Wussten Sie, dass in der Kosmetik ungefähr 10.000 Chemikalien verwendet werden und nur wenige Chemikalien auf Sicherheit geprüft wurden? Nur wenige Branchen haben mehr Kritik an ihren Inhaltsstoffen erfahren als die Kosmetikindustrie. Gefährliche Inhaltsstoffe gibt es zuhauf in den Kosmetikprodukten. Viele dieser Substanzen werden auch in industriellen Fertigungsprozessen verwendet, um industrielle Ausrüstung zu säubern, Pestizide zu stabilisieren und Kupplungen zu fetten. Immer mehr Menschen, gerade auch die jüngere Generation, entscheiden sich für ein natürliches und umweltbewusstes Leben. Regionale Produkte kaufen, weniger Müll produzieren – das Umdenken hat bei vielen bereits begonnen. „We Love Nature“. Im Vordergrund steht der Schutz von sich selbst und der Umwelt. Platzhirsche wie L’Oréal bekommen zunehmend die Konkurrenz der grünen Kosmetik zu spüren. Naturkosmetik boomt und so gehört jetzt Logocos, mit den Marken Santé und Logona dem Giganten L’Oréal und Beiersdorf /Nivea erwirbt Naturkosmetikmarke STOP THE WATER WHILE USING ME! War Ihnen bekannt, dass es generell keine EU-Verordnung gibt, die die Begriffe Natur- bzw. Biokosmetik regelt? Das bietet viel Spielraum für Greenwashing und es gibt zahlreiche Gütesiegel statt verbindliche Regeln. Make-up- und Körperpflege-Hersteller produzieren außerdem eine riesige Menge an Verpackungen – von denen viele nicht recycelt werden können. Wir erklären, worauf Sie achten sollten, denn nachhaltig produzierte Mode ist längst nicht mehr farblos und uncool, und so verhält es sich auch mit der Naturkosmetik.
Natürliche Schönheit, „nachhaltig“ – Große Kosmetikgiganten erwerben Naturkosmetikmarken
Es ist heutzutage nicht ungewöhnlich, dass auf jedem Kosmetikprodukt „natürlich“ und „grün“ steht. Leider spiegeln diese Marketing-Schlagworte oft oft die Inhaltsstoffe und Praktiken wider, die hinter den meisten Make-up-Labels stehen. Viele Kosmetikkonzerne versprechen natürliche und biologische Inhaltsstoffe, doch sollte man sich auch fragen, ob diese grausam an Tieren getestet wurden.
Fabrice Megarbane, Geschäftsführer von L’Oréal Deutschland, sagte bei der Unterzeichnung der Vereinbarung zur Übernahme der Logocos Naturkosmetik AG : „Wir bei L’Oréal Deutschland freuen uns sehr, dass wir mit der Übernahme von Logocos in einem Markt, in dem der Wunsch nach Naturkosmetik innerhalb von Westeuropa besonders hoch ist, ein großes Know-How in diesem Bereich erwerben.“
Und Alexis Perakis-Valat, Präsident des Geschäftsbereichs L’Oréal Consumer Products sagte:: “Mit Logocos bekommen wird zwei authentische, zertifizierte Naturkosmetikmarken zu unserem Geschäftsbereich hinzu und den einzigartigen Erfahrungsschatz eines weltweiten Pioniers im Bereich der Naturkosmetik. Die Übernahme entspricht L‘Oréals Strategie, Entwicklungen, die in den Anfängen sind, groß zu machen und stärkt die Position von L’Oréal in einem Marktsegment, das zurzeit zu den stärksten Trends im Kosmetikmarkt zählt.“
L’Oreal und Nestlé
Der französische Konzern, der 2018 einen Umsatz von etwa 27 und einen Gewinn von rund 3,9 Milliarden Euro erwirtschaften konnte, befindet sich mehrheitlich im Besitz der Familie Bettencourt und des Nestlé-Konzerns.
