Denke lieber an das, was du hast, als an das, was dir fehlt! Suche von den Dingen, die du hast, die besten aus und bedenke dann, wie eifrig du nach ihnen gesucht haben würdest, wenn du sie nicht hättest, so ein alte Weisheit. Es ist der Lauf der Dinge, der Lauf des Lebens, den die Zeit für uns, für jeden bereithält. Die Zeit verändert Menschen, die Zeit verändert Gefühle, die Zeit verändert Situationen, die Zeit verändert Träume und Gedanken. Aber das Einzige, was sie nicht verändern kann, sind alte Momente, Erinnerungen und die Vergangenheit. Das Corona-Virus breitet sich aus und wir erfahren Maßnahmen, die wir bislang noch nicht erlebt haben. Die Welt mag still stehen, aber nicht die Zeit. Wir denken an die Menschen, die uns besonders wichtig sind, aber die wir nicht in den Arm nehmen können. Und wir merken gerade in dieser Zeit, dass das Leben nicht an der Anzahl der Atemzüge gemessen wird, sondern an der Anzahl der Augenblicke, die uns des Atems berauben. Oft führt nur ein kleines Wort zu einem Streit und am Ende stellen wir fest, dass wir auf diesen Streit gern verzichtet hätten. Wir enttäuschen die Menschen, die wir so lieben, aber merken erst, wie sehr wir sie lieben, wenn es zu spät ist. Vieles nehmen wir einfach als selbstverständlich hin und stellen spätestens jetzt fest, dass es doch etwas Besonderes ist. Viele suchen den Sinn des Lebens und sind so damit beschäftigt, dass sie den eigentlichen Sinn des Lebens verpassen. Immer höher, immer weiter, ständig im Wettkampf mit irgendjemandem oder irgendwas. Nie einmal anhalten, um festzustellen, was wirklich wichtig ist. Jetzt haben Sie Zeit, darüber nachzudenken, und dazu eine kleine Geschichte, die aber bis zu Ende gelesen werden muss…
Nur eine Geschichte und doch so viel mehr
Als ich diesen Abend nach Hause kam und meine Frau das Abendbrot serviert hatte, nahm ich ihre Hand und sagte ihr, dass ich ihr etwas mitteilen müsse. Sie setzte sich hin und aß schweigend. Und ich sah wieder die Angst in ihren Augen.
Auf einmal war ich wie versteinert, ich konnte meinen Mund nicht mehr öffnen. Aber ich musste ihr sagen, was ich denke: Ich möchte mich scheiden lassen. Sie wurde nicht aufbrausend und regte sich über meine Worte nicht auf, sondern fragte mich leise nach dem Grund dafür.
Ich vermied eine Antwort auf die Frage. Das verärgerte sie. Sie schmiss ihr Besteck umher und schrie mich an, dass ich kein Mann sei. In dieser Nacht redeten wir nicht mehr miteinander. Sie weinte die ganze Nacht. Ich wusste, dass sie herausfinden wollte, was mit unserer Ehe passiert war, aber ich konnte ihr keine zufriedenstellende Antwort geben: Ich hatte mich in Jane verliebt. Meine Frau liebte ich nicht mehr.
Mit einem tiefen Gefühl der Schuld entwarf ich einen Ehevertrag, in dem ich ihr unser Haus, unser Auto und 30 % von unserer Firma anbot. Sie schaute ihn sich kurz an und zerriss ihn anschließend. Die Frau, mit der ich zehn Jahre meines Lebens verbracht hatte, wurde mir fremd. Mir tat es um ihre Zeit und ihre Energie leid, die sie mit mir verschwendet hatte, aber ich konnte nicht mehr zurück, dafür liebte ich Jane zu stark. Schließlich brach sie vor meinen Augen laut in Tränen aus, das war die Reaktion, die ich erwartet hatte. Sie weinen zu sehen brachte mir irgendwie ein Gefühl der Erleichterung. Schon seit einiger Zeit spielte ich mit dem Gedanken, mich scheiden zu lassen, und ich war regelrecht besessen von dem Gedanken. Nun wurde das Gefühl nochmals stärker und klarer, dass es die richtige Entscheidung ist.
