Ein völlig abgemagerter Eisbär ging 1500 km südlich und weg von seiner Heimat, dem Nordpolarmeer. Er war auf der Suche nach Nahrung. Es war ein trauriger Anblick und letztendlich musste er erschossen werden. Die Menschen der Industriestadt Norilsk in Sibirien hatten Mitleid mit dem Eisbären, aber helfen konnten sie ihm nicht. Der Eisbär hatte die etwa 400.000 km² große Taimyrhalbinsel überquert, um die Stadt zu erreichen. Auf seiner Reise in den Talnakh-Bezirk von Norilsk geriet der Eisbär in das Territorium der Braunbären und war völlig erschöpft. Er ging zuerst zur Kies- und Sandfabrik, dann überquerte er eine weitere Straße und ging zu einer Müllkippe, in der Hoffnung, endlich Nahrung zu finden. Es ist nicht das erste Mal, dass Eisbären auf der Suche nach Nahrung ihre Heimat verlassen. Erst Anfang des Jahres musste eine Militärsiedlung in der Region Nowaja Semlja den Ausnahmezustand erklären, als sie von 52 hungrigen Eisbären „überfallen“ wurden. Die Eisbären suchten im Müll nach Nahrung. Das Eis auf der russischen Nordseeroute ist bereits verschwunden, nun warnen russische Wissenschaftler, dass bereits 25% der Nahrung der Eisbären aus Plastik besteht, was zum Tod der Tiere führen kann. In Russland gelten Eisbären als vom Aussterben bedroht und dürfen nicht gejagt werden.
Die Nahrung der Eisbären besteht bereits zu 25% aus Plastik, sagen russische Wissenschaftler
Plastikmüll macht ein Viertel der Nahrung der Eisbären aus, da sie durch den Klimawandel gezwungen werden, auf der Suche nach Nahrung immer näher an menschliche Siedlungen kommen, sagten russische Wissenschaftler und sie warnen, dass der Plastik die Tiere töten könnte, so die Moscow Times
Eisbären sind gezwungen, an Land nach Nahrung zu suchen, da der Klimawandel ihre Lebensräume im Meereis bereits zerstört haben, so die Wissenschaftler.
Das Eis auf der russischen Nordseeroute ist verschwunden und die arktischen Schifffahrtswege somit geöffnet. Die letzten gefrorenen Wasserstücke verschwanden Mitte August, und die Daten zeigen, dass die gesamte Route jetzt eisfrei ist. Dazu gehört das Ostsibirische Meer, eine Region, die normalerweise die längste Eisbedeckung aufweist. Unter den Schiffen, die jetzt auf einer mehr als 5.500 Kilometer langen Seeroute fahren, befinden sich etwa 20 Tanker. Einige von ihnen transportieren Öl vom Terminal von Novy Port, andere sind LNG-Tanker (Liquified Natural Gas), die die LNG-Anlage von Yamal bedienen.
Angaben der russischen Verwaltung der Nordseeroute zufolge fuhren in der letzten Augustwoche insgesamt 94 Schiffe in den Gewässern zwischen der Beringstraße und dem Novaya-Zemlya-Archipel.
Nowaja Zemlja ist eine russische Doppelinsel, die westlich der innereurasischen Grenze im Nordpolarmeer liegt und zu Europa gezählt wird. Sie ist Teil der Oblast Archangelsk. Sie ist mit 47.300 km² die viertgrößte Insel Europas. Die Nordinsel ist im Westen von der Barentssee und im Osten von der Karasee umgeben. Siehe auch: Erschreckend! Konzerne setzen auf den Klimawandel – während Wissenschaftler vor der schmelzenden Arktis warnen! Melting Arctic – Corporations Will Never Solve Climate Change
Im Februar 2019 sorgte die „Invasion“ der hungrigen Eisbären auf dem Novaya-Zemlya-Archipel für Schlagzeilen
Die Eisbären kommen in Kontakt mit Menschen und suchen in Siedlungen nach Nahrung, die Bilder von ihnen, wie sie zu Städten in Sibirien wandern und im Müll nach Nahrung in der russischen Arktis stöbern, haben in diesem Jahr für internationale Schlagzeilen gesorgt, so die russischen Wissenschaftler.
Die Behörden in der Region Archangelsk, die für Novaya Zemlya zuständig ist, mussten laut Moscow Times sogar den Ausnahmezustand auf Grund der Masseninvasion von mindestens 52 Eisbären erklären.
