Dieser Flüchtling baut Häuser aus Plastikflaschen – This Refugee Is Building Permanent Homes From Recycled Plastic Bottles

zur englischen Version Mit Temperaturen von über 50 Grad Celsius und verheerenden Sandstürmen wird das Flüchtlingslager etwa 175 km von Tindouf im Westen von Algerien als der  „Garten des Teufels“ bezeichnet. Seit über 40 Jahren ist der Konflikt um die Westsahara ungelöst. Ein Konflikt, über den wenig in den deutschen Medien berichtet wird und von dem viele hierzulande kaum etwas mitbekommen, obwohl er sich vor den Toren Europas abspielt. Es gibt keinen Strom und keine asphaltierten Straßen und man ist auf die Versorgung mit Nahrungsmitteln und Wasser von außen angewiesen.  Viele „Sahrauis“ sind im Flüchtlingslager geboren und erwachsen geworden. Sie nennen die Westsahara ihre Heimat. Es dürfte auch der deutschen Regierung bekannt sein, dass hier etwa 100.000 Flüchtlinge leben, denn in Algier entsteht derzeit die drittgrößte Moschee der Welt, finanziert mit deutschen Steuergeldern, eine Panzerfabrik des Rüstungskonzerns Rheinmetall gab es incl. und seit 2017 laufen die ersten VW-Fahrzeuge in Algerien vom Band. Laut dem deutschen Wirtschaftsministerium geht es auch um Rohstoffe, denn in der Region Tabessa ist der Abbau von 6 Mio. t Phosphat in Planung. Doch das Lager „The Devil’s Garden“, wo Sandstürme, wenig Vegetation und wo es keine Quellen für Nahrung oder Wasser gibt, hat man sich selbst überlassen. Es ist ein allgemeines Sprichwort, dass „Notwendigkeit die Mutter der Erfindung ist“, und in Algerien zeigt ein Flüchtling die Wahrheit hinter diesem Sprichwort. Er baute zum Schutz vor den Sandstürmen und der glühenden Sonne Häuser aus recycelten Plastikflaschen, ein Material, das für den Flüchtling auf Grund der „großzügigen“ Spende der Vereinten Nationen ausreichend vorhanden ist.

Dieser Flüchtling baut Häuser aus Plastikflaschen

Die Westsahara, „Afrikas letzte Kolonie“, wurde 1975 von den Spaniern nach Marokko und Mauretanien verkauft, als sie sich zurückzogen. Die Marokkaner annektierten daraufhin das gesamte Territorium, entgegen einer Entscheidung des Internationalen Gerichtshofs.

Die Idee, Häuser für Plastikflaschen zu bauen, entstand aus Lehbibs Wunsch, seiner Großmutter Schutz in einer Wüstenregion zu bieten, die heißer als 50 Grad sein kann. Er wollte nicht mehr, dass seine Großmutter den starken Sandstürmen ausgesetzt war.  Was liegt da näher, als sich mit dem Material zu begnügen, das ausreichend vorhanden sind, wie zum Beispiel Plastikflaschen.

Der junge Sahara-Ingenieur Tateh Lehbib (30) hat eine Antwort auf sein Unglück gefunden: Alles, was er braucht, um ein Haus in diesem trockenen Land zu bauen, sind 6.000 Plastikflaschen. Er füllt die weggeworfenen Flaschen mit Sand, um Schutzräume zu bauen, die dem rauen Klima besser standhalten.

Ein junger sahrauischer Flüchtling baut in einem Lager in Tindouf, Algerien, eine wetterfeste Unterkunft aus recycelten Plastikflaschen, die mit Sand gefüllt sind.
© UNHCR / Russell Fraser

Das UNHCR war von der Idee, Flüchtlingshäuser aus Plastikflaschen zu bauen, angetan, sodass es die Idee von Lehbib unterstützte.  Er bekam von der UN Refugee Agency 60.000 Euro. Er hat schon viele Häuser gebaut, die zu 80% aus recyceltem Kunststoff, Stroh, Erde und Pappe bestehen. Die Flaschen, die den Boden und die Struktur der Wände ausmachen, sind Wasserflaschen  von einem oder zwei Litern, die in Lagern und Deponien zu finden sind.

