Jährlich werden rund 15 Milliarden Bäume gefällt. Es gibt ungefähr 3,04 Billionen Bäume auf dem Planeten Erde, oder gab es 2015 noch. Doch seitdem ist viel geschehen. Die Brände im Amazonas haben viele Menschen aufgeschreckt. Während der Amazonas weiter brennt, fragen wir uns: Wie abhängig sind wir vom Überleben der Wälder? Denn nicht nur der Amazonas, die Lunge unseres Planeten, wird weiter zerstört, auch Indonesien brennt aus Gier! Seit Tagen wüten im US-Bundesstaat Kalifornien, nach der Feuerkatastrophe 2018, wieder heftige Brände und verwüsteten bereits rund 250 Hektar. Doch nicht nur Brände zerstören Wälder, denn nachdem die Chinesen ihren eigenen Waldbestand zum größten Teil abgeholzt und es versäumt hatten, neue Wälder heranzuziehen, kaufen sie seit Jahren Holz in großem Stil ein, oder „klauen“ es einfach. Um Chinas Hunger nach Holz zu stillen, werden ganze Regenwälder geplündert, von Peru bis Papua-Neuguinea, von Mosambik bis Myanmar, oder wie auf den Salomonen.Überall erhöhte China die Holzimporte beispielsweise aus Polen, Chile, Südafrika, den USA und Deutschland. In Brasilien wütet der ultrarechte Präsident Jair Bolsonaro, er schickt schwer bewaffnete Männer in den Amazonas, um den Regenwald zu plündern, und hat gerade den Amazonas auch an Saudi Arabien verkauft. Seit der Präsident an der Macht ist, verschwindet Regenwald in einer Größe von drei Fußballfeldern pro Minute. Doch auch Konzerne, die ohnehin als Umweltsünder gelten, wie General Mills, IKEA, Johnson & Johnson, Kellogg, L’Oréal, Mars, Nestlé, PepsiCo, Procter & Gamble und Unilever, zerstörten laut einer Analyse in nur einem Jahrzehnt 50 Millionen Hektar Wald. Das entspricht der Größe von Spanien. Kurzum, ein Großteil der Entwaldung ist in den letzten Jahren erfolgt. Seit Beginn des Industriezeitalters sind die Wälder um 32% zurückgegangen. Was würde geschehen, wenn alle Bäume der Welt verschwänden?
Was würde geschehen, wenn alle Bäume der Welt verschwänden?
Das Stoppen der Entwaldung und die Wiederherstellung der Wälder ist der billigste und schnellste Weg, um die Treibhausgasemissionen zu reduzieren und eine schnelle Kohlenstoffaufnahme zu gewährleisten, heißt es.
Und trotzdem ist kein Stopp der Entwaldung auf unserem Planeten Erde erkennbar.
- Seit 2010 ist die mit Soja bepflanzte Fläche in Brasilien um 45% gestiegen,
- die indonesische Palmölproduktion um 75% und
- der Kakaofußabdruck der Elfenbeinküste um 80%
- Bis 2050 wird der weltweite Fleischkonsum (und damit die Produktion) voraussichtlich um 76% steigen,
- die Sojaproduktion um fast 45%
- und die Palmölproduktion um fast 60%.
- Siehe dazu auch: In nur einem Jahrzehnt zerstörten Konzerne 50 Millionen Hektar Wald! – IN JUST ONE DECADE, CORPORATIONS DESTROYED 50 MILLION HECTARES OF FOREST
Weltweit gibt es riesige und absichtlich gelegte Brandherde aus Profitgier in Alaska, in Sibirien, in Asien, in Afrika, in Europa, in den USA und in Lateinamerika, vor allem auch in Brasilien.
Tausende von Quadratkilometern von Wäldern sind für immer zerstört. Menschen verlieren ihre Heimat und Tiere verbrennen qualvoll.
Was also, wenn es keine Bäume mehr gäbe, was dann? Wir sind nicht allein mit der Frage, denn während der Amazonas weiter brennt, fragt Rachel Nuwer:
Wie abhängig sind wir vom Überleben der Wälder?
