„Es ist der Zorn der Natur“, so die Menschen, die zurzeit von der schlimmsten Heuschreckenplage seit Jahrzehnten betroffen sind. Während die Angst vor dem Coronavirus, auch bekannt als COVID-19, weiterhin die Schlagzeilen beherrscht, ist bei den Tieren Vogelgrippe und Afrikanische Schweinepest ausgebrochen. Doch eine weitere Plage wandert durch die Welt. Sie gilt als die älteste wandernde Plage: die Heuschreckenplage. In nur wenigen Minuten fressen sie ganze Felder und Weideflächen kahl. Besonders nach den erheblichen Niederschlägen eines Zyklons gibt es die bestmöglichen Bedingungen für die Entwicklung der wahrscheinlich schlimmsten Insektenplage, die die Welt seit mehr als 25 Jahren gesehen hat. Ihren Ursprung hat die Heuschreckenplage in der südlichen Arabischen Halbinsel im Bereich der Wüste Rub al-Chali durch Zyklon Mekunu und Zyklon Luban. Schwärme der Insekten fallen seit Monaten über Landstriche in Äthiopien, Kenia und Somalia her und auch Südsudan, Uganda und Tansania sind betroffen. Erste Schwärme verließen bereits 2019 die Wüstenregion in Richtung Jemen, Iran, Saudi-Arabien und erreichten Pakistan und sind jetzt in Indien angekommen. Die meisten Länder, die Heuschreckenschwärme bekämpfen, verwenden Organophosphat-Chemikalien. Doch diese Chemikalien besitzen toxische Eigenschaften, beeinträchtigen die neuronale Entwicklung und das Hormonsystem. Nach der „Hungerpandemie“ durch COVID-19 folgt eine weitere, diesmal durch eine Mega-Heuschreckenplage.
„Zorn der Natur!“ Nicht nur Covid-19, sondern auch Wanderung der Heuschreckenschwärme
Huge swarms of locust have now reached Gurugram and covered large tracts of the region in Haryana.#LocustsAttack pic.twitter.com/ZMnbiDRY1D
— The Times Of India (@timesofindia) June 27, 2020
Die Wanderung der Heuschreckenschwärme hat schon immer die Menschen beschäftigt, denn sie wurde auch als die „achte Plage“ in der Bibel beschrieben, die Gott nach Ägypten sandte. Bis heute ist es der Wissenschaft nicht gelungen zu erfahren, wie die Heuschrecken so dicht zusammenbleiben können. Die zahlreichen Schwärme der Wüstenheuschrecke breiten sich von Ostafrika über Saudi Arabien, Jemen bis nach Pakistan und Indien aus. In Kenia soll ein Schwarm etwa 2.400 Quadratkilometer groß gewesen sein.
Im schlimmsten Ausbruch, den manche Orte seit 70 Jahren erlebt haben, tummeln sich millionenfach Heuschrecken in weiten Teilen Afrikas
Die Lage ist besonders verheerend, weil in Ostafrika ohnehin große Nahrungsmittelunsicherheit herrscht. Fast 25,5 Millionen Menschen haben dort derzeit nicht genug zu essen, darüber berichteten wir Netzfrauen in unserem Beitrag: Ostafrika – Blumen für die Welt statt Gemüse gegen den Hunger – Locust invasion reaches Kenya, leaving devastation in its wake in Ethiopia and Somalia
Nach COVID-19 könnte eine Mega-Heuschreckenplage Indiens nächste Herausforderung sein
Bereits Ende April 2020 berichtet The Hindu, dass Indien sich auf eine Mega-Heuschreckenplage vorbereitet.
Nach Angaben der FAO kann ein ein km2 großer Schwarm von Heuschrecken, der etwa 40 Millionen Heuschrecken enthält, an einem Tag so viel Nahrung fressen wie 35.000 Menschen. Siehe auch: Madagaskars Kampf gegen die größte Heuschreckenplage aller Zeiten
Sie kann die Nahrungssicherheit erheblich beeinträchtigen, sagen Beamte.
