Das letzte Stück Schokolade, das Sie gegessen haben, hat wahrscheinlich seinen Ursprung in Westafrika, wo zwei Drittel der Kakaobohnen produziert werden. Eigentlich wollten die Elfenbeinküste und Ghana die Abholzung durch Kakao verhindern, denn überall auf der Welt protestieren Menschen gegen die zunehmende Zerstörung von kostbaren Regenwäldern und die damit verbundene Vernichtung vieler Tier- und Pflanzenarten. Seit der Amazonas, die Lunge unseres Planeten – brennt, treten sogar Regierungsoberhäupter vor die Kamera und sagen, dass die Regenwälder geschützt werden müssen. Doch an Ghana und der Elfenbeinküste sehen wir, dass es sich wieder einmal nur um Lippenbekenntnisse handelt. Als die beiden Nationen kürzlich von globalen Käufern eine höhere Vergütung für ihre wertvolle Ernte forderten, setzte die Industrie sie unter Druck. Darum können sie ihre Wälder nun nicht schützen und sie gaben am Ende dem Druck der globalen Schokoladenindustrie nach. Die Nachfrage nach Schokolade treibt die Entwaldung in der Elfenbeinküste voran, die mehr als ein Drittel des weltweiten Kakaos produziert. 1960 hatte die Elfenbeinküste etwa 12 Millionen Hektar Wald. Heute sind fast drei Viertel dieses Waldes verschwunden! Es wird weiter abgeholzt, auch in Naturschutzgebieten! Der größte Abnehmer von Kakao ist Europa! Bedeutet, dass der Regenwald für Tierfutter in Lateinamerika verschwindet und in der Elfenbeinküste für Schokolade – dann mit dem Schiff nach Europa gekarrt und verarbeitet wird. Obwohl die Schokoladenindustrie mit Kakao einen Umsatz von ca. 100 Mrd. USD macht, bekommen viele Kakaobauern in der Elfenbeinküste immer noch keinen existenzsichernden Lohn. Nur geschätzte 12 Prozent der kleinen Kakaobauern an der Elfenbeinküste verdienen das, was Fairtrade International als existenzsichernden Lohn ansieht, bzw. 2,50 USD pro Tag. Mehr als eine Million dieser Kleinbauern leben in Armut. Wenn ein Kakaobauer mehr verdienen will, müsste er traditionell mehr produzieren, was bedeuten würde, mehr Land zu nutzen und dafür Regenwald abholzen!
Bittere Schokolade: Entwaldung in der Elfenbeinküste
Die Elfenbeinküste und Ghana sind die Nummer eins und zwei der Kakao-produzierenden Nationen auf der Erde. Zusammen produzieren sie etwa zwei Drittel des weltweiten Kakaos, aber diese Produktion ist mit rasanter Abholzung sowie Kinderarbeit und anderen Menschenrechtsverletzungen verbunden.
Die Nachfrage nach Schokolade treibt die Entwaldung in der Elfenbeinküste voran, die mehr als ein Drittel des weltweiten Kakaos produziert. Ungefähr 90% der Wälder des Landes wurden seit der Unabhängigkeit im Jahr 1960 zerstört.
Weniger als vier Prozent der Elfenbeinküste sind nach wie vor dicht bewaldet, und der Laissez-Faire-Ansatz der Schokoladenfirmen zur Beschaffung hat auch in Ghana zu einer umfassenden Entwaldung geführt“, berichtet Mighty Earth. Abgesehen von der Zerstörung von Lebensräumen, die von Wildtieren genutzt werden, hat diese Abholzung auch geschützte Arten wie Schimpansen, Elefanten, Leoparden und Zwergflusspferde in immer kleinere Waldfragmente gedrängt, wo sie viel leichter zu jagen sind und daher eher von Wilderern getötet werden.