L’Oréal ist der größte Kosmetikhersteller der Welt und besitzt 28 internationale Marken. In Deutschland erwirtschaftete die Gruppe 2017 einen Umsatz von 1,26 Mrd Euro. Der globale Umsatz des französischen Kosmetikriesen L`Oréal betrug 2018 rund 27 Milliarden Euro. Das Unternehmen Galderma gründeten Nestlé und L‘Oréal 1981 als Joint Venture. Im Oktober 2019 wurde bekannt, dass Galderma nicht mehr zu Nestlé gehört. Nestlé Skin Health wurde für eine Summe von 10,2 Milliarden Schweizer Franken an Internationale Investoren verkauf. Die neuen Eigentümer werden dabei vom schwedischen Investor EQT mit Sitz in Stockholm und Luxinva, einer Tochtergesellschaft der staatlichen Investmentfirma Abu Dhabi Investment Authority (ADIA), geführt.
Der Gigant Nestlé ist mit 23,9 Prozent an L’Oreal beteiligt.
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||
|
|
||||||||||||
|
2019 gab der Konzern bekannt, dass man das Potenzial bei den Luxusmarken und in der Natur-Nische sehe. Deutschland sei für L’Oréal weltweit der viertgrößte Markt. Wichtiger seien nur noch die USA, China und der Heimatmarkt Frankreich. Der Konzern sieht in der Bundesrepublik noch erhebliches Wachstumspotenzial, so der Bericht von wuv.de. Bei seinem Wachstum profitierte L’Oréal auch davon, dass die Bundesbürger generell mehr für ihre Schönheit ausgaben. Nach einer Marktstudie des Konzerns stiegen die Ausgaben der Bundesbürger für Schönheitsprodukte im vergangenen Jahr um 2,8 Prozent auf knapp 12,8 Milliarden Euro.
Mit Werbung Kosmetik noch schöner erscheinen lassen
L’Oréal hat seine Werbeausgaben in Deutschland 2018 um 2,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erhöht. Das Unternehmen gehört mit 363,5 Millionen Euro zu den Top-Ten-Werbungtreibenden in Deutschland.
Sie frisieren, pflegen, verwöhnen, trainieren und beraten Ihre Zielgruppe, so die Marketingexperten und da bedient man sich gern der minderjährigen „Generation YouTube“ und der minderjährigen „Generation Instagram“. Und für Spannkraft und strahlend schöne Haut – auch im Alter, dafür strahlten die L’Oréal Paris Botschafterin Andie MacDowell gemeinsam mit ihren deutschen Kolleginnen Heike Makatsch und Iris Berben mit glamourösen Red-Carpet-Looks 2019 auf der 69. Berlinale. Auch zur 70. Berlinale heißt es: „Dass die Welt des Films eng mit der der Schönheit verbunden ist, beweisen sowohl Film-Ikonen wie Dame Helen Mirren, Jane Fonda, Iris Berben oder Eva Longoria als auch It-Girls wie Lena Meyer-Landrut.“ Als offizieller Partner und Kosmetik-Experte der Berlinale ist L’Oréal Paris für das Styling der Stars verantwortlich.
Müsste da nicht ein Warnhinweis angebracht werden: Vorsicht, Kosmetika enthalten gesundheitsschädliche Inhaltsstoffe? Oder werden die Stars jetzt mit dem erworbenen Logocos, mit den Marken Santé und Logona auf „jugendlich“ getrimmt?
- Mit gezielter und versteckter Werbung in Social-Media-Posts von Influencern werden in Deutschland inzwischen Milliarden umgesetzt. Das Geschäft macht selbst vor Minderjährigen nicht Halt.
Der Nivea-Hersteller Beiersdorf erwirbt Naturkosmetikmarke
Nicht nur L’Oréal erwirbt eine Naturkosmetikmarke, auch Beiersdorf, und zwar STOP THE WATER WHILE USING ME!, wie der Konzern am 07. Februar 2020 bekannt gab.
STOP THE WATER WHILE USING ME! gibt es seit 2011 und hat sich der Mission „Wasser schützen, sparen, spenden“ verschrieben.
