Die schreckliche Dürre im südlichen Afrika beeinträchtigt die Ernährungssicherheit in der Region. Viele Tiere sind bereits auf Grund der Dürre elendig verendet und viele Menschen haben kein Wasser mehr. Wie würden Sie bei der folgenden Nachricht reagieren? „Der Beginn der südafrikanischen Weinlese ist in knapp einer Woche in der Provinz Limpopo parallel zu Namibia geplant.“ Größter Abnehmer der Tafeltrauben ist Europa. Sollten Sie Tafeltrauben aus Afrika kaufen, dann sollten Sie auch wissen, dass in Namibia bereits über 30.000 Rinder verendet sind. Weder gibt es Wasser, noch Futter für die Tiere, aber Tafeltrauben für Europa. Kamen die Tafeltrauben kürzlich noch aus Indien in 250g-Plastikverpackungen, auch dort herrscht Dürre, werden demnächst die Supermärkte mit Tafeltrauben aus Afrika überschwemmt. Währenddessen hat Italien Probleme, seine Trauben in Europa loszuwerden, das zum Thema Umweltschutz!
Der helle Wahnsinn! Trotz Dürre – Tafeltrauben aus der Wüste Afrikas nach Europa!
Limpopo – November 2019
Limpopo ist eine südafrikanische Provinz im Norden der Republik. Drei Dämme in Limpopo sind fast leer und die Wasserbehörde der Provinz warnt davor, dass sich die Krise noch weiter verschärft. Im nahe gelegenen Dorf Thomo gibt es Gemeinschaftszapfstellen, aber kein Wasser, so eine Nachricht. Zentral-Südafrika erlebt eine Hitzewelle. Temperaturen von über 40 ° C wurden gemessen. Der erwartete Regen bliebt aus, oder wenn es etwas regnete, verdunstete er.
Zur gleichen Zeit die Meldung aus Südafrika, aus genau dieser Region, wo Menschen unter einer schrecklichen Dürre leiden und kein Wasser für sich und ihr Vieh haben: „Starker Markt für frühe Tafeltrauben- Südafrikanische Tafeltraubenexporte aus nördlichen Gebieten mit hohem Tempo“, so die südafrikanische Tafeltraubenindustrie (SATI).
Der Beginn der südafrikanischen Weinlese ist in knapp einer Woche in der Provinz Limpopo parallel zu Namibia geplant. Der Schätzung zufolge könnte die Ernte im Orange River und in anderen Regionen eine Woche früher beginnen.
Die Schätzung für das Hex River Valley ist positiv: Die Schätzung liegt zwischen 19,8 und 22,3 Millionen Kartons, verglichen mit 18,6 Millionen Kartons im letzten Jahr.
Während die Menschen in der Region auf Grund der Wasserkrise leiden und die Ernährungssicherheit gefährdet ist, werden also Millionen Kartons Weintrauben nach Europa gekarrt. Pestizide incl., denn nirgends wird soviel Glyphosat verwendet wie bei dem Anbau von Weintrauben. Trauben sind neben Erdbeeren die Früchte, die am meisten Pestizidrückstände aufweisen.
Namibia
Während in Namibia bereits über 30.000 Rinder in nur sieben Monaten verendet sind, denn es gibt weder Wasser, noch Futter für die Tiere, kommt die Meldung, dass einige namibische Trauben bereits in Europa angekommen sind, werden die Hauptmengen in drei Wochen für den vorweihnachtlichen Markt eintreffen.
„Das vergangene Jahr war preislich schwierig, aber in diesem Jahr gibt es auf dem europäischen Markt viel weniger Trauben aus Peru“, erklärt Willem Visser von Silverlands Vineyards. „Wir haben früher angefangen und ich erwarte eine gleichmäßigere Ernte. Aussenkehr Valley erwartet eine normale Saison mit einer Quantität zwischen 6,5 und 7 Millionen Kartons.“
Während es heißt, dass Afrika hungert, landen schon längst Tafeltrauben aus Namibia in deutschen Supermärkten.
Diese Millionen Tonnen werden in der Wüste angebaut. Eine wahre Chemiedusche, die Sie dann zu sich nehmen. Schließlich will der Verbraucher das ganze Jahr über Weintrauben essen. Während die Winzer in Europa die reifen Trauben am Stock verrotten lassen mussten, auch für Traubensaft und Gelee durfte wegen der Mengenbegrenzung nicht geerntet werden, noch nicht einmal als Benefizaktion verschenkt, wurden Trauben aus anderen Ländern importiert. Man kann nur noch den Kopf schütteln, was hier in Europa los ist.
Weintrauben aus der Wüste
Demnächst werben die Discounter und Supermärkte, wie schon letztes Jahr, wieder mit „hellen kernlosen Tafeltrauben“ aus Namibia. Laut Uno leiden die Menschen dort unter schwerem Nahrungs- und Wassermangel. Laut UNICEF sind mehr als 700.000 Menschen, darunter 109.000 Kinder unter fünf Jahren, von Unterernährung bedroht. Zur gleichen Zeit wird Deutschland mit Tafeltrauben aus Namibia beliefert.
