Neuseeland ist bekannt durch seine Schafe, doch durch die wachsenden Umweltprobleme erobert eine landwirtschaftliche Nutzpflanze die Heimat der Hobbits: Hanf. „Hanf ist eine wichtige Lösung für die wachsenden Umweltprobleme, mit denen wir heute konfrontiert sind,“ so die Kiwis. In Neuseeland suchte man verzweifelt nach nachhaltigen Alternativen zu der industriellen Landwirtschaft. Ein aktueller Bericht der Regierung über die Umwelt in Neuseeland zeigt ein trostloses Bild des katastrophalen Biodiversitätsverlusts, der verschmutzten Wasserstraßen und des zerstörerischen Aufstiegs der Milchindustrie. Der neuseeländische Landwirtschaftssektor beanspruchte immer mehr Land und damit einhergehende Probleme mit mehr Gülle und mehr Emissionen. Nachdem eine neue staatliche Überprüfung des Zustands von Neuseeland zeigte, dass die wundersame Umgebung Neuseelands in ernsthaften Schwierigkeiten steckt, traten sofort neue Regelungen in Kraft, darunter auch neue Tierschutzstandards für Milchkühe. Auch in Neuseeland nimmt der Protest gegen die Zerstörung durch die industrielle Landwirtschaft zu. „Es hat mir wirklich die Augen geöffnet, was die Kühe durchmachen müssen, um Milch zu produzieren,“ so ein Milchbauer. Statt die Kühe für Milch auszubeuten, bauen sie nun auf ihrem Land erfolgreich Hanf an. Statt Kuhmilch gibt es jetzt sogar Hanfmilch in Neuseeland. Vor ein paar Jahren erlangten bereits Italienische Bauern weltweite Aufmerksamkeit, als sie Hanf anbauten, um kontaminierten Boden zu säubern. Auch die Milchbauern aus Neuseeland entdeckten, dass Hanf die nährstoffreichste Pflanze der Welt ist, dass er mehr CO2 pro Hektar absorbiert als andere Nutzpflanzen und dass die gesamte Pflanze – von der Wurzel bis zur Spitze – zehntausendfach nutzbar ist. So sieht es auch ein Geflügelzüchter in den USA, denn statt 45.000 Hühner für einen der größten Hühnerproduzenten in den USA unter grausamen Bedingungen zu mästen, baut auch er jetzt Hanf an. Er will die Massentierhaltung nicht mehr unterstützen, mit Erfolg, denn er verdient jetzt mehr Geld, beschäftigt mehr Mitarbeiter und konnte so den ökologischen Fußabdruck seiner Farm verringern.
Die neuseeländischen Milchbauern, die zu Hanferzeugern wurden
Es ist eine ernüchternde Zusammenfassung eines Landes, das sich stark von der unberührten Landschaft unterscheidet, die in der Marketingkampagne „Pure New Zealand“ gefördert wird, die jedes Jahr Millionen von Touristen anzieht, nachdem die Regierung in Neuseeland ihren Bericht in Mai 2019 vorstellte. Ein massiver Anstieg der Milchviehherden des Landes in den letzten 20 Jahren hatte verheerende Auswirkungen auf die Umwelt, sondern auch auf die Süßwasserqualität des Landes, ein Schlüsselbereich, den die Regierung zur Verbesserung anstrebt. Während ihres Wahlkampfs versprach die Premierministerin Jacinda Ardern, die Flüsse und Seen des Landes für die nächste Generation wieder schwimmfähig zu machen. „Leben in Harmonie mit der Natur“, so die neue nationale Strategie zur Erhaltung der biologischen Vielfalt.
Wie Hanf geerntet wird, zeigt HempFarm aus Neuseeland mit Landmaschinen „Made in Germany“ – Die Claas KGaA mbH ist ein international agierender Landmaschinenkonzern mit Hauptsitz im ostwestfälischen Harsewinkel.
Unsere Ernte 2019 von 500 Hektar in fünf Regionen auf der Nord- und Südinsel Neuseelands war ein großer Erfolg. Aus diesen Ernten konnten wir rund 400 Tonnen Saatgut gewinnen, die in unserer speziellen Hanfnahrungsfabrik in Tauriko verarbeitet werden. Wir stellen entkerntes Saatgut, Hanfsamenöl, Proteinpulver und auch die köstlich schmeckende Hanfmilch her, die bald in den Regalen und Cafés in Ihrer Nähe erhältlich sein wird, so HempFarm.
