Armut, Gewalt und kulturelle Traditionen unterdrücken Millionen von Mädchen auf der ganzen Welt. Es beginnt schon in der Schwangerschaft – Vorgeburtliche Geschlechtsselektion ist längst eine Tatsache. Ein Phänomen, das man eher aus Asien kannte, macht sich immer stärker auch in Europa breit. Allein in Asien fehlen 160 Millionen Frauen und Mädchen. Sie sind nie geboren worden, sondern wurden abgetrieben. Mit schrecklichen Folgen, denn es führt zu wachsendem Menschenhandel und ist sogar eine Gefahr von Kriegen! Mit ca. 30.000 Abtreibungen pro Tag hält China den traurigen Weltrekord. In Indien werden jedes Jahr Hundertausende Mädchen wegen ihres Geschlechtes getötet, oder nur weil sie Mädchen sind, landen Neugeborene auf einer Müllkippe. Noch immer werden Mädchen Opfer von Genitalverstümmelung, die oft mit einem rostigen Messer erfolgen. Weibliche Genitalverstümmelung ist ein globales Problem. Weltweit leben 200 Millionen Frauen und Mädchen, die aus kulturellen oder sozialen Gründen beschnitten wurden. Es gibt sogar Eltern, die ihre Mädchen meistbietend in den Sozialen Netzwerken anbieten. Diskriminierung, Benachteiligung und Gewalt sind Erfahrungen, die Millionen Mädchen in vielen Ländern der Erde täglich machen müssen. Nur weil sie Mädchen sind. Mädchen werden von Geburt an vernachlässigt, schlecht ernährt, mangelhaft versorgt und dürfen nicht zur Schule gehen.
Nur weil sie Mädchen sind – Wie gefährlich das Leben von Mädchen ist!
Das Leben ist für Mädchen am gefährlichsten, wo die Armut ganz besonders ausgeprägt ist. Doch auch in reichen Industrieländern werden durch Geschlechtsselektion Mädchen erst gar nicht geboren. Inzwischen mehren sich die Anzeichen dafür, dass in den USA und Europa die Selektion des Geschlechts zur Normalität wird. Die neuen Methoden gehören inzwischen zum Standardrepertoire von Reproduktionskliniken. In anderen Ländern stellt der Wunsch nach männlichen Nachkommen dagegen die wesentliche Motivation für die Geschlechtsselektion dar.
In Indien werden Mädchen oft nach der Geburt getötet, entweder sie werden wie Müll einfach weggeworfen, oder eine Dorfälteste tötet das Mädchen, und das auch gegen den Willen der Mutter. Dass Neugeborene auf Müllhalden entsorgt oder verkauft werden, ist in Pakistan keine Seltenheit. Sie sind ungewollt, überflüssig – Müll eben. Oft werden sie direkt nach der Geburt von der Geburtshelferin in einem Müllsack entsorgt.
Die mit dem Ungleichgewicht der Geschlechter in Indien und China verbundenen Probleme sind erschreckend.
Ob auf Grund der chinesischen Ein-Kind-Politik oder der Frauenfeindlichkeit, die in weiten Teilen der indischen Gesellschaft herrscht. Laut neuen Berechnungen, hat China einen Überschuss von etwa 32 Millionen Männern und in Indien sind es 40 Millionen. Zum Vergleich: Die Gesamtzahl der Soldaten, die von allen Streitkräften der Welt eingesetzt werden, liegt bei 65 Millionen. Dies ist gleichbedeutend mit diesen „überzähligen“ Männern, die niemals heiraten, niemals ein „normales Leben“ führen können. Die Folgen sind gravierend, denn erst kürzlich wurde ein schrecklicher Menschenhandel in Pakistan aufgedeckt. Mädchen und Frauen werden nach China gebracht, und zwar als Sexsklaven. Das bevölkerungsreichste Land der Welt bekommt seine Vergewaltigungen nicht in den Griff. Alle 30 Minuten wird in Indien ein Kind vergewaltigt und auch die Ehrenmorde nehmen in Indien wieder zu. Siehe Wachsender Menschenhandel und Gefahr von Kriegen! Zu viele Männer in China und Indien! – Too many men: China and India battle with the consequences of gender imbalance
Indien ist für Mädchen und Frauen das gefährlichste Land der Welt
Indien ist laut der Stiftung Thomson Reuters für Frauen und Mädchen das gefährlichste Land der Welt, da eine hohe Wahrscheinlichkeit von sexueller Gewalt oder Belästigung besteht. Außerdem sei die weibliche Bevölkerung teilweise Praktiken wie Säure-Attacken und Zwangsehen ausgeliefert und habe einen stark eingeschränkten Zugang zu Bildung und Sicherheit.
