Wie gefährlich das Leben von Mädchen sein kann, wird auch in Bangladesch deutlich. Armut, Gewalt und kulturelle Traditionen unterdrücken Millionen von Mädchen auf der ganzen Welt, nicht anders ist es in Bangladesch. Eigentlich sollte eine Schule ein sicherer Ort für Mädchen sein, doch sind es die Lehrer, die diese Mädchen in Bangladesch vergewaltigen und töten. Im Bezirk Brahmanbaria wurde eine 11-Jährige brutal getötet, nachdem sie vergewaltigt worden war. Um den Mord zu vertuschen, hatte man sie aufgehängt. Mit dem Schulleiter wurden weitere vier Lehrer festgenommen. In Bangladesch führen nur 3% der Fälle im Zusammenhang mit Gewalt gegen Frauen und Kinder zu einer Verurteilung und trotzdem wurde Bangladesch erneut als Mitglied des Menschenrechtsrates der Vereinten Nationen (UNHRC) gewählt. Letztes Jahr wurden viele Kinder nach einer Vergewaltigung ermordet, wie die beiden 5-jährigen Mädchen. Sie spielten draußen, als zwei Männer aus der Nachbarschaft sie mit Süßigkeiten lockten. Sie wurden in einem Raum eingesperrt, vergewaltigt und erwürgt. Die Täter erhielten eine Geldstrafe. Bangladesch ist bekannt, für die schlechten Arbeitsbedingungen, unter denen Frauen leiden. Doch weniger bekannt ist die brutale Gewalt, der Mädchen und Frauen in Bangladesch ausgesetzt sind. Neue Daten zeigen, dass pro Tag 17 Frauen und Kinder vergewaltigt werden. Und es sind Kinder, die in Bangladesch für die Sexindustrie missbraucht werden.
Bangladesch – massiver Rückschritt in Bezug auf die Rechte von Frauen und Mädchen
Nachdem eine Studentin an der Universität Dhaka, kurz nachdem sie aus dem Universitätsbus in der Region Kurmitola gestiegen war, vergewaltigt und gefoltert worden war, reichte es den Studenten und sie protestierten. Sie schlossen sich mit mehreren Studentenvereinigungen zusammen, bildeten eine Menschenkette und blockierten Straßen, so thedailystar.net. Immer wieder erleben Mädchen an Schulen und Universitäten sexuelle Gewalt, doch die Täter bleiben meist straffrei.
Scheich Hasina Wajed wurde im Dorf Tungipara geboren und ist eine führende Politikerin in Bangladesch. Sie ist seit dem 6. Januar 2009 zum zweiten Mal Premierministerin des Landes. Obwohl das Land von einer Frau regiert wird, gehören Zwangsehen, Säureattacken und regelmäßige häusliche Gewalt für viele Mädchen und Frauen in Bangladesch zur Realität.
Bangladesch ist bekannt für seine Textilindustrie, denn im letzten Jahrzehnt ist Bangladesch zum zweitgrößten Textilproduzenten der Welt nach China aufgestiegen, mit schlimmen Folgen auch für Frauen und Mädchen. Allein beim tragischen Einsturz der Fabrik Rana Plaza in einem Vorort von Dhaka am 24. April 2013 verloren 1.133 Menschen ihr Leben. Viele Opfer warten weiterhin auf Entschädigung. Millionen Mädchen und Frauen werden auch weiterhin in der Textilindustrie ausgebeutet und leben noch immer in bitterer Armut.
Bangladesch hat sogar einen massiven Rückschritt in Bezug auf die Rechte von Frauen und Mädchen gemacht und sogar ein Gesetz verabschiedet, das es Mädchen unter 18 Jahren erlaubt, unter „besonderen Umständen“ zu heiraten, so auch ein Bericht der Human Rights Watch .Und trotzdem wurde Bangladesch erneut als Mitglied des Menschenrechtsrates der Vereinten Nationen (UNHRC) für die Amtszeit 2019-2021 gewählt und erhielt 178 von 192 Stimmen. Das Außenministerium (MoFA) organisierte sogar eine internationale Konferenz mit dem Titel „Bangladesch und Menschenrechte“, um die Mitgliedschaft Bangladeschs im UNHRC zu feiern, schreibt dhakatribune.com am 20. Februar 2020, mit dem Titel: „Zeit zu handeln“.