Zusammen mit unseren erfahrenen Landwirten in der HempFarm-Erzeugergruppe haben wir ungefähr 2000 große Ballen Hanfstroh geerntet. Dies wird durch unsere neue fortschrittliche Faserlinie verarbeitet, die bis März 2020 bei NZYarn in Christchurch installiert sein wird. Diese Faserlinie trennt die Bastfaser (Rinde) vom holzigen Kern des Stiels. Die beiden Produkte werden zu einem äußerst wertvollen Produkt für Branchen wie Vliesstoffe, Hanfgarn, Öko-Kunststoff, Bau, Papier und viele andere Primärprodukte.
Ein Beispiel aus Neuseeland ist auch Aaron. Er wurde von seinen Großeltern auf einer Milchfarm an der Westküste der Südinsel aufgezogen und melkt seit seinem sechsten Lebensjahr Kühe. In den letzten Jahren haben Aaron und seine Partnerin Sarah immer mehr von ihrem Land In Hanf-Anbauflächen umgewandelt, um ihr aufstrebendes Geschäft mit Hanfprodukten, Larrys Gold, zu betreiben.
Alles hatte damit begonnen, dass Aaron 2013 über den Zusammenhang von Gesundheit und Essen forschte, was ihn dazu brachte, sich [nur noch] pflanzlich zu ernähren. Aaron war davon begeistert, denn nie zuvor hatte er sich besser gefühlt, er. Als er einige Jahre später seine Partnerin Sarah kennen lernte, überzeugte er sie davon, es auch zu versuchen. Als ehemalige Personal-Trainerin war Sarah war immer dazu angehalten worden zu glauben, dass man sein Protein aus magerem Fleisch und Geflügel beziehen müsse, also forschte sie selbst und testete sich dann.
„Ich wurde fitter, schneller und stärker mit weniger Training und fühlte mich einfach viel besser. Der Geist wird viel klarer und du hast so viel mehr Energie.“
Als sie zwei Jahre mit Aaron zusammen war, gab Sarah ihren Job in der Bank auf, um auf der Milchfarm zu arbeiten. Zu diesem Zeitpunkt ging es ihr bei der Wahl ihrer Ernährung um mehr als nur um ihre Gesundheit. So entschieden sich Aaron und Sarah, daran zu arbeiten, ein gesundes, ökologisch nachhaltiges Produkt anzubieten, das Tiere nicht ausbeutet.
„Es hat mir wirklich die Augen geöffnet, was die Kühe durchmachen müssen, um Milch zu produzieren.“
An diesem Punkt kam Hanf ins Spiel. Sie entdeckten, dass Hanf die nährstoffreichste Pflanze der Welt ist, dass er mehr CO2 pro Hektar absorbiert als andere Nutzpflanzen und dass die gesamte Pflanze – von der Wurzel bis zur Spitze – zehntausendfach nutzbar ist.
„Hanf ist ein Tausendsassa und unser beider Leidenschaft. Fleisch und Milchprodukte sind nicht gut für die menschliche Gesundheit. Wir brauchen [daher] mehr hochwertige, biologische und frische Produkte zu unserer Verfügung. Man kann [dann] mehr Lebensmittel pro Hektar anbauen, was bedeutet, je mehr wir produzieren, desto erschwinglicher ist es für diejenigen, die wirklich hochwertiges frisches Obst und Gemüse benötigen. Das bedeutet wiederum, dass die Landwirte um des finanziellen Überlebens willen ihr Land oder ihre Tiere für die Produktion von Milchtrockenmasse nicht zu sehr ausbeuten.“
Aarons und Sarahs Mission ist jedoch damit noch nicht zu Ende. Noch einige Schritte sind zu unternehmen, bevor ihre Erzeugnisse zu 100 Prozent pflanzlich sind.
„Finanziell ist die Milchwirtschaft sehr hart. Weil wir jung sind und Schulden haben, die wir loswerden wollen, gehen wir den Hanfanbau langsam an. Wir haben keine andere Wahl.“
„Wir haben einen langen Atem und hoffen, dass mehr [und mehr] Menschen von uns hören und unsere Geschichte verstehen und sehen, wie leidenschaftlich wir für die Tiere, die menschliche Gesundheit und die Umwelt einstehen, sodass unsere Arbeit davon getragen wird und wir den vollen Übergang schaffen können.“
Congratulations New Zealand ??
Hemp is now legal in NZ and can be sold as food, woohoo! ???
