Überall auf der Welt werden Tiere als Touristenattraktion missbraucht. Selfies mit wilden Tieren boomen, doch werden diese Tiere ausgebeutet und misshandelt, wie die Jaguare in Mexiko. Es ist ein grausames Geschäft! Erst hat man der größten Katze Amerikas den natürlichen Lebensraums zugunsten des Menschen genommen, jetzt werden sie für den Tourismus missbraucht. Es sind erschütternde Bilder, wie sie in Ketten gezwungen werden, um dann für Touristen zu schwimmen. Wurde noch vor ein paar Jahren medienwirksam von einer großen Organisation mitgeteilt, dass die Zahl der stark bedrohten Jaguare in Mexiko zugenommen habe, wird mit diesen Tieren, genau wie mit den vom Aussterben bedrohten Elefanten in Asien, „Kasse“ gemacht. In den sozialen Medien wird gerne mit exotischen Tieren posiert, je seltener eine Tierart ist, desto mehr rühmt man sich damit, mit so einem Tier ein Selfie machen zu können. „Likes“ sind wertvoller als die Gesundheit eines wilden Tieres. Dabei wird gern vergessen, dass diese Tiere genau aus diesem Grund ausgebeutet und misshandelt werden.
Ausgebeutet und misshandelt! Jaguare in Mexiko: Für Touristen gezwungen, in Ketten zu schwimmen
Der auf dem amerikanischen Kontinent vorkommende Jaguar ist eine vom Aussterben bedrohte Art. Jaguare sind Einzeltiere und können in vielen verschiedenen Lebensräumen überleben. Sie kommen normalerweise in der Nähe von Gewässern vor und bevorzugen Sumpfland oder tropischen Regenwald. Erst letztes Jahr sorgte der ultrarechte Präsident Bolsonaro für Empörung, als er den vom Aussterben bedrohten Jaguar in Brasilien für die Trophäenjagd freigab.
Doch auch in Mexiko wird der Jaguar ausgebeutet, und zwar für den Tourismus. Steve Winter, ein Fotograf von National Geographic, verurteilte über seine sozialen Netzwerke die „missbräuchlichen Praktiken“ hinter einigen Touristenattraktionen, die bei Jaguaren in Cancun verwendet werden. Er beschuldigte die Tourismusunternehmen in Cancún, Jaguare auszubeuten, um von der Unterhaltung der Touristen zu profitieren.
„JetSki-Fahrer und ihre Touristen machen sich bereit, mit 2 zahmen Jaguaren in Cancun, Mexiko zu tauchen. Die Leute müssen mehr über die Handels- und Selfie-Industrie mit großen Katzen wissen. Von Thailand bis Südafrika sind Großkatzen oft das Gesicht des Wildtierhandels. Wenn Sie sehen, dass Ihre Freunde oder Familie an Aktivitäten wie auf diesem Bild teilnehmen oder Jungen streicheln, teilen Sie ihnen mit, dass solche Unternehmen häufig mit Zuchtprogrammen, illegalem Handel mit Körperteilen und Jungen verbunden sind,“ schreibt Steve Winter auf Instagram.
Hübsche Selfies verbergen den Missbrauch
Zuvor hatte Winter bereits ein Bild mit zwei Jaguaren hochgeladen. Darauf schienen sie an ein Holzboot gekettet zu sein, und er bat seine Anhänger, seinem Ruf Folge zu leisten.
„Zwei Jaguare sitzen in einem Boot in Cancun, Mexiko, angekettet. Solche Praktiken zur Ausbeutung von Wildtieren sind auf der ganzen Welt verbreitet und es ist wichtig, dass wir nach zwielichtigen Tourismusaktivitäten Ausschau halten, die Tier-Selfies fördern! Dies muss aufhören und es liegt in unserer Verantwortung als Touristen, keine Fotos mit Tieren zu machen.“ schreibt Steve Winter auf Instagram.
„Es gibt so viel Schmerz, Trauma und Missbrauch, um diese Tiere für den menschlichen Kontakt fit zu halten. Großkatzen entwickelten sich nicht dazu, „Freunde“ von Menschen zu sein oder umarmt und berührt zu werden“, schloss er.