Ein diesjähriger Bericht von Global Forest Watch ergab, dass die Elfenbeinküste den zweithöchsten Anstieg der Entwaldungsraten weltweit verzeichnet. Wenn die Entwaldung andauert, wird der Cavally Forest nach einem Bericht von Mighty Earth bis 2061 vollständig und der Goin Debe Forest bis 2071 vollständig verschwunden sein.
Map 1 – Ivory Coast Deforestation in 1990, 2000, and 2015
Map 2 – Deforestation inside Peko National Park
Mehr Karten und Informationen hier: mightyearth.org
Im Durchschnitt erhalten die Kakaoerzeuger in der Elfenbeinküste und in Ghana weniger als 80 Cent pro Tag und arbeiten oft unter gefährlichen Bedingungen mit langen Arbeitszeiten. Kinderarbeit ist in der gesamten Industrie immer noch vorherrschend, trotz der Zusage vieler Schokoladenunternehmen, diese Probleme zu beseitigen. Studien gehen davon aus, dass mehr als 2 Millionen Kinder auf den Kakaofeldern Westafrikas arbeiten. Menschenhandel und Sklaverei sind weit verbreitet.
Die Elfenbeinküste und Ghana gaben dem Druck der globalen Schokoladenindustrie nach und setzten ein Verbot der Kakaoverkäufe aus.
Schätzungsweise acht Millionen Menschen leben direkt oder indirekt von Kakaobohnen, dem Hauptbestandteil der Schokolade, so ein Bericht von Aljazeera.
Abidjan, Elfenbeinküste – Das letzte Stück Schokolade, das Sie gegessen haben, hat wahrscheinlich seinen Ursprung in Westafrika, wo zwei Drittel der Kakaobohnen produziert werden.
Dementsprechend machen Ghana und die Elfenbeinküste nach Angaben der International Cocoa Organization (ICCO) rund 19 bzw. 45 Prozent dieser Produktion aus.
„Das gibt beiden Ländern eine beträchtliche Marktstärke gegenüber mächtigen Käufern“, sagt Casper Burgering, leitender Wirtschaftsexperte bei ABN AMRO Bank N.V., Amsterdam.
Doch als die beiden Nationen kürzlich von globalen Käufern eine höhere Vergütung für ihre wertvolle Ernte forderten, setzte die Industrie sie unter Druck..
Ghana und die Elfenbeinküste gaben dem Druck der globalen Schokoladenindustrie nach und hoben ein einmonatiges Verbot von Kakaoverkäufen auf, das internationale Käufer dazu bringen sollte, ein neues Mindestpreisabkommen zu akzeptieren. Die beiden Länder gaben sich mit einem festen Prämienpreis zufrieden – und jetzt erhalten die Bauern in Ghana und der Elfenbeinküste eine Prämie von 400 $ pro Tonne Kakaobohnen, die sie in der Erntezeit 2020-21 verkaufen.
Diese Maßnahme könnte die Erträge der westafrikanischen Kakaobauern leicht erhöhen. Aber es ist so weit von dem Mindestpreis von 2.600 $ pro Tonne entfernt, für den Ghana und die Elfenbeinküste kämpfen, dass die Verhandlungen in beiden Ländern weitgehend als Niederlage angesehen werden.
Dies ist in der Elfenbeinküste besonders schmerzhaft, da das Land massive Teile seiner Wälder zerstört hat, um die weltweite Nachfrage nach Schokolade zu decken. 1960 verfügte das westafrikanische Land über rund 12 Millionen Hektar Wald. Heute sind laut einem Bericht der Weltbank fast drei Viertel dieses Waldes verschwunden.
Viele Kakaobauern in der Elfenbeinküste können immer noch nicht von ihrer Arbeit leben, obwohl ihr Land weltweit führend Kakaobohnen, den Hauptbestandteil der globalen Schokoladenindustrie, produziert und exportiert.
