„Jedes Verlassen der Wohnung ist ein Risiko für Sie und andere, wir fordern dieses Opfer, um Menschenleben zu retten,“ heißt es in vielen Ländern im Kampf gegen das Coronavirus. Nach China und Italien verhängen nun auch Frankreich und Spanien eine Ausgangssperre wegen des Coronavirus. Länder, die strengen Sperren ausgesetzt sind, um die Ausbreitung des Coronavirus zu stoppen, haben einen unbeabsichtigten Vorteil erfahren. Der positive Nebeneffekt: die Luftverschmutzung vor allem in Wuhan und Shanghai im Süden des Landes hat abgenommen, das belegen Satellitenaufnahmen. Auch in Italien gibt es eine unerwartete Nebenwirkung der Pandemie: Das Wasser, das durch die Kanäle von Venedig fließt, ist zum ersten Mal seit Ewigkeit klar. „Ich habe die Theorie, dass der Planet Pandemien sendet, um sich für eine Weile von uns auszuruhen,“ twittern die von der Ausgangssperre betroffenen Menschen aus Venedig.
Coronavirus: Weniger Luftverschmutzung in China
China ist inzwischen bekannt als einer der größten Umweltsünder weltweit. Die rasant aufstrebende Wirtschaftsmacht hat in China Spuren hinterlassen. China hatte die USA erstmals 2008 als größten Produzenten von Treibhausgasen eingeholt. China ist nicht gerade für Transparenz bekannt und sehr darum bemüht, dass nichts nach außen dringt. Verseuchte Äcker, verseuchte Flüsse, verseuchte Luft, normalerweise ist auch Peking nach Standards der EU gar nicht mehr bewohnbar. Wie schlimm die Umweltverschmutzung wirklich ist, kann man nur erahnen. Als Demonstranten in China gegen die enormen Umweltverschmutzungen protestierten, wurden sie festgenommen. In China wird Strom immer noch zum größten Teil aus Kohle hergestellt. China leidet unter den Sünden der Vergangenheit. Die Regierung in China verspricht zwar der beunruhigten Bevölkerung Besserung, schiebt aber die Schuld den lokalen Behörden zu, die bei der Überwachung geschlampt haben sollen. Siehe: Tickende Zeitbombe China ! Verbotene FCKWs in China zerstören Ozonschicht – How researchers traced ‘mystery emissions’ of CFCs back to eastern China
Nach dem Ausbruch des Coronavirus in Wuhan, in der chinesischen Millionenstadt war das neuartige Virus Sars-CoV-2 im Dezember zuerst entdeckt worden, wurden die Sicherheitsmaßnahmen zur Coronavirus-Bekämpfung verschärft. Die Stadtbevölkerung von Wuhan durfte sich nur noch in der Wohnung oder im direkten Außenbereich des Hauses bewegen. Wuhan wurde zu einer Geisterstadt.
Laut Satelliten zur Überwachung der Umweltverschmutzung wurde von der NASA ein signifikanter Rückgang des Stickstoffdioxids im ganzen Land festgestellt. Es gibt Hinweise darauf, dass dies „zumindest teilweise“ auf die durch den Ausbruch verursachte wirtschaftliche Abkühlung zurückzuführen ist.
Nitrogen dioxide over #China has dropped with the coronavirus quarantine, Chinese New Year, and a related economic slowdown. https://t.co/URfLNy0GZJ #NASA #COVID2019 pic.twitter.com/PM60uL772K
— NASA Earth (@NASAEarth) March 4, 2020
„Es gibt Hinweise darauf, dass die Änderung zumindest teilweise mit der wirtschaftlichen Abkühlung durch den Ausbruch des Coronavirus zusammenhängt“, heißt es in einer Mitteilung der Nasa.
„Ein Meer aus Rosa“
Update April 2020: Während die anhaltende Sperrung dazu geführt hat, dass die ganze Welt still steht, hat die plötzliche Ruhe dazu geführt, dass mehrere Tiere und Vögel ihren Platz in der Natur zurückerobert haben. Während die Umweltverschmutzung verringert wurde, kehrten Fische und Schwäne in den Kanal von Venedig zurück . In Maharashtra versammelte sich eine große Herde Flamingos an einem Bach in der Nähe von Navi Mumbai.
