Das Coronavirus hat auch Afrika erreicht, bisher sind mindestens 36 afrikanische Staaten von dem Virus betroffen. In den meisten Fällen kommen Menschen aus Europa und Nordamerika nach Afrika und infizieren dort die Menschen, die eh schon unter einer mangelnden Gesundheitsversorgung leiden. Mehr denn je ist es wichtig, die Richtlinien zu befolgen, wie man gesund bleibt – einschließlich Händewaschen. „Wascht eure Hände“ heißt es auch in Afrika, doch wenn es kein Wasser gibt? Das dachte sich auch ein kreativer Mann und verwandelt alte „Metalltrommeln“ in Handwaschbecken für Bushaltestellen.
COVID-19 – In der Corona-Not muss man kreativ werden
Das Virus hat sich in Afrika langsamer vermehrt als in Asien oder Europa, aber 36 Nationen auf dem Kontinent haben inzwischen insgesamt mehr als 700 Fälle gemeldet, so die Nachricht aus Afrika am 20. März 2020. Weltweit hat es mehr als 227.000 Menschen infiziert und mehr als 9.000 getötet. Zwei weitere afrikanische Länder, Tschad und Niger, bestätigten am Donnerstag ihre ersten Fälle, als Regierungen auf dem gesamten Kontinent in den letzten 24 Stunden aggressive Maßnahmen zur Einschränkung des Reiseverkehrs und die Schließung öffentlicher Räume ankündigten.
Senegal und Sierra Leone sagten, sie würden alle internationalen kommerziellen Flüge einstellen. Die Demokratische Republik Kongo verbot alle Flüge aus gefährdeten Ländern und ordnete die Schließung von Schulen und Restaurants an. Mauretanien verfügte von 20 bis 6 Uhr eine landesweite Ausgangssperre.
Südafrika hat seinen Bürgern seit dem Ende der Herrschaft der weißen Minderheit die strengsten Beschränkungen auferlegt, nachdem sich die ersten infiziert hatten und die Zahl der Fälle hat sich in nur kurzer Zeit erhöht. In einer Ansprache an die Nation erklärte Präsident Cyril Ramaphosa eine nationale Katastrophe.
„Anfangs waren es Menschen, die außer Landes gereist waren, insbesondere aus Italien, die positiv auf das Virus getestet wurden“, sagte er. „Es ist besorgniserregend, dass wir uns jetzt mit der internen Übertragung des Virus befassen“, sagte Ramaphosa
laut BBC.
Der Ausbruch des Coronavirus ist keine Bedrohung mehr für Afrika, sondern Realität, da immer mehr Länder auf dem Kontinent Fälle melden.
Auf der Karte HIER können Sie die aktuellen Corona-Fälle weltweit sehen. Stand 21. März 2020 haben sich 202 Personen in Südafrika mit dem Virus infiziert.
Gesundheitsminister Zweli Mkhize hat die Südafrikaner aufgefordert, Verantwortung für ihre Gesundheit und Sicherheit sowie für die der Mitbürger zu übernehmen. Und das aus gutem Grund: Der öffentliche Gesundheitssektor, in dem etwa 80% der hauptsächlich armen Bevölkerung des Landes leben, ist überlastet. Er wird nicht in der Lage sein, einen großen Ausbruch zu bewältigen.
South Africa’s Minister for Health Zweli Mkhize says number of Coronavirus cases in the Country has risen to 202.
(Was 150 yesterday) pic.twitter.com/BWYXzF7uiX— Samira Sawlani (@samirasawlani) March 20, 2020
Hinzu kommt, dass Südafrika unter einer bedrohlichen Wasserkrise leidet, wie wir Netzfrauen im Februar 2020 bereits berichteten. Doch in der Krise geht es nicht darum, zu wenig Wasser zu haben, um den Bedarf zu decken. Es ist eine Krise des Wassermanagements, die so schlimm ist, dass Millionen von Menschen leiden.
Wenn also Wasser knapp ist, was machen, wenn man sich die Hände waschen soll? In Afrika zeigen immer mehr Menschen, wie man trotz allem kreativ sein kann und muss.
Angefangen hat ein Mann aus Südafrika, in dem er eine alte Tonne in ein Waschbecken umwandelte. Das Projekt soll dabei helfen, sich auch in Bereichen die Hände zu waschen, in denen es schwierig ist.
