Ostafrika – Blumen für die Welt statt Gemüse gegen den Hunger – Locust invasion reaches Kenya, leaving devastation in its wake in Ethiopia and Somalia

zur englischen Version In Kenia, dem Wirtschaftszentrum Ostafrikas, wird ein extrem gefährlicher Anstieg der Aktivität von Heuschreckenschwärmen gemeldet. Die weitere Zunahme der Heuschreckenplage könnte bis Juni anhalten. Millionen Menschen sind in Kenia von Lebensmittelknappheit bedroht. Doch statt Lebensmittel anzubauen, laden in Aalsmeer, Niederlande, wo die weltgrößte Blumenauktion stattfindet, jede Woche aus Kenia 42 Frachtflugzeuge, deren Fracht sind Blumen für Europa. Kenia gilt neben Äthiopien als einer der „aufstrebenden Sterne“ der globalen Blumenzuchtindustrie. Schauen Sie sich in den Supermärkten um: Tulpen und andere Sommerblumen zu jeder Jahreszeit. Könnten diese Blumen sprechen, dann würden sie von miserablen Arbeitsbedingungen, Hungerlöhnen, Gesundheitsrisiken und ökologischem Desaster in der Blumenindustrie Afrikas berichten. Die Heuschreckenplage betrifft ganz Ostafrika: „Diese Heuschrecken hier sind aus Äthiopien zu uns gekommen und zerstören alles auf dem Weg, einschließlich unserer Farm“, sagte Esther Ndanu im kenianischen Dorf Ngomeni. Auch in Äthiopien werden statt Gemüse und andere Nahrungsmittel für die Bevölkerung Blumen für den europäischen Markt angebaut. Bedeutet: Wo noch fruchtbarer Boden vorhanden ist, bauen Produzenten aus Europa Blumen an, die Sie dann zum Aktionspreis in den Supermärkten und Discountern erhalten, doch Blumen machen niemanden satt!

Ostafrika – Blumen für die Welt statt Gemüse gegen den Hunger

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41% der Kenianer haben keinen Zugang zum Wasser – auch nicht alle Bewohnern von Naivasha @NAIVAWASCO

Die meisten bei uns angebotenen Blumen kommen aus Ostafrika, und für einen Strauß von – sagen wir – 15 Rosen wurde dort eine gut gefüllte Badewanne Wasser (150 l) verbraucht. Zwischen 7 und 13 Liter Wasser stecken in jeder afrikanischen Schnittblume. Industriell produzierte Schnittblumen sind inzwischen Kenias drittwichtigster Exportartikel. Obwohl 2017 in vielen Teilen Kenias eine Dürre herrschte und in der Hauptstadt Nairobi das Wasser rationiert werden musste, bekam Kenia sogar den begehrten Preis Global Water Leaders Award 2017 auf dem Global Water Summit 2017 in Madrid. Das kostbare Gut Wasser ist in Kenia schon längst privatisiert, und wer es sich leisten kann, bekommt auch Wasser. Denn derzeit haben von den drei Millionen Einwohnern von Nairobi nur 50 Prozent direkten Zugang zu Leitungswasser. Der Rest bezieht Wasser von Kiosken, Händlern und illegalen Verbindungen.

Im Laufe der Jahre hat Kenia seine Konkurrenten verdrängt, um den Status eines führenden Lieferanten in der Europäischen Union zu erlangen. Fast 40 Prozent aller Schnittblumenimporte stammen von dort. Die Exporte Kenias nach Europa sind von rund 11.000 Tonnen im Jahr 1988 auf 160.000 Tonnen im Jahr 2017 gestiegen. Während Kenia von einer schlimmen Hungersnot betroffen ist, soll weiter in Blumen für Europa investiert werden.

Auch 2019 gab die Regierung in Kenia, nachdem der erwartete Regen in der Regenzeit ausblieb, in vielen Teilen Kenias, auf Grund der Dürre bereits eine Warnung wegen Nahrungsknappheit heraus. Aber die Produktion der Blumen für Europa lief auf Hochtouren. Kenia ist auch der einzige Staat, der das  WPA EAC-EU ratifiziert hat, ein Abkommen, welches die Handelsbeziehungen mit der EU stärken soll. 