Am nächsten Tag kam ich spät nach Hause und sah sie schreibend am Tisch sitzen. Ich war sehr müde an dem Abend und so ging ich ohne Abendbrot zu essen direkt ins Bett. Die vielen Stunden mit Jane hatten an meinen Kräften gezehrt. Ich wachte kurz auf und sah sie immer noch schreibend am Tisch sitzen. Das war mir aber egal und so drehte ich mich um und war sofort wieder eingeschlafen.
Am nächsten Morgen teilte sie mir ihre Forderungen für eine Scheidung mit: Sie verlangtegar nichts von mir, wollte jedoch einen Monat Zeit bevor wir unsere Scheidung bekannt geben würden. Sie wollte, dass wir einen Monat ein normales Leben lebten und so taten, als wäre nichts geschehen. Ihre Gründe dafür waren einfach: Unser Sohn würde in einem Monat seine Klassenarbeiten schreiben und sie wollte ihn mit unserer kaputten Ehe dabei nicht belasten.
Das konnte ich akzeptieren. Aber es ging noch weiter: Sie wollte, dass ich mich daran erinnerte, wie ich sie am Tag unserer Hochzeit über die Türschwelle getragen hatte. Sie wollte, dass ich sie jeden Morgen aus unserem Schlafzimmer bis zur Wohnungstür trage. Ich dachte, dass sie nun total verrückt geworden sei. Damit unsere letzten Tage aber so angenehm wie möglich wurden, willigte ich ein.
Später erzählte ich Jane von den Bedingungen, die meine Frau gestellt hatte. Sie lachte sie laut aus und sagte, dass es absurd sei. „Egal was für Tricks sie anwendet, sie muss die Scheidung akzeptieren“ sagte sie höhnisch.
Nachdem ich meiner Frau mitgeteilt hatte, dass ich mich scheiden lassen wollte, hatten wir keinerlei Körperkontakt mehr. So war es kein Wunder, dass es am ersten Tag ein ungewohntes Gefühl war, als ich sie hinaustrug. Unser Sohn stand hinter uns und applaudierte. „Papa hält Mama im Arm“, freute er sich. Seine Worte taten mir weh. Vom Schlafzimmer durch das Wohnzimmer bis zur Wohnungstür – ich ging mehr als zehn Meter mit ihr in meinem Arm. Sie schloss langsam ihre Augen und flüsterte mir zu: „Bitte sag unserem Sohn nichts über unsere Scheidung“. Ich nickte und ein bedrückendes Gefühl überkam mich. Ich setzte sie draußen vor der Tür ab. Sie ging zur Bushaltestelle, um dort auf den Bus zu warten, der sie zu ihrer Arbeit brachte. Ich fuhr alleine in mein Büro.
Am zweiten Tag fiel uns alles viel leichter. Sie lehnte ihren Kopf an meine Brust. Ich konnte den Geruch ihrer Bluse riechen. Mir wurde klar, dass ich diese Frau für eine lange Zeit nicht mehr richtig angesehen hatte. Mir wurde klar, dass sie nicht mehr so jung wie bei unserer Hochzeit war. Ich sah kleine Falten in ihrem Gesicht und auch die ersten kleinen grauen Haare. Unsere Ehe ging an ihr nicht spurlos vorüber. Für eine Minute stellte ich mir die Frage gestellt, was ich ihr damit angetan hatte.
Als ich sie am vierten Tag auf den Arm nahm, merkte ich, dass ein Gefühl der Vertrautheit wieder aufkam. Dies war die Frau, die mir zehn Jahre ihres Lebens geschenkt hatte.
Am fünften Tag fiel mir auf, dass die Vertrautheit weiter zunahm. Ich erzählte Jane nichts davon.
Je weiter der Monat dahin ging, desto leichter fiel es mir, sie zu tragen. Vielleicht machte mich tägliches Training stärker.
Eines morgens sah ich ihr dabei zu, wie sie überlegte, was sie anziehen soll. Sie probierte einige Kleidungsstücke aus, konnte sich aber nicht entscheiden. Dann sagte sie seufzend: „Alle Kleidungsstücke werden immer größer“. Plötzlich merkte ich, dass sie viel dünner geworden war. Das war also der Grund dafür, dass mir das Tragen immer leichter fiel!