Read more here – https://t.co/kDmQ4TMUie pic.twitter.com/b0gF6sTEl4— Hemp Foods Australia (@HempFoodsAus) November 6, 2018
Der Anbau, die Herstellung und der Verkauf von Hanfsamen mit niedrigem THC-Gehalt als Lebensmittel ist in Neuseeland erlaubt
Es dauerte lange, bis Hanfsamen als Lebensmittel in Neuseeland erlaubt waren. Der Minister für Ernährung David Bennett gab im April 2017 bekannt, dass Hanfsamen sicher und nahrhaft für den menschlichen Verzehr sei. Es dauerte noch ein Jahr, bis das Gesetz verabschiedet wurde, denn viele bringen Hanf mit einer Droge in Verbindung, statt den wahren Nutzen zu erkennen.
Ausschlaggebend war auch Cameron Sims von Plant Culture. Er gründete 2016 sein Unternehmen, um Hanfsamenprodukte zu vermarkten und zu verkaufen. Und bekam auch die Chance im Juli 2018 auf TEDx Talks seine Vison vorzustellen. Nur einen Monat später wurden die Lebensmittelgesetze in Neuseeland geändert. Sims hat Rezepte für Hanfsamen-Freezer Fudge, Schokoladen-Hanf-Smoothie sowie Rezepte für Hanfsaucen und Aioli. Viele Medien weltweit haben bereits über Cameron Sims berichtet. Mittlerweile bietet Sims sogar Hanf-Milch an. Es ist ganz einfach, wie er auf seine Webseite schreibt, denn Hanfsamen + Wasser = Milch.
Medical Cannabis – Neuseeland
Ein neuseeländisches Unternehmen, das medizinischen Cannabis anbauen will, hat durch eine Crowdfunding-Kampagne reichlich finanzielle Unterstützung gefunden. Puro startete die Kampagne am 6. November 2019 und bereits in nur wenigen Tagen wurden mehr als 1,36 Mio. NZD gesammelt. Das eigentliche Ziel war 500.000 USD, doch die wurden gleich überschritten. Puro hatte bereits vor der Kampagne eine Cannabis-Lizenz erhalten. Mittlerweile haben bereits sieben Pharmahersteller eine Absichtserklärung unterzeichnet, die Produkte übernehmen zu wollen.
The Kiwi dairy farmers-turned hemp growers
By safe.org.nz
Raised by his grandparents on a dairy farm, on the South Island’s West Coast, Aaron has been milking cows since he was six years old. For the past few years, Aaron and his partner Sarah have been converting more and more of their land to grow hemp to fuel their budding hemp-product business, Larrys Gold.
It all stemmed from Aaron’s research into eating for health and wellness back in 2013, which led him to eating plant-based. Aaron had never felt better, he was hooked. When he met partner Sarah a few years later, he convinced her to give it a go too. A former personal trainer, Sarah had always been led to believe that you need to get your protein from lean meats and poultry, so she did her own research and then put it to the test. “I got fitter, faster and stronger with less training and just felt so much better. The mind becomes much clearer and you have so much more energy.”
After two years dating Aaron, Sarah gave up her job in the bank to work on the dairy farm. That’s when her food choices became more than just about her health and Aaron and Sarah made the decision to work to provide a healthy, environmentally sustainable product, that didn’t exploit animals.
“It really opened my eyes up to what the cows have to go through, in order to produce milk.”
That’s when hemp came into the picture. They discovered that hemp is the world’s most nutrient dense plant, that it absorbs more CO2 per hectare than other commercial crops, that the entire plant – from root to tip – has tens of thousands of uses.
“Hemp ticks all those boxes and is a plant that we are both extremely passionate about. Meat and dairy is not good for human health and we need more good quality, organic, fresh produce made available. You can grow more food per hectare which means the more we produce, the more affordable it is for those who really need good quality fresh fruits and vegetables. In turn this means farmers are not pushing their land or animals too hard in order to produce enough milk solids to survive financially.”
But Aaron and Sarah’s journey doesn’t end there. There is still some growing to do before they can convert 100 percent to a plant-based business. “Financially, dairy farming is very hard and because we are young and have debt we don’t want to borrow anymore so we are taking things slow with the hemp because we have no other choice than to take it slow.”
“We are in it for the long haul and hopefully as more people hear about us and understand our story and how passionate we are about the animals, human health and the environment that our business will be supported so we can make the full transition.”
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