„Es gibt Zeiten, in denen Bauern Kakao für andere Kulturpflanzen aufgegeben haben, aber sie kommen wieder“, sagt der Kakaohändler der Elfenbeinküste, Baikeh Lezou, 28. „Das bedeutet, dass sie Kakaobohnen produzieren, weil sie keine andere Wahl haben.“
Die Nachfrage steigt, aber die Bezahlung ist gering.
Für Lezou und andere im Kakaohandel der Elfenbeinküste werden Rückschläge wie die jüngste Niederlage bei den Festpreisen immer häufiger, da mächtige Player außerhalb Afrikas die Regeln festlegen und von dem süßen Erfolg der Schokolade profitieren.
Die weltweite Nachfrage nach Kakaobohnen steigt, weil [inzwischen auch] die Verbraucher in China und Indien – den beiden bevölkerungsreichsten Ländern der Welt – Schokolade mögen, berichtet die Weltbank.
Wissenschaftler erforschen die pharmazeutischen Einsatz-Möglichkeiten des Kakaos, was auch das Wachstum der Branche beschleunigen könnte.
Die ICCO erwartet für diese Saison ein Wachstum der Kakaoverarbeitung von 3,4 Prozent – und eine weitere Expansion in den kommenden Jahren.
Derzeit sind Nordamerika und Westeuropa laut Euromonitor die Hauptmärkte für den Konsum aller Schokoladenprodukte. Und weil die Kakaopreise auf Auktionen an Börsen im Westen – und nicht in Westafrika – festgelegt werden, sind die Kosten für die Landarbeit in der Elfenbeinküste kein bestimmender Faktor dafür, was letztlich für Schokolade bezahlt wird.
Das bedeutet, dass viele Menschen in der Kakao-Lieferkette zwar auf Grund der gestiegenen Nachfrage mehr verdienen können, viele Landwirte aber weiterhin darum kämpfen müssen, über die Runden zu kommen.
Nur schätzungsweise 12 Prozent der Kakao-Kleinbauern an der Elfenbeinküste verdienen das, was Fairtrade International für einen existenzsichernden Lohn hält, nämlich 2,50 $ pro Tag.
Mehr als eine Million dieser Kleinbauern leben in Armut.
„Wir arbeiten mit vielen Bauern und Genossenschaften zusammen, und was sie verdienen, ist nichts im Vergleich zu den Margen der großen Verarbeitungsunternehmen“, sagt Lezou und begrüßt die Kunden in seinem bunt bemalten Laden.
Lezou wuchs inmitten von Kakao auf. Seine Familie besitzt einen Bauernhof, der die Ernte produziert, und seine Mutter arbeitet immer noch in einer Kakao-Kooperative in der westlichen Hafenstadt San Pedro, durch die der größte Teil des Kakaos der Elfenbeinküste nach Übersee transportiert wird.
Lezou betreibt heute eine handwerkliche Kakaoverarbeitungsanlage in der ehemaligen Hauptstadt Abidjan. Er bemerkt, dass der Kakaoanbau arbeitsintensiv ist und die Erträge gering sind. Er träumt von einem Tag, an dem die Landwirte, die seinen Betrieb beliefern, in der Lage sein werden, ihren Lebensunterhalt zu verdienen.
„Wir haben beim Preis wirklich kein Mitspracherecht gegen diese internationalen Kakao-Käufer“, sagte Lezou gegenüber Al Jazeera. „Sie sind es, die den Preis bestimmen.“
Der Kaufmann Baikey Lezou hofft, dass Schokoladenliebhaber bereit sind, mehr zu bezahlen, um sicherzustellen, dass Kakaobauern einen existenzsichernden Lohn verdienen [ Foto: Samuel Gebre/Al Jazeera].
Entwaldung: Warum ist sie so schlimm geworden?
