Indien will alte Wälder fällen, um 40 neue Kohlereviere zu schaffen. Indiens ehrgeizige Ziele für erneuerbare Energien haben international viel Aufmerksamkeit erhalten und trotz Kritik an Kohlekraftwerken wurde mit den Bauarbeiten an einem 660-MW-Kraftwerk in Sagardighi begonnen. Indien bezieht die Kohle für seine Kraftwerke aus Australien, aber um die Importkosten zu senken, plant Modi, Indiens ökologisch sensibelste Wälder für 40 Kohlengruben zu öffnen. „Warum kann Indien nicht der größte Kohleexporteur der Welt sein?“, fragte Modi, als er das Kohleauktionsprojekt ankündigte. Kohlekraftwerke gelten als „Dreckschleudern“ und Indien ist der drittgrößte Umweltsünder weltweit. Der indische Kohleboom kann nicht nur zu einer lokalen Umweltkatastrophe führen, sondern er ist auch eine Gefahr für das globale Klima. Indiens Großstädte gelten bereits jetzt schon als diejenigen mit der schlechtesten Luftqualität. Indien holzt nicht nur alte Wälder für Kohle ab, sondern baut bereits Uran im Gebiet Indigener Völker und im Tiger-Reservat ab! Und als hätten alle nicht aus Fukushima gelernt, will Indien die Atomkraft im Land massiv ausbauen. Ausgerechnet mit der Nukleartechnologie aus Japan. Paradox, nennt es die indische Regierung „saubere Energie“. Ja, Sie lesen richtig, die wachsende indische Bevölkerung soll mit sauberer Energie versorgt werden. Bis 2030, so hat sich das Land verpflichtet, soll die CO2-Emission auf ein Drittel gemäß dem Pariser Abkommen gesenkt werden. So sucht Indien auch schon nach ausländischen Unternehmen, die für die nötigen Bauarbeiten in Frage kommen. Übrigens bekommt Indien aus Deutschland 1 Milliarde Euro, jedes Jahr. Und Siemens erhielt einen lukrativen Auftrag für Gasturbinen-Technologie bei einem angekündigten indischen Kraftwerk. Narendra Modis Traum vom „eigenständigen Indien“ hat einen schrecklichen Preis für seine indigene Bevölkerung. Indigene werden vertrieben, sowie Tausende Hektar Bäume für Minen und Straßen abgerissen.
In Indien kommt es immer wieder zu Erdrutschen, ausgelöst durch einen Monsunregen.
Neben der Hitze ist Indien von einer schweren Dürre betroffen. Manche Bauern, die sowieso schon überschuldet sind, sehen in dieser Situation keinen Ausweg und bringen sich um. Während ein Teil unter der Dürre leidet, sterben in anderen Teilen Indiens Menschen durch Überschwemmungen und Erdrutsche. In den letzten zehn Jahren hat der Klimawandel die Monsunmuster in Südostasien beeinflusst. Der Monsun ist sehr unberechenbar und unregelmäßig geworden, was zu häufigen Überschwemmungen führt. So wurden mindestens 34 Menschen bei einem Erdrutsch, ausgelöst durch Monsunregen, getötet. Der Erdrutsch im Distrikt Idukki, ungefähr 250 km von der Hauptstadt des Bundesstaates Kerala, Thiruvananthapuram, entfernt, ereignete sich am Freitag, dem 07. August 2020. Die Such- und Rettungsbemühungen wurden durch heftige Regenfälle behindert.
Am 11. Juni 2019 überschritt die Temperatur in Teilen Delhis 48°C, während die Maximaltemperatur in Churu (West-Rajasthan) mit 50,3°C gemessen wurde. An mehreren Orten im ganzen Land hatte die Temperatur 45 Grad Celsius überschritten. Siehe: Extremwetter in Asien – Tote, Dürre, Überschwemmungen, Erdrutsche, Monsun
Wie bereits 2019 trifft es auch 2020 die Metropole Mumbai. Gebäude sind auf Grund von starkem Regen eingestürzt. Es sind die schlimmsten Regenfälle seit 47 Jahren.