Kenia ist der viertgrößte Exporteur von Schnittblumen weltweit (nach den Niederlanden, Kolumbien und Ecuador). Die produzierten Blumen werden per Luftfracht in die Europäische Union (EU) transportiert. Zwei Drittel der Exporte werden über die niederländische Auktion verteilt. Von dort aus werden sie weiter in andere EU-Mitgliedstaaten sowie nach Russland, Japan und in die USA verteilt. Die Aufhebung des präferenziellen Marktzugangs, den die Blumenindustrie im Rahmen des vorherigen IV. Abkommens von Lomé hatte, würde ihre Wettbewerbsfähigkeit in der EU beeinträchtigen, wo ihre Hauptwettbewerber von einer zollfreien Regelung profitieren, entweder weil sie als am wenigsten entwickelte Länder im Rahmen des „Alles andere als“ gelten, Waffensonderregelung wie in Äthiopien oder weil sie Teil eines Freihandelsabkommens mit der EU sind wie Kolumbien und Ecuador.

Doch wenn Kenia der größte Produzent von Schnittblumen in Afrika ist, woher beziehen die Konzerne das Wasser?

Gewächshäuser Naivasha- Kenia

Die meisten Schnittblumen aus Kenia stammen aus einer bestimmten Region im Lande, und zwar aus Naivasha. Dort jedoch sei der Süßwasserspiegel stets großen Schwankungen unterworfen, auch schon ohne die Nutzung für die Schnittblumenproduktion. Da diese nun ständig wächst, droht das Süßwasser aus dem Boden irgendwann zu versiegen. Das hätte katastrophale Folgen für die auch ansonsten fast nur auf Agrarproduktion ausgerichtete Wirtschaft Kenias. Der Naivasha-See könnte austrocknen, mit schlimmen Folgen für das Umland.

All die Geschichten der Menschen, die in der Region um den Naivasha-See leben, sollten davon abschrecken, weiter Blumen aus Afrika zu kaufen. Sie erzählen von schädlichen Substanzen und Pestiziden, die das Wasser verschmutzen. Sie erzählen davon, dass den kleinen Bauern und Hirten der Zugang zu dem Wasser im Naivasha-See verwehrt wird. Sie erzählen auch davon, dass das Wasser zu den Blumenfarmen umgeleitet wird, während Millionen Menschen kein Wasser haben.

Dies ist der Karagita Slum Naivasha, in dem Tausende von Blumenarbeitern wohnen..

Auf Grund der Blumenfarmen kommt es zu einer massiven Einwanderung aus anderen afrikanischen Ländern, die auf der Suche nach Arbeit sind. Die Menschen denken, „die Straßen von Naivasha sind mit Gold gepflastert.“, sagte ein Mitglied der Lake Naivasha Water Resource. Die meisten Blumenarbeiter sind Migranten und leben in Slums in der Stadt, ohne sanitäre Einrichtungen, und sie verschmutzen ebenfalls den See mit Waschmitteln und menschlichem Abfall. Die Blumenfirmen haben auch den besten Zugang zu den Gewässern des Naivasha-Sees, der in der Trockenzeit eine Wasserstelle für die Massai-Viehzucht war und sie in direkten Konflikt mit den Hirten gebracht hat, die ihnen den Zugang zum See versperrten.

Besorgniserregender Trend: Menschen, die auf Blumenfarmen in Naivasha arbeiten, begehen Selbstmord

Allein 2019 wurden 15 Selbstmordfälle gemeldet, Männer, die auf Blumenfarmen arbeiteten. Erst Ende Dezember 2019 kam ein Arbeiter von der Blumenfarm zurück, ging in sein Zimmer und wurde kurze Zeit später von seiner Frau aufgehängt gefunden, das berichtet the-star.co.ke. „Wir haben mehrere Fälle von Selbstmorden in und um Naivasha verzeichnet, und die meisten von ihnen betreffen junge Männer“, sagte der  Polizeichef Samuel Waweru . Der Älteste der Gemeinde, Abraham Wanyoike, sagte, es sei notwendig, die  Ursache für die steigende Zahl von Selbstmorden zu ermitteln.

