„Europa sollte aufhören, seine Plastikabfälle Tausende von Meilen entfernt zu verschicken, und stattdessen das Problem zu Hause angehen, indem es die Menge an Plastikmüll verringert“, so die asiatischen Länder, die nicht mehr die Müllhalde für westliche Staaten sein wollen. Und nicht nur die Importe von Plastikmüll wurden verboten, sondern in den asiatischen Ländern wurden auch drastische Gesetze erlassen, um dem Plastik den Krieg zu erklären. So mussten viele Verbraucher in Thailand am 01. Januar 2020 feststellen, dass es keine Plastiktüten mehr in den Supermärkten gibt. Viele mussten wieder nach Hause, um Taschen zu holen. In Bangladesch hat der High Court die Regierung angewiesen, Einwegkunststoffe in Küstengebieten sowie in Hotels und Restaurants zu verbieten. Indonesien, nach China der größte Verschmutzer der Weltmeere mit Plastik, unternimmt ebenfalls drastische Maßnahmen, um den Plastikmüll zu verhindern. Europa ist der größte Exporteur von Plastikmüll – weltweit! Nachdem China dem Import von Plastikmüll eine Abfuhr erteilte, wurde man in Indonesien, Vietnam, Thailand, Malaysia und auf Philippinen fündig, doch die ersten Container sind bereits auf dem Rückweg in die Herkunftsländer. Asien hat ein Plastikmüll-Problem und sie hoffen, diesen Krieg zu gewinnen. Die westlichen Länder bleiben auf ihrem Müll sitzen.
Asien erklärt Plastik den Krieg
Immer mehr asiatische Länder wollen keine Müllhalde für die Welt sein. Nachdem bereits China 2018 ein Gesetz erließ, welches den Import von Plastikmüll aus anderen Ländern verhindern soll, und auch Indien dem Beispiel Chinas folgte, müssen Europa und auch die USA neue Länder für ihren Plastikmüll suchen. Doch bereits Malaysia und die Philippinen haben die Container mit dem umstrittenen Plastikmüll in die Herkunftsländer zurückgeschickt. Nachdem Indonesien die Container überprüfte, die aus Europa kamen, stellte man fest, dass statt Altpapier die Container mit schmutzigen Plastikabfällen wie Windeln und anderem Plastikmüll gefüllt waren. Daraufhin erließ auch Indonesien ein Dekret und schickte den Plastikmüll zurück.
Die EU sieht sich als Vorreiter im Klimaschutz und daher exportiert man den Müll einfach in Entwicklungsländer. Allein bei der Herstellung und Verbrennung von Plastik werden jedes Jahr weltweit rund 400 Millionen Tonnen CO2 ausgestoßen und ausgerechnet der Vorreiter für Klimaschutz ist der größte Exporteur von Plastikmüll. Dieser landet meist in Asien. Langsam aber sicher rückt der weltweite Handel mit dem Plastikmüll, der sich jahrelang im Hintergrund hielt, in den Fokus der Öffentlichkeit, nachdem mehrere asiatische Länder diesen einfach wieder zurückgeschickt haben. Beim Plastikmüll führen die Europäer die Liste an. Nirgendwo fällt in Europa pro Kopf mehr Verpackungsmüll an als in Deutschland. Dieses Problem sollen die jeweiligen Regierungen selbst lösen, so die asiatischen Staaten.
Malaysia, Vietnam, die Türkei, Indien und Indonesien übernahmen rund 60% der Abfälle, die sonst nach China exportiert wurden. Doch immer mehr asiatische Länder wollen keine Müllhalde für die Welt sein und schicken den Plastikmüll zurück: Nach Malaysia und Philippinen schickt auch Indonesien Plastikmüll in die Herkunftsländer zurück! – Not a dumpster!’: After Malaysia and Philippines Indonesia sends plastic waste back!
Asien nimmt bei der Bewältigung der Plastikkrise Fahrt auf.
In Bangladesch hat der High Court am 13. Januar 2020 die Regierung angewiesen, Einwegkunststoffe in Küstengebieten sowie in Hotels und Restaurants innerhalb eines Jahres zu verbieten. Auch wurde angeordnet, das Verbot von Polyethylen – dem Hauptbestandteil vieler Plastiktüten – nach geltendem Recht strikt durchzusetzen. Die südasiatische Nation gehörte im Jahr 2002 zu den ersten Ländern der Welt, die Plastik- und Polyethylentüten verboten, um die Verschmutzung der Wasserstraßen zu unterbinden, doch das Verbot hatte wenig Erfolg.
