„Geschafft, unser Meeresreinigungssystem fängt jetzt endlich Plastik auf, von tonnenschweren Geisternetzen bis hin zu winzigem Mikroplastik,“ so die freudige Nachricht von Boyan Slat, der die gemeinnützige Organisation The Ocean Cleanup gegründet hatte. Hatten doch sogenannte Experten an der Erfindung gezweifelt und, in der Tat, gab es zahlreiche Rückschläge, doch das System zum Auffangen von Plastik funktioniert. Durch treibende „Geisternetze“ verenden viele Meereslebewesen. Geisternetze sind herrenlose Fischfanggeräte, die sich losgerissen haben oder von den Besitzern abgeschnitten wurden, weil sie sich irgendwo verhakt hatten. Schätzungen zufolge landen in den Ozeanen jedes Jahr zwischen 600.000 und 800.000 Tonnen solcher Geisternetze. Hinzu kommen noch etwa 8 Millionen Tonnen Plastikmüll, die jedes Jahr in die Ozeane gelangen. Auch dieses Jahr starben viele Wale, weil sie Plastik gefressen hatten. Ocean Cleanup hat sieben Jahre lang hart daran gearbeitet, ein Gerät zu entwickeln, um das Problem des Plastikmülls anzugehen, mit Erfolg.
The Ocean Cleanup zum ersten Mal erfolgreich beim Entfernen von Plastik
Erst 2018 war ein Pottwal an einen Strand in Spanien angeschwemmt worden und sorgte weltweit für Entsetzen, denn er starb auf Grund von fast 30 Kilogramm Müll, der sein Verdauungssystem blockierte. Auch 2019 wurden zwei tote Wale vor der spanischen Küste angeschwemmt, die wieder durch Plastikmüll im Magen verendeten. Nicht nur in Europa verenden Meerestiere auf Grund von Plastikmüll. Auf der abgelegenen Lord-Howe-Insel, einer zu Australien gehörende Insel im Tasmanischen Meer, machten Wissenschaftler eine schreckliche Entdeckung. Die Seevögel verhungerten,denn ihre Mägen waren so voller Plastik, dass für Futter kein Platz mehr war.
Es muss was unternommen werden, da war sich Boyan Slat sicher. Auslöser war ein Urlaub in Griechenland, als er beim Tauchen 2011 mehr Müll als Fische sah. Da der meiste Plastikmüll in den oberen 3 Metern der Meere treibt, entwickelte der niederländische Student der Luft- und Raumfahrttechnik ein System, das den Plastikmüll auffangen kann. Seine Idee wurde mit dem Preis Best Technical Design der Technischen Universität Delft ausgezeichnet. Viele Experten zweifelten aber an der Idee von Boyan Slat, doch dieser gab nicht auf. Er bekam die Chance, sein Projekt beim TEDx talk, vorzustellen, was ihm nicht nur Tausende Unterstützer brachte, sondern auch zwei Millionen US-Dollar zum Aufbau einer Pilotanlage. 2013 gründete der damals 18-Jährige „The Ocean Cleanup“ und nur ein Jahr später, im November 2014 gewann er den Preis Champion of the Earth des Umweltprogramms der Vereinten Nationen.
Nachdem im Januar 2019 noch berichtet wurde, dass nach weniger als drei Monaten im Pazifik der Plastikmüllfänger „The Ocean Cleanup“ zurück an Land musste, da ein 18 Meter langes Endstück sich von der Anlage gelöst hatte, kommt jetzt die freudige Nachricht, dass „The Ocean Cleanup“ erfolgreich ist.
Ein riesiges schwimmendes Gerät, das von niederländischen Wissenschaftlern für die gemeinnützige Organisation Ocean Clenaup entwickelt wurde, erfasste und entfernte erfolgreich Plastik aus dem Great Pacific Garbage Patch. Dies berichtete das Unternehmen am Mittwoch, dem 02. Oktober 2019 laut CNN.
