Auf dem Weltgipfel von Rio 1992 unterzeichneten die Länder das weltweit erste internationale Abkommen zur Stabilisierung der Treibhausgase und zur Verhinderung einer gefährlichen vom Menschen verursachten Störung des Klimasystems. Bush sen. sagte damals: „Die USA wollen beim Schutz der globalen Umwelt weltweit führend sein.“ Doch spätestens seit der Amtseinführung von Donald Trump als Präsident wissen wir, dass Donald Trump der Umwelt den Krieg erklärt hat. Zu seinen Großspendern während der Wahl zum Präsidenten gehörten Exxon, Chevron und BP. Diese Konzerne spendeten jeweils mindestens 500.000 US-Dollar. Auch 2019 findet wieder eine UN-Klimakonferenz statt, diesmal reisen Regierungsvertreterinnen und -vertreter aus 197 Ländern nach Madrid. Die Präsidentschaft der Konferenz übernimmt Chile – Lateinamerika stellt in diesem Jahr turnusmäßig den Vorsitz. Doch während die Delegierten in Madrid tagen, herrscht in Chile eine schreckliche Dürre und der Amazonas -Regenwald geht in Flammen auf. Und während der ultrarechte Präsident Bolsonaro Brasilien an Saudi Arabien „verkauft“, sagt der Generalsekretär der Opec, die Saudi-Arabien und mehrere andere Ölstaaten vertritt, dass Klimaaktivisten die größte Bedrohung für die Industrie seien. Seit mehr als 50 Jahren werden die Mineralölindustrie und die Politik vor den Risiken der Verbrennung fossiler Brennstoffe für das Klima gewarnt, doch sie machen alle weiter wie bisher. Diese Zeitleiste zeigt, wer wann und was wusste und wie die Bedrohung für die Öffentlichkeit kommuniziert oder verschleiert wurde.
COP25 in Madrid – Ein halbes Jahrhundert Herumeiern und Leugnen – eine Zeitleiste der Klimakrise
Wir haben bereits in mehreren Beiträgen berichtet, was uns mit Trump erwarten wird, einem Mann, der den Klimawandel als von Chinesen erfundenen Schwindel bezeichnet und gelockerte Vorschriften für Fracking und Offshore-Ölbohrungen vorschlug. Das Kabinett des Schreckens: Sowohl die Chemiegiganten, der Energiesektor und auch die Pharma-Industrie, aber auch Fastfood-Ketten wie McDonald’s atmeten auf, als am 20. Januar 2017 Donald Trump zum 45. Präsidenten der Vereinigten Staaten vereidigt wurde. Und wie auch bereits schon bei den Wahlen in Argentinien und auch Brasilien waren es die Investmentberater, die sich freuten und sagten: „Setzen Sie jetzt auf den TRUMP-FAKTOR.“ Mittlerweile haben sich die USA aus dem Pariser Abkommen zurückgezogen.
Dass viele Konzerne auf den Klimawandel setzen, zeigen auch die vielen Milliarden Dollar, die bezahlt werden, damit der Klimawandel nicht gestoppt wird. Und nicht nur die Konzerne, die Europäische Union hat sich auf Grönland bereits die Rohstoffe gesichert. Denn Grönland hat das, was die Welt braucht. Sogar Kriege gibt es bereits wegen diesen Seltenen Erden, wie man in Afghanistan, im Kongo und neuerdings auch in Lateinamerika sieht. Seit der Gründung des Lithium-Dreiecks, das sind die Länder Bolivien, Chile und Argentinien, sie gehören zu den drei größten aktuellen Produzenten des „weißen Goldes“, gibt es dort Unruhen. Auch die Arktis verfügt über reichlich Rohstoffe, die nur „geerntet“ werden können, wenn das Eis weiterhin schmilzt. Die Beringstraße, eine rund 80 Kilometer lange Meerenge, die den Pazifik mit dem Arktischen Ozean verbindet, ist nahezu eisfrei. Ein Glück für die Konzerne, denn so wird Geld für längere Transportwege gespart. Es war ExxonMobil, der die aktuelle Erderwärmung bereits vor über 30 Jahren feststellte und sich schon längst dort positioniert hat, wo die Rohstoffe auf Grund der Eisschmelze gewonnen werden können. Siehe: Erschreckend! Konzerne setzen auf den Klimawandel – während Wissenschaftler vor der schmelzenden Arktis warnen! Melting Arctic – Corporations Will Never Solve Climate Change
Die Erzeuger fossiler Brennstoffe sind sich deren Auswirkungen auf den Planeten mindestens seit den 1950er Jahren bewusst.