Inmitten der COVID-19-Pandemie wird die Reaktion Indiens auf Naturkatastrophen voraussichtlich diesen Sommer erneut auf die Probe gestellt, wenn ein riesiger Heuschreckensturm vom Horn von Afrika voraussichtlich Ackerland in Südasien angreifen wird. Offizielle Quellen teilten The Hindu am 25. April 2020 mit, dass sich die Regierung in Erwartung des Heuschreckenangriffs auf Farmen auf einen „Zwei-Fronten-Krieg“ vorbereite – einen fortlaufenden gegen die COVID-19-Infektionen und einen zur Gewährung der Nahrungsmittelsicherheit.
„Wir bereiten uns auf ein Worst-Case-Szenario vor. Ausgehend vom Horn von Afrika und zusammen mit Wüstenheuschrecken aus Brutgebieten auf dem Weg dorthin kann ein Heuschreckenstrom über einen Landkorridor fließen, der Jemen, Bahrain, Kuwait, Katar, Iran, Saudi-Arabien, Pakistan und Indien durchquert und auf Ackerland im Punjab, in Haryana und in der indo-gangischen Ebene einfällt. Ein anderer [Heustrecken-]Strom, der über den Indischen Ozean fliegt, kann jedoch Farmen auf der indischen Halbinsel direkt angreifen und dann Bangladesch ansteuern. Zusammen kann dies ein ernsthaftes Problem der Ernährungssicherheit verursachen“, so die Quelle.
Zerstörerische Kraft
Die Zerstörungskraft eines typischen Heuschreckenschwarmes, der von weniger als einem Quadratkilometer bis zu mehreren hundert Quadratkilometern variieren kann, ist enorm, so die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) auf ihrer Website. Ein ein Quadratkilometer großer Schwarm, der etwa 40 Millionen Heuschrecken enthält, kann an einem Tag so viel Nahrung vernichten wie 35.000 Menschen, wenn man davon ausgeht, dass jedes Individuum 2,3 kg Nahrung pro Tag zu sich nimmt.
Ein Lagebericht der FAO vom 21. April zeichnet ein düsteres Bild. Sie weist darauf hin, dass die Wüstenheuschrecken, die in diesem Frühjahr in Ostafrika, im Jemen und im südlichen Iran brüten, die Bedrohung der Ernährungssicherheit in der afroasiatischen Region ernsthaft verschärfen werden.
Im Iran könnten sich in der Nähe von Jask – einer Hafenstadt am Golf von Oman – sowie in der Provinz Sistan-Baluchistan, die an Pakistan und Afghanistan grenzt, Heuschreckenschwärme bilden, die zwei Flugbahnen eröffnen. In Pakistan wurden Brutstätten in Belutschistan, im Industal sowie im Punjab entdeckt. Darüber hinaus wurden auch in der Nähe der indischen Grenze Brutstätten in etwas geringerer Menge entdeckt. „Wir hoffen, dass die pakistanische Seite aktive Maßnahmen zur Eindämmung der Krise in ihrem Land ergreifen wird, die die Auswirkungen auf Indien und darüber hinaus minimieren können“, so die Quelle.
Die meisten Länder, die Heuschreckenschwärme bekämpfen, verlassen sich hauptsächlich auf Organophosphat-Chemikalien, die in kleinen konzentrierten Dosen von fahrzeugmontierten Sprüheinrichtung und durch Flugzeuge ausgebracht werden.
Zusatz-Info:
Nach einer Meta-Studie zur Frage, ob heute verwendete Flammschutzmittel schädlich sind, zieht eine der beteiligten Forscherinnen den Schluss, dass die neuen Organophosphat-Flammschutzmittel scheinbar ebenso schädlich sind wie die von ihnen ersetzte Chemikalie PBDE.
Das Bundesumweltministerium sagt zu den PBDE-Gemisch-Typen PentaBDE und OctaBDE: “Sie besitzen toxische Eigenschaften, beeinträchtigen die neuronale Entwicklung und das Hormonsystem und wurden in Muttermilchproben nachgewiesen. Penta- und OctaBDE sind wegen Gefährdung der Umwelt und auch zum vorbeugenden Schutz gestillter Säuglinge EU-weit verboten.”