Auf einmal traf es mich wie ein Schlag: Sie trug so viel Schmerz und Bitterkeit in ihrem Herzen! Unterbewusst streichelte ich ihren Kopf.
In diesem Moment kam unser Sohn und sagte: „Papa, es ist Zeit, du musst Mama aus dem Zimmer tragen!“. Es wurde ein wichtiger Teil seines Lebens zu sehen, wie Papa Mama aus dem Zimmer trug. Meine Frau sagte unserem Sohn, dass er näher kommen sollte. Als er das tat, nahm sie ihn fest in den Arm. Ich drehte meinen Kopf weg, weil ich Angst hatte, meine Meinung noch in letzter Minute zu ändern.
Ich nahm sie dann in meinen Arm und trug sie aus dem Schlafzimmer durch das Wohnzimmer in den Flur. Ihre Hand lag leicht an meinem Hals. Ich hatte sie fest im Arm. Es war so wie an dem Tag unserer Hochzeit.
Ich machte mir Sorgen, weil sie immer weniger wog. Als ich sie am letzten Tag auf dem Arm hatte, konnte ich mich kaum bewegen. Unser Sohn war schon in der Schule. Ich hielt sie fest und sagte ihr, dass mir gar nicht aufgefallen war, dass in unserem Leben die Intimität fehlte. Ich fuhr zu meinem Büro und sprang aus dem Auto, ohne es abzuschließen – dafür war keine Zeit. Ich hatte Angst, dass jede Verzögerung mich umstimmen könnte. Ich rannte die Treppe hoch. Als ich oben ankam, öffnete Jane die Tür. „Es tut mir leid, aber ich will mich nicht mehr scheiden lassen“, sagte ich ihr.
Sie blickte mich erstaunt an und fasste mir an die Stirn. „Hast du Fieber?!“ fragte sie. Ich nahm ihre Hand von meiner Stirn und sagte: „Es tut mir leid, Jane, ich will mich nicht mehr scheiden lassen. Unser Eheleben war vermutlich deswegen so eintönig, weil sie und ich uns nicht zu schätzen wussten, und nicht, weil wir uns nicht mehr lieben! Jetzt erst wird mir klar, dass ich damals, als ich sie an unserem Hochzeitstag über die Türschwelle trug, ihr die Treue schwor, bis der Tod uns scheidet“.
Plötzlich schien Jane aufzuwachen. Sie gab mir eine schallende Ohrfeige, knallte die Tür zu und brach in Tränen aus. Ich lief hinunter und zu dem Blumenladen, der auf meinem Weg lag. Dort angekommen bestellte ich einen Strauß für meine Frau. Die Verkäuferin fragte mich, was sie auf die Karte schreiben soll. Ich lächelte und schrieb: Ich werde dich jeden Morgen über die Schwelle tragen, bis der Tod uns scheidet.
Als ich an diesem Nachmittag zu Hause ankam, hatte ich ein Lächeln auf den Lippen und einen Strauß Blumen in der Hand. Ich rannte die Treppen nach oben und fand meine Frau im Bett – tot. Meine Frau hatte seit Monaten gegen Krebs gekämpft und ich war zu viel mit Jane beschäftigt, um das überhaupt nur mitzubekommen. Sie wusste, dass sie bald sterben würde und wollte mich vor einem bewahren: Den negativen Gefühlen unseres Sohnes mir gegenüber. Wenigstens in den Augen meines Sohnes bin ich der liebevolle Ehemann geblieben.
Es sind die kleinen Dinge in einer Beziehung, die wirklich wichtig sind. Es ist keine Villa, ein Auto oder Berge von Geld. Diese Dinge können zwar das Leben bereichern, aber sind niemals der Ursprung des Glücks. Also nimm dir die Zeit und tue für deine Partnerschaft die Dinge, die eine solche ausmachen. Es sind die kleinen Aufmerksamkeiten, die für Geborgenheit und Nähe sorgen.
Der Autor dieser Geschichte ist unbekannt und es ist nicht wichtig, ob es eine reale Geschichte ist oder nicht. Wichtig ist, dass diese Geschichte einen sehr wahren Kern hat und hoffentlich zum Nachdenken anregt.
Ostern war eigentlich für viele ein solcher Anlass, mal wieder zusammen zu kommen, doch diesmal ist alles anders.