In den 1960er Jahren ermutigte die Elfenbeinküste Einheimische und Migranten dazu, Kakao anzubauen. Seitdem hat sich die jährliche Produktion in der westafrikanischen Nation von einer halben Million Tonnen Kakao auf über zwei Millionen Tonnen im Jahr 2018 vervierfacht. IWF-Daten zeigen, dass die Kakaoexporte fast 15 Prozent des Bruttoinlandsprodukts der Elfenbeinküste ausmachen. Kakao gab der Elfenbeinküste eine der stärksten Volkswirtschaften Afrikas, aber diese süße Geschichte hat auch eine bittere Seite. Eine Satellitenanalyse, die von der in Washington ansässigen Umweltaktivistengruppe Mighty Earth an Al Jazeera geschickt wurde, zeigt, dass mehr als 30 Prozent der Kakaoproduktion der Elfenbeinküste illegal durchgeführt werden – und über mindestens 220 geschützte Wälder und Nationalparks verteilt sind.
Wenn ein Landwirt mehr verdienen wollte, musste er traditionell mehr produzieren, was bedeutete, mehr Land zu nutzen. Da der Elfenbeinküste jedoch die Anbauflächen ausgehen, muss sie kämpfen, um die Einkommen der Bauern zu erhöhen, damit diese nicht versucht sind, illegal Kakao in geschützten Wäldern anzubauen.
„Die Elfenbeinküste hat bereits einen Plan zur Regulierung der Versorgung angekündigt, indem sie in den nächsten fünf Jahren den grassierenden illegalen Kakaoanbau in ihren Nationalparks und Waldreservaten angeht“, sagt Callee Davis, Ökonom bei der südafrikanischen NKC African Economics.
Die Regierung glaubt, das globale Angebot an Kakao um 300.000 bis 500.000 Tonnen reduzieren zu können, indem sie illegale Bauern aus den Wäldern vertreibt.
Der Preis für Kakao, der aus solchen Bohnenschoten gewonnen wird, wird auf Auktionen in westlichen Ländern festgelegt, sodass die Arbeitskosten kein bestimmender Faktor für den Preis sind
Dies wäre nicht die erste Vertreibung illegaler Kakaobauern in der Elfenbeinküste. In Maßnahmen, von denen Human Rights Watch sagt, dass sie durch Korruption und Gewalt beeinträchtigt wurden, hat die Regierung in den letzten fünf Jahren Tausende von Menschen aus geschützten Wäldern vertrieben und auch ihre Farmen verbrannt.
Obwohl die Regierung das Recht hat, Wälder zurückzugewinnen, muss dies auf humane Weise und unter Achtung der Würde und der Rechte der Betroffenen geschehen, sagte Human Rights Watch in einem Bericht vom Juni 2019.
Die Risiken einer Preisuntergrenze
Die Elfenbeinküste muss sich nicht nur um ihre Wälder sorgen, sondern auch um die Auswirkungen der 400 $-Premium pro Tonne, zu denen sie für die Saison 2020-21 Kakaobohnen verkaufen will.
„Obwohl eine Preisuntergrenze von vielen als positive Entwicklung für Kakaobauern angesehen wird, könnte sie langfristig auch schwächende Effekte haben, wenn es zu einem Überangebot kommt“, sagt Davis.
Davis und andere Ökonomen befürchten, dass eine garantierte Vergütung andere konkurrierende Länder – wie Indonesien und Nigeria – dazu verleiten wird, mehr Kakao zu produzieren, wodurch das globale Angebot erhöht und ein Verfall der Kakaobohnenpreise ausgelöst werden kann.
Der Löwenanteil des mit Kakao erwirtschafteten Geldes wird von namhaften internationalen Herstellern und Händlern beansprucht. Nur sechs Prozent des Wertes des Endprodukts erhalten die Produzenten. Verzweifelt darum bemüht, den garantierten Preis einzulösen – und ohne weiteres Ackerland für eine größere Kakaoproduktion – könnten die Elfenbeinküste-Anbauer damit beginnen, noch mehr ihrer Pflanzen in geschützten Wäldern anzubauen, während ihre Regierung zugleich immer schärfer dagegen vorgeht.