While humans are locked inside, flamingos are putting in quite a spectacular show for the residents of Seawoods Complex in Nerul, Navi Mumbai ! pic.twitter.com/wYyIxo92Ch
— Harsh Goenka (@hvgoenka) April 16, 2020
Während Italien die Bevölkerung wegen des Coronavirus unter Quarantäne stellt, wird das Wasser in den Kanälen klarer.
Da die Kanäle in Venedig keinen normalen Schiffsverkehr mehr haben, zeigen Fotos in den sozialen Medien klares Wasser und die Rückkehr der Tierwelt.
Wie würde eine Welt ohne Menschen aussehen? Da die Länder Ausgangssperre verhängt haben, um die Verbreitung von COVID-19 zu verhindern, deuten Fotos in den sozialen Medien darauf hin, dass es einen positiven Nebeneffekt gibt.
As Italians self quarantine in their homes and boats cease to Operate in Venice ,
Dolphins returns & reclaim #venice waters …. Italians pls don’t let them disappear again .
This is what we are doing to mother nature . #coronavirusitaly #covid19italy #COVID2019 pic.twitter.com/du1acMc1nR— MOHIT BARMAN (@mohit_b) March 18, 2020
Es gibt viel Trauer in Italien, aber auch Menschen, die der Pandemie etwas Gutes abgewinnen können. Viele Italiener twittern: „Mutter Erde erholt sich langsam von uns.“
Mother Earth is slowly recovering from us. Snapshot of #Venice pic.twitter.com/X6S5MzkbdX
— Jacob Schot (@Schot_Capital) March 17, 2020
Während sich die Welt weiterhin mit dem Coronavirus auseinandersetzt, hat die Pandemie einige unerwartete Nebenwirkungen, so CNN. Nehmen Sie Venedig, eine der größten Touristenattraktionen Italiens, die normalerweise das ganze Jahr über von Touristen besucht wird.
Erst Ende letzen Jahres war Venedig in den Schlagzeilen, als ein Jahrhunderthochwasser Venedig beschädigte. Der Bürgermeister der Lagunenstadt rief den Notstand aus und warnte vor dem Klimawandel. „Venedig wurde in die Knie gezwungen“, twitterte Bürgermeister Luigi Brugnaro im November 2019. „Der Markusdom hat schwere Schäden erlitten, wie die ganze Stadt. 80 Prozent der Stadt stehen unter Wasser und es gibt unvorstellbare Schäden“. Venedig ist seit Jahren vom steigenden Meeresspiegel bedroht.
Eine Facebook-Gruppe namens Venezia Pulita (Clean Venice) haben Fotos und Videos hochgeladen, die zeigen sollen, wie es wirklich um Venedig steht. Waren es bis vor kurzem noch Fotos und Videos, mit Müll und schmutzigem Wasser, zeigen jetzt Fotos und Videos, wie „sauber“ die Lagune ist.
✅ Acqua pulita a #Venezia con i pesci ? che si tornano a vedere
✅ Un cigno ? sul Naviglio a #Milano
✅ un delfino ? nel porto di #CagliariTornare a inquinare sarebbe un delitto: sfruttiamo questa scia per ripensare a come sviluppare la società in armonia con la natura pic.twitter.com/dH0PLqm4Q1
— Roberto Dupplicato (@duppli) March 16, 2020
Die Einheimischen in Venedig haben festgestellt, dass das Wasser in den Kanälen der Stadt viel klarer geworden ist und kleine Fische sichtbar herumschwimmen. Zum ersten Mal seit fast 60 Jahren wurde sogar ein Delphin im Kanal gesichtet.
Normalerweise ist die Lagune voller Touristen und Kreuzfahrtschiffe verpesten das Wasser und die Luft Jetzt können die Bewohner von Venedig sogar wieder Fische beobachten und bis auf den Grund des Wasser blicken.
Jede Krise hat auch ihre positiven Seiten. Passen Sie auf sich auf und bleiben Sie gesund.
Netzfrau Doro Schreier
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