Mumbai, India is not in a good way after exceptional rainfall. Heaviest rain in 47 years. Far from ideal on top of the pandemic.
Mumbai has received 2,319 mm of rain so far this year. The annual average is 2,260mm. It’s only August.pic.twitter.com/ckovFSlz67
— Scott From Scotland (@ScottDuncanWX) August 7, 2020
Immer mehr Petitionen aus der Bevölkerung werden bei der Regierung Indiens eingereicht, denn angesichts von Problemen wie Wasserknappheit, Klimawandel, Verlust der biologischen Vielfalt und Umweltverschmutzung, die Indien wie ein Virus plagen, ist es an der Zeit, dass die Regierung sich für die Wälder und Wildtiere entscheidet und nicht für Abholzung und Bergbau. Anfang März 2020 hat das indische Ministerium für Umwelt, Wälder und Klimawandel den Entwurf einer Mitteilung zur Umweltverträglichkeitsprüfung 2020 veröffentlicht, die den früheren ersetzen soll. Doch der neue Entwurf ermöglicht die Einrichtung von Projekten, die gegen Regeln und Vorschriften verstoßen und ohne Umweltgenehmigungen arbeiten (Umweltfreigaben sind Genehmigungen für den Bau von Industrien in einem ökologisch sensiblen Gebiet). Dieser neue Entwurf stellt eine Gefahr für die Bevölkerung, die Wälder und somit auch das Klima dar, denn selbst wenn ein Projekt ohne Umweltgenehmigung illegal eingerichtet wird, sieht der neue UVP-Entwurf vor, dass ihm nach Beginn eine Genehmigung erteilt wird.
Profiteur ist auch Adani, denn der umstrittene Konzern bietet für die Lizenzen für die neuen Kohlenminien in den alten Wäldern Indiens. Der indische Industrielle Gautam Adani, laut «Forbes» mit einem Nettovermögen von 15,7 Mrd. $ inzwischen der zweitreichste Inder – steht bereits wegen des Baus eines großen Kohlebergwerks in Australien in der Kritik. In seiner Heimat hat der eigenwillige Milliardär Ärger mit der Justiz – aber auch gute Kontakte zur Regierung, so die NZZ. In Australien rufen Umweltaktivisten: «Adani, go home!» Sie sind empört über die Carmichael-Mine, die der indische Rohwaren- und Logistikkonzern im Gliedstaat Queensland bauen will. Das kontroverse Projekt hat auch den Technologiekonzern Siemens in erhebliche Erklärungsnöte gebracht. Das Unternehmen liefert nämlich die Signaltechnik für die Eisenbahn, die den fossilen Brennstoff vom Bergwerk zum Hafen unweit des Great Barrier Reef transportieren wird.
Trotz weltweitem Protest macht Adani in Australien weiter, wie der Konzern erst im August 2020 verkündete. „Die Erweiterung unseres ersten Lagers auf unserer Carmichael-Mine ist abgeschlossen. Wir haben jetzt mehr als 700 Mitarbeiter, die an dem Minen- und Schienenprojekt arbeiten, und die Zahl wächst täglich“, so der Konzern.
„Wenn Adanis Mine in Betrieb genommen wird, wird sie eine der größten Kohleminen der Welt sein und schätzungsweise 4,7 Milliarden Tonnen Kohlenstoff verursachen . In einer Zeit, in der wir unsere Kohlenstoffbelastung reduzieren müssen, um unser Riff zu retten, ist dies unglaublich rücksichtslos,“ so die Proteste aus Australien. Siehe auch Die Zukunft von Great Barrier Reef sieht düster aus – It’s happening again: Mass coral bleaching
The expansion of our first camp built on our Carmichael Mine is filling up fast! We now have more than 700 people working on the mine and rail project and numbers are growing each day.