„Hungerpandemie“
WATCH | Locust swarms attack farmlands in Madhya Pradesh #LocustAttack pic.twitter.com/d1LCa53BSc
— NDTV (@ndtv) May 24, 2020
Der drohende Heuschreckenschwarmangriff, der die Ernährungssicherheit in der afroasiatischen Region bedrohen könnte, folgt auf die wirtschaftlichen Verwüstungen und Einkommensverluste durch die COVID-19-Pandemie. In einem Briefing vor dem UN-Sicherheitsrat am 21.April 2020 warnte David Beasley, Exekutivdirektor des UN-Welternährungsprogramms, dass die Pandemie nun zu einer „Hungerpandemie“ werden könnte.
„Es wird erwartet, dass Lockdowns und wirtschaftliche Rezession zu einem großen Einkommensverlust unter den Working Poor führen werden… Der Verlust von Einnahmen aus dem Tourismus wird Ländern wie Äthiopien schaden, wo er 47% der Gesamtexporte ausmacht. Der Einbruch der Ölpreise in einkommensschwächeren Ländern wie dem Südsudan, wo Öl 98,8% der Gesamtexporte ausmacht, wird erhebliche Auswirkungen haben. Und natürlich, wenn die Einnahmen der Geberländer zurückgehen, wie stark wird sich dies auf die lebensrettende Auslandshilfe auswirken?!“, bemerkte er. Mr Beasley schätzte, dass COVID-19 weitere 130 Millionen Menschen an den Rand des Hungers treiben würde, wodurch sich die Zahl der Menschen, die extremem Hunger ausgesetzt sind, weltweit auf 265 Millionen erhöhen würde.
Heuschrecken haben Indien erreicht
Am frühen Mittwochmorgen, den 20. Mai 2020 wimmelte es voll Wüstenheuschrecken in mehreren Distrikten im Westen von Madhya Pradesh. Millionen von Heuschrecken wurden auf Bäumen und im Dorf Rana Heda in der Nähe von Panbihar im Bezirk Ujjain gesehen.
Die Probleme der Bauern in der Corona-Krise lassen nicht nach. Heuschrecken haben Bundelkhand in Uttar Pradesh über Madhya Pradesh erreicht, nachdem sie in mehreren Bezirken von Rajasthan die Ernte ruiniert hatten. Die Heuschrecken haben sich in den letzten Tagen in 17 Bezirken von Rajasthan verbreitet. Experten zufolge werden jetzt mehr Heuschrecken nach Indien kommen und können großen Schaden anrichten. Heuschrecken haben seit dem 11. April 38.000 Hektar in Rajasthan zerstört.
Indien Rajasthan
„Diese Heuschreckenplage ist eine Bedrohung für unsere Ernte. Im Jahr 2020 dreht sich alles um den Zorn der Natur,“ so die betroffenen Landwirte.
„Hunger-Pandemie“ durch die Corona-Krise und Heuschreckenplage
Durch Corona leiden in Afrika und Asien die Ärmsten am stärksten. Und nicht nur in Afrika hat das Coronavirus eine Hungersnot ausgelöst, sondern auch in Indien. Auf Grund des Corona-Virus und der Corona-Verordnungen ist die Versorgung mit Lebensmitteln knapp geworden. Siehe auch Südafrika – in Zeiten von Corona – South Africa: Lockdown heroes feed hungry kids
Die nächste Regenzeit hat in Afrika begonnen und es ist davon auszugehen, dass dann weitere Heuschrecken schlüpfen werden, was zu noch mehr Hunger führen wird. Auch das Coronavirus hat Afrika längst erreicht.
Bereits im März 2020 schilderte addisfortune.news die weltweit wirtschaftlichen Folgen durch Corona folgendermaßen:
Während die Weltwirtschaft hustet
Am 23.Mai 2020 hat Äthiopien hat die höchste Anzahl von Corona pro Tag – 61 Fälle in nur 24 Stunden.
Der erste Fall des neuartigen Coronavirus (COVID-19) in Äthiopien wurde am Freitag, dem 13.März 2020 von Lia Tadesse (MD) gemeldet, einen Tag, nachdem das Parlament sie als neue Gesundheitsministerin bestätigt hatte, wobei ein japanischer Staatsbürger, der nach Äthiopien gereist war, beteiligt war. Das Virus ist hier und ist nicht nur eine Krankheit des Körpers. Es hat sich auch als eine Krankheit der Weltwirtschaft erwiesen, so der Bericht von addisfortune.news am 14. März 2020.
