition von Staaten.

Aber die fast zweimonatige Oklahoma-Studie, die am 28. Mai begann, war auch in gewisser Weise einzigartig. Richter Balkman, ein gewählter Jurist und ehemaliger Landesgesetzgeber, leitete den Fall. Im Gegensatz dazu wird ein Großteil des bevorstehenden Ohio-Prozesses, der auch andere Ansprüche beinhaltet, von einer Jury gehört.

Auch das anhängige Bundesverfahren in Ohio bezieht zahlreiche Angeklagte mit ein, während Oklahoma sein Verfahren vor Gericht nur gegen  Johnson & Johnson führte.

Die Beweislage, die der Staat verlangt, um seine Behauptung zu untermauern, dass Johnson & Johnson die „Hauptperson“ in der Opioidepidemie sei, erforderte, dass er nachweist, dass das Unternehmen für den größten Teil der mit Opioiden verbundenen Schäden verantwortlich ist – von der Strafrechtspflege über die Gesundheitsversorgung bis hin zu Pflege- und Behandlungseinrichtungen.

Der Staat sagte, das Unternehmen bewarb auf aggressive Weise die Sicherheit von Opioiden im Allgemeinen durch maßgeschneiderte Kampagnen für Frauen, Jugendliche und Veteranen. Er sagte, das Unternehmen arbeite mit „Frontgruppen“ von Schmerzpatienten und Schmerzmedizinern zusammen, die darauf bestanden, dass die Medikamente wirksam gegen alltägliche Schmerzen seien und das Risiko einer Sucht minimierten.

„Richter Balkman hat unsere Position bestätigt, dass Johnson & Johnson böswillig und teuflisch die Opioid-Epidemie in unserem Staat verursacht haben“, so Mr. Hunter.

Oklahomas Opioid Studie, Entscheidung gegen Johnson & Johnson & Johnson

Am 26. August 2019 ordnete Richter Thad Balkman vom Cleveland County District Court in Oklahoma Johnson & Johnson an, 572 Millionen Dollar an den Staat zu zahlen, weil er befand,  das Unternehmen habe dazu beigetragen, die Opioid-Epidemie zu befeuern. (PDF, 42 Seiten, 1,81 MB)

Johnson & Johnson Ordered to Pay $572 Million in Landmark Opioid Trial

By New York Times 

A judge in Oklahoma  ruled that Johnson & Johnson had intentionally played down the dangers and oversold the benefits of opioids, and ordered it to pay the state $572 million in the first trial of a drug manufacturer for the destruction wrought by prescription painkillers.

The amount fell far short of the $17 billion judgment that Oklahoma had sought to pay for addiction treatment, drug courts and other services it said it would need over the next 20 years to repair the damage done by the opioid epidemic.

UPDATE
Johnson & Johnson’s brand falters over its role in the opioid crisis.

Still, the decision, by Judge Thad Balkman of Cleveland County District Court, heartened lawyers representing states and cities — plaintiffs in many of the more than 2,000 opioid lawsuits pending across the country — who are pursuing a legal strategy similar to Oklahoma’s. His finding that Johnson & Johnson had breached the state’s “public nuisance” law was a significant aspect of his order.

Judge Balkman was harsh in his assessment of a company that has built its reputation as a responsible and family-friendly maker of soap, baby powder and Band-Aids.

In his ruling, he wrote that Johnson & Johnson had promulgated “false, misleading, and dangerous marketing campaigns” that had “caused exponentially increasing rates of addiction, overdose deaths” and babies born exposed to opioids.

Sabrina Strong, a lawyer for Johnson & Johnson, one the world’s biggest health care companies, said, “We have many strong grounds for appeal and we intend to pursue those vigorously.”

Johnson & Johnson, which contracted with poppy growers in Tasmania, supplied 60 percent of the opiate ingredients that drug companies used for opioids like oxycodone, the state argued, and aggressively marketed opioids to doctors and patients as safe and effective. A Johnson & Johnson subsidiary, Janssen Pharmaceuticals, made its own opioids — a pill whose rights it sold in 2015, and a fentanyl patch that it still produces.

Judge Balkman said the $572 million judgment could pay for a year’s worth of services needed to combat the epidemic in Oklahoma.

“We would have liked to walk out of here with $17 billion, but we’ve been able to put together a billion dollars,” Oklahoma’s attorney general, Mike Hunter, said at a news conference on Monday. He was referring to the cumulative amount from the Johnson & Johnson judgment and previous settlements with two other drug manufacturers that produce opioids. Earlier this year, Purdue Pharma and Teva Pharmaceuticals agreed to pay $270 million and $85 million, respectively.

As a consequence of the settlements, Oklahoma faced the steep climb of pinning the blame for its opioid crisis mainly on just one defendant.

“We’ve shown that J & J was at the root cause of this opioid crisis,” said Brad Beckworth, the lead attorney for the state. “It made billions of dollars from it over a 20-year period. They’ve always denied responsibility and yet at the same time they say they want to make a difference in solving this problem. So do the right thing: Come in here, pay the judgment.”

The case was also closely watched by some two dozen opioid makers, distributors and retailers that face more than 2,000 similar lawsuits around the country. Also on Monday, the health news website STAT said that the Kentucky Supreme Court let stand an earlier ruling to release documents related to Purdue Pharma’s marketing of the opioid OxyContin. STAT had filed a motion in March 2016 to unseal the documents.

