Toll! Uganda recycelt Plastikflaschen zu PSA-Gesichtsschutz für Krankenhäuser – Ugandans melt plastic waste into coronavirus face shields

zur englischen Version Zwei ugandische Studenten haben gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Eigentlich verarbeiten sie Plastikmüll zu Baumaterialien, doch sie haben auf Grund von Covid-19 ihre Produktion geändert, um den Mangel an medizinischer Schutzausrüstung (PSA) in Krankenhäusern zu beheben. Außerdem schaffen sie so neue Arbeitsplätze und in der Region wird fleißig Plastikmüll gesammelt, der dann wiederum zu PSA-Gesichtsschutz für Krankenhäuser gefertigt wird. Wussten Sie, dass 91% des weltweiten Kunststoffs nicht recycelt werden? Rund 1.000.000 Plastikflaschen pro Minute werden gekauft. Letztes Jahr gab Coca Cola bekannt, drei Millionen Tonnen Kunststoffverpackungen oder 200.000 Flaschen pro Minute hergestellt zu haben. Nachforschungen haben ergeben, dass Coca-Cola-Produkte die am häufigsten entsorgten Plastikflaschen der Welt sind, gefolgt von Nestle und Pepsico. Angeblich würde sich das Recyceln von Plastik nicht lohnen, heißt es, doch diese Studenten aus Uganda haben gezeigt, das es sich doch lohnt! Tolle Aktion, die sogar Menschen hilft.

Toll! Uganda recycelt Plastikflaschen zu PSA-Gesichtsschutz für Krankenhäuser

Paige Balcom und Peter Okwoko, ein ugandischer Umweltaktivist, sind Mitbegründer von Takataka Plastics

Während der COVID-19 Krise hat Takataka Plastics seinen Fokus auf die Herstellung von PSA aus lokalen Materialien verlagert, um dem Gesundheitspersonal an vorderster Front den notwendigen Schutz zu bieten.

Die COVID-19-Pandemie tritt auch in Uganda als Teil der weltweiten COVID-19-Pandemie auf, die im Dezember 2019 in China ihren Ausgang nahm. Am 20. März 2020 wurde der erste COVID-19-Fall in Uganda bestätigt. Die ersten neun gemeldeten Fälle waren ugandische Staatsbürger, die aus Dubai (VAE) in ihr Land zurückgekehrten.

Nachdem die Regierung in Uganda die Schließung aller nicht wesentlichen Geschäfte angeordnet hatte, arbeiteten Peter Okwoko und seine Kollegin Paige Balcom, Mitbegründer von Takataka Plastics, weiter in ihrer Verarbeitungsanlage für Kunststoff. Aber anstatt Dinge wie Dachziegel oder Pflastersteine aus recyceltem Plastik zu produzieren, begannen sie, Gesichtsschutz für medizinisches Personal anzufertigen.

Nachdem das Paar ein Bild ihres Prototyps in den sozialen Medien veröffentlichte, erhielt es einen überraschenden Anruf von einem regionalen Krankenhaus, das gleich 10 Stück bestellte, da Gesichtsschutz auch in Uganda Mangelware ist. Das Krankenhaus war so begeistert, dass es gleich noch mehr bestellte.

Da die Coronavirus-Pandemie sich weiterhin weltweit ausbreitet, hat es zu einem Mangel von Schutzausrüstung geführt. Gerade in den ärmsten Ländern der Welt ist der Mangel an Schutzausrüstungen gravierend, denn der globale Markt hat die Preise der Schutzausrüstungen steigen lassen. Nur wer zahlen kann, bekommt die notwendige Ausrüstung.

In Uganda hat das Medizinische Personal sogar mit Arbeitsboykott gedroht, um gegen den Mangel an Schutzausrüstung in Krankenhäusern zu protestieren, insbesondere nachdem bestätigt wurde, dass mehrere Mitarbeiter des Gesundheitswesens sich mit dem Virus infiziert hatten.

„Die Situation ist kritisch. Viele Menschen arbeiten ohne PSA“, warnte Dr. Mukuzi Muhereza, Generalsekretär des Gesundheitspersonals des Landes, der Uganda Medical Association. „Das behindert den Kampf gegen COVID-19, weil das Gesundheitspersonal befürchtet,  sich jedes Mal, wenn sie einen Patienten berühren, selbst ein COVID-Patient zu werden“, sagte er gegenüber Reuters.

Stand 28. Juni 2020 wurden 833 Fälle von Covid-19 in Uganda registriert. Wie schlimm die Corona-Pandemie in Afrika werden wird, darüber herrscht bei Experten Uneinigkeit. Doch das Virus ist auch in Uganda angekommen und daher muss sich das Land auf eine Pandemie vorbereiten.

Ugander schmelzen Plastikmüll zu Coronavirus-Gesichtsschutz

Mittlerweile hat haben Peter Okwoko und Paige Balcom von Takataka Plastics 14 Mitarbeiter, davon sechs, die obdachlos und arbeitslos waren. Am 24. Juni 2020 gaben sie bekannt, dass sie bereits 1200 Gesichtsschutzschilde aus recyceltem Kunststoff hergestellt haben.