Während die Kapitalmärkte zusammenbrechen, Unternehmen ihre Aktivitäten einstellen und Länder selbst gegenüber einigen ihrer engsten Handelspartner ein Flugverbot verhängen, droht der Schatten einer globalen Wirtschaftsrezession groß zu werden.
Experten warnen davor, dass die Nebenwirkung zusammengebrochener Lieferketten wirtschaftliche Aktivitäten schwächen könnte, wie dies seit der globalen Finanzkrise 2008 nicht mehr zu beobachten war.
Die Belastung der Länder durch einen unerwarteten öffentlichen Gesundheitsnotstand dieses Ausmaßes verlangsamt die Wirtschaft und frisst sich in die Budgets. Auch wird erwartet, dass die Einnahmen aus diesen rückläufigen wirtschaftlichen Aktivitäten auf Grund geringerer Exporte und sinkender Einnahmen aus dem Tourismus erheblich zurückgehen werden. Ein Sinken der Warenpreise und ein plötzlicher Stopp der Kapitalzuflüsse werden unweigerlich zu Krisen der Zahlungsbilanzen in Ländern auf der ganzen Welt führen.
Es wird geschätzt, dass die Belastung der Weltwirtschaft 2,2 Billionen Dollar erreichen wird, wobei der Anteil der „Entwicklungsländer“ an dem Schrumpfungsprozess etwas mehr als 200 Milliarden Dollar ausmachen werden.
Äthiopien besitzt eine der kleinsten Volkswirtschaften der Welt, verglichen mit dem Anteil am globalen Kuchen. Im Gegensatz zu früheren Finanzkrisen, in denen das Land einen stark regulierten Finanzsektor ohne jegliche Beteiligung ausländischer Firmen hatte, ist Äthiopien offen für den Handel und stark von Wirtschaftshilfe abhängig. Ein Rückgang der ausländischen Investitionen, der Exporteinnahmen und der Überweisungen führt immer zu erheblichen Defiziten und kippt die Zahlungsbilanz.
Ein ähnliches Schicksal könnte Äthiopien heute ereilen angesichts einer globalen Wirtschaft, die sich derzeit in einer ernsten Notlage befindet. Seit der Zeit unmittelbar vor der globalen Finanzkrise vor einem Jahrzehnt haben die Märkte in der entwickelten Welt nicht so versagt wie in den letzten zwei Wochen. Schon vor dem Ausbruch des Coronavirus, das von der […] WHO als Pandemie bezeichnet wurde, warnten Ökonomen davor, dass die Weltwirtschaft vor einer Rezession stehe.
Der Handelsstreit zwischen zwei der größten Volkswirtschaften der Welt – den Vereinigten Staaten und China – sowie der wirtschaftliche Abschwung in beiden Ländern ließen die Möglichkeit einer Rezession befürchten.
Unter Berufung auf „handelspolitische Unsicherheiten, geopolitische Spannungen und idiosynkratischen [von der Norm abweichenden] Stress in wichtigen Schwellenländern“ hatte der Internationale Währungsfonds (IWF) trotz relativem Optimismus die Wachstumsprognosen für 2020 und 2021 nach unten revidiert. Die Weltwirtschaft sollte sich in der Tat nur schleppend stabilisieren, nicht viel mehr.
Der Ausbruch des Coronavirus verschlimmert dieses bereits unsichere wirtschaftliche Umfeld. Seitdem es Italien erreicht hat – die Zahl der Fälle hat inzwischen die 10.000 in dem Land mit der höchsten Sterblichkeitsrate aller Länder überschritten – ist die Weltwirtschaft Einschränkungen ausgesetzt. In Verbindung mit einem Rohöl-Krieg zwischen Russland und Saudi-Arabien gibt es für die Behörden und politischen Entscheidungsträger in Äthiopien einen Grund zur Sorge.