Jährlich werden nach einer Studie der Environmental and Social Development Organization in Bangladesch 87.000 Tonnen Einwegkunststoffe wie Plastiktüten, Flaschen, Tassen, Teller und Strohhalme weggeworfen.
„Wir müssen die Verwendung von Plastik einschränken“, sagte der Richter und fügte hinzu, „dies verursacht ernsthafte Gesundheitsgefahren und Umweltverschmutzung.“
Auch Indonesien will nicht mehr der Verschmutzer der Ozeane sein
Indonesiens sinkende Hauptstadt Jakarta und die umliegenden Gebiete wurden von Regen überschwemmt. Erdrutsche und Überschwemmungen wurden ausgelöst. Mehr als 1.000 Soldaten und Bedienstete des Gesundheitswesens wurden, in diese Gebiete entsandt, um die Ausbreitung von Krankheiten zu verhindern. Erst nachdem das Wasser wieder zurückgegangen war, wurde das enorme Ausmaß von Plastikmüll sichtbar.
Erst im Juni 2019 hatte Indonesien, wie bereits vorher Malaysia und die Philippinen, den Plastikmüll in die Herkunftsländer zurückgeschickt.
Fast 95% der Kunststoffe in den Ozeanen stammen aus nur zehn asiatischen und afrikanischen Flüssen, da westlicher Müll in diesen Ländern deponiert wird.
„Jeder Abfall, der das Land illegal erreicht, wird sofort zurückgeschickt“, gab die indonesische Umweltministerin Siti Nurbaya Bakar bekannt und sie warnte, dass alle Container untersucht würden und jeder Missbrauch geahndet werde. „Indonesien, das nur sehr begrenzt in der Lage ist, selbst seinen eigenen Kunststoff zu recyceln, hat ein Dekret erlassen, das die Einfuhr von Plastikabfällen verbietet“, so die Umweltministerin . Außerdem wurden Gesetze erlassen, die verhindern sollen, dass noch mehr Plastik produziert wird. Indonesien hat ebenfalls dem Plastikmüll den Krieg erklärt.
Einzelhändler in der indonesischen Hauptstadt müssen umweltfreundliche Tragetaschen bereitstellen oder mit Bußgeldern zwischen 360 und 1.800 US-Dollar rechnen.
Die Verbraucher in Jakarta werden nicht mehr in der Lage sein, ihre Lebensmittel in Einweg-Plastiktüten zu transportieren, da die Regierung von Jakarta Plastiktüten von traditionellen und modernen Märkten verboten hat. Dies gilt nicht nur für Jakarta, sondern in ganz Indonesien. Denn auch Bali hat bereits Schritte unternommen und ein Verbot durchgesetzt, nachdem an den Stränden der beliebtesten Touristeninsel des Landes Plastikmüll angespült wurde.
Thailand sagt dem Plastikmüll den Kampf an
Auslöser für ein Verbot war der Tod von vielen Wildtieren in Thailand, die durch Plastikmüll ums Leben gekommen waren. Um auf den enormen Plastikmüll in Thailand aufmerksam zu machen, wurde eine Meeresschildkröte aus Plastikflaschen in Pattaya, Thailand, aufgebaut. Und es sind nicht nur Meerestiere, die durch den Plastikmüll verenden, sondern auch Hirsche. Im Khun Sathan National Park wurden bei einer Autopsie im Magen eines toten Hirsches, Plastiktüten, Nudelverpackungen und anderer Müll gefunden. Der Umweltminister des Königreiches wandte sich im Fernsehen an die Bürger Thailands und verkündete ab dem 01. Januar 2020 ein Verbot von Plastiktüten.