STOP THE WATER WHILE USING ME! stärkt die Beiersdorf Markenfamilie mit innovativer, natürlich wirksamer Hautpflege und dem Know-how eines dynamischen, engagierten Teams – der Markenname ist hier seit Jahren authentisch gelebtes Programm. Wir investieren in die Visionen und Ideen der Marke, weil wir davon überzeugt sind, gemeinsam einen Unterschied machen zu können“, sagte Iain Holding, General Manager von Beiersdorf Deutschland/Schweiz. „Durch die komplementäre Kombination unserer Expertisen, Überzeugungen sowie Talente wollen wir Nachhaltigkeitsprojekte sowie Hautpflege mit relevantem Mehrwert für Verbraucher und Umwelt vorantreiben. Wir freuen uns, STOP THE WATER WHILE USING ME! bei Beiersdorf an Bord zu haben und dadurch gemeinsam im Sinne unserer Strategie C.A.R.E.+ unseren nachhaltigen Beitrag auszubauen.“
Nach einer Übernahmeschlacht mit dem amerikanischen Procter & Gamble-Konzern gehört das Unternehmen seit 2003 durch eine sogenannte „Hamburger Lösung“ wie auch Tchibo mehrheitlich zur Maxingvest AG, die von der Unternehmerfamilie Herz kontrolliert wird. Siehe dazu auch Wie kam Tchibo zu Kosmetik (Nivea), Klebemittel (Tesa) und Wundpflege (Hansaplast)
Der Vorstand Stefan De Loecker war von 1990 – 2011 bei Nestlé beschäftigt. Und Dr. Dr. Christine Martel ist nicht nur Vorstandsmitglied der Beiersdorf AG, sondern auch Global Manager-Commercial bei Nestrade SA. Sie ist seit 1999 bei der Nestlé Gruppe tätig.
Shareholder Beiersdorf AG
|
|
||||||||
|
Erst im Dezember 2019 Beiersdorf bekannt, hat eine bedeutende Beteiligung an dem in Seoul ansässigen Beauty-Startup erworben zu haben. Das Unternehmen wird somit zweitgrößter Aktionär des schnell wachsenden Hautpflege- und Technologie-Startups. Diese Investition aus dem Venture Fund von Beiersdorf ist dabei ein weiterer Schritt, um im Rahmen der C.A.R.E.+-Strategie im Bereich Hautpflege zu gewinnen. Zudem will der Konzern Konsumentennähe durch Digitalisierung steigern. Darüber hinaus wird die Präsenz von Beiersdorf in Korea und der Region weiter gestärkt. Mit seinen beiden Beauty-Plattformen hat LYCL inzwischen Zugang zu mehr als 1,2 Millionen Verbrauchern.
Naturkosmetik boomt auch bei Douglas
„Zur neuen Strategie zählt auch das verstärkte Angebot an Premium-Eigenmarken. Dabei geht es sowohl um Naturkosmetik als auch um medizinische Gesichtspflege und Nahrungsergänzungsmittel. „Produkte dieser Linien gehören zu unseren zehn bestverkauften Produkten im deutschen Markt“, sagt Susanne Cornelius, Douglas Group CMO. Auch Douglas setze auf Prominente. Man kündigte einen prominenten Neuzugang an: die Marke Kylie Skin, hinter der die US-Schauspielerin und Social-Media-Größe Kylie Jenner aus dem Kardashian-Clan steckt. Der Launch wird die größte Markteinführung von Hautpflegeprodukten im Jahr 2020 sein, so der Konzern.
Das Geschäft mit naturnaher Kosmetik gewinnt mehr und mehr an Bedeutung
Im Jahr 2019 lag der Marktanteil von Naturkosmetik am deutschen Kosmetikmarkt bereits bei rund zehn Prozent.
Die Konsumenten achten vermehrt auf die Produkteigenschaften wie Inhaltsstoffe von Kosmetikprodukten. Siehe: Chemikalien in Kosmetika sogar Parabene, Blei und Plazenta-Extrakt – Chemicals in Cosmetics!
Der Ansicht war auch das OLG in Karlsruhe und verlangt die Angabe von Inhaltsstoffen bei Naturkosmetik im Online-Shop. Gerade Faktoren wie die Hautverträglichkeit oder Allergien spielen in dieser Sparte eine wichtige Rolle für die Kaufentscheidung und da sind gerade die Angaben von Inhaltsstoffen in Naturkosmetik wichtig, so sahen es die Richter auch. Wenn Naturkosmetik früher nur im Fachhandel erhältlich war, gibt es zahlreiche Online-Shops. Laut einem Urteil des Oberlandesgerichts Karlsruhe vom November 2018 (AZ.: 6 U 84/17) müssen Online-Händler in ihrem Shop über die exakte Zusammensetzung von Naturkosmetik informieren. Siehe „We Love Nature“ Naturkosmetik ist die beste Wahl – weil wir es uns wert sind – Please use natural cosmetic!