Want to join us? Head to our jobs portal https://t.co/Gdq5Hp8UVm pic.twitter.com/PkcgL5Yqu1— Adani Australia (@AdaniAustralia) August 10, 2020
Der Mischkonzern Adani ist nicht nur im Bergbau tätig, sondern auch in den Bereichen Immobilien, Rüstung, Verpackung und Finanzdienstleistungen, und erwirtschaftet einen Umsatz von 13 Mrd. $. Zum Imperium gehören Meereshäfen ebenso wie Spitäler und Industrieparks. Allerdings ist der Tycoon aus Gujarat, dem Heimatstaat von Premierminister Narendra Modi, mehrfach wegen fragwürdiger Geschäftspraktiken in die Schlagzeilen geraten. So sollen einige seiner Firmen versäumt haben, Genehmigungen von Umweltbehörden einzuholen, und Adani selbst wird beschuldigt, im Ausland Gelder vor dem indischen Fiskus zu verstecken.
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Indien ist mittlerweile der zweitgrößte Verbraucher von Kohle. Kein anderer Staat der Welt hat seit der Unterzeichnung des Pariser Klimavertrags den Konsum des schmutzigen Rohstoffes mengenmäßig so stark gesteigert wie das asiatische Riesenreich, so auch der Bericht von NZZ.
Bereits im Oktober 2015 war die 10-Punkte-Agenda des Besuchs von Frau Merkel in Indien: Marktzugang Automobil, Pharma, Berufsausbildung, grüne Energie, Strom, Reinigung, Verteidigung und Luftfahrt, die Modernisierung der Infrastruktur, Versicherung, Smart Cities und geistige Eigentumsrechte. Ihre mitgereisten Kabinettskollegen führten Gespräche mit ihren indischen Kollegen in den Bereichen Finanzen, Handel und Industrie, Außenpolitik, Verteidigung und Bildung. 20 hochkarätige Branchenvertreter begleiteten Frau Merkel, darunter Thomas Enders, CEO von Airbus Group, Joe Kaeser, Vorstandsvorsitzender von Siemens, Dr. Lutz Bertling, Präsident Bombardier Transportation, Jürgen Fitschen, damaliger Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bank und Hans-Georg Krabbe, Vorsitzender der ABB.
Ende Mai 2017 fanden in Berlin die Deutsch-Indischen Regierungskonsultationen zum vierten Mal statt. Das Ziel ist, die Zusammenarbeit zwischen beiden Staaten weiter zu vertiefen. Deutschland und Indien unterzeichneten mehrere Abkommen zur Kooperation in unterschiedlichen Bereichen, dafür wurde ein Entwicklungsetat in Milliardenhöhe vereinbart. Deutschland will Indien künftig jährlich mit 1 Mrd. Euro unterstützen. Außerdem sicherte Bundeskanzlerin Merkel Unterstützung bei der Umsetzung des Pariser Klimaabkommens zu. In Indien ist Siemens laut eigenen Aussagen für acht Kompetenzzentren, elf Forschungseinrichtungen, 22 Werke und mehr als 9500 Mitarbeiter verantwortlich und erhielt im März 2017 einen lukrativen Auftrag für Gasturbinen-Technologie bei einem angekündigten indischen Kraftwerk.
Was Indien unter dem Pariser Klimaabkommen versteht, sehen wir an den neuen Kohlekraftwerken. Immer wieder wird vom Ausstieg aus den Kohlekraftwerken berichtet, doch dem ist nicht so. Indien setzt weiterhin auf Kohlekraftwerke.
.@BHEL_India begins civil works at 660-MW Sagardighi power plant https://t.co/r3uj3hignN
— CoalNet (@CoalNet) August 8, 2020
Um die Wirtschaft nach der Corona-Krise schnell wieder zum Laufen zu bringen, setzt Indien auf das Engagement des Privatsektors und auf Investitionen aus dem Ausland. Um den bislang wenig automatisierten Kohlesektor privaten Investoren schmackhafter zu machen, will die Regierung rund 6 Milliarden Euro an öffentlichen Geldern in die Abbau-, Förder- und Transportinfrastruktur investieren. Ziel ist es, bis zum Ende des Finanzjahres 2023/24 die Fördermenge der staatlichen und privaten Bergbauunternehmen um 40 Prozent auf 1 Milliarde Tonnen Kohle pro Jahr zu steigern, so gtai
Indien plant, alten Wald zu fällen, um 40 neue Kohlereviere zu schaffen
Dazu auch einen Beitrag, der im Guardian am 08. August 2020 veröffentlicht wurde und den wir für Sie übersetzt haben.