In Thailand sind Plastiktüten seit Anfang dieses Jahres in großen Läden verboten. Ein vollständiges Verbot wird für 2021 angestrebt. Im vergangenen Jahr verringerte sich der Verbrauch von Plastiktüten um 2 Milliarden oder rund 5.765 Tonnen, was auf eine Kampagne zurückzuführen war, die die Verbraucher dazu ermutigte, Plastiktüten aus Geschäften freiwillig abzulehnen. Bis zum Jahr 2025 plant Thailand, sieben Arten von Kunststoffen zu verbieten, die am häufigsten im Ozean vorkommen, darunter Flaschenverschlüsse, Einwegbeutel, Tassen und Trinkhalme. Die Richtlinie sieht vor, 45 Milliarden Plastiktüten pro Jahr oder 225.000 Tonnen aus der Verbrennung oder Mülldeponie zu entfernen. Doch bereits jetzt schließen sich immer mehr Supermärkte an und verbannen alle Plastikartikel und Plastikverpackungen.
Auf Grund des plötzlichen Verbotes von Plastiktüten in Thailand wurden die Verbraucher kreativ bei der Frage, wie sie ihren Einkauf transportieren können.
Nach Angaben des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) trägt Südostasien maßgeblich dazu bei, dass landgestützter Plastikmüll in die Weltmeere gelangt. Mehr als die Hälfte davon stammt aus nur vier Nationen – Indonesien, den Philippinen, Vietnam und Thailand – zusammen mit China der größte Einzelverschmutzer.
Viele Länder in der Region haben mit schlechten Abfalltrenn- und -entsorgungssystemen zu kämpfen, während das Bevölkerungswachstum und die explosive Nachfrage nach Konsumgütern dazu führen, dass mehr Einwegkunststoffe auf Deponien landen oder in die Umwelt gelangen.
Japan setzt Roboter ein, um mit Plastikmüll übersäte Strände zu reinigen
Plastikmüll auch aus anderen asiatischen Ländern türmen sich an den Küsten Japans. Plastikmüll ist überall ein wachsendes Problem, aber die Freiwilligen in der Stadt Munakata suchen nach einem neuen Weg, um die Reinigung effizienter und weniger arbeitsintensiv zu gestalten. In Zusammenarbeit mit Forschern setzen sie einen Roboter und eine Drohne ein. Der Roboter kann Personen erkennen und ihnen automatisch folgen, wenn sie sich auf der Suche nach Müll bewegen. Die Forscher planen, ihn mit einem mechanischen Arm auszustatten, damit er selbst Müll aufnehmen kann.
Japan hat ein Plastikmüll-Problem. Das Land produziert pro Kopf mehr Kunststoffverpackungsabfälle als jedes andere Land außer den USA. Im Juni 2019 gab die Regierung bekannt, dass Plastiktüten in Geschäften nicht mehr kostenlos sein dürfen, um die Meeresverschmutzung zu bekämpfen. Sollten sie es doch tun, wird ihnen die Regierung die Kosten in Rechnung stellen. Die Regierung hat auch die Verwendung von Plastikstrohhalmen und -besteck in Cafeterien verboten und ebenso die Ausgabe von Plastikflaschen an die Konferenzteilnehmer.
Die Regierungen müssen auch mehr tun, um die Öffentlichkeit darauf aufmerksam zu machen, dass fossile Kunststoffe nicht nachhaltig sind und in jeder Phase ihres Lebenszyklus zum Klimawandel beitragen. Verbraucher müssen die durch Kunststoffe verursachten Umweltschäden verstehen und über falsche und irreführende Behauptungen informiert sein, so bangkokpost.com im Januar 2020.
Gleichzeitig sollten die Bemühungen um eine ordnungsgemäße Entsorgung und Verwertung von Kunststoffabfällen verstärkt werden. Weltweit werden jedes Jahr 360 Millionen Tonnen neuer Kunststoff produziert und bis zu 12,7 Millionen Tonnen Kunststoffabfälle gelangen in die Ozeane. Dies führt zu einer irreversiblen Schädigung der biologischen Vielfalt und der Umwelt. Weniger als 10% des jemals hergestellten Kunststoffs wurden recycelt.
Verbraucher werden nicht nur dazu beitragen, Plastiktüten zu meiden, sondern auch dazu, dass Unternehmen nachhaltigere Alternativen zu fossilen Kunststoffen einführen.
Durch die Unterstützung von Marken, die nachhaltige Lösungen wie kompostierbare Verpackungen aus nachwachsenden Rohstoffen einführen, üben die Verbraucher einen größeren Druck auf andere Unternehmen aus, solche Alternativen in ihren täglichen Abläufen einzuführen, wenn sie auf einem wettbewerbsintensiven Markt bestehen wollen.