In „Mad Max: Fury Road“ strebt Charlize Therons Furiosa nach einer Rückkehr zum „Green Place“ – einer mit Bäumen gefüllten Oase in der ansonsten leblosen Ödnis, aus der die Erde geworden ist. Als Furiosa jedoch an der heiligen Stelle ankommt, findet sie nur Skelettstämme und weitläufige Dünen. Sie schreit vor Angst. Ohne Bäume scheint jede Hoffnung verloren.
Furiosas Gefühle waren berechtigt. „Wälder sind die Lebensader unserer Welt“, sagt Meg Lowman, Direktorin der Tree Foundation, einer gemeinnützigen Organisation in Florida, die sich der Baumforschung und -aufklärung widmet.
„Ohne sie verlieren wir außergewöhnliche und wesentliche Funktionen für das Leben auf der Erde.“
Die „Dienstleistungen“ von Bäumen für diesen Planeten reichen von der Kohlenstoffspeicherung und dem Bodenschutz bis hin zur Regulierung des Wasserkreislaufs. Sie unterstützen die natürlichen und menschlichen Ernährungssysteme und bieten unzähligen Arten ein Zuhause – auch uns, durch Baumaterialien. Dennoch behandeln wir Bäume oft wie Einwegartikel: als etwas, das aus wirtschaftlichen Gründen geerntet werden soll, oder als Unannehmlichkeit für die menschliche Entwicklung. Seitdem unsere Art vor rund 12.000 Jahren mit der Landwirtschaft begann, haben wir fast die Hälfte der weltweit geschätzten 5,8 Billionen Bäume gerodet, wie eine Studie aus dem Jahr 2015 in der Zeitschrift Nature zeigt.
Ein Großteil der Entwaldung ist in den letzten Jahren erfolgt. Seit Beginn des Industriezeitalters sind die Wälder um 32% zurückgegangen. Vor allem in den Tropen fallen viele der verbliebenen drei Billionen Bäume der Welt schnell, mit etwa 15 Milliarden Fällen pro Jahr, so die Studie von Nature. An vielen Stellen beschleunigt sich der Baumverlust. Im August zeigte das National Institute for Space Research eine 84%ige Zunahme der Brände im brasilianischen Amazonas-Regenwald im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2018. Auch in Indonesien und Madagaskar nimmt die Brandrodung besonders stark zu.
Im Jahr 2019 gab es im brasilianischen Amazonasgebiet mehr als 70.000 Waldbrände
Außer einer unvorstellbaren Katastrophe gibt es jedoch kein Szenario, in dem wir jeden Baum auf dem Planeten fällen würden. Aber die Vorstellung einer dystopischen Welt im Mad Max-Stil, in der plötzlich alle Bäume der Erde sterben, kann uns dabei helfen zu erkennen, wie verloren wir ohne sie wären.
Es gäbe ein Massen-Aussterben aller Arten von Organismen, sowohl im kleinen als auch im großen Rahmen – Jayme Prevedello
„Lassen Sie mich nur damit beginnen, wie schrecklich eine Welt ohne Bäume wäre – sie sind unersetzlich“, sagt Isabel Rosa, Dozentin für Umweltdaten und -analyse an der University Bangor in Wales. „Wenn wir alle Bäume loswerden, werden wir auf einem Planeten leben, der uns vielleicht nicht mehr ernähren kann.“
Zum einen, wenn Bäume über Nacht verschwänden, verschwände dann auch ein Großteil der Biodiversität des Planeten. Der Verlust von Lebensräumen ist bereits der Hauptgrund für das Aussterben weltweit, sodass die Zerstörung aller verbleibenden Wälder für Pflanzen, Tiere, Pilze und mehr „katastrophal“ wäre, sagt Jayme Prevedello, Ökologe an der Rio de Janeiro State University in Brasilien. „Es gäbe ein massives Aussterben aller Gruppen von Organismen, sowohl vor Ort als auch weltweit.“