Seine Beschwerde wurde von Medien auf der ganzen Welt aufgegriffen, die versuchen, diese Art von Praxis sichtbar zu machen.
Für ein Selfie missbrauchte Wildtiere
Die mexikanische Mexican News Daily präsentierte die Fotos von Steve Winter, die in Mexiko für Empörung sorgten. Man ließ verlauten, dass das Schwimmen mit Jaguaren in der Karibik bereits eingestellt worden sei und dass die Fotos bereits älter seien.
Doch bei den Recherchen findet man immer noch aktuelle Fotos, die Touristen mit Jaguaren zeigen, so auf Roatan, Honduras.
„Vom Kreuzfahrt-Anleger in Coxen Hole fährt man ca 30 Min. Man setzt mit einem kleinen Boot über. Eintritt ohne Transfer kostet ca 35 Dollar. Sonst 59 für das kleinste Paket. Jetzt zum Negativen: Es werden dort diverse Tiere gehalten, alle leider in z .T. viel zu kleinen Käfigen. Ein Löwe, der verhaltensauffällig ist, und ein Tiger zusammen mit einem Jaguar. Bitte überlegen Sie sich gut, ob Sie sich auf Kosten der Tiere amüsieren möchten. Ein Aufenthalt auf der Insel nur mit Sonnenbaden, Schnorcheln, Schwimmen ist auch schön…“ schreibt eine Touristin auf tripadvisor.de
In der Karibik boomt der Kreuzfahrttourismus und so kann man auf einer kleinen Sandbank vor den Cayman Islands mit wilden Stachelrochen schwimmen. Ein Selfie für die Sozialen Netzwerke gibt es incl.
Ganz neue Ausmaße nimmt der Trend an, wenn man sich selbst und ein exotisches Tier ablichten will. So auch im Cayman Turtle Centre, denn dazu wird eine Schildkröte aus dem Wasser geholt und schon ist ein Selfie gemacht.
Die Cayman Turtle Farm ist nach eigenen Angaben die einzige Schildkrötenfarm für grüne Schildkröten und der Tourismus boomt – auch für Selfies. Die Green Turtle, die wegen ihrer Verwendung als Zutat für Schildkrötensuppe auch Suppenschildkröte genannt wird, ist vom Aussterben bedroht. Ihr Gewicht beträgt bis zu 185 Kilogramm. Die Schildkröte wird 40 bis 50 Jahre alt und erreicht die Geschlechtsreife mit 10 bis 15 Jahren. Seit 1988 steht sie durch das Washingtoner Artenschutz-Übereinkommen unter internationalem Schutz. Siehe: Eine herzzerreißende Recherche! Ein Albtraum für die vom Aussterben bedrohten Schildkröten! – The Cayman Turtle Centre – Nightmare for Animals!
„Es ist beängstigend“: Wildtier-Selfies, die Tieren schaden, warnen Experten
Plattformen wie Instagram hosten Hunderttausende von Selfies von Wildtieren. Forscher von World Animal Protection, die Selfies von Wildtieren für einen Bericht aus dem Jahr 2017 analysierten, stellten fest, dass die Anzahl der auf Instagram veröffentlichten Selfies von Wildtieren zwischen 2014 und 2017 um 292% gestiegen ist.
Prominente haben auch zur Popularität von Selfies bei Wildtieren beigetragen. Roger Federer und Margo Robbie posieren mit Quokkas in Australien, Justin Beiber mit einem Tiger, Kim Kardashian mit einem Elefanten und Taylor Swift mit einem Känguru.
In Neuseeland wurden Touristen dabei erwischt, wie sie mit gefährdeten Seelöwen für Selfies tanzten, seltene gelbäugige Pinguine jagten und versuchten, den schüchternen und zurückgezogen lebenden Kiwi-Vogel zu umarmen.
„Auch wenn dieses Tier nicht unbedingt gestresst aussieht, ist es das meistens“, so die Experten.
