Viele sind immer noch der Ansicht, dass Fleisch seit Urzeiten ein wichtiger Bestandteil unserer Ernährung sei, doch das ist falsch, wie neue Funde zeigen. Da Pflanzenreste mit geringerer Wahrscheinlichkeit überleben als Tierknochen, ging man in der Vergangenheit immer davon aus, dass Menschen sich vorwiegend von Fleisch ernährten. Außerdem sollen sich viele Archäologen nicht für botanische Überreste interessieren. Die Menschen rösten schon seit sehr langer Zeit Gemüse. Verkohlte Fragmente, die in 170.000 Jahre alter Asche in einer Höhle im südlichen Afrika gefunden wurden, sind das älteste geröstete Wurzelgemüse, das bisher gefunden wurde. Der Fund legt nahe, dass die eigentliche „Paläo-Diät“ viel kohlenhydratreiches, geröstetes Gemüse enthielt, ähnlich den modernen Kartoffeln. Tatsächlich ist dies nicht die erste Entdeckung über das Wurzelgemüse. An einem 800.000 Jahre alten Standort in Israel wurden Samen von Wurzelgemüse und anderen Pflanzen gefunden. Doch die aktuellen Funde von Lyn Wadley und ihrem Team können jetzt belegen, dass die Menschen schon lange ihr Gemüse geröstet haben.
Ältestes geröstetes Wurzelgemüse wurde in 170.000 Jahre altem Höhlenstaub gefunden
Schon lange ist bekannt, dass die Menschen zum Überleben kein Fleisch brauchen, trotzdem summierte sich der menschliche Verzehr von Fleisch auf rund 60,2 Kilogramm pro Kopf im Jahr. Heißt es doch immer, dass Fleisch ein Teil der Geschichte der Menschen sei, doch die Fülle der Rhizomfragmente zeigt, dass geröstetes Wurzelgemüse von frühen Menschen hoch bevorzugt wurde, auch wenn angenommen wird, dass frühe Menschen viel Fleisch aßen.
Die Menschen rösten schon seit sehr langer Zeit Gemüse.
„Die Bewohner der Grenzhöhle in den Lebombo-Bergen an der Grenze zwischen Kwazulu und Natal / eSwatini haben vor 170.000 Jahren stärkehaltige Pflanzen gekocht“, sagt Professorin Lyn Wadley, Wissenschaftlerin am Wits Evolutionary Studies Institute der University of the Witwatersrand, Südafrika
Verkohlte Fragmente, die in 170.000 Jahre alter Asche in einer Höhle im südlichen Afrika gefunden wurden, sind das älteste geröstete Wurzelgemüse, das bisher gefunden wurde. Der Fund legt nahe, dass die eigentliche „Paläo-Diät“ viel kohlenhydratreiches, geröstetes Gemüse enthielt, ähnlich den modernen Kartoffeln.
„Ich glaube, die Menschen aßen eine sehr ausgewogene Ernährung, eine Kombination aus Kohlenhydraten und Proteinen“, sagt Teamleiterin Lyn Wadley von der Universität Witwatersrand in Südafrika. Die Studie finden Sie hier: science.sciencemag.org
Im Jahr 2016 fand ihr Team in einer Ascheschicht in der Border-Höhle in Südafrika Dutzende von Holzkohlestücken. Diese Ascheschicht ist das, was von den Bränden der frühen Menschen übrig geblieben ist.
Indem das Team in den folgenden Jahren die verkohlten Überreste hunderter moderner Pflanzen unter dem Mikroskop untersuchte, konnte es die Kohlefragmente schließlich als die Rhizome – unterirdische Stämme – einer Pflanze der Gattung Hypoxis identifizieren.
Samen von Wurzelgemüse und anderen Pflanzen wurden an einer 800.000 Jahre alten Stätte in Israel gefunden, wo die frühen Menschen lebten, aber Wadleys Fund ist der früheste klare Beweis für das Rösten.