Seit mehr als 50 Jahren werden die Mineralölindustrie und die Politik vor den Risiken der Verbrennung fossiler Brennstoffe für das Klima gewarnt, so in einem Bericht von theguardian.com. Doch die 20 größten Unternehmen für fossile Brennstoffe expandieren weiter und sorgen seit 1965 für ein Drittel aller CO2-Emissionen. Diese Zeitleiste zeigt, wer wann und was wusste und wie die Bedrohung für die Öffentlichkeit kommuniziert oder verschleiert wurde.
1959 – Der Physiker Edward Teller erzählt dem American Petroleum Institute (API), ein Anstieg des CO2 um 10% reiche aus, um die Eiskappen schmelzen zu lassen und New York zu versenken. „Ich denke, dass diese chemische Verseuchung ernster ist, als die meisten Leute glauben.“
1965 – Der wissenschaftliche Beirat des Präsidenten Lyndon B. Johnson erklärt, dass „Schadstoffe den Kohlendioxidgehalt der Luft weltweit verändert haben“, mit Auswirkungen, die „aus Sicht des Menschen schädlich sein könnten“. Zusammenfassend warnte der Leiter der API die Industrie: „Die Zeit läuft ab.“
1970 – Shell und BP beginnen in diesem Jahrzehnt mit der Finanzierung wissenschaftlicher Forschung in Großbritannien, um die Klimaauswirkungen von Treibhausgasen zu untersuchen.
1977 – Im Zusammenhang einer kürzlich eingereichten Klage sagten Exxon-Wissenschaftler dem Management, es gäbe 1977 einen „überwältigenden“ Konsens darüber, dass fossile Brennstoffe für den Anstieg des atmosphärischen Kohlendioxids verantwortlich seien.
1981 – Ein internes Exxon-Memo warnt: „Es ist durchaus möglich“, dass die CO2-Emissionen aus dem 50-Jahres-Plan des Unternehmens „später katastrophale Auswirkungen haben werden (zumindest für einen erheblichen Teil der Erdbevölkerung)“.
1988 – Der Nasa-Wissenschaftler James Hansen bezeugt vor dem US-Senat, dass „der Treibhauseffekt erkannt wurde und unser Klima jetzt verändert“. In der US-Präsidentschaftskampagne sagt George Bush sen.: „Diejenigen, die denken, dass wir machtlos sind, etwas gegen den Treibhauseffekt zu tun, vergessen die Macht des Weißen Hauses… Als Präsident beabsichtige ich, etwas dagegen zu unternehmen.“
1988 – Ein vertraulicher Bericht, der für den Umweltschutzausschuss von Shell erstellt wurde, geht davon aus, dass das CO2 die Temperaturen in den nächsten 40 Jahren um 1°C bis 2°C erhöhen könnte, wobei die Veränderungen „die größten in der Geschichte“ sein könnten. Er fordert ein rasches Handeln der Energiewirtschaft. „Bis die globale Erwärmung erkennbar wird, könnte es zu spät sein, wirksame Gegenmaßnahmen zu ergreifen, um die Auswirkungen zu reduzieren oder sogar die Situation zu stabilisieren“, heißt es darin.
1989 – gründen US-Industriegruppen die Global Climate Coalition (GCC), eine Lobbying-Gruppe, die die Wissenschaft hinsichtlich der globalen Erwärmung herausfordert und Maßnahmen zur Emissionsminderung verzögert. Exxon, Shell und BP schließen sich zwischen 1993-94 an.
1990 – Exxon fördert zwei Forscher, Dr. Fred Seitz und Dr. Fred Singer, die den Mainstream-Konsens in der Klimaforschung in Frage stellen. Seitz und Singer waren zuvor von der Tabakindustrie bezahlt worden und hatten die Gefahren des Rauchens in Frage gestellt. Singer, der bestritten hat, auf der Gehaltsliste der Tabak- oder Energieindustrie zu stehen, sagte, seine finanziellen Beziehungen würden seine Forschung nicht beeinflussen.