Another way to keep citizens clean and defeat Corona Virus at the taxi rank pic.twitter.com/4bfrkifRRr
— ETASA (@Munyai_R_Gundo) March 18, 2020
Viele haben gerätselt, woher der Mann kommt, die Südafrikaner nehmen jedoch an, dass er aus Mzansi, Kapstadt, stamme. Mittlerweile wollen viele diese tolle Erfindung nachbauen und als tragbare Waschbecken aufstellen, sodass sich viele Menschen die Hände waschen können. Sie hoffen auch auf die Regierung, dass sie diese Erfindung unterstützen.
Was bei uns selbstverständlich ist, und zwar Wasser aus dem Wasserhahn, ist es in anderen Ländern leider nicht. Immer noch haben Milliarden Menschen keinen Zugang zum Wasser. Erst kürzlich berichteten wir, wie Nestlé das Wasser in Nigeria kontaminiert. Siehe: Wie Nestlé das Wasser in Nigeria kontaminiert – How Nestle Nigeria contaminates water supply of its host community in Abuja
In Nigeria haben sich Stand 21. März 2020 12 Menschen mit dem Virus infiziert. Doch auch Nigeria steht erst am Anfang des Ausbruches, so die afrikanischen Medien.
Die Bestätigung einer mit Coronavirus infizierten Person in Kenia und Ruanda sollte ein Weckruf für eine koordinierte Reaktion auf die Krankheit in ganz Ostafrika sein. Haben sich die ersten Länder wirtschaftlich erholt, kommt eine neue Krise hinzu. Die Covid-19-Krise ist ein Doppelschlag für die regionale Wirtschaft, da sie sowohl den inländischen als auch den externen Wirtschaftssektor betrifft, so der aktuelle Bericht vom 20. März 2020
Da Afrika erst am Anfang der Covid-19-Krise steht, heißt es jetzt, besondere Maßnahmen umzusetzen. Doch wie schwierig es ist, zeigt auch die Aussage von John Nkengasong, Leiter der Afrika-Zentren für die Kontrolle und Prävention von Krankheiten (CDC), eines Zweiges der Afrikanischen Union: „Wir nehmen einige Menschen auf, die infiziert sind, aber wir verpassen auch Menschen“. Bedeutet, dass man die Anzahl der vom Covid-19 nicht alle registrieren kann, denn wie soll man auch alle Menschen in Afrika warnen?
Mittlerweile versuchen sich die Menschen in Afrika in den Sozialen Netzwerken zu informieren und zu zeigen, wie man sich schützen kann.
#Covid_19 we shall overcome! In our own organic way, #Africa will wear you down! Not tomorrow, TODAY!
We shall roll with the punches!
We shall overcome!
???? pic.twitter.com/A6STPXqmaI— Mildred Ngesa (@mildredngesa) March 20, 2020
Auch in Südafrika arbeiten bereits die ersten zu Hause und bitten auch andere, vorsichtig zu sein, sich die Hände zu waschen und sich an die Regeln zu halten.
Sending love and light to everyone out there in these trying times. We’re working from home until further notice. We encourage everyone else to stay safe too; wash your hands regularly and self-isolate if you feel unwell. #HealTheWorld #StopTheSpread pic.twitter.com/Agp7LsSmxP
— Techpoint Africa (@Techpointdotng) March 19, 2020
Und statt sich die Hand bei der Begrüßung zu geben, ist es die Ellbogen-Begrüßung.
Normalize elbow greeting to avoid #CoronavirusInSA , this is lit ? ? pic.twitter.com/uuiIk9DHGl
— Bukhosi Ndlovu (@Bukh0si) March 19, 2020
Die Regierung in Südafrika hat den berühmten Ndlovu Youth Choir aus Limpopo in Südafrika engagiert. Sie sollen die Botschaft zur Prävention von COVID-19 durch Song & Dance im echten SA-Stil verbreiten.
Good Luck Africa – stay strong and solidarity – „We are the World“- Sending love and light to everyone out there in these trying times.
Netzfrau Doro Schreier
Coronavirus – der lautlose Killer – As Wuhan coronavirus fear spreads …
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