Ocean Cleanup hat sieben Jahre lang hart daran gearbeitet, das Problem des Plastikmülls anzugehen, indem es ein Gerät entwickelt hat, das Kunststoff in einer Art Falte wie in einem riesigen Arm einfängt, dies laut Business Insider. Das Unternehmen kündigte an, es sei in der Lage, Bruchstücke aufzufangen und zu halten, die von großen Kartons, Kisten und verlassenen Fischfanggeräten stammen – oder „Geisternetzen“, die eine Geißel für das Meeresleben sind – bis hin zu Mikrokunststoffen, die nur einen Millimeter klein sind, soweit eine Pressemitteilung von Ocean Cleanup.
„Heute bin ich sehr stolz darauf, Ihnen mitteilen zu können, dass wir jetzt Kunststoffe auffangen“, sagte Ocean-Cleanup-Gründer und CEO Boyan Slat auf einer Pressekonferenz in Rotterdam.
Der Erfolg des Systems bei der Erfassung von Mikrokunststoffen war eine willkommene Überraschung, da Mikrokunststoffe eher auf den Meeresboden fallen als an der Oberfläche schwimmen, so die Pressemitteilung. Da Mikroplastik dazu neigt zu sinken, konzentrierte sich Ocean Cleanup auf große Kunststoffteile.
Slat postete ein Bild auf Twitter von gesammelten Reststücken seitlich an einem verlassenen Rad.
„Unser Meeresreinigungssystem fängt jetzt endlich Plastik auf, von tonnenschweren Geisternetzen bis hin zu winzigen Mikrokunststoffen! […]
Our ocean cleanup system is now finally catching plastic, from one-ton ghost nets to tiny microplastics!
Also, anyone missing a wheel? pic.twitter.com/Oq0rkXO3TH
— Boyan Slat (@BoyanSlat) October 2, 2019
Das Gerät von Ocean Cleanup ist eine U-förmige Barriere, die ein Netz unterhalb der Oberfläche sinken lässt. Während sich der Strom bewegt, fängt das Netz schneller bewegte Objekte ein, die in ihm schweben. Fische sind jedoch in der Lage, darunter zu schwimmen, darüber berichtete auch der CNN.
Slat präsentierte erstmals das Konzept einer riesigen Barriere in der Nähe des Great Pacific Garbage Patch in einem TEDx-Talk, als er 18 Jahre alt war. Das Projekt wurde jedoch durch einige spektakuläre Misserfolge gebremst, durch die Slat und sein Team lernten. Im letzten Jahr verhinderte ein Konstruktionsfehler, dass die Barriere an dem von ihr erfassten Kunststoff festhielt. Auch wurde ein 59 Fuß langer Abschnitt der Barriere von der Vorrichtung getrennt. Im nächsten Versuch bemerkte das Designteam, dass Kunststoff über einer Korkschnur schwebte, die das System stabilisieren sollte, wie Business Insider berichtete.
Das Team bemerkte auch, dass die Barriere, bekannt als System 001/B, durch die Meeresströmungen, die den Plastikmüll überholten, an Geschwindigkeit gewann. Daher wurde das Gerät nach einigen Überlegungen und Upgrades durch einen Fallschirmanker abgebremst. Dadurch kann schneller beweglicher Kunststoff in die Barriere eindringen. Nachdem der Fallschirm-Anker eingeschaltet war, reparierte das Team die Schnur, sodass nur sehr wenig Plastik über die Oberseite der Schranke gelangen konnte, so die Pressemitteilung von Ocean Cleanup.
„Unser Team ist standhaft in seiner Entschlossenheit geblieben, immense technische Herausforderungen zu lösen, um an diesem Punkt anzukommen“, sagte Slat in der Erklärung. „Obwohl wir noch viel mehr zu tun haben, bin ich ewig dankbar für das Engagement und die Hingabe des Teams für die Mission und ich freue mich auf die Fortsetzung der nächsten Entwicklungsphase.“
Der Great Pacific Garbage Patch, der doppelt so groß ist wie Texas, ist ein Streifen aus Plastikmüll, der von den Meeresströmungen zusammengetragen und durch einen Strudel von Strömungen in Form gehalten wird, wie The Guardian berichtet. Ocean Cleanup will das Projekt jetzt so vergrößern, dass es ein Jahr lang Plastik aufnehmen kann, bevor eine Sammlung erforderlich ist. Es hat das Ziel, die Hälfte des Great Pacific Garbage Patch zu entfernen.