Die Welle des Aussterbens würde sich über die Wälder hinaus erstrecken und die Tierwelt dezimieren, die von einzelnen Bäumen und kleinen Baumbeständen abhängt. Im Jahr 2018 fanden Prevedello und seine Kollegen zum Beispiel heraus, dass der gesamte Artenreichtum in Gebieten mit verstreuten Bäumen 50 bis 100% höher war als in offenen Gebieten. „Schon ein einzelner, isolierter Baum in einem offenen Gebiet kann als Magnet für die Biodiversität fungieren, der viele Tiere und Pflanzen anzieht und Ressourcen für sie bereitstellt“, sagt Prevedello. „Deshalb kann der Verlust auch einzelner Bäume die Biodiversität vor Ort stark beeinträchtigen.“
Der Verlust von Bäumen in der Welt würde das Klima aus dem Gleichgewicht bringen
Auch das Klima des Planeten würde sich kurz- und langfristig drastisch verändern. Bäume regeln den Wasserkreislauf an, indem sie als biologische Pumpen fungieren: Sie saugen Wasser aus dem Boden an und geben es in die Atmosphäre ab, indem sie es aus dem flüssigen Aggregatzustand in Dampf verwandeln. Auf diese Weise tragen Wälder zur Wolkenbildung und zu Niederschlägen bei. Bäume verhindern Überschwemmungen auch, indem sie Wasser zurückhalten, anstatt es in Seen und Flüsse zu leiten, und indem sie Küstengemeinden vor Sturmfluten schützen. Sie halten den Boden fest, der sonst bei Regen weggespült würde, und ihre Wurzelstrukturen helfen mikrobiellen Gemeinschaften beim Gedeihen.
Ohne Bäume würden ehemals bewaldete Flächen trockener und anfälliger für extreme Dürren werden. Wenn es regnet, wären katastrophale Überschwemmungen die Folge. Massive Erosion würde sich auf die Ozeane auswirken und Korallenriffe und andere Meereslebensräume ersticken. Von Bäumen befreite Inseln würden ihren Schutz vorm Meer verlieren, und viele würden weggespült werden. „Bäume zu entfernen bedeutet, riesige Mengen an Land an den Ozean zu verlieren“, sagt Thomas Crowther, Ökologe für globale Systeme an der ETH Zürich, Schweiz und Hauptautor der Studie von Nature aus dem Jahr 2015.
Neben der Regelung des Wasserkreislaufs haben Bäume einen regionalen Abkühlungseffekt. Sie spenden Schatten, der die Bodentemperatur niedrig hält, und als dunkelste Flächen in der Landschaft absorbieren sie Wärme und reflektieren sie nicht. Beim Vorgang der Verdunstung ist auch die Energie der Sonnenstrahlen bei der Umwandlung von flüssigem Wasser in Dampf beteiligt. Mit all diesen verloren gehenden Kühlleistungen würden die meisten Stellen, an denen früher Bäume standen, sofort wärmer werden. In einer weiteren Studie fanden Prevedello und seine Kollegen heraus, dass die vollständige Entfernung eines 25 Quadratkilometer großen Waldfeldes dazu führte, dass die lokalen Jahrestemperaturen in tropischen Gebieten um mindestens 2°C und in gemäßigten Gebieten um 1°C stiegen. Auch beim Vergleich von Wald- und Freiflächen haben Forscher ähnliche Temperaturunterschiede festgestellt.
Die Entwaldung trägt laut IPCC maßgeblich zu den globalen CO2-Emissionen bei.
Weltweit bekämpfen Bäume die durch den Klimawandel verursachte Erwärmung, indem sie Kohlenstoff in ihren Stämmen speichern und Kohlendioxid aus der Atmosphäre herausziehen. Laut einem im August veröffentlichten IPCC-Bericht macht die Entwaldung bereits 13% der gesamten globalen CO2-Emissionen aus, während die Veränderung der Landnutzung im Allgemeinen 23% der Emissionen ausmacht. Wenn alle Bäume auf dem Planeten ausgerottet wären, würden zuvor bewaldete Ökosysteme „ausschließlich Quellen für die Emission von Kohlendioxid in die Atmosphäre und nicht Senken werden“, sagt Paolo D’Odorico, Professor für Umweltwissenschaften an der University of California, Berkeley.
