Es ist eines der meistverkauften Unkrautvernichtungsmittel der Welt: Über eine Million Tonnen des populären Herbizids Glyphosat, besser bekannt unter dem Handelsnamen Roundup, werden jedes Jahr versprüht.Obwohl mittlerweile bekannt ist, was Glyphosat anrichtet, wird es immer noch zum Beispiel in Baumärkten für Privatanwender angeboten. Pflanzenschutzmittel finden den Weg durch die Böden in unser Grundwasser und nicht nur die Landwirte verwenden es. Bereits 2013 hat Rotterdam nach der Kampagne: “ Kein Gift auf Gehwegen für unsere Kinder“ – Monsanto Roundup verboten. Weitere Städte und Kommunen folgten, denn die Gesamtheit der Beweise, wie schädlich Glyphosat ist, reichte aus, um Städte, einschließlich Chicago und Paris, davon zu überzeugen, ihre öffentlichen Plätze glyphosatfrei zu machen. 2017 dann der Schock für Monsanto, der umstrittene Konzern der mittlerweile vom Chemiegiganten Bayer gekauft wurde, war empört, als ein Gericht dem Bundesstaat Kalifornien das Anbringen der Warnung vor Krebs auf Roundup erlaubte. Mittlerweile klagen in den USA mehr als 42.000 Kläger und BayerMonsanto hat die ersten drei Prozesse, die bisher wegen Round-up stattgefunden haben, verloren. Was braucht es also noch, damit auch Privatanwender in Deutschland auf Round-up verzichten? Das von der Bundesregierung seit längerem in Aussicht gestellte Verbot glyphosathaltiger Unkrautvernichtungsmittel für Privatanwender soll in diesem Jahr kommen, so die aktuelle Meldung. Eine Sprecherin von Agrarministerin Julia Klöckner erklärte, man diskutiere noch «über den ein oder anderen Punkt».
Endlich – Glyphosat-Verbot für private Gärten geplant!
In den letzten Jahren mehrten sich die Hinweise, dass Glyphosat bei weitem nicht so harmlos ist, wie es tut. Das Unkrautvernichtungsmittel „lähmt“ ein bestimmtes Enzym im Stoffwechsel seiner „Opfer“. Da dieses bei Tieren und Menschen nicht existiert, propagierten Hersteller, Politiker und Landwirte lange Zeit die Mär vom harmlosen Gift. Ein fataler Irrtum, wie sich jetzt nach und nach herauskristallisiert.
Denn nicht nur veröffentlichte Gerichtsdokumente enthüllen Monsantos Machenschaften, sondern Monsanto beschert Bayer Sammelklagen wegen Glyphosat! Ein Gericht in Kalifornien hat dem Familienvater DeWayne Johnson, der an Krebs im Endstadium leidet, bereits 2018 Millionen Dollar Entschädigung zugesprochen. Johnsons Prozess ist der erste von Tausenden, die den Agrochemiekonzern wegen Vorwürfen – unter der Marke Roundup vertriebene Chemikalie verursacht Krebs – verklagen.
75 Prozent der Deutschen haben Glyphosat im Urin. Die höchsten Belastungen wurden bei Kindern festgestellt! Wenn also Glyphosat doch krebserregend ist, wie jetzt auch ein aktuelles Urteil aus Kalifornien zeigt, wo übrigens Glyphosat auf dem Index steht, ist es schon besorgniserregend.
Es war 2015, als der neue Otto Katalog für den Herbst mit der Post ins Haus kam. Darunter befand sich die Werbung: Drucksprühgerät ,,Roundup,, für Euro 29,99. Wir setzten uns sofort mit dem Konzern Otto in Hamburg in Verbindung und wiesen auf das Produkt hin. Man bestätigte uns, dass das Produkt nicht mehr erhältlich ist und wir bekamen auch gleich eine schriftliche Stellungnahme:
„Das in einem Prospekt beworbene Sprühgerät mit der Artikel-Nummer 304821B haben wir noch vor Versand des Prospektes an die Kunden komplett aus dem Programm genommen. Es ist bei OTTO nicht erhältlich. Hintergrund: Erst nach Redaktionsschluss und Drucklegung erfuhren wir von den Bedenken der WHO bezüglich des Wirkstoffes. Da uns die Sicherheit und Gesundheit unserer Kunden sehr am Herzen liegt, haben wir sofort gehandelt.“ Siehe Handelskonzern Otto und Hagebau entfernen Roundup von Monsanto aus Sortiment
Städte und Gemeinden gegen Glyphosat
Mehrere europäische Länder, darunter Holland, Dänemark und Schweden, haben die Verwendung von Glyphosat-Herbiziden durch lokale Behörden verboten oder eingeschränkt, da angebliche Verbindungen zu einer Vielzahl von Gesundheitsproblemen: von Geburtsfehlern und Nierenversagen bis hin zu Zöliakie bestehen. In Deutschland haben sich über 500 Städte und Gemeinden entschieden, ihre Grünflächen ohne Pestizide oder mindestens ohne Glyphosat zu bewirtschaften. Doch noch immer gibt es kein Glyphosat-Verbot für private Gärten!
„Diese Maßnahme ist ein Bestandteil der systematischen Glyphosat-Minderungsstrategie der Bundesregierung, die insbesondere mit einer Änderung der Pflanzenschutz-Anwendungsverordnung umgesetzt werden soll“, kündigte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesagrarministerium, Uwe Feiler, auf eine Frage der Grünen-Bundestagsfraktion an, wie Proplanta am 22.Februar 2020 berichtet.
Im vergangenen Sommer war schon einmal eine Einigung auf ein Verbot der privaten Anwendung in Aussicht gestellt worden. Man sei «sehr nah» an einer Einigung, sagte damals ein Sprecher von Umweltministerin Svenja Schulze (SPD). Eine Sprecherin von Agrarministerin Julia Klöckner (CDU) erklärte, man diskutiere noch «über den ein oder anderen Punkt».
Welche Punkte? Welche Beweise braucht die Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner noch? Eine Studie, die 2019 veröffentlicht wurde, belegt, dass Glyphosat sogar aggressiven Brustkrebs auslösen kann. Siehe: Studie! Glyphosat kann aggressiven Brustkrebs auslösen – Glyphosate Can Trigger Aggressive Breast Cancer
Dazu auch die Dokumentation: Monsanto mit Gift und Genen
Im Jahr 2013 beauftragte Friends of the Earth Europe ein unabhängiges Labor in Deutschland, die Urinproben von Menschen aus 18 Ländern auf Glyphosat zu testen. Die Ergebnisse zeigten im Durchschnitt in 44% der Proben Spuren der Chemikalie. 2016 zeigte eine vorgestellte Datenerhebung zu Glyphosatrückständen im Urin eine deutliche Belastung von über drei Vierteln der Bundesbevölkerung mit Glyphosat.
Wir sind der Meinung, ein Unkrautvernichtungsmittel, welches Glyphosate und andere krebserregende Stoffe enthält, ist für die menschliche Sicherheit unverantwortlich!
Netzfrau Doro Schreier
Moment mal – Totalverbot von Glyphosat verstößt gegen EU-Recht?
Alarmierende Zahlen! Pestizide im Grundwasser nachgewiesen!
Niederlande verbieten Privatnutzung von Glyphosat – Netherlands Ban Monsanto’s Roundup
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