Die Internationale Kakao-Organisation (ICCO) erwartet für diese Saison ein Wachstum der Kakaoverarbeitung von 3,4 Prozent, um die wachsende globale Nachfrage zu decken [Samuel Gabre/Al Jazeera].
Mehr als preisbewusst
Internationale Beobachter hoffen, dass die Geschichte der Schokoladenindustrie der Elfenbeinküste nicht bitter wird, wenn die Regierung sich sowohl um eine Preisuntergrenze für Kakaobohnen, die geschützten Wälder als auch um die verarmten Kleinbauern bemüht.
„Dieser Vorgang ist logistisch sehr anspruchsvoll und oft ohne Erfolg“, sagt Jim Wormington, ein Westafrika-Forscher bei Human Rights Watch. „Dies sind Programme, die technisches Fachwissen und finanzielle Investitionen erfordern, und es ist nicht klar, ob und woher das kommt.“
Der Kakaohändler Lezou hofft auf Trends, die darauf hindeuten, dass die Verbraucher nicht nur ein Bewusstsein hinsichtlich der Preise haben, sondern auch hinsichtlich der sozio-ökologischen Auswirkungen. Die jüngsten Entwicklungen zeigen, dass sich immer mehr Schokoladenliebhaber für die sozialen Auswirkungen der Kakaolieferkette interessieren. Die europäischen Regierungen drängen nun auf eine nachhaltigere Beschaffung von Kakaobohnen. Und im Juli forderten zwei Senatoren der Vereinigten Staaten eine strenge Unterbindung der Importe von Kakaoprodukten, die mit Kinderarbeit verbunden sind.
Da die Kakaoindustrie für die westafrikanischen Nationen von so entscheidender Bedeutung ist, sieht Lezou seine Rolle in mehr als nur in der Gewinnmaximierung. „Es geht nicht nur darum, Geld zu verdienen“, sagt der Kakaohändler. „Es geht darum, Teil des Entwicklungstraums zu sein. Und wir versuchen, diesen Traum wahr werden zu lassen.“
Die Kakao-Lobby
Den Konzernen, die den Rohstoff kaufen, sind die Arbeitsbedingungen auf den Pflanzungen seit Langem bekannt. Doch Bestrebungen, nur fair erzeugten und gehandelten Kakao zu verwenden, bleiben die Ausnahme. So konnte beispielsweise die Kakao-Lobby in den USA ein Gesetz verhindern, das die Ausbeutung und Zwangsarbeit von Minderjährigen beenden sollte.
Top 10 der größten Schokoladenunternehmen der Welt 2018
Rang | Firmen | Nettoumsatz 2017 (Mrd. USD) |
1 | Mars Wrigley Confectionery (USA) | 18 |
2 | Ferrero Gruppe (Luxemburg / Italien) | 12 |
3 | Mondelēz International (USA) | 11.6 |
4 | Meiji Co Ltd (Japan) | 9.7 |
5 | Nestlé SA (Schweiz) | 8.8 |
6 | Hershey Co (USA) | 7.5 |
7 | Lindt & Sprüngli AG (Schweiz) | 4.1 |
8 | Ezaki Glico Co Ltd (Japan) | 3.2 |
9 | Arcor (Argentinien) | 3.1 |
10 | Pladis (UK) | 2.8 |
Quelle: ICCO
Es geht um viel Geld. Allein in Deutschland beträgt der Umsatz im Segment Schokolade ca. 6,6 Milliarden Euro. Die Schokoladenindustrie bezahlte sogar für Studien, die zeigen sollen, dass Schokolade gesund sei. Und: Statt weniger Zucker hinzuzufügen, werden die Packungen einfach kleiner gemacht! Unglaublich, oder?
