Ein weiteres chemisches Produkt aus der Skandalchronik von Monsanto, der von Bayer übernommen wurde, ist Dicamba. Dieser Wunderkraut-Killer sollte Farmen retten – Stattdessen wurden sie selber vernichtet. Laut von Landwirten eingereichten Dicamba-Klagen ist Dicamba für Ernteverluste in Millionenhöhe in den USA verantwortlich. Der Bundesstaat Arkansas hatte daraufhin ein Verbot von Monsantos chemischem Unkrautvernichter erteilt und Monsanto reichte gegen Arkansas eine Klage ein, die das Verbot wieder aufheben sollte. Doch Richter Chris Piazza vom Arkansas wies die Klage ab. Auch Bader Farms, die in Missouri auf über 1000 Acres über 110.000 Pfirsichbäume hat, verklagte Monsanto und gewann. Eine US-Jury hat gegen Bayer und BASF in einem Fall von Ernteschäden entschieden und sprach Bader Farms 265 Millionen Dollar zu, der behauptete, die Unternehmen hätten Bauern dazu ermutigt, in unverantwortlicher Weise ein schwer zu kontrollierendes Unkrautvernichtungsmittel zu spritzen. Es ist der erste Fall von Landwirten aus Illinois, Arkansas, Missouri und anderen Bundesstaaten, die Schadenersatz verlangen.
Ein weiterer BayerMonsanto-Skandal – Bayer und BASF wegen Dicamba zu 245 Millionen Euro Schadenersatz verurteilt
Dicamba ist ein leistungsfähiges Herbizid, das auf vielen Farmen in den USA im Einsatz ist. Der Markenname Dicamba Herbizide gehört DuPont FeXapen, Monsanto XtendiMax und BASF Engenia. Gegen die Hersteller dieses Pestizids Dicamba wurden 2017 Sammelklagen eingereicht, da es Berichten zufolge mehr als eine Million Hektar Felder in den Vereinigten Staaten zerstört habe. Als Folge der Zerstörung durch Dicamba hat der Bundesstaat Arkansas es sogar verboten. Wir hatten bereits im Februar 2018 berichtet, dass Monsanto gegen das Verbot geklagt hatte und die Klage abgewiesen wurde.
Auch der Pfirsichbauer Bill Bader von Bader Farms, die in Missouri auf über 1000 Acres über 110 000 Pfirsichbäume haben, verklagte Monsanto, nachdem seine Versicherungsgesellschaft sich weigerte, für Schäden aufzukommen, die durch Kontaminierung von Dicamba von den umliegenden Farmen verursacht wurden. Im Juni 2017 wurden von der landwirtschaftlichen Forschungsstation der University of Arkansas über 100 Hektar Sojapflanzen, ebenfalls durch Kontaminierung mit Dicamba, zerstört. Am erschreckendsten ist der Bericht der NPR, die berichteten, dass es durch die Dicamba-Kontaminierung im vergangenen Oktober 2016 zu einem Streit kam und zum Mord an einem Farmer in Arkansas führte.
Monsanto ging wegen Verbot von Dicamba vor Gericht und verlor
University of Missouri
Landwirte in den USA machten Dicamba für eine Pflanzenkrise in 2017 verantwortlich! The Arkansas Plant Board hat darauf hin die Verwendung von Dicamba in dem Staat verboten. Monsanto wendete sich gegen das Verbot vor Gericht und verlor.
Der Fall Bader Farms war der erste, bei dem Dicamba vor Gericht ging, und ist der Vorläufer von etwa 35 ähnlichen Klagen von Landwirten, die in Illinois, Arkansas, Missouri und anderen Bundesstaaten Schadenersatz verlangen.
Archiv Superweed
Dicamba sollte den Zyklus unterbrechen und die Unkrautbekämpfung in Sojabohnen und Baumwolle garantieren. Das Herbizid, das in Kombination mit einer genetisch modifizierten Dicamba-resistenten Sojabohne verwendet wird, verspricht eine bessere Bekämpfung unerwünschter Pflanzen, wie z. B. Schweinsalgen, die gegenüber gewöhnlichen Unkrautvernichtungsmitteln resistent geworden sind. Siehe auch: Glyphosatresistenz – Monsanto zusammen mit DuPont – Monsanto zahlt 1 Milliarde für stärkeren Unkrautkiller – Monsanto and DuPont Announce New Weed Killer for GMO Crops
Laut Wikipedia hatten die Universität von Nebraska und Monsanto mit gentechnischen Methoden Sojabohnen entwickelt, die resistent gegen Dicamba sind. Im Januar 2009 hat Monsanto mit der BASF – dem wichtigsten Hersteller von Dicamba und dicambahaltigen Produkten – eine Kooperation zur Entwicklung neuer, herbizidresistenter Pflanzen vereinbart. Vor dem Hintergrund der Ausbreitung von Unkräutern, die resistent gegen Glyphosat (Roundup) sind, entwickeln die Konzerne zusammen Saatgut, das sowohl gegen Glyphosat als auch gegen Dicamba resistent ist. Seit 2016 wird entsprechendes Soja-Saatgut verkauft.
Die Entscheidung eines Bundesgerichts in Missouri fiel am Samstag, dem 15. Februar 2020. Die Umweltschutzbehörde will bis Ende dieses Jahres entscheiden, ob es den Bauern weiterhin erlaubt ist, die auf Dicamba basierenden Herbizide der Unternehmen auf die Kulturen zu sprühen.