Die Rhizome der Hypoxis-Pflanzen können so reich an Kohlehydraten sein wie Kartoffeln, obwohl sie eher wie Yamwurzel schmecken, sagt Wadley. Sie werden auch heute noch gegessen, obwohl sie durch Raubbau selten geworden sind.
Die Fülle der Rhizomfragmente lässt vermuten, dass gebratenes Wurzelgemüse ein üblicher Bestandteil der Ernährung war, entgegen der weit verbreiteten Vorstellung, dass die frühen Menschen viel Fleisch aßen. Die meisten Versionen der Paläo-Diät, die angeblich auf dem Essen unserer Vorfahren basiert, raten den Menschen, sowohl Kartoffeln als auch Getreide zu meiden.
Hypoxis angustifolia, Dr. Lyn Wadley
„Ich fürchte, die Paläo-Diät ist wirklich eine falsche Bezeichnung“, so Wadley.
Unsere Vorstellungen darüber, was die frühen Menschen gegessen haben, könnten dadurch verzerrt sein, dass pflanzliche Überreste mit geringerer Wahrscheinlichkeit überleben als geschlachtete Tierknochen – und dass Forscher selten nach ihnen suchen. „Viele Archäologen interessieren sich nicht für botanische Überreste“, sagt Wadley.
Während eine Art von Hypoxis allgemein als die Afrikanische Kartoffel (Hypoxis hemerocallidea) bezeichnet wird, sind die gelben Rhizome dieser Pflanze bitter, und sie wird eher für medizinische Zwecke denn als Nahrung verwendet. Die Bewohner der Border-Höhle haben wahrscheinlich eine Art mit weißfleischigen Rhizomen gegessen wie z.B. Hypoxis angustifoli, die viel schmackhafter ist.
Professor Lyn Wadley,
Earliest roasted root vegetables found in 170,000-year-old cave dirt
Charred fragments found in 170,000-year-old ashes in a cave in southern Africa are the earliest roasted root vegetables yet found. The finding suggest the real “paleo diet” included lots of roasted vegetables rich in carbohydrates, similar to modern potatoes.
“I think people were eating a very balanced diet, a combination of carbohydrates and proteins,” says team leader Lyn Wadley of the University of the Witwatersrand in South Africa.
In 2016, her team found dozens of bits of charcoal in an ash layer in the Border cave in South Africa. This ash layer is what is left from the fires of early people.
By studying the charred remains of hundreds of modern plants under a microscope over the following years, the team were finally able to identify the charcoal fragments as being the rhizomes – subterranean stems – of a plant from the genus Hypoxis.
Seeds of root vegetables and other plants have found at an 800,000-year-old site in Israel where early humans lived, but Wadley’s find is the earliest clear evidence of roasting.
The rhizomes of Hypoxis plants can be as rich in carbohydrates as potatoes, although they taste more like a yam, says Wadley. They are still eaten today, though they have become rare due to overexploitation.
The abundance of the rhizome fragments suggests that roasted root vegetables were a common part of the diet, contrary to the popular notion that early humans ate a lot of meat. Most versions of the paleo diet, which is supposedly based on what our ancestors’ ate, advise people to avoid potatoes as well as grains.

Dr. Lyn Wadley
“I’m afraid the paleo diet is really a misnomer,” says Wadley.
Our ideas about what early people ate may be skewed by the fact that plant remains are less likely to survive than butchered animal bones – and that researchers seldom look for them. “Many archaeologists are not interested in botanical remains,” says Wadley.
Source of the article with Dr. Lyn Wadley’s comments:https://t.co/HWsJxzKSYk
— Dr. Joshua Stough (@JMA_Stough) January 3, 2020
While one species of Hypoxis is commonly called the African potato (Hypoxis hemerocallidea), the yellow rhizomes of this plant are bitter, and it is used for medical purposes rather than as food. The Border cave people were probably eating a species with rhizomes with white flesh, such as Hypoxis angustifoli, which is far more palatable.
Journal reference: Science, DOI: 10.1126/science.aaz5926
Netzfrau Ursula Rissmann-Telle
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