Paige stammt aus New Hampshire – Foto Takataka Plastics,

Paige stammt aus New Hampshire und ist Doktorandin im Maschinenbau an der University of California in Berkeley mit den Schwerpunkten Wärmeübertragung und Entwicklungstechnik. Sie hat eine tiefe Leidenschaft für den Einsatz von Technik, um das Leben der Menschen in Entwicklungsländern zu verbessern. Nachdem sie ein Jahr in einem ugandischen Dorf gelebt hatte, verliebte sich Paige in die Menschen und die Kultur Ugandas und betrachtet Gulu nun als ihre zweite Heimat. Sie erhielt mehrere Stipendien für Hochschulabsolventen, darunter Stipendien der National Science Foundation, der UC Berkeley, USAID und des Institute for International Education.

Peter Okwoko- Foto Takataka Plastics

Peter ist Absolvent des Programms für innovative Kommunikationstechnologien und unternehmerische Initiative der Universität Aalborg, Dänemark.  Seine Leidenschaft ist es, Möglichkeiten für benachteiligte Menschen in seiner Gemeinde zu schaffen und Gemeindemitglieder über den Schutz der Umwelt aufzuklären. Er ist der Gründer von AfriGreen Sustain, einem Sozialunternehmen für Abfallwirtschaft in Gulu. Er ist außerdem Mitbegründer von Hashtag Gulu, einer gemeinnützigen Organisation, die mit Kindern und jungen Erwachsenen zusammenarbeitet, die auf den Straßen von Gulu leben und arbeiten. Peter arbeitet seit 6 Jahren in Gulu.

Paige lernte Peter über sein Engagement bei AfriGreen kennen und sie gründeten 2019 Takataka Plastics, ein kleines Kunststoffsammelzentrum. Sie bauten die ersten Maschinen als Prototypen und stellten Wandfliesen aus recyceltem Kunststoff her, mit Erfolg, denn sie haben nicht nur Arbeitsplätze geschaffen, sondern auch eine sauberere, gesündere Umwelt in Gulu. Gulu ist eine Stadt im Nordwesten Ugandas mit etwa 150.000 Einwohnern.

Frauen aus Gulu bekamen eine Beschäftigung bei der Gemeinde, um jeden Morgen die Straßen des Dorfes zu fegen und den Plastikmüll zu sammeln. Der Plastikmüll wird dann bei Takataka Plastics verarbeitet. Außerdem bekommen sie einen Teil des in den Gesichtsschutzschildern verwendeten Materials jetzt aus Krankenhausabfällen, beispielsweise aus gebrauchten intravenösen Tropfflaschen.

Um die Gesichtsschutzschilde herzustellen:  ein zweitägiger Prozess – sortieren, reinigen, zerkleinern, schmelzen, dann die Schutzschilde formen. Sie befestigen einen verstellbaren Gurt, der ebenfalls aus recyceltem Material besteht.

Ugandische Frauen aus Gulu, die durch Takataka Plastics eine Beschäftigung gefunden haben

Rund 500 der Schilde wurden zu niedrigen Preisen an NGOs und privat geführte Gesundheitseinrichtungen verkauft, die anderen 700 wurden an öffentliche Krankenhäuser gespendet.

Takataka hofft, auf dem Erfolg der Gesichtsschutzschilde aufzubauen und auf eine geeignetere Kunststoffverarbeitungs- und Recyclinganlage ausweiten zu können. Gegenwärtig kann ihr Standort etwa 60 kg Kunststoff pro Tag verarbeiten, sie streben jedoch eine monatliche Kapazität von 9 Tonnen an.

In Uganda werden jährlich Hunderte Tonnen Plastik weggeworfen, und ihre innovative Lösung für die PSA-Krise hat dieses Unternehmer dazu gebracht, größere Träume zu haben.

Plastik, welches jedes Jahr weltweit entsorgt wird, reicht, um den Globus vier Mal zu umrunden. Eine Plastikflasche benötigt 450 Jahre im Meer, um sich zu zersetzen.

Startup in Uganda Recycles Plastic Bottles into PPE Face Shields For Hospitals

Killing two birds with one stone, two Ugandan entrepreneurs working to up-cycle plastic waste into building materials have altered their production to tackle the shortages of personal protective medical equipment (PPE) in hospitals dealing with the country’s COVID-19 patients.

After the government ordered all non-essential businesses closed, Peter Okwoko and his colleague Paige Balcom, co-founders of Takataka Plastics, continued working in their plastics processing facility.

But, instead of things like roof tiles, they began recycling plastic waste into face shields for medical workers.


After posting an image of their prototype on social media, the pair got a surprising call from a regional hospital asking for 10 face shields because they didn’t have enough.

Using locally-sourced moulds for molten plastic, the two finished the order and delivered them, before getting a call later in the afternoon from the very same hospital asking for more because “the first ones worked out so well for them,” Okwoko, 29, told Reuters.

PPE and Plastic Recycling

PPE shortages have occurred world-wide, and Ugandan hospitals are are no exception, but Takataka Plastics has, so far, made 1,200 face shields. Even more inspiring, the company’s staff of 14, includes six employees who were homeless, jobless youth.

Around 500 of the shields have been sold to NGOs and privately-managed health facilities at a low cost and the other 700 were donated to public hospitals.

Takataka hopes to build upon the success of the face shields and expand its operations into a more appropriate plastic processing and recycling facility. Currently their location can reduce around 132 pounds (60 kgs) of plastic per-day, but they are aiming to establish a monthly capacity of 9 metric tons.

Uganda sees hundreds of tons of plastic thrown away annually, and their innovative solution to the PPE crisis has pushed these entrepreneurs to dream bigger. Source 

Netzfrau Doro Schreier
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