Ein US-Sprecher für Bayer kündigte an, der Konzern werde Berufung gegen das Urteil einlegen. Dicamba sei für die Ernteverluste nicht verantwortlich. BASF kündigte ebenfalls Rechtsmittel an: „Wir sind überrascht und enttäuscht von der Entscheidung der Jury und planen in Berufung zu gehen“, sagte ein Unternehmenssprecher.
BayerMonsantos Versuch, den Prozess in St. Louis abzuwenden, gescheitert
Monsanto hat die ersten drei Prozesse, die bisher wegen Round-up stattgefunden hatten, verloren. Darin gaben insgesamt vier Kläger an, die Exposition gegenüber den Glyphosat-basierten Herbiziden des Unternehmens habe bei ihnen jeweils zu Non-Hodgkin-Lymphomerkrankungen geführt und Monsanto habe Beweise für die Risiken vertuscht. Insgesamt kämpft Bayer gegen mehr als 42.000 Kläger.
Wir hatten bereits berichtet: Da sich die Klagen gegen Roundup wegen Krebs zunehmend häufen, kämpft Monsanto um Geheimhaltung seiner PR-Arbeit. Es geht um viel Geld für BayerMonsanto und seine Aktionäre – da hilft oft auch die richtige PR. Doch zurzeit nützen auch die vielen PR-Kampagnen nicht. Denn Monsantos deutscher Eigentümer Bayer AG ist auch bei dem Versuch gescheitert, eine Studie in Missouri über Behauptungen von Krebspatienten abzuwenden, dass Monsantos Herbizid ihre Krankheiten verursachte und Monsanto die Risiken verheimlichte. In einem am 15. Januar 2020 verkündeten Urteil entschied Richterin Elizabeth Byrne Hogan vom 22. Bezirk von St. Louis City, dass das Unternehmen nicht berechtigt sei, ein Schnellverfahren im Fall Wade gegen Monsanto einzuleiten, dessen Verhandlung am 21. Januar 2020 stattfinden sollte. Das Verfahren ist das erste, das in St. Louis stattfindet, der ehemaligen Heimatstadt von Monsanto, vor der Übernahme durch Bayer im Juni 2018.
Missouri peach farm awarded $265M damages in suit against BASF and Bayer
By gmwatch.org
Dicamba herbicide drifted onto the farm from other farms planting GM dicamba-tolerant crops
A jury on Saturday awarded $265 million in punitive damages against Bayer and BASF to a southeastern Missouri peach farmer who argued that weedkiller dicamba that had drifted onto his orchards from other farms had severely damaged his trees.
The punitive damages awarded to farmer Bill Bader came a day after the jury awarded him $15 million in actual damages, agreeing with his argument that dicamba had drifted over from other farms and severely damaged Bader Farms, which is one of the largest peach farms in Missouri. Bader’s attorneys argued that his trees likely wouldn’t survive the dicamba exposure.
The owners of Bader Farms alleged the companies conspired to create an “ecological disaster” that would induce farmers to buy dicamba-tolerant seeds.
Attorneys for Bayer said they will appeal.
The awards in Bader’s lawsuit could bode well for other similar lawsuits filed against Bayer and BASF, which invented the pesticide. The lawsuits blame dicamba for of acres of crops across the country.
Farmers have been using dicamba for more than 50 years, but after Monsanto — which was bought by Bayer in 2018 — released genetically modified dicamba-tolerant cotton and soybeans, the weedkiller’s use became more widespread, leading to more complaints from neighboring farms whose non-dicamba-resistant crops were getting killed off by dicamba drift.
Dicamba has been used by farmers since the 1960s but with limits that took into account the chemical’s propensity to drift far from where it was sprayed. When Monsanto’s popular glyphosate weedkilling products, such as Roundup, started losing effectiveness due to widespread weed resistance, Monsanto decided to launch a dicamba cropping system similar to its popular Roundup Ready system, which paired glyphosate-tolerant seeds with glyphosate herbicides. Farmers buying the new genetically modified dicamba-tolerant seeds could more easily treat weeds by spraying entire fields with dicamba, even during warm growing months, without harming their crops. Monsanto announced a collaboration with BASF in 2011. The companies said their new dicamba herbicides would be less volatile and less prone to drift than old formulations of dicamba.
The Environmental Protection Agency approved the use of Monsanto’s dicamba herbicide “XtendiMax” in 2016. BASF developed its own dicamba herbicide that it calls Engenia. Both XtendiMax and Engenia were first sold in the United States in 2017.
Linda Wells, Pesticide Action Network organizing director, commented on the ruling: “This verdict is just the tip of the iceberg — there is a long queue of farmers who have been impacted by dicamba drift and deserve their day in court. The internal Monsanto (now Bayer) documents uncovered in this case show that the company released a highly destructive and intentionally untested product onto the market, and used its influence to cheat the regulatory system.
„While farmers who don’t use the Xtend system are hit with crop damage and yield loss from dicamba drift, Bayer and BASF are reaping the financial gains of an increase in acreage planted to dicamba resistant soybeans, and an increase in use of dicamba formulations. Bader Farms’ victory in this case signals a turning tide, and opens opportunities for farmers to hold Bayer and BASF legally accountable for the dicamba drift crisis more broadly.”
More details of the case are reported by US Right to Know.
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