Die Top Ten der gefährlichsten Länder für Frauen:
Anhand folgender Kriterien können bestimmte Länder als besonders gefährlich und kritisch für Mädchen und junge Frauen eingestuft werden:
- Indien
- Afghanistan
- Syrien
- Somalia
- Saudi-Arabien
- Pakistan
- Demokratische Republik Kongo
- Jemen
- Nigeria
- USA
Noch immer gehen laut den Vereinten Nationen rund 62 Millionen heranwachsende Mädchen nicht zur Schule – unter anderem auf Grund von Kinderehen und früher Schwangerschaft, weil sie im Haushalt arbeiten müssen oder weil sie auf der Flucht sind.
Millionen Mädchen werden weltweit jedes Jahr an ihren Genitalien verstümmelt. In einigen Ländern steigen diese Zahlen sogar, so ein Bericht von Unicef. Siehe auch: Unglaublich: In den USA hält ein Richter Verbot von Genitalverstümmelung für verfassungsfeindlich – A federal judge in US struck down a law that criminalizes female genital mutilation
In ganz Afrika besuchen 28 Millionen Mädchen im Alter zwischen 6 und 15 Jahren keine Schule und viele werden niemals einen Fuß in ein Klassenzimmer setzen.
Beispiel Sierra Leone, einer der schlimmsten Orte der Welt für ein Mädchen, doch dieses afrikanische Land taucht in den Listen selten auf.
In diesem Land in West-Afrika mit circa 6 Millionen Einwohnern, zerrissen durch einen Bürgerkrieg, der länger als ein Jahrzehnt dauerte, und durch einen Ausbruch von Ebola vom 2014 bis 2016 heimgesucht wurde, bedeutet die einfache Tatsache, als Frau geboren zu sein, ein Leben voller Hindernisse, häufig mehr den Körper als den Intellekt betreffend.
Die Mehrheit der Frauen (90%, laut UNICEF) war Opfer der weiblichen Genitalverstümmlung (MGF), ein Akt, der sie in das Leben als Erwachsene einführen soll, und der angeblich den Wert der Frauen für die Ehe erhöht. Die weibliche Genitalverstümmlung ist ein in der Tradition verwurzelter Kontrollmechanismus ihrer Sexualität.
- Fast die Hälfte der Mädchen heiratet vor dem achtzehnten Geburtstag und viele werden schon früher schwanger.
- Viele sind Opfer von sexueller Gewalt und die Vergewaltigungen bleiben in der Regel unbestraft.
- Ein Viertel der Mädchen zwischen 15 und 19 Jahren sind schwanger oder sie hatten schon Kinder.
Es ist eine der höchste Schwangerschaftsraten der Welt in diesem Alter. Dabei sterben viele von ihnen während der Entbindung. Was das angeht, registriert dieses Land laut Schätzungen der WHO und anderen internationale Organisationen eine der höchste Zahlen auf der ganze Welt. Die weibliche Genitalverstümmlung kann das Risiko von Komplikationen bei der Entbindung erhöhen.
„Wenn wir die Provinzen besuchen, sehen wir Mädchen zwischen 13 und 15 Jahren, verheiratet und mit Kindern auf dem Schoß“, erzählt Annie Mafinda, Hebamme im Zentrum Rainbo in Freetown, der Hauptstadt des Landes, wo die Opfer von sexueller Gewalt unterstützt werden. Viele der Patientinnen im Zentrum sind zwischen 12 und 15 Jahre alt, erklärt meine Gesprächspartnerin.
Die Alten glauben, dass der Bondo, der die Verstümmlung und Beschneidung der äußeren Genitalorganen der Frauen beinhaltet, die Mädchen mit der Gemeinschaft verbindet und sie für die Ehe vorbereitet. Das Ziel des Bondo-Ritus ist aber auch der Versuch, die weibliche Sexualität zu unterdrücken. Es hat fatale Folgen für Körper und Psyche der Betroffenen.
In Sierra Leone leidet die Mehrheit der Frauen unter den Folgen von Genitalverstümmelung.