Anfang März 2020 begann es, dass die Aktienmärkte der Vereinigten Staaten auf den niedrigsten Stand seit der Finanzkrise Ende der 2000er Jahre fielen. Das Virus beendete die längste Gewinnspanne für ihre Aktien seit 2009. Auch die asiatischen und europäischen Märkte entwickelten sich nicht besser. Im Laufe der Woche fielen die Märkte in Großbritannien und Europa um etwa sieben Prozent.
Auch der wirtschaftliche Gegenwind schien nicht nachzulassen, wenn man die weltweite Angst vor dem Virus bedenkt. Mitte der vergangenen Woche unternahmen die Vereinigten Staaten einen drastischen Schritt, um Reisen aus mehr als zwei Dutzend europäischen Ländern einzuschränken. Des Weiteren verbot Saudi-Arabien Reisen aus einer Handvoll Länder, darunter Äthiopien.
Auch Unternehmen und Schulen in betroffenen Ländern haben die Verbreitung des Virus nicht auf die leichte Schulter genommen. Mehrere große Unternehmen, darunter auch solche aus dem Bereich der Großtechnologie, haben damit begonnen, entweder die Arbeit einzustellen oder ihren Mitarbeitern zu sagen, sie sollten von zu Hause aus arbeiten. In Addis Abbeba beendete die International Community School, eine Elite-Privatschule, den Unterricht und schickte die Schüler für zwei Wochen in die Pause.
Die vielleicht folgenreichsten Maßnahmen werden aus Ländern wie Italien kommen. Die Regierung erließ Reisebeschränkungen für ihre Bürger, führte Ausgangssperren für Restaurants und Geschäfte ein, schloss Schulen, Kinos und Museen und verbot alle öffentlichen Veranstaltungen. Dies wird für das Land, das die achtgrößte Wirtschaft der Welt hat, und damit auch für die Europäische Union und die Weltwirtschaft gravierende Folgen haben.
Dass die Wirtschaftsprognosen nicht gerade Vertrauen schaffen, überrascht nicht. Die diesjährigen Wachstumsprognosen wurden von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) bereits um fünf Prozentpunkte von 2,9% nach unten korrigiert.
Analysten von Bloomberg bezifferten die Wahrscheinlichkeit einer Rezession in den Vereinigten Staaten innerhalb der nächsten 12 Monate auf 53 %, „den höchsten Wert seit dem Ausbruch der Großen Rezession in den USA im Juni 2009 und deutlich höher als die 24 % des Vormonats“.
Ob Zentralbanken und internationale Finanz-Institutionen einen Weg finden können, den Rückschlag für die Weltwirtschaft zu mildern, ist unklar. Der IWF ermöglicht Schnellkredite und andere ebensolche Finanzierungs-Instrumente, um die Mitgliedsländer bei der Bewältigung der wirtschaftlichen Folgen der Pandemie zu unterstützen. Von den 50 Milliarden Dollar, die er für Schwellen- und Entwicklungsländer vorgesehen hat, wird ein Fünftel davon den am wenigsten entwickelten Ländern wie Äthiopien zugewiesen.
Wenn das makroökonomische Team des Premierministers, die Zentralbank und die Ministerien für Handel und Industrie sowie für Finanzen nicht damit begännen, sich auf eine möglicherweise weltweite Wirtschaftsrezession vorzubereiten, verletzten sie ihre Pflichten auf das Gröbste.
Äthiopien hat nicht [mehr] die winzige Wirtschaft, die der verstorbene Meles Zenawi 2008 beschrieb. Für globale Standards mag es nicht viel bedeuten. Jedoch hat sie sich seit Meles‘ Lebzeiten verdreifacht und laut der Private-Equity-Firma Cepheus Capital die 100-Milliarden-Dollar-Marke des Bruttoinlandsprodukts (BIP) überschritten. Dazu auch:Wird Äthiopien das „neue Myanmar“ der Bekleidungsindustrie?- Is Ethiopia becoming the “new Myanmar” of the garment industry?
Kleinere Volkswirtschaften wie Äthiopien werden bekanntermaßen in Rezessionen langsamer gebeutelt werden als die großen Volkswirtschaften der Welt.