„Die Bemühungen, die Eisbären aus dem menschlichen Lebensraum zu vertreiben, sei zwar geglückt, sagte der Leiter der Stadtverwaltung gegenüber den russischen Medien, doch wie lange? Wir verjagen die Bären mit dem Werkzeug, das wir haben. „Obwohl Russland Eisbären als vom Aussterben bedrohte Arten einstuft und ihre Tötung verbietet, hielten die regionalen Behörden die Idee, die Tiere abzuschießen, für „die einzig mögliche Zwangsmaßnahme“.
Erschöpfter und hungernder Eisbär wandert in die sibirische Stadt
Im Juni 2019 wanderte ein abgemagertes Tier etwa 1500 km südlich und weg von seinem eigentlichen Lebensraum.
Die Bärin war sichtlich erschöpft. Als sie in Norilsk ankam, lag sie stundenlang auf dem Boden, die Füße im Schlamm und stand nur auf, um Nahrung zu finden. Es war ein trauriger Anblick. Sie hatte nicht einmal Angst vor dem Feuer, als sie durch die Wälder wanderte, um nach Norilsk zu kommen. Auch in Sibirien brennen die Wälder, wie wir bereits in unserem Beitrag tickende Zeitbombe! Was wird uns verschwiegen? Eine ähnliche Umweltkatastrophe wie Tschernobyl! – Fires in Siberia could trigger ‘an environmental disaster akin to Chernobyl berichteten.
Dieser zunehmende Kontakt ermöglichte es Wissenschaftlern, den Darm- und Kotinhalt von Eisbären zu untersuchen, die aus Müllhalden fressen, sagte Ivan Mizin, stellvertretender Direktor des russischen arktischen Nationalparks, am Dienstag, den 26.November 2019 gegenüber Interfax.
„Wenn Eisbären Mülldeponien besuchen, bestehen bis zu 25% ihres Magens und Kotgehalts aus verschiedenen Plastikabfällen: Säcken, Hüllen usw.“, zitierte Interfax Mizin. „Das Überschreiten einer bestimmten prozentualen Schwelle bedeutet, dass die Tiere zu sterben beginnen“, warnte Mizin am Rande eines Forums über arktischen Tourismus und Müll in den Meeren in der nordwestrussischen Stadt Murmansk.
Bei arktischen Vögeln und Meeressäugetieren wurde auch festgestellt, dass sie Plastik in ihren Organen haben, zitierte Interfax Mizin.
Müll in den Meeren, einschließlich Plastik, sei zwar nicht so verbreitet wie in den Tropen und in den mittleren Breiten, aber auch eine Todesursache für Meeressäuger, fügte er hinzu. Er zitierte einen beispiellosen Fall von 2015, in dem ein Grindwal in der Arktis strandete, nachdem er sich in Fischernetzen verheddert hatte.
„Dies war der erste derartige Befund, es gibt keine dokumentierten Daten darüber,“ wurde Mizin zitiert.
Wissenschaftler in Fernostrussland warnten letzten Monat, dass weggeworfene Fischernetze Seehunde und andere Meerestiere im Japanischen Meer getötet hätten.
„Wir befinden uns derzeit in einer permanenten ökologischen Katastrophe“, so die russischen Wissenschaftler.
Polar Bears’ Diet Is 25% Plastic, Russian Scientists Say
By themoscowtimes.com
Plastic waste makes up one-quarter of polar bears’ diet as climate change pushes them closer to human settlements, Russian scientists have said while warning that the plastic risks killing the animals.
Polar bears have been forced to scavenge for food on land as climate change damages their sea-ice habitats. The animals have increasingly come into contact with people, and images of them wandering into cities in Siberia and rummaging through garbage in the Russian Arctic made international headlines this year.
This increasing contact allowed scientists to examine the gut and excrement contents of polar bears that eat out of garbage dumps, Ivan Mizin, deputy director of the Russian Arctic national park, told Interfax on Tuesday.
“When polar bears visit landfills, up to 25% of their stomach and excrement contents is [made up of] various plastic waste: bags, wrappers, etc.,” Interfax quoted Mizin as saying Tuesday.
“Exceeding a certain percentage threshold means that the animals will begin to die,” Mizin warned on the sidelines of a forum on Arctic tourism and marine debris in the northwestern Russian city of Murmansk.
Arctic birds and marine mammals were also found to have plastic in their organs, Interfax cited Mizin as saying.
Marine debris including plastics — though not as widespread as in the tropics and mid-latitudes — is also a cause of death for marine mammals, he added. He cited an unprecedented 2015 case in which a bowhead whale beached in the Arctic after getting tangled in fishing nets.
“This was the first such finding, there’s no documented data of that happening before,” Mizin was quoted as saying.
Scientists in Far East Russia warned last month that discarded fishing nets were trapping spotted seals and other marine wildlife in the Sea of Japan.
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