Große Mengen an Kohlenstoff würden in die Ozeane gelangen, zu extremer Versauerung führen und möglicherweise alles außer Quallen töten. Im Laufe der Zeit, prognostiziert Crowther, würden wir die Freisetzung von 450 Gigatonnen Kohlenstoff in die Atmosphäre erleben – mehr als eine Verdoppelung der Menge, die die Menschen bereits dazu beigetragen haben. Dieser Effekt würde für eine Weile [noch] durch kleinere Pflanzen und Gräser ausgeglichen. Kleinere Pflanzen nehmen zwar den Kohlenstoff schneller auf als Bäume, sie setzen ihn jedoch auch schneller wieder frei [da ihnen die Speicherkapazität der Bäume fehlt]. Irgendwann – vielleicht über einige Jahrzehnte – würden diese Pflanzen der kommenden Erwärmung nicht mehr standhalten können. „Die Entwicklung hängt davon ab, wo man sich befindet, denn die Zersetzung [der Planzen] geschieht in den Tropen viel schneller als in der Arktis“, sagt D’Odorico. „Aber sobald Kohlendioxid in der Atmosphäre ist, spielt es keine Rolle, ob es von hier oder von dort kommt.“
Während die Zersetzung diese ‚tickende Kohlenstoffbombe langsam zündete‘, würde die Erde „erheblich“ wärmer werden, sagt Crowther – so, wie wir sie noch nie erlebt haben, bevor Bäume entstanden. Große Mengen an Kohlenstoff würden auch in die Ozeane gelangen, was zu einer extremen Versauerung führen und möglicherweise alles außer Quallen töten würde, sagt er.
Bäume helfen, das regionale Klima zu kühlen, indem sie Wärme absorbieren. Ohne sie würden die Temperaturen bald steigen
Das Leiden der Menschheit würde jedoch lange vor der katastrophalen globalen Erwärmung beginnen. Die gestiegene Hitze, die Unterbrechung des Wasserkreislaufs und der Verlust von Schatten würden Milliarden von Menschen und Tieren tödlich treffen. Armut und Tod würden auch viele der 1,6 Milliarden Menschen treffen, die derzeit direkt auf den Wald angewiesen sind, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, einschließlich der Ernte von Lebensmitteln und Medikamenten. Immer weniger Menschen wären auf Grund des Mangels an Brennholz in der Lage, zu kochen oder ihre Häuser zu heizen. Auf der ganzen Welt wären diejenigen, deren Arbeit mit Bäumen zu tun hat – ob als Holzfäller oder Papiermacher, Obstbauern oder Zimmerleute – plötzlich arbeitslos, was verheerend für die Weltwirtschaft wäre. Allein der Holzsektor beschäftigt 13,2 Millionen Menschen und erwirtschaftet laut Weltbank jährlich 600 Milliarden Dollar (500 Milliarden Pfund).
Landwirtschaftliche Systeme würden ebenfalls heftig aus dem Gleichgewicht geraten. Anbau von Kulturpflanzen im Schatten wie Kaffee würde drastisch zurückgehen, ebenso von solchen, die auf Bestäuber von Bäumen angewiesen sind. Auf Grund von Temperatur- und Niederschlagsschwankungen würden Orte, die früher Nutzpflanzen produzierten, plötzlich ausfallen, während andere, die bisher ungeeignet waren, wünschenswert werden könnten. Im Laufe der Zeit wurden die Böden jedoch überall ausgelaugt, was erhebliche Mengen an Düngemittel erforderte, damit die Pflanzen überleben könnten. Eine weitere Erwärmung würde die meisten Orte irgendwann unkultivierbar und unbewohnbar machen.
Zu diesen verheerenden Veränderungen kämen noch gesundheitliche Auswirkungen hinzu. Bäume reinigen die Luft, indem sie Schadstoffe aufnehmen und Partikel auf ihren Blättern, Ästen und Stämmen abfangen. Forscher des US Forest Service haben berechnet, dass allein Bäume in den USA jährlich 17,4 Millionen Tonnen Luftverschmutzung entfernen, was einem Wert von 6,8 Milliarden Dollar (5,6 Milliarden Pfund) entspricht. Mindestens 850 Menschenleben werden dadurch gerettet und mindestens 670.000 Fälle von akuten Atemwegserkrankungen vermieden.