Auf einem Berghang über einer Straße aus der kargen Wüste im Südosten Namibias gelegen, produzieren Reihen von üppigen grünen Weinbergen Trauben, die in Europa, China, dem Nahen Osten und in den Vereinigten Staaten gegessen werden – bewässert mit Wasser aus dem nahe gelegenen Orange River.
Draught Namibia
Doch es kommt immer wieder vor, dass der Orange River zu wenig Wasser hat. Der Orange River gilt als Lebensader im Süden Afrikas. Laut Adejumobi sind mehr als 200 Millionen Afrikaner, infolge der durch den Klimawandel verursachten Dürre betroffen.
Nicht nur aus Namibia kommen die Tafeltrauben, sondern auch aus Südafrika.
Peace Table Grapes in Limpopo exports grapes to Europe. /Lucas Ledwaba/Mukurukuru Media
Im Oktober 2016 zeigte ein Dokumentarfilm mit dem Titel Bittere Trauben – Sklaverei in den Weinbergen, vom dänischen Journalisten Tom Heinemann, die Zustände auf den Weinfeldern. Der Dokumentarfilm, der ursprünglich im dänischen, schwedischen und norwegischen Fernsehen ausgestrahlt wurde, machte deutlich, dass die Weinbauern in Südafrika „moderne Sklaven“ für die Arbeiten missbrauchen. Niedrige Löhne, unhygienische Lebensbedingungen und weitere Menschenrechtsverletzungen. Es hatte sich nichts geändert, denn bereits in einem 2011 veröffentlichten Bericht von Human Rights Watch wurde deutlich, wer den wahren Preis der Weintrauben im Süden Afrikas bezahlt.
Nicht nur die Menschenrechtslage ist in den Weinbergen im Süden Afrikas sind schlimm, sondern es gibt auch keine Trauben ohne Pestizide. Im konventionell betriebenen Weinbau werden Herbizide, Fungizide und Pestizide im Kampf gegen Schädlinge der empfindlichen Reben verwendet. Eine wahre Chemiedusche, die Sie dann zu sich nehmen. Glauben Sie nicht?
In Trauben aus Südafrika wurden Überschreitungen des Wachstumsregulators Ethephon festgestellt, die so hoch waren, dass eine gesundheitliche Beeinträchtigung nicht mit der erforderlichen Sicherheit ausgeschlossen werden konnte.
Die Hersteller in Südafrika investieren jedes Jahr sehr viel in chemische Produkte und Routinensprühanwendungen.
Südafrika steht bei der Traubenproduktion weltweit an elfter Stelle. Wein ist Südafrikas größter Agrarexport und verdient jährlich Devisen in Höhe von 2,2 Milliarden Euro. Südafrikanische Landwirte produzieren jährlich rund 1,8 Millionen Tonnen Tafel- und Trockentrauben. Die Mehrheit der südafrikanischen Trauben ist während der Winter- und Frühjahrssaison in Ländern der nördlichen Hemisphäre erhältlich. Fungizid-Sprühprogramme werden im Allgemeinen in südafrikanischen Weinbergen angewendet, um Botrytis- Fäulnis zu bekämpfen.
Entlang des Oranje-Flusses ist in Namibia in den vergangenen Jahren ein boomendes Weinanbaugebiet entstanden. Trotz beeindruckender Exportzuwächse ist die soziale Situation der Arbeitskräfte dramatisch. Von der Firma Aussenkehr Farms, der im Besitz von Dušan Vasiljević (serbischer Fußballspieler) ist, von Nagrapex, einer Tochterfirma des niederländischen Früchtegroßhändlers FTK Holland BV, und der ägyptischen Firma Nivex, werden auf 1300 Hektar Tafeltrauben für den Export nach Europa geerntet. 2000 Hektar sollten dazu kommen.
Jahrzehnte später leben die Traubenarbeiter jedoch immer noch in ärmlichen Verhältnissen, ohne Trinkwasser, angemessene Waschanlagen und Strom.
Unter welchen dramatischen sozialen Bedingungen die Farmarbeiter die Trauben für den Export produzieren, bleibt im Verborgenen.
Vor rund zehn Jahren verpflichtete sich die Regierung, in Aussenkehr, wo schätzungsweise 16 000 Einwohner leben, eine menschenwürdige Unterkunft zu errichten. Der serbische Gutsbesitzer Dusan Vasiljevic und Eigentümer von Aussenkehr Farms hatte 600 Hektar für die Entwicklung einer Stadt gespendet. Aber ein Jahrzehnt später leben die Bewohner – von denen die meisten für den Weinanbau arbeiten – immer noch unter miserablen Bedingungen. Quelle aus 2018 und Quelle aus 2017
Abel Amutse – April 2019 – die schlechten Lebensbedingungen haben sich nicht geändert – Weinanbau Aussenkehr
Damit Sie sehen können, woher in Namibia Ihre Trauben kommen, hier Aufnahmen: Weinanbau in der Wüste!
In vino veritas – „Im Wein liegt die Wahrheit“ und viel Pestizide!
Netzfrau Doro Schreier
Bananen, die Chemie-Keule in der Hand – Don’t eat bananas – because they are dangerous!
Pestizide sind ein ständiger Begleiter im Weinanbau – Weinanbau in der Wüste für Europa!
Erschreckend – In einem durchschnittlichen Einkaufswagen stecken ca. 50 000 Kilometer!
Der bittere Geschmack von unserem Obst