„We Love Nature“ – Naturkosmetik ist die beste Wahl
Zu den internationalen Beauty-Trends gehören unter anderem „Green&Clean“, Reduzierung des CO2-Fußabdrucks, Müllvermeidung und Recycling. Außerdem hält die Nachfrage nach milden Pflegeprodukten weltweit an. Ausgelöst durch die Verunsicherung vieler Konsumenten und zahlloser Skandale um gesundheits- und umweltschädigende Substanzen in Kosmetik, wie Plastik in den Ozeanen oder Mineralölderivate in Kosmetikprodukten, kündigt sich ein neues Post-Erdöl-Kosmetikzeitalter an, prognostizieren Marktbeobachter auf der VIVANESS, einer Fachmesse für Naturkosmetik. Auch im Februar 2020 nahmen Unternehmen aus 42 Ländern teil, darunter unter anderem erstmals Namibia und Neuseeland.
Zu den Neuheiten gehörte auch „All about hemp” – also Hanf von Kopf bis Fuß
Warum auf Naturkosmetik umsteigen?
Ganz einfach: Gerade Menschen mit empfindlicher Haut können Naturkosmetik verwenden, da sie keine Konservierungsmittel, Duft- und Farbstoffe enthält.
Doch auch hier gilt Vorsicht:
Was viele Verbraucher nicht wissen: Der Begriff Naturkosmetik ist nicht geschützt. Grundsätzlich kann jeder Hersteller eigene Richtlinien für Naturkosmetik entwickeln und seine Produkte zertifizieren lassen.
Generell gibt es keine EU-Verordnung, die die Begriffe Natur- bzw. Biokosmetik regelt. Das bietet viel Spielraum für Greenwashing! Um Verbraucher vor Marketingfallen zu schützen, hat das österreichische Bundesministerium für Gesundheit im Jahr 2010 strenge Kriterien für die Inhaltsstoffe von Natur- bzw. Biokosmetik aufgestellt. Österreich nimmt hier eine Vorreiterrolle in der EU ein, sollten da nicht die anderen EU-Länder folgen?
VERBRAUCHERSCHÜTZER BEKLAGEN ZU VIELE GÜTESIEGEL
Nicht immer ist ein Siegel oder ein Produktversprechen so wichtig, dass die Verbraucher dafür auch mehr Geld ausgeben würden, so die Nielsen Naturkosmetikstudie 2016 “In der Mehrheit der analysierten Produktgruppen geben die Verbraucher an, für tierversuchsfreie Produkte mehr zu zahlen. Das Tierwohl ist wichtiger als jeder Zusatznutzen. ”Verbraucher fühlten sich außerdem von zu vielen Produktversprechen überfordert“, so die Studie. „Weniger ist mehr! Zu viele Informationen schrecken den Verbraucher ab. Wählen Sie lediglich die wichtigsten drei Auslobungen“. so Nielsen Holdings, ein globales Performance Management Unternehmen, das ein umfassendes Verständnis darüber liefert, was Konsumenten sehen (Watch) und was sie kaufen (Buy), so der Konzern.
Nur drei Jahre später steigt der Boom von Naturkosmetik weiter – „Nachhaltigkeit vom Produktinhalt bis zur Verpackung“ – genau das ist der Wunsch vieler Verbraucher, wie eine neue Umfrage ergab.
Laut Dambachers Branchenreport hat Naturkosmetik allein im Jahr 2018 in Deutschland mehr als eine Million neue Käuferinnen und Käufer erreicht. Naturkosmetik ist ins Visier des gesamten Kosmetikmarktes gerückt. Der Trend hält
weltweit an und den Kosmetikmarkt in Atem. Aufmerksamkeitsstarke Marketingaktionen naturnaher Kosmetikmarken und eine neue Generation von Greenwashing-Produkten sind die Folge. Mangels einer einheitlichen Definition von
Naturkosmetik wird eine Abgrenzung zu naturnahen Produkten immer schwieriger. Die Grenzen verschwimmen zunehmend. Umso wichtiger ist es – auf Basis fundierter Analysen – den Markt zu betrachten, so der Report, den Sie hier per PDF erhalten können. PM Naturkosmetik Jahresreport_2018.pdf (253,1 KiB)
Vor allem jüngere Käuferschichten suchen neue Produkte, denen sie vertrauen können, sie stellen Rohstoffe und Werbeaussagen der Kosmetikindustrie infrage und bevorzugen kleine Marken, die ihre eigenen ethischen Werte widerspiegeln.