Der Pressemitteilung von Ocean Cleanup zufolge wird die Organisation nun mit ihrem nächsten Durchlauf, System 002, beginnen, einem Reinigungsgerät in vollem Umfang, das rauen Meeresbedingungen standhält und den gesammelten Kunststoff für lange Zeiträume zwischen den Sammlungen aufbewahrt. Sobald der Kunststoff gesammelt ist, wird er aufs Land gebracht und für das Recycling aufbereitet.
„This is for everybody, for all the Dominicans.“ pic.twitter.com/iEZxKwIyR9
— The Ocean Cleanup (@TheOceanCleanup) March 10, 2020
Ocean Cleaning Device Succeeds in Removing Plastic for the First Time
Rotterdam, the Netherlands – October 2019 – The Ocean Cleanup, the Dutch non-profit organization developing advanced technologies to rid the oceans of plastic, announces today that its latest ocean cleanup prototype system – System 001/B – is successfully capturing and collecting plastic debris. After one year of testing, the organization’s engineers have succeeded in developing a self-contained system in the Great Pacific Garbage Patch that is using the natural forces of the ocean to passively catch and concentrate plastic, thereby confirming the most important principle behind the cleanup concept that was first presented by its founder and CEO, Boyan Slat, at a TEDx conference in October 2012.
Launched from Vancouver in June, System 001/B is The Ocean Cleanup’s second attempt to prove its concept of collecting garbage from the Great Pacific Garbage Patch, the largest accumulation zone of plastic in the world’s oceans. In addition to collecting plainly visible pieces of plastic debris, as well as much larger ghost nets associated with commercial fishing, the latest system has also successfully captured microplastics as small as 1mm – a feat the team was pleasantly surprised to achieve.
“After beginning this journey seven years ago, this first year of testing in the unforgivable environment of the high seas strongly indicates that our vision is attainable and that the beginning of our mission to rid the ocean of plastic garbage, which has accumulated for decades, is within our sights,” said Boyan Slat, Founder and CEO of The Ocean Cleanup. “Our team has remained steadfast in its determination to solve immense technical challenges to arrive at this point. Though we still have much more work to do, I am eternally grateful for the team’s commitment and dedication to the mission and look forward to continuing to the next phase of development.”
New Design Leads to Improved Performance
The aim of System 001/B was to trial modifications, which addressed known complications, primarily aimed at correcting the inconsistent speed difference between the system and the plastic. Consistency was achieved by slowing down the system with a parachute sea anchor, allowing for faster-moving plastic debris to float into the system. Once this main challenge was resolved, prominent plastic overtopping was observed – becoming the next technical challenge to solve. Due to the modularity of System 001/B, a modification to increase the size of the cork line was designed and implemented while the system was offshore. With the new cork line, minimal overtopping is now being observed, thus allowing the system to capture and concentrate plastic.
The Mission Continues
Despite the early success of System 001/B, there is still much work to do. With new learnings and experience derived from the successful deployment of System 001/B, The Ocean Cleanup will now begin to design its next ocean cleanup system, System 002; a full-scale cleanup system that is able to both endure and retain the collected plastic for long periods of time.
Once fully operational, The Ocean Cleanup will return plastic to land for recycling. Timing of that phase of the mission is contingent upon further testing and design iteration. For more information about The Ocean Cleanup, please visit: theoceancleanup.com
Netzfrauen Ursula Rissmann -Telle und Doro Schreier
Wenn der Ozean stirbt, dann sterben auch wir! – If the ocean dies, we all die!