Oklahoma Opioid Trial Decision Against Johnson & Johnson

On Aug. 26, 2019, Judge Thad Balkman of Cleveland County District Court in Oklahoma ordered Johnson & Johnson to pay $572 million to the state, finding that the company helped fuel the opioid epidemic. (PDF, 42 pages, 1.81 MB)

 

In a statement about the Oklahoma case, Michael Ullmann, the general counsel and executive vice president of Johnson & Johnson, referring to the company’s pharmaceutical subsidiary, said that “Janssen did not cause the opioid crisis in Oklahoma, and neither the facts nor the law support this outcome.

“We recognize the opioid crisis is a tremendously complex public health issue,” he said, “and we have deep sympathy for everyone affected.”

[“The Weekly,” our new TV show, examines why a confidential government document containing evidence so critical it had the potential to change the course of the opioid crisis was kept in the dark for more than a decade.]

The stocks of Johnson & Johnson and other opioid manufacturers rallied briefly in after-hours trading after the news, perhaps because some had anticipated a judgment of $1 billion or more. Johnson & Johnson stock was up about 4 percent in after-hours trading on Monday evening, and the stocks of Endo International, Mallinckrodt and Teva Pharmaceutical Industries all briefly spiked after the decision, although some fell again.

Oklahoma has suffered mightily from opioids. Mr. Hunter has said that between 2015 and 2018, 18 million opioid prescriptions were written in a state with a population of 3.9 million. Since 2000, his office said, about 6,000 Oklahomans have died from opioid overdoses, with thousands more struggling with addiction.

To calculate the Oklahoma award, Judge Balkman relied on the state’s detailed estimates of what it would cost to remediate the effects of the opioid epidemic. The state said it would need $893 million a year, or about $17 billion over 20 years.

The state’s case was argued by private lawyers whose sense of urgency was driven by personal tragedy — among them, they had seen a son, a business partner and friends succumb to opioids.

On the eve of trial, the lead attorney, Mr. Beckworth, of Austin, Tex., almost dropped out because his wife had just begun chemotherapy for breast cancer, but he said she urged him to stick with the case he “had been born to try.” “If you have an oversupply,” he said in his opening argument, “people will die.”

“The critical finding is that Johnson & Johnson engaged in false, deceptive and misleading marketing,” said Abbe R. Gluck, who teaches health policy and law at Yale Law School.

From 2000 through 2011, members of Johnson & Johnson’s sales staff made some 150,000 visits to Oklahoma doctors, focusing in particular on high-volume prescribers, the state said. In addition, the pharmaceutical giant supplied most of the nation’s opioid material to other drug manufacturers, refined by one of its companies from a variety of poppy that Johnson & Johnson developed and grew in Tasmania.

Johnson & Johnson, represented by Larry D. Ottaway, an Oklahoma lawyer, argued its case with an eye toward appellate courts. Indeed whether Judge Balkman’s verdict will survive scrutiny is uncertain: State and possibly federal appeals judges may take a skeptical view of the state’s legal theory and the extent of the company’s liability.

During the trial, Johnson & Johnson said blame for the epidemic could not fairly be placed on one company with such modest sales, whose drugs were approved and strictly regulated by state and federal agencies.

Johnson & Johnson said that the state could not show how Oklahoma’s problems, which the company said arose from the diversion of hydrocodone and oxycodone, could be linked to Janssen, which did not make those drugs. It cited black-box warnings on Duragesic, its fentanyl patch, which cautioned about the potential for abuse and addiction. And it said the state had not identified any doctor who had been misled by the company about the dangers of opioids.

But Judge Balkman wrote that he was persuaded by the state’s legal theory. The judge found that Johnson & Johnson perpetuated a “public nuisance,” substantially contributing to an ongoing public health crisis that could take decades to abate.

Public nuisance laws are usually applied in cases where something interferes with a right common to the general public, traditionally roads, waterways or other public areas. Recently, plaintiffs have used the laws to press claims involving lead paint, guns or water or air pollution, with mixed results. Oklahoma’s public nuisance statute is relatively broad, and the state argued that Johnson & Johnson substantially interfered with public health.

Johnson & Johnson’s lawyers contended that the state was contorting public nuisance law to the point of being unrecognizable.

Lawyers representing more than 2,000 cities, counties and other jurisdictions with opioid cases pending in federal court were cheered by Judge Balkman’s ruling. In a statement, they said: “While public nuisance laws differ in every state, this decision is a critical step forward.”

Judge Balkman’s ruling comes only two months before the first federal opioid trial is to begin in Cleveland, brought by two Ohio counties against an array of manufacturers, distributors and pharmacies.

Now that the value of the Oklahoma case has been determined, settlement negotiations may quicken between industry defendants and two large groups of plaintiffs — one, representing thousands of cities and counties, consolidated in federal court in Cleveland, and the other, a coalition of states.

But the nearly two-month Oklahoma trial, which began on May 28, was also singular in some ways. Judge Balkman, an elected jurist and former state legislator, presided over the case. By contrast, much of the forthcoming Ohio trial, which includes other claims, will be heard by a jury.

Also, the pending federal case in Ohio involves numerous defendants, while Oklahoma made its case in court against just Johnson & Johnson.

The level of proof required by the state to back up its allegation that Johnson & Johnson was the “kingpin” of the opioid epidemic required that it demonstrate that the company was responsible for most of the opioid-related damage — from criminal justice to health care, foster care and treatment facilities.

The state said that the company aggressively promoted the safety of opioids generally, through campaigns tailored for women, teenagers and veterans. It said the company engaged with “front groups” of pain patients and pain medicine specialists, who insisted the drugs were effective for quotidian pain and minimized the risk of addiction.

“Judge Balkman has affirmed our position that Johnson & Johnson maliciously and diabolically created the opioid epidemic in our state,” Mr. Hunter said.

Netzfrau Ursula Rissmann-Telle
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