Kenia Blumenindustrie

Schon lange steht die Blumenindustrie in Kenia in der Kritik. Der Export von Blumen hat schreckliche Folgen für Mensch und Natur. Die Umwelt wird massiv durch Dünger und Pestizide belastet, zusätzlich auch durch den hohen Verbrauch an Wasser: Dennoch soll die Produktion weiter gefördert werden, denn ein großer Konzern hat in Naivasha Pläne angekündigt, seine Produktion ab 2020 zu erweitern und sogar zu verdoppeln. Derzeit produziert der Flower Business Park (FBK) in  sieben Blumenfarmen täglich eine Million Rosen, die alle für den internationalen Markt bestimmt sind. „Wir haben die Forderungen des Präsidenten nach Investitionen in das Land befolgt und fordern die Unterstützung des Staates und ein günstiges Umfeld für die Führung unserer Geschäfte“, sagte der Betreiber laut standardmedia.co.ke.

Die Europäer geben sehr viel für Blumen aus – über 20 Milliarden Euro pro Jahr. Auf Grund der Menge können lokale Erzeuger möglicherweise nicht den gesamten Bedarf decken, daher wird weiterhin expandiert.

In Aalsmeer, Niederlande, wo die weltgrößte Blumenauktion stattfindet, erhalten Händler in einer regulären Woche allein aus Kenia 42  Ladungen mit Transportflugzeugen.

Doch auch, wenn es stark regnet und der Naivasha See wieder Wasser hat, bleibt die Blumenindustrie eine Gefahr

Endlich kam der erwartete Regen und der Wasserstand im See stieg stark an. Doch die zuständige Behörde stellte fest, dass die hauptsächlich zu Blumenfarmen gehörenden Strukturen eine Gefahr für das Ökosystem darstellten. „In einigen Fällen befinden sich die Pumpenhäuser, die Diesel einsetzen, bereits unter Wasser, und dies ist eine große Bedrohung“, sagte der Manager von Naivasha, Geoffrey Mworia.  Zusätzlich wird vor der Gefahr durch aufsteigendes Seewasser in Naivasha gewarnt.

Blumen aus Afrika für Europa

  • Kenia

  • Kenia zum Beispiel ist einer der größten Exporteure der Welt von Schnittrosen. Täglich werden 500 Tonnen Blumen von Kenia aus weltweit in 60 verschiedene Länder geflogen. Die afrikanischen Arbeiter, meist Frauen, sind auf der untersten Stufe der Blumenindustrie und arbeiten oft unter menschenunwürdigen Bedingungen. Wie hoch der Preis der billigen Blumen ist, zeigen Fälle aus Kenia.
  • Äthiopien

  • Noch billiger lassen sich die Blumen in Äthiopien produzieren. Äthiopien ist der zweitgrößte Blumenexporteur in Afrika nach Kenia. Können Rosen aus Äthiopien Fairtrade sein, zumal die Rosenfabrikanten aus Holland kommen und Menschen von ihrem Land vertrieben werden? Millionen Rosen werden jedes Jahr aus Äthiopien nach Europa geflogen, damit wir sie zum Valentins- oder Muttertag, zu Geburtstagen oder einfach auch mal so verschenken können. Die Rosen finden sich auch in deutschen Discountern. – An Rosen aus Äthiopien für Europa klebt Blut!
  • Uganda:

  • 2016 bestätigte Royal Van Zanten, dass etwa 45 Frauen durch den Einsatz von Metam Natrium erkrankten. Metam-Natrium ist ein in den 1950er Jahren entwickeltes und vielfältig eingesetztes Insektizid, Herbizid, Fungizid und Nematizid. In der Europäischen Union wurde auf Grund nicht beigebrachter Daten 2009 entschieden, Metam nicht mehr als zugelassenen Wirkstoff in Pflanzenschutzmitteln zu führen. 2010 stellte ein Hersteller einen neuen Antrag auf Zulassung und reichte die fehlenden Studien nach. 2012 entschied die Kommission, Metam als Wirkstoff in der EU zuzulassen. In Deutschland, Österreich und der Schweiz ist kein Pflanzenschutzmittel mit diesem Wirkstoff zugelassen.

Im schlimmsten Ausbruch, den manche Orte seit 70 Jahren erlebt haben, tummeln sich millionenfach Heuschrecken in weiten Teilen Afrikas

Die Lage ist besonders verheerend, weil in Ostafrika ohnehin große Nahrungsmittelunsicherheit herrscht. Fast 25,5 Millionen Menschen haben dort derzeit nicht genug zu essen.

In Ostafrika macht sich die schlimmste Plage von Wüstenheuschrecken seit mehreren Jahrzehnten breit – und könnte Experten zufolge eine Hungersnot auslösen. Schwärme der Insekten fallen seit Monaten über Landstriche in Äthiopien, Kenia und Somalia her. Die Heuschrecken „vermehren sich schnell und, wenn sie nicht kontrolliert werden, könnten sie bis Juni um das 500-fache wachsen“, so die Vereinten Nationen.