„Nach den starken Regenfällen im Oktober 2015, die Zehntausende von Lehmhäusern beschädigten und zerstörten, hat das UNHCR mit den Sahrawis daran gearbeitet, die Bautechniken zu verbessern, um den Unwettern in dieser Region besser stand zuhalten“, sagt Juliette Murekeyisoni, Senior Field Coordinator des UNHCR in Tindouf. „Wir haben die Verwendung von mit Zement befestigten Ziegeln befürwortet, und jetzt unterstützen wir die Verwendung von Plastikflaschen.“

„Ziel ist es, das Leid der Sahrawis zu lindern, ihnen ein würdigeres Leben zu ermöglichen und ökologische und nachhaltige Häuser zu bauen“, sagt der Ingenieur. Er ist im Flüchtlingslager Awserd geboren und aufgewachsen und konnte die Universität in Algier mit einem DAFI-Stipendium besuchen und später an einer spanischen Universität seinen Master machen.

Das erste seiner Häuser bestand aus 6.000 Plastikflaschen, die mit Sand und Stroh gefüllt, übereinander geschichtet und mit Zementmischung zusammengehalten wurden. Die Plastikflaschen werden dann mit einer zusätzlichen Schicht Zement und Kalkstein bedeckt und weiß gestrichen, um den Einfluss der Sonnenstrahlen zu verringern und sie sind 20-mal widerstandsfähiger, betonte Lehbib.

Die positiven Umwelteinflüsse dieser Häuser aus Plastikflaschen sind nicht zu unterschätzen. Mit 6.000 Flaschen pro Struktur und bei 25 solcher Häuser wird die Initiative dank einem Zuschuss der UN-Flüchtlingsagentur UNHCR insgesamt rund 150.000 Plastikflaschen recyceln. Das sind 150.000 Plastikflaschen, die nicht auf Mülldeponien oder in den Weltmeeren landen, in die jedes Jahr bereits zwischen 5 und 13 Millionen Tonnen Plastik gelangen .

Die Initiative bietet auch Beschäftigungs- und Ausbildungsmöglichkeiten für Jugendliche in den fünf saharauischen Lagern, berichtet ThinkProgress und sie inspiriert andere, sich mit dem Sammeln und Wiederverwenden von Plastikflaschen Flaschen zu befassen .

„Mein Sohn Alwali, ein Hirte, möchte einen ähnlichen in der Westsahara bauen“, sagte eine Frau gegenüber ThinkProgress.

Lehbib seinerseits hofft, sein Flaschenhausprojekt auf andere größere Gemeinden ausweiten zu können. Aber er hat noch einen weiten Weg vor sich, bevor er die Krone des produktivsten Flaschenbauers erobern kann. Ein anderer Mann in Panama ist bereits auf dem Weg, ein ganzes Dorf aus Plastikflaschen zu bauen.

This Refugee Is Building Permanent Homes From Recycled Plastic Bottles

It is a common proverb that “necessity is the mother of invention,” and in Algeria, one refugee is showing the truth behind this saying.

Tateh Lehbib is an engineer and a Sahrawi refugee. At 28, Lehbib has been a refugee his entire life, one of more than 165,000 Sahrawis displaced from their native Morocco by the Western Saharan War that began in 1975. The majority of the Sahrawis now live in five encampments in southern Algeria.

The idea to build plastic bottle homes came out of Lehbib’s desire to provide shelter for his grandmother in a desert region that can get hotter than 110 degrees Fahrenheit and is also susceptible to heavy rain.

„I wanted her not to suffer so much from the heat, and to lead a better, more comfortable life,“ he told the Middle East Eye.

The first of his shelters was made from 6,000 plastic bottles, which are filled with sand and straw, layered one on top of the other, and held together with cement mix. The plastic bottles are then covered with an additional layer of cement and limestone and painted white to reduce the impact of the sun’s rays.

According to the Middle East Eye, these structures cost about one-quarter of what it would cost to build a similar structure from mud-brick, which can cost up to €1,000 to construct. And they are 20 times more resistant, Lehbib emphasized.

The positive environmental impact of these structures is not to be ignored. At 6,000 bottles per structure and with 25 structures being built, thanks to a grant from the UN’s refugee agency, UNHCR, the initiative will recycle around 150,000 plastic bottles in total. That’s 150,000 plastic bottles that won’t end up in landfills, or in the world’s oceans, into which between 5 and 13 million metric tons of plastic already end up each year.

The initiative is also providing employment and education opportunities for some of the youth in the five Sahrawi camps, ThinkProgress reports, and inspiring others to get involved in collecting and reusing bottles.

“My son Alwali, a shepherd, wants to construct a similar one in the countryside of Western Sahara,” one woman told ThinkProgress.

Lehbib, for his part, hopes to be able to expand his bottle house project to other, larger communities. But he’s got a way to go before he can take the crown of most prolific bottled-house builder. Another man, in Panama, is already on his way to building an entire village out of plastic bottles. Source globalcitizen.org

Netzfrau Doro Schreier
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