Bäume helfen, die Luftverschmutzung zu absorbieren, indem sie Partikel in ihrem Gewebe abfangen
D’Odorico fügt hinzu, dass wir auch Ausbrüche seltener oder neuartiger Krankheiten erleben könnten, die von Arten übertragen wurden, mit denen wir normalerweise nicht in Kontakt kommen. Er und seine Kollegen fanden heraus, dass die Übertragung von Ebola auf den Menschen an Brennpunkten des Waldabholzens stattfindet. Ein plötzlicher Verlust von Wäldern überall könnte Zoonosen wie Ebola, Nipah-Virus und West-Nil-Virus sowie durch Mücken übertragene Krankheiten wie Malaria und Denguefieber zunehmen lassen.
Vermehrt weisen Forschungen auch darauf hin, dass Bäume und Natur gut für unser psychisches Wohlbefinden sind. Das Department of Environmental Conservation des Staates New York empfiehlt beispielsweise, in Wäldern zu wandern, um die allgemeine Gesundheit zu verbessern, unter anderem um Stress abzubauen, das Energieniveau zu erhöhen und den Schlaf zu verbessern. Bäume scheinen dem Körper bei der Genesung zu helfen: Eine berühmte Studie aus dem Jahr 1984 ergab, dass Patienten, die sich von der Operation erholen, kürzere Krankenhausaufenthalte hatten, wenn sie eher ins Grüne als auf eine Mauer blicken. Neuere Untersuchungen zeigten, dass ein Aufenthalt im Gras und unter Bäumen die Symptome bei Kindern mit Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung reduziert, und zahlreiche Studien haben auch einen positiven Zusammenhang zwischen Grünflächen und den Leistungen der Kinder in der Schule dokumentiert. Bäume können sogar zur Verbrechensbekämpfung beitragen: Eine Studie ergab, dass ein Mehr an Bäumen um 10% mit einer Verringerung der Kriminalität in Baltimore um 12% im Zusammenhang stand. ‚Waldbaden‘ wird in Japan jetzt ärztlich verordnet – Kathy Willis
„So viele Einflüsse, die körperliches und psychisches Wohlbefinden beeinträchtigen, können durch den Aufenthalt in einer bewaldeten Umgebung erheblich reduziert werden“, sagt Kathy Willis, Professorin für Biodiversität an der University of Oxford. „Deshalb wird ‚Waldbaden‘ in Japan jetzt ärztlich verordnet.“
Bäume spielen in vielen Kulturen eine wichtige Rolle – wenn sie verloren gehen, werden sie tief betrauert
Der Verlust von Bäumen würde auch auf einer tiefen, kulturellen Ebene beklagt werden. Bäume sind mit unzähligen Kindheitserlebnissen verbunden und sind in Kunst, Literatur, Poesie, Musik und vielen anderen Bereichen manifestiert. Sie haben bereits in der Vorgeschichte animistische Religionen beeinflusst und spielen in anderen heute praktizierten großen Religionen eine herausragende Rolle. Buddha erlangte Erleuchtung, nachdem er 49 Tage lang unter dem Bodhi-Baum gesessen hatte. Hindus verrichten ihre Gebete an Peepal-Bäumen, die als Symbol für ihren Gott Vishnu dienen. In der Thora und im Alten Testament erschafft Gott am dritten Schöpfungstag Bäume – noch vor Tieren oder Menschen – und in der Bibel stirbt Jesus an einem Holzkreuz, das aus Bäumen gebaut wurde.
„Viele Leute sehen Wälder mit Dollarzeichen in den Augen“, sagt Lowman. „Aber wir können die spirituelle Bedeutung der Wälder für uns niemals errechnen.“
Selbst wenn wir in einer Welt ohne Bäume leben könnten, wer würde das wollen? – Thomas Crowther
Alles in allem würden die Menschen in einer Welt ohne Bäume ums Überleben kämpfen. Der urbanisierte westliche Lebensstil würde schnell der Vergangenheit angehören und viele von uns würden an Hunger, Hitze, Dürre und Überschwemmungen sterben. Überlebende Gemeinschaften, glaubt Lowman, wären wahrscheinlich diejenigen, die traditionelles Wissen darüber bewahrt haben, wie man in baumlosen Umgebungen lebt, wie z. B. die australischen Aborigines. Crowther hingegen vermutet, dass das Leben nur in einer marsähnlichen Kolonie weitergehen würde, die durch Technologie ermöglicht und vollständig von der Existenz getrennt ist, so wir sie bisher gekannt haben.