Mit dem Erfolg nimmt auch der Wettbewerb stark zu. Im Ringen um Käufer ist deren Vertrauen in Werbeaussagen von enormer Bedeutung. Deshalb lassen sich Firmen von als unabhängig geltenden Organisationen ihre Naturschutzbemühungen bescheinigen – natürlich gegen Bezahlung.
Verbraucherschützer warnen vor einem zunehmenden „Label-Wirrwarr“. Neben international anerkannten Siegel-Vergebern – darunter Natrue, BDIH, Emas, UEBT und Ecocert – gibt es Trittbrettfahrer, die mit fantasievollen „grünen“ Verpackungen Naturfreundlichkeit vorgaukeln.
Lange Zeit bestimmten kleine Unternehmen das Angebot, inzwischen aber mischen konventionelle Marken die grüne Branche auf. In Sachen Inhaltsstoffe können viele der Marken allerdings nicht mit zertifizierter Naturkosmetik mithalten, so auch Öko-Test.
Pflanze drauf – Natur drin?
Die Kosmetikwerbung gaukelt uns selbst noch bei chemischen Oxidationshaarfarben Natürlichkeit vor, indem Bilder von Pflanzen und Ölen auf der Packung abgebildet werden. Oder es steht groß „mit Aloe Vera“ auf der Packung. In Wirklichkeit besteht das Produkt trotzdem oft hauptsächlich aus chemisch-synthetischen Stoffen wie Paraffin oder Silikonöl, denen geringe Mengen pflanzlicher Inhaltsstoffe beigemischt wurde, so auch die Verbraucherzentrale.
Das Wichtigste in Kürze:
- Kosmetik mit Abbildungen von Pflanzen oder Früchten auf der Packung oder mit entsprechender Werbung – z.B. mit Aloe Vera – kann trotzdem überwiegend aus chemisch-synthetischen Substanzen wie Kunststoffen oder Silikonöl bestehen.
- Naturkosmetiksiegel verbieten eine größere Anzahl von Inhaltsstoffen als die EU-Kosmetik-Verordnung. Dadurch sind viele umstrittene chemisch-synthetische Inhaltsstoffe in Naturkosmetik nicht enthalten.
- Allergiker sollten bei jedem Kosmetikprodukt – egal ob Naturkosmetik oder nicht – die Inhaltsstoffliste prüfen, denn auch natürliche Duftstoffe oder Pflanzenextrakte können Allergien auslösen.
- Naturkosmetik bedeutet nicht zwangsläufig „aus biologischem Anbau“. Wer Bio-Kosmetik wünscht, sollte nach entsprechender Kennzeichnung in der Liste der Inhaltsstoffe suchen.
Woran erkenne ich zertifizierte Naturkosmetik?
Die häufigsten Naturkosmetiksiegel in Deutschland sind das NaTrue-Siegel und das BDIH-Siegel.
Weitere Informationen zu den Kosmetiksiegeln finden Sie hier.
Kosmetiksiegel mit dem Schwerpunkt Tierschutz oder vegane Kosmetik
Logo des Deutschen Tierschutzbundes: Kaninchen mit schützender Hand
Das Siegel gegen Tierversuche in Kosmetik wird nur vergeben, wenn zur Entwicklung und Herstellung des fertigen Kosmetikproduktes keine Tierversuche durchgeführt wurden. Außerdem dürfen keine Inhaltsstoffe verwendet werden, die nach dem 01.01.1979 an Tieren im Auftrag des Herstellers getestet wurden.
Außerdem darf der Hersteller wirtschaftlich nicht von Firmen abhängig sein, die Tierversuche durchführen. Es lässt sich leider nicht ausschließen, dass irgendjemand, der mit dem Kosmetikhersteller in keiner Verbindung steht, diese Stoffe an Tieren getestet hat.
Im Gegensatz zu veganer Kosmetik sind tierische Inhaltsstoffe erlaubt, sofern diese nicht von toten Tieren stammen oder durch Tierquälerei gewonnen wurden.
Der Deutsche Tierschutzbund stellt eine Positivliste mit Herstellern zur Verfügung.