#India plans to fell ancient #forest to create 40 new coalfields – @narendramodi’s dream of a ‘self-reliant India’ comes at a terrible price for its #indigenous populationhttps://t.co/i49MU9zA44 #climate #coal pic.twitter.com/GvqS8D3rEF
— Environmental Investigation Agency (@EIA_News) August 9, 2020
Narendra Modis Traum vom „eigenständigen Indien“ hat einen schrecklichen Preis für seine indigene Bevölkerung
In den letzten zehn Jahren hat Umeshwar Singh Amra miterlebt, wie seine Heimat zu einem Schlachtfeld wurde. Der Krieg, der in Hasdeo Arand, einem reichen und vielfältigen indischen Wald, geführt wird, hat indigene Völker, alte Bäume, Elefanten und Faultiere gegen die Macht von Planierraupen, Lastwagen und Hydraulikheber ausgespielt und mit einem einzigen Zweck gekämpft: der Gewinnung von Kohle.
Doch im Rahmen eines neuen Plans des Premierministers Narendra Modi, die Wirtschaft nach der Covid-19 anzukurbeln und kostspielige Importe zu reduzieren, sollen 40 neue Kohlereviere in einigen der ökologisch empfindlichsten Wälder Indiens für den kommerziellen Bergbau erschlossen werden.
Darunter befinden sich vier riesige Blöcke von Hasdeo Arands 420.000 Hektar Wald im zentralindischen Bundesstaat Chhattisgarh, die über einem geschätzten Kohlevorkommen von 5 Milliarden Tonnen wachsen.
Es markiert eine signifikante Verschiebung. Die Kohleindustrie in Indien ist in staatlichem Besitz, aber diese Auktion von 40 neuen Kohleblöcken wird die Schaffung eines privatisierten, kommerziellen Kohlesektors in Indien zur Folge haben. Unter denen, die sich dafür bewerben, gehören Indiens reiche und mächtige Industriegiganten, darunter die Adani-Gruppe im Wert von 14 Milliarden Dollar, die vom indischen Milliardär Gautam Adani geführt wird, der Indiens größte Kohlekraftwerke betreibt und enge Verbindungen zu Modi unterhält.
Die Kohleversteigerung hat sich sowohl auf lokaler als auch auf politischer Ebene bereits als umstritten erwiesen. Mindestens sieben der zur Versteigerung stehenden Kohleblöcke galten aufgrund ihres ökologisch wertvollen Zustands als „No-Go“-Gebiete für den Bergbau, und etwa 80 % der Blöcke beherbergen indigene Gemeinschaften und eine dicke Walddecke. Vier Staatsregierungen – Westbengalen, Maharashtra, Jharkhand und Chhattisgarh – haben Modi im Gegensatz geschrieben oder rechtliche Einwände gegen die Auktion erhoben, und ein Kohleblock, der sich mit dem Tadoba-Tigerreservat in Maharashtra überschnitt, wurde bereits aus der Auktion entfernt.
Amra, ein Adivasi, ein Begriff, der verwendet wird, um Indiens indigene Völker zu beschreiben, war einer von neun lokalen Sarpanchs – Dorfführern –, die kürzlich an Modi schrieben und einen Stopp der Auktion in Hasdeo Arand forderten.
Er sagte: „Wenn die Regierung mir die Möglichkeit gäbe, mein Leben aufzugeben, im Austausch dafür, dass kein Bergbau mehr im Wald stattfindet, würde ich mein Leben ohne zu zögern beenden.“
Amra hat die Umweltzerstörung, die durch Tagebaue angerichtet wurde, hautnah miterlebt. Im Jahr 2011 wurden zwei riesige Tagebaue an den Peripherien des Waldes ausgegraben, die das empfindliche Land zerreißen und die Umgebung mit Verschmutzung, Rauch, Hitze, Lärm und Gift füllen.
Die Kriminalität in der Gegend nahm drastisch zu und die Elefanten, die im Wald lebten, wurden aufgrund der neuen feindlichen Bedingungen desorientiert und wurden aggressiv, was zu Dutzenden von Toten führte.