Dennoch hat sich die Wirtschaftsstruktur des Landes nicht wesentlich verändert. Obwohl das Land seit einem Jahrzehnt versucht, seine Exporte zu diversifizieren und zu stärken und Devisenknappheit zu beheben, ist es immer noch von Importen abhängig, wobei zwei Drittel der Einnahmen aus Warenexporten von landwirtschaftlichen Erzeugnissen stammen, und es nach wie vor unverhältnismäßig stark von Überweisungen für Devisenreserven abhängig ist.
Die Regierung von Premierminister Dr. Abiy Ahmed muss sich auf eine mögliche globale Wirtschaftsrezession oder zumindest auf eine starke Verlangsamung des Wachstums einstellen. Dies könnte geschehen, indem sie sich an solchen Ländern orientiert, die sich relativ schnell von der Finanzkrise 2008 erholen konnten.
Dies könnte erfolgen in Form eines vehementen Vorstoßes zur Aufstockung der Währungsreserven des Landes und durch die Reduzierung der Schulden in den Währungen, die stärker werden, wie z. B. des Euro.
Vor allem für ein Land mit einer Zentralbank, die den bevorstehenden Rückgang der Währungsreserven bei den Geschäftsbanken nicht erkannt hat, würde dies bedeuten, dass die Institutionen zur Regulierung technisch ausgereifter und auf diese Weise gestärkt werden müssten. Ein guter Anfang, damit sie den Herausforderungen einer globalen Abschwächung der Konjunktur begegnen kann, wäre, sie zu entpolitisieren.
Die Schuldenweltmeister.
Wie schon erwähnt, ist dieser Beitrag von Fortune aus März 2020, aktuell wissen wir, dass die Corona-Krise ziemlich teuer wird, wie die letzten Zahlen des Ifo-Instituts nahelegen. Die Kosten der Corona-Krise trifft alle Staaten, selbst China, das die Weltwirtschaft noch am Laufen gehalten hat, kommt kaum noch mit dem Wachstum in Relation zu den Schulden nach. Die durchschnittliche Verschuldung der EU lag bereits vor Corona bei 86 Prozent und die durchschnittliche weltweite Verschuldung bei 67 Prozent. Japan ist aktuell mit 237 Prozent Schuldenweltmeister. Siehe World AG – Wer sitzt an den Schalthebeln der Macht – Vernetzung – man kennt sich!
Laut dem Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen gab es 2017 rund 821 Millionen Menschen weltweit, die an Hunger litten, jetzt kommen aufgrund von Corona und der Heuschreckenplage noch Millionen Menschen dazu. Eine Welt ohne Hunger, das hat sich die Weltgemeinschaft als nachhaltiges Entwicklungsziel (SDG-2) gesetzt. Bis 2030 soll es keinen Hunger mehr geben, alle Menschen sollen sich ausreichend und ausgewogen ernähren können und die Landwirtschaft nachhaltig aufgestellt sein, um auch zukünftige Generationen zu ernähren.
Zero Hunger: The Global Goal to end hunger by 2030 – so World Food Programm – Nicht nur Nestlé ist dabei sondern auch Bayer:
Screenshot
Und statt den Hungernden zu helfen, schnürte man in der Coronakrise ein dickes Finanzpaket für die Wirtschaft, nicht für die Menschen.
Wie sagten betroffene hungernde Kleinbauern:“ Es ist der Zorn der Natur“. Es sind die gleichen Konzerne, die jetzt „gefüttert“ werden, die die Natur zerstören. So wurde in Afrika die BayerMonsanto-Lüge entlarvt. Die Farmer weltweit verlieren den Kampf gegen Glyphosat-Resistenz und Menschen werden krank!
Und während die Angst vor dem Coronavirus, auch bekannt als COVID-19, weiterhin die Schlagzeilen beherrscht, ist bei den Tieren Vogelgrippe und Afrikanische Schweinepest ausgebrochen und eine schreckliche Heuschreckenplage sorgt für eine weitere „Hungerpandemie“ auf dieser Welt.
Die Ureinwohner fragen sich, ob die Menschen die Kräfte von Mutter Erde nicht zu lange herausgefordert haben.
Netzfrauen Ursula Rissmann-Telle und Doro Schreier
Netzfrauen auch auf >>> Instagram >>>>mit vielen Bildern und Informationen!
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