„Selbst wenn wir in einer Welt ohne Bäume leben könnten, wer würde das wollen?“ sagt Crowther. „Dieser Planet ist einzigartig im Vergleich zu allem anderen, was wir derzeit im Universum kennen, und zwar wegen dieses unerklärlichen Sachverhalts namens Leben. Ohne Bäume wäre fast alles einfach nur verkorkst.“
What would happen if all the world’s trees disappeared?
As the Amazon fires continue to burn, Rachel Nuwer asks: how dependent are we on the survival of forests?
n Mad Max: Fury Road, Charlize Theron’s Furiosa strives to return to “the Green Place” – a tree-filled oasis in the otherwise lifeless wasteland that the Earth has become. When Furiosa arrives at the sacred spot, however, she finds only skeletal trunks and sprawling dunes. She screams in anguish. Without trees, all hope seems lost.
Furiosa’s feelings were justified. “Forests are the lifeline of our world,” says Meg Lowman, director of the Tree Foundation, a non-profit organisation in Florida that is dedicated to tree research, exploration and education. “Without them, we lose extraordinary and essential functions for life on Earth.”
Trees’ services to this planet range from carbon storage and soil conservation to water cycle regulation. They support natural and human food systems and provide homes for countless species – including us, through building materials. Yet we often treat trees as disposable: as something to be harvested for economic gain or as an inconvenience in the way of human development. Since our species began practicing agriculture around 12,000 years ago, we’ve cleared nearly half of the world’s estimated 5.8 trillion trees, according to a 2015 study published in the journal Nature.
Much of the deforestation has happened in recent years. Since the onset of the industrial era, forests have declined by 32%. Especially in the tropics, many of the world’s remaining three trillion trees are falling fast, with about 15 billion cut each year, the Nature study states. In many places, tree loss is accelerating. In August, the National Institute for Space Research showed an 84% increase in fires in the Brazilian Amazon rainforest compared to the same period in 2018. Slash-and-burn is also especially on the rise in Indonesia and Madagascar.
Barring an unimaginable catastrophe, however, there’s no scenario under which we would fell every tree on the planet. But imagining a dystopian, Mad Max-style world in which all trees on Earth suddenly died can help us appreciate just how lost we would be without them.
There would be massive extinctions of all groups of organisms, both locally and globally – Jayme Prevedello
“Let me just start with how horrible a world without trees would be – they are irreplaceable,” says Isabel Rosa, a lecturer in environmental data and analysis at Bangor University in Wales. “If we get rid of all the trees, we will live [on] a planet that might not actually be able to sustain us anymore.”
For starters, if trees disappeared overnight, so would much of the planet’s biodiversity. Habitat loss is already the primary driver of extinction worldwide, so the destruction of all remaining forests would be “catastrophic” for plants, animals, fungi and more, says Jayme Prevedello, an ecologist at Rio de Janeiro State University in Brazil. “There would be massive extinctions of all groups of organisms, both locally and globally.”
The wave of extinctions would extend beyond forests, depleting wildlife that depends on single trees and small stands of trees as well. In 2018, Prevedello and his colleagues found, for example, that overall species richness was 50 to 100% higher in areas with scattered trees than in open areas. “Even a single, isolated tree in an open area can act as a biodiversity ‘magnet,’ attracting and providing resources for many animals and plants,” Prevedello says. “Therefore, losing even individual trees can severely impact biodiversity locally.”