Siehe: Essen Sie Schokolade? – Toxic Chocolate
Bitter chocolate: Deforestation in the Ivory Coast
by Samuel Gebre
The Ivory Coast and Ghana gave in to pressure from the global chocolate industry and suspended a ban on cocoa sales.
Abidjan, Ivory Coast – The last piece of chocolate you ate likely had its roots in West Africa, where two-thirds of cocoa beans are produced.
Respectively, Ghana and the Ivory Coast account for roughly 19 and 45 percent of this production, according to data from the International Cocoa Organization (ICCO).
„That provides both countries significant market strength against powerful buyers,“ says Casper Burgering, senior economist at ABN AMRO.
Yet when the two nations recently demanded higher compensation for their prized crop from global buyers, the industry called their bluff.
On July 16, Ghana and the Ivory Coast gave in to pressure from the global chocolate industry and lifted a month-long ban on cocoa sales that was meant to push international buyers to accept a new minimum pricing agreement. The two countries settled for a fixed premium price – and now farmers in Ghana and the Ivory Coast will get $400 premium per every tonne of cocoa beans they sell during the 2020-21 harvest season.
The move may slightly boost earnings for West African cocoa farmers. But it is so far from the $2,600-a-tonne minimum price for which Ghana and the Ivory Coast were angling that the negotiations are largely considered a defeat in both these nations.
This is especially painful in the Ivory Coast because the country has destroyed massive portions of its forests trying to satisfy the global demand for chocolate. In 1960, the West African nation had roughly 12 million hectares of forests. Today, nearly three-quarters of that forest is gone, reports the World Bank.
Compounding the pain, many cocoa farmers in the Ivory Coast still don’t make a living wage, even though their country is the world’s top producer and exporter of cocoa beans that are the main ingredient in the $100bn global chocolate industry.
„There are times farmers have abandoned cocoa for other crops, but [still they] return,“ says Ivory Coast cocoa merchant Baikeh Lezou, 28. „That means they are producing cocoa beans because they have no other choice.“
Demand rises, but payoff is small
For Lezou and others in the Ivory Coast cocoa trade, setbacks like the recent fixed-pricing defeat are becoming all too common as forces outside Africa set the rules – and profit – from chocolate’s sweet success.
Global demand for cocoa beans is surging because consumers in China and India – the two most populous countries on the planet – have taken a liking to chocolate, reports the World Bank.
Scientists are researching cocoa’s pharmaceutical applications, which could also spur the industry’s growth.
The ICCO expects cocoa processing to grow 3.4 percent this season – and continue to expand in future years.
Currently, North America and Western Europe are the principal markets for the consumption of all chocolate products, according to Euromonitor. And because cocoa prices are set in auctions at exchanges in the West – and not in West Africa – the cost of Ivory Coast farm labour is not a determining factor in what is ultimately paid for chocolate.
This means that though many people in the cocoa supply chain may earn more because of increased demand, many farmers must continue struggling to make ends meet.
Only an estimated 12 percent of the Ivory Coast’s small farmers of cocoa make what Fairtrade International considers a living wage, or $2.50 a day.
More than a million of these small-scale growers live in poverty.
Merchant Baikey Lezou is hopeful that chocolate lovers may be willing to pay more to ensure cocoa farmers earn a living wage [Samuel Gebre/Al Jazeera]
„We work with a lot of farmers and cooperatives and what they earn is nothing compared with what the margins are for big processing firms,“ Lezou says, while welcoming customers to his brightly painted shoppe.
Lezou grew up surrounded by cocoa. His family owns a farm that produces the crop, and his mother still works in a cocoa cooperative in the western port city of San Pedro, through which most of Ivory Coast’s cocoa is shipped overseas.
Lezou now runs an artisanal cocoa-processing outfit in the former capital, Abidjan. He notes that farming cocoa is labour-intensive, and the yields are low. He dreams of a day when the farmers who supply his business will be able to earn a living wage.