1991 – Shells öffentlicher Informationsfilm Climate of Concern erkennt an, dass die „Möglichkeit schnellerer Veränderung als je zuvor seit dem Ende der Eiszeit zu besteht, dass diese vielleicht zu rasch sei für das Leben, das sich daran anpassen müsse ohne schwere Verwerfungen“.
1992 – Auf dem Weltgipfel von Rio unterzeichnen die Länder das weltweit erste internationale Abkommen zur Stabilisierung der Treibhausgase und zur Verhinderung einer gefährlichen vom Menschen verursachten Störung des Klimasystems. Damit wird das Rahmenübereinkommen der Vereinten Nationen über Klimaänderungen festgelegt. Bush sen. sagt: „Die USA wollen beim Schutz der globalen Umwelt weltweit führend sein.“
1997 – Zwei Monate vor der Klimakonferenz von Kyoto schaltet Mobil (später fusioniert mit Exxon) in der New York Times eine Anzeige betitelt „Reset the Alarm“, deren Wortlaut besagt: „Seien wir ehrlich: Die Wissenschaft des Klimawandels ist unzuverlässig, um einen Aktionsplan zu verlangen, der die Wirtschaft in Aufruhr versetzen könnte“.
1998 – Die USA weigern sich, das Kyoto-Protokoll zu ratifizieren, nachdem die Ölgesellschaften und der GCC heftigen Widerstand geleistet haben.
2009 – US-Senator Jim Inhofe, dessen Hauptgeber die Öl- und Gasindustrie sind, leitet den „Climategate“-Fehlinformationsangriff auf Wissenschaftler am Eröffnungstag der entscheidenden UN-Klimakonferenz in Kopenhagen, die in Verwirrung endet.
2013 – Eine Studie von Richard Heede, veröffentlicht in der Zeitschrift Climatic Change, zeigt, dass 90 Unternehmen dafür verantwortlich sind, zwei Drittel des Kohlenstoffs zu produzieren, der seit Beginn des Industriezeitalters Mitte des 18. Jahrhunderts in die Atmosphäre gelangt ist.
2016 – Die API entfernt nach einem Aufschrei auf ihrer Website die Behauptung, dass der menschliche Beitrag zum Klimawandel „ungewiss“ sei.
2017 – Exxon, Chevron und BP spenden jeweils mindestens 500.000 US-Dollar für die Amtseinführung von Donald Trump als Präsident.
2019 – Mohammed Barkindo, Generalsekretär von Opec, die Saudi-Arabien, Kuwait, Algerien, den Iran und mehrere andere Ölstaaten vertritt, sagt, Klimaaktivisten seien die größte Bedrohung für die Industrie, und behauptet, sie führten die Öffentlichkeit mit unwissenschaftlichen Warnungen vor der globalen Erwärmung in die Irre.
Neue Daten zeigen, wie Unternehmen mit fossilen Brennstoffen die Klimakrise vorangetrieben haben, obwohl sie die Gefahren der Industrie kannten
Chevron, Exxon, BP und Shell, diese vier globalen Konzerne verursachten zusammen seit 1965 mehr als 10% der weltweiten CO2-Emissionen.
Zwölf der Top-20-Unternehmen befinden sich in staatlichem Besitz und zusammen verursachen ihre Extraktionen im gleichen Zeitraum 20% der Gesamtemissionen. Der führende staatliche Umweltverschmutzer ist laut The Guardian Saudi Aramco , der allein 4,38% der weltweiten Gesamtproduktion erbracht hat.
Die große Tragödie der Klimakrise ist, dass siebeneinhalb Milliarden Menschen den Preis – in Form eines degradierten Planeten – zahlen müssen, damit ein paar Dutzend umweltschädlicher Interessen weiterhin Rekordgewinne erzielen können. Es ist ein großes moralisches Versagen unseres politischen Systems, dass es zugelassen wurde.
Half a century of dither and denial – a climate crisis timeline
By The Guardian : Jonathan Watts, Garry Blight, Lydia Smears and Pablo Gutiérrez
For more than 50 years, the petroleum industry and politicians have been warned about the climate risks of burning fossil fuels. Yet the top 20 fossil fuel firms have continued to expand and have been behind a third of all carbon emissions since 1965. This timeline shows who knew what and when, and how they communicated or obscured the threat to the public.