Die Aussicht, dass größere Waldblöcke, die größten in Indien, an private Bergbaubetriebe übergeben werden, war größer, als Amra ertragen konnte. Fünf Dörfer werden zerstört und mehr als 6.000 hauptsächlich Indigene vertrieben, sowie Tausende Hektar Bäume für Minen und Straßen abgerissen werden.
„Wenn mehr Bergbau passiert, wird sich alles ändern; die natürlichen Ressourcen werden verschwunden sein, unsere Lebensweise wird verschwinden, alles wird bedroht sein“, sagte er. „Wir sind Stammesvölker, wir können nicht ausgehen und in den Städten leben, und kein Geld kann uns jemals entschädigen. Es gibt keinen Wald wie diesen auf der Welt – schneidet ihn ab und er kann nie ersetzt werden.“
Während sich die Regierungen weltweit auf eine „grüne Erholung“ nach Covid-19 ausgerichtet haben – sagte der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Antonio Guterres, vor kurzem, es gebe „keinen guten Grund für irgendein Land, Kohle in die Konjunkturprogramme aufzunehmen“ – setzt Indien fossile Brennstoffe an die Spitze seiner Strategie, die Pandemie in wirtschaftliche Chancen umzuwandeln.
„Warum kann Indien nicht der größte Kohleexporteur der Welt sein?“, fragte Modi, als er das Kohleauktionsprojekt ankündigte.
Doch mit seinem Aschegehalt von 45 % ist es unwahrscheinlich, dass es einen internationalen Markt für indische Kohle geben wird, was sie zu einer der umweltschädlichsten Kohle der Welt macht. Darüber hinaus können viele große Fabriken in Indien nicht mit „schmutziger“ heimischer Kohle betrieben werden, was bedeutet, dass sie sie immer noch aus dem Ausland importieren müssen.
Es gibt auch eine Frage der Notwendigkeit. Während Indien der weltweit zweitgrößte Kohleverbraucher ist und jährlich 247 Mio. Tonnen importiert, was mehr als 20 Mrd. USD (15 Mrd. Pfund) kostet, wird Indiens Strombedarf in den nächsten fünf Jahren aufgrund des wirtschaftlichen Nachhalls von Covid-19 voraussichtlich um bis zu 15 % sinken. Unterdessen kam ein Bericht des Centre for Research on Energy and Clean Air in dieser Woche zu dem Schluss, dass die derzeitigen staatlichen Kohlebergwerke Indiens bereits über Kapazitäten verfügen, um 20 % mehr Kohle zu produzieren als die erwartete Nachfrage im Jahr 2030.
Umweltaktivisten fragen sich auch, warum Indien nicht durch einen allmählichen Anstieg der Investitionen in heimische erneuerbare Energien wie Solarenergie von ausländischer Kohle unabhängig gemacht werden kann. In diesem Monat weihte Modi Asiens größten Solarpark im Bundesstaat Madhya Pradesh ein. Indien ist der billigste Solarstromproduzent der Welt, und die Kosten für den Bau einer neuen Solaranlage sind 14 % geringer als für den Bau einer neuen Kohleanlage. Bei angemessenen Investitionen wird geschätzt, dass die Solarenergieindustrie bis 2022 bis zu 1,6 Millionen Arbeitsplätze in Indien schaffen könnte, weit mehr, als durch heimische Kohle erzeugt würde.
Aber Indiens gemeinsame Sekretärin für Kohle, Maddirala Nagaraju, sagte, dass alle Prognosen des Landes zeigten, dass die Nachfrage nach Kohle steigen würde, und bestand darauf, dass ein verstärkter heimischer Kohlebergbau der „billigste Weg ist, den Energiebedarf der Menschen zu decken“.
„Wir sind das Land mit den viertgrößten Kohlereserven der Welt und wir müssen Energiesicherheit für mehr als eine Milliarde Menschen bieten: Kohle ist der einzige Weg“, sagte Nagaraju. Er räumte ein, dass es „kostenintensive Kompromisse“ bei der Erschließung geschützter Waldgebiete für den Bergbau geben werde, sagte aber, dass dies die Unterstützung der lokalen Gemeinschaften habe, die „das Land erwerben wollen, weil sie hohe Ausgleichspakete erhalten“.