Noch immer fehlt ein nationaler Aktionsplan, um die Lage der Menschenrechte zu verbessern, und noch immer hat Bangladesch eine der weltweit höchsten Raten an Kinderehen.
Bangladesch verhaftet Polizisten wegen der Weitergabe von Belästigungsbeschwerden
Der Tod von Nusrat Jahan Rafi zeigt einen alarmierenden Anstieg der Fälle sexueller Belästigung in Bangladesch. Sogar der Polizei können die Mädchen und Frauen nicht trauen, wenn sie den Täter anzeigen. Dass Nusrat ihren Peinigern angezeigt hatte, wurde durch einen hochrangiger Polizisten bekannt. Er hatte ihre Beschwerde in den sozialen Medien veröffentlicht und wurde daraufhin festgenommen.
Dass die Lage der Mädchen und Frauen in Bangladesch immer noch prekär ist, zeigt der Fall der 19-jährigen Nusrat Jahan Rafi, der Proteste in der gesamten südasiatischen Nation auslöste. Sie wurde lebendig von ihren Peinigern angezündet, nachdem sie sich geweigert hatte, die Beschwerde zurückzunehmen. Ein Gericht in Bangladesch hatte daraufhin 16 Menschen zum Tode verurteilt und der Staatsanwalt sagte im überfüllten Gerichtssaal: „Das Urteil beweist, dass niemand mit einem Mord in Bangladesch davonkommt. Wir haben einen Rechtsstaat“.
Eltern, die die Vergewaltiger ihrer Töchter anzeigen, werden weiterhin bedroht
Seit die Familie einer 15-jährigen Mädchens, das am 15. Januar 2020 in Gazipur von vier Jugendlichen vergewaltigt wurde, eine Beschwerde bei der Polizei einreichte, sind sie in Gefahr.
„Nach dem Vorfall drohen sie uns, die Anzeige zurückzunehmen. Die Verwandten der Täter warnen uns, wenn wir das nicht machen, müssen wir mit schlimmen Konsequenzen rechnen,“ sagte die Mutter des Opfers telefonisch zu The Daily Star. Sie haben sich an die Medien gewandt, da sie Angst haben, dass ihre Tochter genau wie Nusrat Jahan Rafi bestraft wird.
Schülerinnen von ihrem Lehrer sexuell belästigt
Und auch an den Schulen werden Mädchen weiterhin sexuell belästigt, doch sie wollen nicht mehr schweigen, wie die dreizehn Schülerinnen der Rajshahi-Universität. Sie haben am 27. Februar 2020 Beschwerden wegen sexueller Belästigung gegen einen Lehrer eingereicht. Viele wussten davon, aber niemand war bereit, darüber zu sprechen. „Aber jetzt sind wir so verzweifelt, dass wir uns nicht auf unsere Schulaufgaben konzentrieren können“, sagten einige Schülerinnen.
Dass sich auch nach der harten Strafe gegen die Täter von Nusrat Jahan Rafi nichts geändert hat, zeigt der schreckliche Fall von Asma Akter Amena, die nur 11 Jahre alt wurde.
Sie wurde nur 11 Jahre alt – von Lehrern vergewaltigt und getötet!
Asma Akter Amena wurde zuletzt lebend gesehen, als ihre Freundin ihr frische Tücher zur Dusche brachte. Als Asma nicht zurückkam, wollten ihre Mitschüler nachschauen, ob etwas passiert sei. Asma war nicht mehr in der Dusche, also suchten sie weiter und fanden Asma, wie sie tot an einem Fenster eines anderen Zimmers hing. Der Vorfall ereignete sich Ende Februar 2020 in der Schule in Brahmanbaria. Man wollte einen Selbstmord vortäuschen, doch sie war vergewaltigt worden und dann getötet.
Die Polizei hat die Leiche des Mädchens geborgen und am selben Tag den Schulleiter und viele andere Lehrer festgenommen.