The planet’s climate would also be drastically altered in the short and long term. Trees mediate the water cycle by acting as biological pumps: they suck water from the soil and deposit it into the atmosphere by transforming it from liquid to vapour. By doing this, forests contribute to cloud formation and precipitation. Trees also prevent flooding by trapping water rather than letting it rush into lakes and rivers, and by buffering coastal communities from storm surges. They keep soil in place that would otherwise wash away in rain, and their root structures help microbial communities thrive.
Without trees, formerly forested areas would become drier and more prone to extreme droughts. When rain did come, flooding would be disastrous. Massive erosion would impact oceans, smothering coral reefs and other marine habitats. Islands stripped of trees would lose their barriers to the ocean, and many would be washed away. “Removing trees means losing huge amounts of land to the ocean,” says Thomas Crowther, a global systems ecologist at ETH Zurich in Switzerland and lead author of the 2015 Nature study.
In addition to mediating the water cycle, trees have a localised cooling effect. They provide shade that maintains soil temperatures and, as the darkest thing in the landscape, they absorb heat rather than reflect it. In the process of evapotranspiration, they also channel energy from solar radiation into converting liquid water into vapour. With all of those cooling services lost, most places where trees formerly stood would immediately become warmer. In another study, Prevedello and his colleagues found that complete removal of a 25 sq km patch of forest caused local annual temperatures to increase by at least 2C in tropical areas and 1C in temperate areas. Researchers have also found similar temperature differences when comparing forested and open areas.
On a global scale, trees combat warming caused by climate change by storing carbon in their trunks and removing carbon dioxide from the atmosphere. Deforestation already accounts for 13% of total global carbon emissions, according to an IPCC report published in August, while land use change in general accounts for 23% of emissions. With all trees on the planet wiped out, previously forested ecosystems “would become only a source of emission of carbon dioxide into the atmosphere, rather than a sink,” says Paolo D’Odorico, a professor of environmental science at the University of California, Berkeley.
Large amounts of carbon would run into the oceans, causing extreme acidification and killing possibly everything but jellyfish
Over time, Crowther predicts that we would see the release of 450 gigatonnes of carbon into the atmosphere – more than doubling the amount that humans have already contributed. For a while, this effect would be offset by smaller plants and grasses. But while smaller plants capture carbon at a faster rate than trees, they also release it more rapidly. Eventually – perhaps over a few decades – these plants would no longer be able to head off the coming warming. “The timeline depends on where you are, since decomposition is much faster in the tropics than the Arctic,” D’Odorico says. “But once carbon dioxide is in the atmosphere, it doesn’t matter if it’s coming from here or from there.”
As decomposition slowly detonated this ticking carbon bomb, the Earth would transform into a “vastly” warmer planet, Crowther says – the likes of which we haven’t experienced since before trees evolved. Large amounts of carbon would also run into the oceans, causing extreme acidification and killing possibly everything but jellyfish, he says.
Humanity’s suffering would begin well before catastrophic global warming took place, however. The increased heat, disruption to the water cycle and loss of shade would take a deadly toll on billions of people and livestock. Poverty and death would also descend on many of the 1.6 billion people who currently rely directly on forests for their livelihoods, including for harvesting food and medicine. More people still would find themselves unable to cook or heat their homes, given the lack of firewood. Around the world, those whose work revolves around trees – whether as loggers or paper-makers, fruit growers or carpenters – would suddenly be jobless, devastating the global economy. The timber sector alone provides employment to 13.2 million people and generates $600bn (£500bn) each year, according to the World Bank.
Agricultural systems would likewise swing wildly out of whack. Shade crops like coffee would drastically decline, as would ones that rely on tree-dwelling pollinators. Due to temperature and precipitation fluctuations, places that formerly produced crops would suddenly fail while others that were previously unsuitable might become desirable. Over time, though, soils everywhere would become depleted, requiring significant amounts of fertiliser for crops to survive. Further heating would eventually render most places uncultivatable and unliveable.
On top of these devastating changes would be health impacts. Trees clean the air by absorbing pollutants and trapping particulate matter on their leaves, branches and trunks. Researchers from the US Forest Service have calculated that trees in the US alone remove 17.4 million tonnes of air pollution each year, a service valued at $6.8bn (£5.6bn). At least 850 lives are saved as a result and at least 670,000 cases of acute respiratory issues are avoided.
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