Homosexualität ist in der Türkei als einem der wenigen islamischen Länder legal – dennoch sehen sich Homo- und Transsexuelle im täglichen Leben ständiger Diskriminierung, Vorurteilen und Gewalt ausgesetzt. So sorgte der grausame Mord an der Transgender-Aktivistin Hande Kader für weltweite Empörung. Der Körper der Transgender-Aktivistin Hande Kader wurde verstümmelt und verbrannt. Auch nachdem die türkischen Polizisten bei einer Demonstration von trans-und homosexuellen Menschen in Istanbul Tränengas und Gummigeschosse einsetzen, war klar, dass Homophobie in der türkischen Gesellschaft weit verbreitet ist. Sogar der CoV-Regenbogen wurde zum Politikum, weil er als Zeichen der Toleranz gegenüber Homosexuellen gilt. Erst folgen Worte, dann Taten, denn wie wir erfuhren, hat eine Moderatorin des in Istanbul ansässigen Fernsehsenders Watan TV in einer Sendung offen die Tötung von allen Homosexuellen gefordert. Sie nannte auch gleich die schrecklichen Methoden, welche anzuwenden seien. Der Sender pflegt enge Verbindungen zur ägyptischen Muslimbruderschaft. Erst im Juni 2020 verstarb die ägyptische LGBTQI+- und Menschenrechtsaktivistin Sara Hegazy, die nur, weil sie während eines Konzerts die Regenbogenfahne geschwenkt hatte, in Kairo festgenommen und gefoltert wurde. Kritiker sind in Ägypten nicht erwünscht und Lesbian, Gay, Bi, Trans, Queer und Intersex schon gar nicht. Dass auch in der Türkei keine Kritik erwünscht ist, mussten Frauen erfahren, als sie, nachdem sie gegen Gewalt an Frauen demonstriert hatten, zu zwei Jahren Haft verurteilt wurden.
TÜRKEI: Fernsehsender fordert Tötung von allen Homosexuellen – und CoV-Regenbögen unter Propagandaverdacht
Obwohl Homosexualität in der Türkei kein Verbrechen ist, ist Feindseligkeit gegen sie weit verbreitet. Die Behörden gingen gegen LGBT+-Veranstaltungen vor und verboten die Pride-Märsche.
Erst 2018 stand die Türkei weltweit in der Kritik. Denn die Türkei wollte Teenagerschwangerschaften vertuschen, indem sie die Kinderheirat erlaubte. Laut .telegraph.co.uk hatte Präsident Recep Tayyip Erdogan, trotz Protest, das Gesetz unterzeichnet, das es islamischen Muftis erlaubt, standesamtliche Trauungszeremonien durchzuführen, eine Maßnahme, die laut liberalen Kritikern die säkulare Verfassung der Türkei untergräbt und die Tür für Kinderehen öffnet. Jüngste Ergebnisse zur Zwangsheirat von Mädchen in der Türkei zeigen, dass viele Mädchen zu Ehen gezwungen wurden, um „sexuellen Missbrauch zu verheimlichen“. Das ergab eine Befragung, nachdem bekannt wurde, dass ein Krankenhaus in Istanbul die Schwangerschaften von 115 Minderjährigen vertuscht hatte. Befragt wurden 600 Mädchen, die ins Krankenhaus gebracht worden waren. Die Hälfte von ihnen war schwanger. Viele der Minderjährigen, die zur Heirat gezwungen wurden, stammen aus schwierigen Verhältnissen. Siehe: Teenagerschwangerschaften-Skandal in Türkei! „Kinderheirat grünes Licht“? Kindeszwangsheirat in der Türkei vertuscht sexuellen Missbrauch!
80% der Bevölkerung in der Türkei glauben, dass Homosexualität moralisch inakzeptabel ist.
TV Host Hala Samir on Muslim Brotherhood TV: Homosexuals Should Be Killed – Burned Alive, Thrown Off a High Place, or Stoned pic.twitter.com/RwP7mLVlQg
— MEMRI (@MEMRIReports) June 26, 2020
Der Fernsehsender Watan TV, bei welchem diese Sendung von Moderatorin Hala Samir ausgestrahlt wurde, hat seinen Sitz in Istanbul und er ist eine von mehreren Stationen, welche mit der Muslimbruderschaft sympathisieren und von diesen als Informationskanal benutzt werden.
Halla Samir forderte, dass alle Homosexuelle getötet werden sollen. Sie beschrieb sogar, wie diese ermordet werden sollten: lebendig verbrannt, von einem hohen Platz geworfen oder gesteinigt.