Wir alle müssen eine Rolle bei der Schaffung einer weniger plastischen Gesellschaft zum Wohle unseres Planeten spielen. Andernfalls wird der Plastikverbrauch den Klimawandel weiter verschärfen und eskalieren, was eine erhebliche Bedrohung für alle Bereiche der Gesellschaft darstellt – Wirtschaft, Umwelt und menschliche Gesundheit, so die Nachricht aus Asien, das den Krieg gegen Plastik gewinnen will.
Asia-Winning the war on plastic
By bangkokpost.com : Asia is picking up the pace in tackling the plastic crisis. In Bangladesh, the High Court last Monday ordered the government to ban single-use plastics in coastal areas and in hotels and restaurants in one year. It also ordered the government to strictly enforce the ban on polyethylene — the main ingredient in many plastic bags — under the existing law.
The south Asian nation in 2002 was among the first countries in the world to ban plastic and polyethylene bags in an effort to stop them collecting in waterways and on land, but the ban has had little success.
In Indonesia, meanwhile, Jakarta aims to ban single-use plastic bags from its street markets and shopping malls from the middle of this year. The second worst polluter of the world’s oceans with plastic after China, Indonesia now aims to reduce its contribution to plastic pollution in the ocean by 70% in 2025. A presidential decree also calls for plastic waste from upstream sources to be cut by 30%.
The regulation signed by Jakarta governor Anies Baswedan on Dec 27 stipulates that shopkeepers and stallholders should provide environmentally friendly carrier bags. Penalties for violations will range from written warnings to fines of anywhere between US$360 and $1,800, and finally suspension or termination of trading permits. That follows steps taken by Bali, which enforced a ban last year in despair over the trash washed up on the beaches of the country’s top tourist island.
In Thailand, single-use plastic bags have been banned at major stores since the beginning of this year as the government and retailers aim for a complete ban in 2021 to reduce waste and debris in the sea. Last year, plastic bag use decreased by 2 billion or about 5,765 tonnes as a result of a campaign to encourage consumers to voluntarily refuse plastic bags from stores.
Between now and 2025, Thailand plans to ban seven types of plastics most commonly found in the ocean, including bottle cap seals, disposable bags, cups and straws. The policy is projected to eliminate 45 billion single-use plastic bags a year, or 225,000 tonnes, from incineration or landfills.
According to the United Nations Environment Programme (UNEP), Southeast Asia is a major contributor to land-based plastic waste leaking into the world’s oceans, with more than half of it coming from just four nations — Indonesia, the Philippines, Vietnam and Thailand — along with China, the top single polluter.
Many countries in the region struggle with poor waste sorting and disposal systems, while population growth and explosive demand for consumer products mean more single-use plastic ends up in landfills or leaks into the environment.
Japan, which produces more plastic packaging waste per capita than any other nation except the US, also has ordered all retailers, including supermarkets and convenience stores, to charge for plastic bags starting this coming summer. In Australia, plastic-bag charges in effect since December 2018 have reduced plastic bag use by more than 80%.
But besides bans or charges for plastic bags, governments and retailers should provide alternatives for consumers. 7-Eleven Japan, for example, provides recycled paper bags to shoppers while 7-Eleven stores in the Philippines have for many years distributed thin paper bags every Friday, Saturday and Sunday.
Governments also must do more to alert the public that fossil-based plastics are unsustainable and contributes to climate change in every stage of their life cycle. Consumers need to understand the environmental damage caused by plastics and be educated to identify false and misleading claims.
At the same time, efforts should be stepped up for proper management and recycling of plastic waste. Globally, 360 million tonnes of new plastic are produced every year and up to 12.7 million tonnes of plastic waste leaks into the oceans, which leads to irreversible harm to biodiversity and the environment. Less than 10% of plastic ever made has been recycled.
Consumers, in addition to doing their part by shunning plastic bags, will be crucial in influencing businesses to adopt more sustainable alternatives to fossil-based plastics.
By supporting brands that introduce sustainable solutions, such as compostable packaging derived from renewable resources, consumers place greater pressure on other businesses to adopt such alternatives in their day-to-day operations if they want to survive in a competitive marketplace.
We are all have roles to play in creating a less-plastic society for the sake of our planet. Otherwise, plastic usage will continue to escalate and further exacerbate climate change, which poses a significant threat to every facet of society — the economy, environment and human health.
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