Als Alexis Okeowo sich mit Sarah in Freetown traf, einer Stadt in der Mitte einer bergigen Halbinsel mit einem schönen Hafen, war sie 14 Jahre alt und im sechsten Monat schwanger, sie schien aber noch viel junger zu sein. Sarah flüsterte nur beim Sprechen. Sie war winzig und zerbrechlich. Die Zehennägel hatte sie rot lackiert und ein Kopftuch in hellen Pfirsichtönen bedeckte ihre Haare. Sie erzählte mir, sie sei von einem Jungen aus der Nachbarschaft vergewaltigt worden und nach dem Übergriff aus der Stadt geflohen. Als ihre Mutter von der Schwangerschaft erfuhr, vertrieb sie sie aus dem Haus. Jetzt lebt Sarah mit der Mutter des Jungen zusammen, von dem sie behauptet, ihr Vergewaltiger zu sein.
Die Mutter des angeblichen Vergewaltiger war die einzige, die bereit war, sie zu beherbergen. In Sierra Leone ist es üblich für die Frauen, mit der Familie des Ehemannes zusammen zu leben.
Sarah muss kochen, putzen und die Wäsche waschen. Die Mutter des Jungen prügelt sie, wenn sie für die Haushaltsaufgaben zu müde ist, erzählte Sarah. Wie wird es für Sarah in Sierra Leone möglich sein, in Würde zu leben in Anbetracht der vielen Hindernisse für Frauen in diesem Land?
In einem armen Land, von einer Regierung verwaltet, die sich wenig bereit zeigt, die Mädchen und Frauen zu beschützen, ist es die klügste Entscheidung, diesen Bedingungen, in die hinein sie geboren, versuchen zu entkommen. Mitten in all diesen Bedrohungen kann die Schule die einzige Zuflucht für diese Mädchen sein.
Der Bildungszugang ist sehr kompliziert auf Grund der Kosten, aber sie ist auch eine Quelle der Hoffnung. Ein Sekundarstufenabschluss kann die Garantie für mehr finanzielle Unabhängigkeit sein und dadurch für ein lebenswertes Leben und sogar für ein Studium oder eine höherqualifizierte Arbeit.
Nichtsdestotrotz besuchte laut einer anderen Schätzung nur eines von drei Mädchen die Sekundarstufe, denn im Fall einer Schwangerschaft ist das kaum mehr möglich. Das Bildungs- und Erziehungsministerium von Sierra Leone hat schwangeren Mädchen den Schulbesuch verboten, was diese Mädchen vor Spott schützen soll.
In Südafrika wird alle 3 Minuten ein Kind vergewaltigt.
Wir haben bereits oft über die Situation der Mädchen und Frauen in Indien berichtet, doch auch in Südafrika wird alle 3 Minuten ein Kind vergewaltigt.
Frauen gehen in Südafrika seit August 2019 auf die Straße und protestieren gegen die hohe Gewalt gegen Frauen. Auslöser der Proteste war der Mord an der 19-jährigen Studentin der Universität von Kapstadt, Uyinene Mrwetyana. Sie war in einem Postamt in einem gehobenen Vorort von Kapstadt vergewaltigt und zu Tode geprügelt worden.
In Südafrika wird nach Angaben der Polizei alle drei Stunden eine Frau ermordet. Siehe: Europa erpresst Afrika mit einem rücksichtslosen Freihandelsabkommen – und afrikanische Frauen werden mit Tränengas beschossen!
Schon lange fordern die Frauen in Südafrika besseren Schutz gegen Gewalt. Als eine britische Zeitung 2016 berichtete, dass alle 26 Sekunden ein Mädchen vergewaltigt werde, gab es nicht nur eine Kampagne gegen Vergewaltigungen von Mädchen und Frauen, sondern es wurden auch die jährlichen Kriminalitätsstatistiken hinterfragt. Die Zahl, die die britische Zeitung veröffentlichte, entspricht mehr als 1,2 Millionen Vergewaltigungen pro Jahr – 28 mal höher als die Statistik der südafrikanischer Polizei.
Bereits der mehrfach ausgezeichnete Dokumentarfilm The Lost Girls Of South Africa – „Die verlorenen Mädchen von Südafrika“ zeigt, was das wirkliche Leben jungen Mädchen bietet, die in Südafrika aufwachsen. Es sind die Geschichten von vier Mädchen im Alter zwischen 11 und13 Jahren, die Opfer von Kindervergewaltigung wurden.
„Wenn wir ihnen Bildung ermöglichen, können sie sein und haben, was immer sie wollen.” Theresa Kachindamoto
Netzfrauen Ursula Rissmann-Telle und Doro Schreier
Indien: Ehrenmorde nehmen zu – Vater tötet schwangere Tochter! Gruppenvergewaltigung als Strafe!