Mädchen erfahren in Bangladesch verschiedene Formen von Gewalt und Vernachlässigung.
In der Schule werden die Kinder von ihren Lehrern misshandelt und auch in den Familien sind Mädchen Gewalt ausgesetzt. Indien ist mittlerweile einer der schlimmsten Orte der Welt wegen sexueller Gewalt an Mädchen und Frauen. Doch auch in Bangladesch nimmt die Gewalt an Mädchen und Frauen zu. Sexueller Kindesmissbrauch wird in Bangladesch totgeschwiegen und doch nimmt er zu.
Sexuelle Ausbeutung von Kindern, sexueller Missbrauch und der Einsatz von Kindern in der Prostitution „sind in allen Teilen der Welt Realität“, so der UN-Menschenrechtsrat am 03. März 2020.
In einem Bericht an die Mitgliedstaaten auf dem UN-Forum bekräftigte die unabhängige Expertin Maud de Boer-Buquicchio Bedenken hinsichtlich des Schutzes für Kinder. Sie warnte, dass das Wachstum des Internets zwar in vielerlei Hinsicht dem Leben der Menschen zugute gekommen sei, aber auch Tätern, die häufig „ungestraft“ handeln, „Geheimhaltung, Anonymität und Undurchsichtigkeit“ geboten habe. Kinder werden im Internet verkauft oder für Cybersex missbraucht. Es gibt einen enormen Anstieg, denn allein die internationale Kriminalpolizeiorganisation INTERPOL hat 2019 mehr als 1,5 Millionen Bilder und Videos als potenzielle Beweise aufgedeckt.
Arme Kinder, wie in Bangladesch, werden schnell zu Opfern, die sexuell auch vor der Kamera ausgebeutet werden.
Wie in Indien sind es Mitgiftmorde, Vergewaltigung, sexuelle Belästigung, Säureangriffe und Sexhandel
Tausende Kinder arbeiten in Bangladesch als Sexsklaven, entweder auf der Straße oder in Bordellen. In Bangladesch ist die Prostitution für Frauen ab 18 Jahren legal, doch wie Wohltätigkeitsorganisationen berichten, werden bereits Mädchen im Alter von sieben Jahren für den Sexhandel „vorbereitet“, um Sex zu verkaufen, und warnen davor, dass der Handel mit Kindern dramatisch zunimmt. Die Polizei wird oft beschuldigt, mitschuldig zu sein. Sie nehmen Bestechungsgelder von Zuhältern und Bordellbesitzern an, um für Mädchen, die noch minderjährig sind. eine Zertifizierung zu erteilen.
Hamida war erst 12 Jahre alt, als sie in Daulatdia mit der Sexarbeit begann, wo mehr als 1.200 Frauen und Mädchen täglich bis zu 5.000 Kunden betreuen. Das Gelände, eines von rund 12 legalen Bordellen im Land, besteht aus einer Reihe von Hütten, die sich über ein Gassengewirr etwa 100 Kilometer westlich von Dhaka erstrecken. In der Nähe einer belebten Straßen- und Schienenkreuzung, die sowohl von lokalen als auch von Langstreckenfahrern und Reisenden gern besucht wird. so share-netbangladesh.org.
Obgleich die Regierung Bangladeschs die internationalen Menschenrechtspakte ratifiziert hat, wird in der Praxis kein umfassender Menschenrechtsschutz gewährt, so die Organisationen, die sich für den Schutz von Mädchen einsetzen, und noch immer wird in Bangladesch jedes dritte Mädchen vor ihrem 15. Lebensjahr verheiratet.
Nach dem Mord von Nusrat Jahan Rafi befahl Bangladesch, in etwa 27.000 Schulen Ausschüsse zur Verhinderung sexueller Gewalt einzurichten. Die aktuellen Fälle zeigen, dass eine Schule ein sicherer Ort für Mädchen sein sollte, doch sind sie es immer noch nicht. Das Leben ist für Mädchen dort am gefährlichsten, wo die Armut ganz besonders ausgeprägt ist.
Netzfrau Doro Schreier
Indien: Ehrenmorde nehmen zu – Vater tötet schwangere Tochter! Gruppenvergewaltigung als Strafe!