Leaping Bunny – Humane Cosmetic Standard
Verschiedene Tierschutzorganisationen schufen gemeinsam dieses internationale Tierschutzlabel. Weder fertige Rezepturen noch einzelne Inhaltsstoffe dürfen von einem Unternehmen an Tieren getestet werden. Es darf Tierversuche auch nicht in Auftrag geben oder sich daran beteiligen. Das Kosmetikunternehmen selbst legt den Stichtag fest, ab dem es keine Tierversuche mehr durchgeführt hat und durchführen wird.
Das Kosmetikunternehmen muss sich von seinen Lieferanten fortlaufend schriftlich bestätigen lassen, dass Hersteller oder Lieferanten die Kriterien des Humane Cosmetic Standards erfüllen. Leaping Bunny stellt eine englischsprachige Produktsuche zur Verfügung.
Das Vegan-Label der Vegan Society
Das Vegan-Label der Vegan Society verbietet generell die Verwendung von Inhaltsstoffen, die von lebenden oder toten Tieren stammen – egal, ob es sich um Wirbeltiere handelt oder nicht. Außerdem sind Tierversuche in der Entwicklung und Herstellung von Produkten verboten. Auch einzelne Inhaltsstoffe dürfen weder vom Unternehmen selbst noch in dessen Auftrag an Tieren getestet werden. Ein Stichtag, ab wann das Tierversuchsverbot gilt, wird allerdings nicht genannt.
Die Standards für Bio- und Naturkosmetik finden Sie hier COSMOS-standard. Dieser Standard wurde auf europäischer und internationaler Ebene von BDIH (Deutschland),
COSMEBIO & ECOCERT (Frankreich), ICEA (Italien) und SOIL ASSOCIATION (UK), den Gründern von COSMOS-standard AISBL (einem internationalen gemeinnützigen in Belgien eingetragenem Verband) entwickelt, um gemeinsame Kriterien und Definitionen für Bio- und/oder Naturkosmetik festzulegen.
Die Alternative zu konventioneller Kosmetik ist Naturkosmetik.
Krebserregende Kosmetika? – Nein, danke! Unsere Haut nimmt auf, was mit ihr in Berührung kommt. Skin Deep, eine Studie der Environmental Working Group, hat festgestellt, dass der Mensch pro Tag durchschnittlich fast 10 Körperpflegeprodukte benutzt, die durchschnittlich 126 einzelne Inhaltsstoffe enthalten. In der Studie hat man außerdem herausgefunden, dass von den rund 10.000 Inhaltsstoffen, die für Körperpflegemittel benutzt werden, nur ca. 89% als sicher bewertet werden.
Es ist wahr, dass natürliche Kosmetik häufig etwas teurer ist als ihre Gegenspieler aus dem Drogeriemarkt. Es ist aber auch wahr, dass die konventionellen Kosmetikprodukte potentiell gesundheitsschädliche Chemikalien enthalten, da diese billiger sind als hochwertige pflanzliche Inhaltsstoffe.
Aber was nützt das Sparen, wenn es doch um unsere Gesundheit geht? Es bleibt natürlich jedem von uns selbst überlassen, was wir als wichtig ansehen.
Vertrauen Sie nicht ausschließlich Ihren eigenen Recherchen, finden Sie Gleichgesinnte, die bereits umgedacht haben und Naturkosmetikprodukte benutzen und sich auskennen.
- Haben Sie gedanklich immer eine Checkliste von Punkten parat, die Sie nachprüfen, bevor Sie ein Produkt kaufen.
- Geben Sie den Produktnamen bei codecheck ein.
- Fragen Sie die Verkäuferin nach mehr Informationen über ein Produkt, bitten Sie um Proben! Seien Sie skeptisch gegenüber Produkten, zu denen es keinen ehrlichen Kundenservice gibt.
„We Love Nature“ – Für uns und unsere Familien nur das Beste!
Netzfrau Doro Schreier
Mehr Informationen:
Chemikalien in Kosmetika sogar Parabene, Blei und Plazenta-Extrakt – Chemicals in Cosmetics!
Naturkosmetik boomt, doch Vorsicht! Logocos, mit den Marken Santé und Logona gehört jetzt L’Oréal!
Krebserregende Kosmetika? – Nein, danke! – No Cancer With Our Cosmetics!
Vorsicht! Chemikalien in Kosmetika sogar Blei und Plazenta-Extrakt – Chemicals in Cosmetics Lead
Wer denkt bei Lippenstiften und Lippenpflegestiften schon an giftige Chemikalien?!