Statt in den Arm nehmen, heißt es jetzt Distanz und Videotelefonie.
Das Corona-Virus breitet sich aus und wir erfahren Maßnahmen, die wir bislang noch nicht erlebt haben. Unsicherheit und Sorgen plagen uns. Wir suchen alle das Licht am Ende des Tunnels, denn seien wir ehrlich, wir können die Situation nicht schönreden, es ist wie es ist.
„Finde dich damit ab, wie es ist, du kannst es nicht ändern, mache das Beste daraus.“
Stimmt, die ersten Wochen vielleicht auch gar nicht so schwer. Viele räumen auf, einige sogar von Keller bis zum Dachboden. Andere tapezieren, andere gehen in den Garten, sofern sie einen haben.
Aber viele haben eh schon viel Zeit und die einzige Abwechslung waren Treffen mit Familie, Freunde oder Bekannte und genau diese Abwechslung fällt weg. Wie lange 5 Minuten sein können merkt man spätestens, wenn man wartet.
- Corona – ich mag dich nicht. Punkt.
- Ich mag die vielen Sondersendungen nicht mehr. Punkt. Ich mag die vielen Toten nicht, die du auf deinem Weg durch die Welt hinterlässt. Punkt. Corona gehe endlich wieder weg. Punkt.
Corona, wenn du die Lösung bist für die Probleme, die wir auf der Welt haben, dann will ich die Probleme wieder zurück. Punkt. - Solidarität geht auch ohne Corona.
- Wertschätzung geht auch ohne Corona.
- Frieden geht auch ohne Corona.
Wie verletzlich und wie unverfügbar unser Leben ist, sollten wir auch ohne Corona wissen.
Wie schnell sich das Leben ändern kann, haben wir auch bereits ohne Corona erleben müssen. Es heißt ja nicht umsonst:
Carpe Diem – nutze den Tag und Augenblick – genieße jeden Moment des Lebens!
Seid dankbar. Es gibt ein Sprichwort: „Das ist ein Tag in unserem Leben und er wird nicht wieder kommen.“ Lebt jeden Tag mit diesem Gedanken. Sei zufrieden, lebe dein Leben und nicht das der anderen. Alle tragen einen Rucksack voller Sorgen.
Schalte die Werbung im Fernsehen aus. Sie will dir nur zeigen, dass sie genau wissen, was du brauchst, um glücklich zu sein. Du kaufst es und stellst fest, dass du dadurch nicht glücklicher bist.
Warum verbringen so viele Zeit damit, sich auf den Zeitpunkt vorzubereiten, an dem sie tun können, was sie möchten, anstatt es einfach sofort zu tun?
Für vieles ist es jetzt zu spät, nicht mehr erlaubt. Doch für anderes ist die Zeit jetzt. Vielleicht mit alten Freunden telefonieren, Briefe schreiben, sich bei jemanden entschuldigen und und …
Manchmal ist es hilfreich, die Dinge aus einem anderen Blickwinkel wahrzunehmen, nicht dass wir diese Zeit schönreden wollen, sondern das Beste daraus machen.
Hast du bisher Entscheidungen getroffen, um anderen zu gefallen oder weil es so erwartet wurde? Jetzt kannst du überlegen, wie du die Zeit nach der Krise nutzen willst.
Das Leben bekommt doch keinen Sinn, nur weil wir ein großes Haus haben, ein teures Auto oder einen Job, den man eigentlich gar nicht mag.
Das Leben bekommt einen Sinn, wenn wir wieder leben können, wie wir es wollen und zwar ohne Einschränkungen – nennt sich auch Freiheit.Macht eine Liste mit allen Dingen, die ihr in eurem Leben tun wollt, denn es kommt wieder eine andere Zeit.
Wir wünschen Euch frohe Ostern und schöne Feiertage, viel Kraft, Ausdauer und vor allem Gesundheit.
Netzfrau Doro Schreier
Netzfrauen auch auf >>> Instagram >>>>mit vielen Bildern und Informationen!
Das Paradox unserer Zeit – The Paradox of Our Time
Eine traurige und rührende Geschichte: Die vergessenen Großeltern
Großvaters letzter Brief – A Grandfather’s Last Letter
Diesen Brief fand man nach dem Tode einer demenzkranken Frau in ihrem Nachlass…