„We really have no say on the price against these international buyers of cocoa,“ Lezou told Al Jazeera. „They [are the ones who] decide the price.“
Deforestation: How did it get so bad?
In the 1960s, Ivory Coast encouraged locals and migrants to take up cocoa farming. Since then, annual production in the West African nation has quadrupled from half a million tonnes of cocoa to over two million tonnes in 2018. IMF data shows cocoa exports account for nearly 15 percent of the Ivory Coast’s gross domestic product.
The price of cocoa extracted from bean pods like these is set at auctions in Western countries so the cost of labour is not a determining factor in its price
Cocoa gave the Ivory Coast one of Africa’s strongest economies, but there is a sour side to this sweet story. A satellite analysis sent to Al Jazeera by the Washington-based environmental activist group Mighty Earth shows more than 30 percent of Ivory Coast’s cocoa production is conducted illegally – and spread across at least 220 protected forests and national parks.
Traditionally, if a farmer wanted to earn more, he or she had to produce more, which would mean using more land. However, since the Ivory Coast is running out of farmland, it has to fight to increase farmers‘ earnings so they are not tempted to illegally grow cocoa in protected forests.
„Cote d’Ivoire [Ivory Coast] has already announced a plan to regulate supply by addressing rampant illegal cocoa production in its national parks and forest reserves over the next five years,“ says Callee Davis, an economist at South Africa-based NKC African Economics.
The government believes it can cut the global supply of cocoa by 300,000 to 500,000 tonnes by evicting illegal farmers from the forests.
This would not be the Ivory Coast’s first evictions of illegal cocoa farmers. In operations that Human Rights Watch says were marred by corruption and violence, the government has – in the past five years – evicted thousands of people from protected forests and also burned their farms.
Although the government has the right to reclaim forests, this needs to be done in a humane manner, respecting the dignity and rights of those affected, Human Rights Watch said in a June report.
The risks of a price floor
In addition to addressing concerns about its forestland, the Ivory Coast must also grapple with the impacts of the $400-premium-per-tonne at which it plans to sell cocoa beans for the 2020-21 season.
„Although a price floor is viewed by many as a positive development for cocoa farmers, it could also have potentially debilitating effects in the long run in the case where an oversupply is induced,“ says Davis.
Davis and other economists are concerned that guaranteed compensation will entice other competing countries – such as Indonesia and Nigeria– to produce more cocoa, thereby increasing global supply and triggering a fall in cocoa bean prices.
The lion’s share of money earned from cocoa is claimed by big-name international manufacturers and retailers. Producers receive only a mere six percent of the final product’s value. Desperate to cash in on the guaranteed price – and without farmland to expand cocoa production – Ivory Coast growers could start tilling even more of their crops in protected forests just as their government is ramping up its efforts to stamp this practise out.
The International Cocoa Organization expects cocoa processing to grow 3.4 percent this season to meet growing global demand
More than price-conscious
International observers hope the story of the Ivory Coast’s chocolate industry will not grow bitter as the government works to address the combined challenges of its cocoa-bean price floor, protected forests, and impoverished small-scale farmers.
„This process is logistically very challenging and often unsuccessful,“ says Jim Wormington, a West Africa researcher with Human Rights Watch. „These are programmes that require technical expertise and financial investment, and it is not clear if and where that is coming from.“
Cocoa merchant Lezou is hopeful about trends that suggest consumers are not just price-conscious, but also impact-conscious. Recent developments indicate that more and more chocolate lovers care about the social impact of the cocoa supply chain. European governments are now pushing for a more sustainable sourcing of cocoa beans. And in July, two United States senators called for a strict crackdown on imports of cocoa products that rely on child labour for production.
Because the cocoa industry is so critically important to West African nations, Lezou sees his role as about more than maximising profit. „It is not just about making money,“ says the cocoa merchant. „It is about being part of the development dream. And we are trying to make that dream come true.“
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