„Ein typischer Wüstenheuschreckenschwarm kann bis zu 150 Millionen Heuschrecken pro Quadratkilometer enthalten“, sagte die Entwicklungsbehörde in Ostafrika. „Schwärme wandern mit dem Wind und können an einem Tag 100 bis 150 Kilometer zurücklegen. Ein durchschnittlicher Schwarm kann an einem Tag so viele Nahrungspflanzen vernichten, die ausreichen, um 2.500 Menschen zu ernähren. “

In Kenia, dem Wirtschaftszentrum Ostafrikas, wurde in der vergangenen Woche ein „extrem gefährlicher Anstieg“ der Aktivität von Heuschreckenschwärmen gemeldet. Ein Schwarm habe im Nordosten des Landes eine Länge von 60 Kilometern und eine Breite von 40 Kilometern.

In Kenia ist seit 70 Jahren keine solche Heuschreckenplage mehr aufgetreten, sagte Rosanne Marchesich, Leiterin der Nothilfe der UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft, am Mittwoch, dem 22.Januar 2020.

Zur gleichen Zeit meldet Kenia, dass man in Blumen für Europa investieren wird, doch Blumen machen nicht satt.


Locust invasion reaches Kenya, leaving devastation in its wake in Ethiopia and Somalia

By africazilla.com

Locusts by the hundreds of thousands are nibbling their approach throughout a big a part of Africa within the worst outbreak some locations have seen in 70 years. Reseachers say the explosion in inhabitants is one other impact of a altering local weather.

The swarms of desert locusts hold like shimmering darkish clouds on the horizon as they scour the countryside in what are already a few of the world’s most susceptible international locations, together with Somalia. Roughly the size of a finger, the whirring bugs in big numbers have destroyed a whole bunch of sq. kilometres of vegetation and compelled folks in some areas to bodily wade by means of them.

“A typical desert locust swarm can comprise as much as 150 million locusts per sq. kilometre,” the East African regional physique, the Intergovernmental Authority on Improvement (IGAD), has stated.

“I’m seeing a disaster”

Johnson Mutua Kanandu

“Swarms migrate with the wind and may cowl 100 to 150 kilometres in a day. A mean swarm can destroy as a lot meals crops in a day as is enough to feed 2,500 folks.”

Alarm and exasperation combine with curiosity as folks attempt to shoo the locusts away by shouting, waving items of clothes or banging on sheets of corrugated steel. In rural Kenya, males dashed alongside a path waving leafy branches on the bugs and laughing in astonishment.

“These items right here, they got here to us from Ethiopia and are destroying every thing alongside the best way together with our farm,” stated Esther Ndanu within the Kenyan village of Ngomeni. “We would like the federal government to maneuver in a short time to carry the aircraft to spray them with the medication that may kill them, in any other case they’ll destroy every thing.”

“I’m seeing a disaster,” native official Johnson Mutua Kanandu stated.

An “extraordinarily harmful enhance” in locust swarm exercise has been reported in Kenya, East Africa’s financial hub, regional authorities reported final week. One swarm measured 60 kilometres lengthy by 40 kilometres large within the nation’s northeast, IGAD stated.

Kenya hasn’t seen a locust outbreak like this in 70 years, Rosanne Marchesich, emergency response chief with the UN Meals and Agriculture Group, stated Wednesday.

“It’s the worst that we’ve seen in Ethiopia and in Somalia in 25 years,” she added, noting in depth injury to crops. Tens of millions of individuals in each international locations already address the fixed danger of drought or flooding, in addition to lethal unrest in Ethiopia and extremist assaults in Somalia.

Now South Sudan, struggling to emerge from a civil warfare, and Uganda are bracing for the locusts’ arrival.

“Uganda has not needed to take care of a locust infestation because the ‘60s so there may be concern in regards to the capacity for specialists on the bottom to have the ability to take care of it with out exterior assist,” Marchesich stated. “And in a rustic like South Sudan, already 47 per cent of the inhabitants is meals insecure.”

This week Uganda’s prime minister advised agriculture authorities that “that is an emergency and all businesses should be on the alert,” the government-controlled New Imaginative and prescient newspaper reported.

Netzfrau Doro Schreier

deutsche Flagge

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