Wenn man Männer bei gleichgeschlechtlichen Aktivitäten finde, dann solle man den Aktiven töten wie auch den Passiven. Man solle gar nicht erst fragen, wer aktiv oder passiv ist, sondern gleich beide umbringen: Dies waren die Worte von Moderatorin Hala Samir während ihrer Sendung bei Watan TV am 16. Juni 2020. Während man sich einig sei, dass sie getötet werden müssten, so sei man sich noch nicht einig, auf welche Weise. Einige würden sagen, man müsse sie lebend verbrennen, so etwa Kalif Ali, fährt Samir weiter fort. Abu Bakr unterstütze dies. Andere wiederum finden, dass man sie von hohen Orten stoßen solle, gefolgt von der Steinigung. Sowohl Ali als auch Ibn Abbas würden sich damit einverstanden geben, erklärt die Moderatorin weiter, berichtet gay.ch.
Danach geht sie zum Thema Lesben über und sagt, alle islamischen Gelehrten erklärten, dass auch das Lesbischsein verboten sei. Weiter führt sie aus, einige würden sagen, sie seien nicht homosexuell, sondern gay. Nein, so Samir weiter, dies seien Homosexuelle, Sodomiten, und Lesben.
Auch die Türkische LGTBQ-Aktivistin Hande Kader wurde brutal erbordet. mehrfach vergewaltigt und man hackte ihr die Arme ab. Da in der Türkei nicht über solche Vorfälle berichtet wird, werden die sozialen Netzwerke dazu genutzt, um auf diese grausamen Morde aufmerksam zu machen.
Nach dem gewaltsamen Tod von George Floyd gehen weltweit Menschen gegen Rassismus, Ausgrenzung und Diskriminierung auf die Straße. Auch Sara Hegazy aus Ägypten setzte sich gegen Ausgrenzung und Diskriminierung ein, denn in vielen Ländern werden LGBTQI+ bestraft, sogar mit der Todesstrafe. In Pakistan wurde ein 15-jähriger Transgender zu Tode vergewaltigt und in Indonesien nimmt nicht nur die Vergewaltigung von kleinen Mädchen zu, sondern Transgender werden gefoltert.
Der Reformprozess im Zuge der EU-Beitrittsverhandlungen hat auch bei den Homosexuellen der Türkei Hoffnungen geweckt. „Die Türkei ist ein wichtiger Partner der Europäischen Union in vielen Themenbereichen“, heißt es aktuell auf der Webseite des Auswärtigen Amtes.
Die Türkei erhielt als EU-Bewerberland ca. 5,5 Milliarden Euro und von Deutschland Entwicklungshilfe!
„Gleichheit zwischen Mann und Frau in der Türkei? Das könne es nie geben, denn es sei wider die Natur, sagte Erdogan im November 2014.
Was er von Mädchen hält, zeigte Präsident Recep Tayyip Erdoğan, als er ein kleines Mädchen in Militäruniform während einer Rede in der Provinz Kahramanmaraş auf die Bühne holte und ihr erklärte, dass „Soldaten nicht weinen“. „Die türkische Fahne ist auch in ihrer Tasche. Wenn sie Märtyrerin wird, so Gott will, wird man sie mit der Fahne bedecken. Sie ist für alles bereit,“ so Erdogan. Als er das kleine Mädchen fragte: „Nicht wahr?“ Antwortete sie verängstigt: „Ja.“ Und die Menge jubelte. Siehe auch : Die Gewalt an Frauen nimmt in der Türkei zu! 245 Frauen wurden dieses Jahr bereits getötet -Emine Bulut: Anger in Turkey over mother’s murder
Rassismus und Diskriminierung haben viele Gesichter.
Red Cross/Crescent says LGBT tweet by its Turkey head is ‚offensive‘ https://t.co/qD9oKUMsM0 pic.twitter.com/TYrgC0WDVY
— CNA (@ChannelNewsAsia) June 29, 2020
Die Türkei hat sogar einen Fernsehsender mit einer Geldstrafe belegt , weil dieser ein Musikvideo von Pink gezeigt hatte, in dem „erotische Tanzfiguren homosexueller Natur“ gezeigt wurden. Und am 30. Juni 2020 verteidigte die Türkei einen anti-schwulen Tweet des Chefs des Türkischen Roten Halbmonds anlässlich des internationalen Pride Day, nachdem seine Kommentare von einer internationalen Organisation verurteilt worden waren. Sogar die CoV-Regenbögen standen unter Propagandaverdacht. Die Regenbögen werden von Kindern während des Lockdowns gezeichnet und gelten als Symbol der Hoffnung gegen die Coronavirus-Pandemie.
Eine Gemeinschaft, in der manche Menschen als wertvoll und andere als wertlos definiert werden, ist für alle gefährlich.
„Die Freiheit ist wie eine unsichtbare Krone, die Ihr alle auf Euren Köpfen tragt, ohne es zu bemerken. Diese Krone ist nur für uns Gefangene sichtbar, denn wir dürfen sie nicht tragen!“
Reyhaneh Jabbari
Netzfrau Doro Schreier
Netzfrauen auch auf >>> Instagram >>>>mit vielen Bildern und Informationen!
Erdogans Doppelspiel – Der schmutzige Deal zwischen der EU und der Türkei
Türkei – ZYNISCHES RECHT …nicht strafbar, wenn der Vergewaltiger das Opfer heiratet!
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