1959
The physicist Edward Teller tells the American Petroleum Institute (API) a 10% increase in CO2 will be sufficient to melt the icecap and submerge New York. “I think that this chemical contamination is more serious than most people tend to believe.”
1965
Lyndon Johnson’s President’s Science Advisory Committee states that “pollutants have altered on a global scale the carbon dioxide content of the air”, with effects that “could be deleterious from the point of view of human beings”. Summarising the findings, the head of the API warned the industry: “Time is running out.”
1970
Shell and BP begin funding scientific research in Britain this decade to examine climate impacts from greenhouse gases.
1977
A recently filed lawsuit claims Exxon scientists told management in 1977 there was an “overwhelming” consensus that fossil fuels were responsible for atmospheric carbon dioxide increases.
1981
An internal Exxon memo warns “it is distinctly possible” that CO2 emissions from the company’s 50-year plan “will later produce effects which will indeed be catastrophic (at least for a substantial fraction of the Earth’s population)”.
1988
The Nasa scientist James Hansen testifies to the US Senate that “the greenhouse effect has been detected, and it is changing our climate now”. In the US presidential campaign, George Bush Sr says: “Those who think we are powerless to do anything about the greenhouse effect forget about the White House effect … As president, I intend to do something about it.”
1988
A confidential report prepared for Shell’s environmental conservation committee finds CO2 could raise temperatures by 1C to 2C over the next 40 years with changes that may be “the greatest in recorded history”. It urges rapid action by the energy industry. “By the time the global warming becomes detectable it could be too late to take effective countermeasures to reduce the effects or even stabilise the situation,” it states.
1989
US industry groups establish the Global Climate Coalition (GCC), a lobbying group that challenges the science on global warming and delays action to reduce emissions. Exxon, Shell and BP join between 1993-94.
1990
Exxon funds two researchers, Dr Fred Seitz and Dr Fred Singer, who dispute the mainstream consensus on climate science. Seitz and Singer were previously paid by the tobacco industry and questioned the hazards of smoking. Singer, who has denied being on the payroll of the tobacco or energy industry, has said his financial relationships do not influence his research.
1991
Shell’s public information film Climate of Concern acknowledges there is a “possibility of change faster than at any time since the end of the ice age, change too fast, perhaps, for life to adapt without severe dislocation”.
1992
At the Rio Earth summit, countries sign up to the world’s first international agreement to stabilise greenhouse gases and prevent dangerous manmade interference with the climate system. This establishes the UN framework convention on climate change. Bush Sr says: “The US fully intends to be the pre-eminent world leader in protecting the global environment.”
1997
Two month’s before the Kyoto climate conference, Mobil (later merged with Exxon) takes out an ad in The New York Times titled Reset the Alarm, which says: “Let’s face it: the science of climate change is too uncertain to mandate a plan of action that could plunge economies into turmoil.”
1998
The US refuses to ratify the Kyoto protocol after intense opposition from oil companies and the GCC.
2009
The US senator Jim Inhofe, whose main donors are in the oil and gas industry, leads the “Climategate” misinformation attack on scientists on the opening day of the crucial UN climate conference in Copenhagen, which ends in disarray.
2013
A study by Richard Heede, published in the journal Climatic Change, reveals 90 companies are responsible for producing two-thirds of the carbon that has entered the atmosphere since the start of the industrial age in the mid-18th century.
2016
The API removes a claim on its website that the human contribution to climate change is “uncertain”, after an outcry.
2017
Exxon, Chevron and BP each donate at least $500,000 for the inauguration of Donald Trump as president.
2019
Mohammed Barkindo, secretary general of Opec, which represents Saudi Arabia, Kuwait, Algeria, Iran and several other oil states, says climate campaigners are the biggest threat to the industry and claims they are misleading the public with unscientific warnings about global warming.
Netzfrauen Ursula Rissmann-Telle und Doro Schreier
Erschreckend! Konzerne setzen auf den Klimawandel – während Wissenschaftler vor der schmelzenden Arktis warnen! Melting Arctic – Corporations Will Never Solve Climate Change
Erschreckend! Das „ewige Eis“ schwindet überall und bringt Grausames zu Tage!
Extreme Naturkatastrophen – alles, was Mutter Natur für uns Schreckliches zu bieten hat!
Wahnsinn! Das Zeitalter der Dummheit – Wetten auf Mutter Natur!
3 Kommentare » Schreibe einen Kommentar