Selfie-Gesellschaft
Menschen wurden von Tigern getötet und verletzt, wie im Fall eines Zoobesuchers in Indien, der auf der Suche nach einem besseren Foto über eine Sicherheitsbarriere geklettert war. Wilde Langschwanzmakaken im Uluwatu-Tempel auf Bali haben sich so daran gewöhnt, gefüttert zu werden, dass sie die Wertsachen von Touristen stehlen und sie nur fallen lassen, wenn ihnen Snacks gegeben werden – Selfie incl.
Bereits 2016 empfahl eine Studie im Journal of Travel Medicine Folgendes:
„Zu den Szenarien, in denen Selfies vermieden werden sollten, gehören Fotos aus großer Höhe, auf einer Brücke, in der Nähe des Fahrzeugverkehrs, bei Gewittern und mit wilden Tieren im Hintergrund.“
Der Umgang mit wilden Tieren ist nicht nur für Menschen gefährlich. Es kann auch für die Tiere eine grausam sein, wie die Löwen in Afrika. Sie werden auf sogenannten Löwenfarmen unter schrecklichen Bedingungen in Gefangenschaft gehalten. Es ist ein Leidensweg, zuerst für den Streichelzoo, dann folgt die Trophäenjagd und zuletzt werden sie für die traditionelle Medizin nach Asien exportiert. Siehe: Grausam, barbarisch, makaber – die kommerzielle Löwenzuchtindustrie in Südafrika! – Big cat farms in South Africa, Lions being farmed for traditional medicine
Gerade im Urlaub greifen viele zur Kamera, um ein Erinnerungsbild mit Tieren zu schießen. Viele dieser Tiere werden ausgebeutet und misshandelt, das sollte man auf gar keinen Fall unterstützen. Auf Selfies mit wildlebenden Tieren verzichten – und seien sie noch so süß und zutraulich
Cruel wildlife selfies – Jaguars exploited for selfies in Mexico
Wildlife photog decries selfies with jaguars as abuse – ‚Big cats did not evolve to be friends with people‘
By Mexican News Daily –
Wildlife photographer Steve Winter has denounced the abuse of tame jaguars with which tourists can dive and take selfies in Cancún, Quintana Roo.
The National Geographic photographer posted two of his own photos on his Instagram account that he says serve as evidence of the exploitation of the big cats in the Caribbean coast resort city.
One photo shows two jaguars sitting chained in a boat in Cancún, where tourists can accompany the felines as they swim in the Caribbean Sea.
“Wildlife exploitation practices like this are common around the world and it is important for us to be on the lookout for dodgy tourism operations that promote animal selfies!” Winter wrote in a caption beneath the photo.
“This must stop and it is our responsibility as tourists to not engage in taking pictures with animals. I always ask myself why we do this? It may be a seemingly cool thing to do (take a selfie with a tiger or a leopard or elephant) but there is so much pain, trauma and animal abuse that goes into keeping these animals human friendly. Big cats did not evolve to be ‘friends’ with people,” he said.
Winter warned people to be on the lookout for “animal photo tourism operations,” explaining that there is a “very high likelihood” that places offering “bit cat selfies” are linked to dubious breeding operations and even commercial trophy hunting operations.
A second photo taken in Cancún shows a jaguar in the sea with three men on personal watercraft in the background.
“Jet Ski drivers and their tourists get ready to dive with two tame jaguars in Cancún, Mexico,” Winter wrote in the caption.
“People need to know more about the trade and selfie industry with big cats. From Thailand to South Africa, big cats often represent the face of the wildlife trade. If you see your friends or family partaking in activities like in this picture or petting cubs let them know that such businesses are often linked to breeding programs, illegal trade in body parts and cubs,” he said.
The number of jaguars living in the wild in Mexico has increased to 4,800 from 4,000 in 2010 but the feline is still considered an endangered species. Ecology experts and conservationists have urged authorities to make a coordinated effort to protect the population, which is under threat from poaching, habitat loss and illnesses transmitted by domestic animals.
The National Jaguar Conservation Alliance warned in December that the black market in China is the biggest threat facing jaguars in Mexico and said late last month that there is evidence that the felines are being targeted for their genitals.
Experts have also warned that the construction of the Maya Train on the Yucatán Peninsula presents a risk to the long-term survival of the species.
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