Er fügte hinzu: „Ja, einige Leute haben Einwände erhoben, aber der Bergbau wird viel Entwicklung, Beschäftigung und Geld in diese Gebiete bringen. Wie sonst werden wir diese Adivasi in Zentralindien entwickeln?“
Zu den prominenten Gegnern des Projekts gehört der ehemalige Umweltminister Jairan Ramesh, der auch einen Brief an Modi schrieb, in dem er Kohleauktionen verurteilte. Während seiner Amtszeit wurde 2010 eine Umfrage zu Indiens größten Kohlerevieren durchgeführt und festgestellt, dass 30 % aufgrund ihrer Artenvielfalt oder ihrer ansässigen Tiger- oder Elefantenpopulationen „No-Go-Gebiete“ waren. Doch seit Modi 2014 an die Macht kam, wurden diese 30 % auf etwa 5 % reduziert.
Ramesh behauptete, dies sei eine direkte Folge des Drucks der mächtigen Kohlelobby Adani. Die Adani-Gruppe ist mit dem Betrieb von zwei der derzeit in Hasdeo Arand eröffneten Minen beauftragt und drängt seit Jahren darauf, den Bergbau Betrieb im Wald auszuweiten, und bietet Berichten zufolge sogar Mikrokredite für lokale Stammesangehörige an, um ihre Unterstützung zu gewinnen.
„Adani steht dahinter“, sagt Ramesh. „Er ist eine der einflussreichsten Kräfte der Regierung.“
„Modi stellt sich weltweit als großer Umwelt-Champion dar, aber seine Erfolgsbilanz ist eine vollständige Lockerung der Umweltgesetze und -vorschriften“, fügte Ramesh hinzu. „Die Lobbys der Unternehmen sind einfach zu mächtig, und im Namen der Erleichterung für Unternehmen ist die Umwelt zum größten Opfer geworden.“
Die Adani-Gruppe wies die Vorwürfe als haltlos und politisch motiviert zurück. Ein Sprecher sagte: „Hat sich immer bemüht, einer energiearmen Bevölkerung von 1,3 Milliarden Menschen, deren Pro-Kopf-Energieverbrauch weniger als die Hälfte des weltweiten Durchschnitts und fast ein Zehntel vieler industrieländischen Volkswirtschaften ausmacht, eine ausgewogene und erschwingliche Energieversorgung zu bieten.
„Die Adani-Gruppe hat einen führenden Beitrag zu Indiens Vision eines ausgewogenen Energiemixes geleistet und die Führungsrolle Indiens bei der Erreichung ihres [Pariser Klimaschutzabkommens]-Ziels ermöglicht.“
Ziel sei es, bis 2025 das größte Unternehmen für erneuerbare Energien der Welt zu werden.
India plans to fell ancient forest to create 40 new coalfields
Narendra Modi’s dream of a ‘self-reliant India’ comes at a terrible price for its indigenous population
Over the past decade, Umeshwar Singh Amra has witnessed his homeland descend into a battleground. The war being waged in Hasdeo Arand, a rich and biodiverse Indian forest, has pitted indigenous people, ancient trees, elephants and sloths against the might of bulldozers, trucks and hydraulic jacks, fighting with a single purpose: the extraction of coal.
Yet under a new “self-reliant India” plan by the prime minister, Narendra Modi, to boost the economy post-Covid-19 and reduce costly imports, 40 new coalfields in some of India’s most ecologically sensitive forests are to be opened up for commercial mining.
Among them are four huge blocks of Hasdeo Arand’s 420,000 acres of forest in the central Indian state of Chhattisgarh, which sit above an estimated 5bn tonnes of coal.
It marks a significant shift. The coal industry in India is state-owned, but this auction of 40 new coal blocks will see the creation of a privatised, commercial coal sector in India. Among those bidding for it are India’s rich and powerful industrial giants, including the $14bn (£11bn) Adani group run by the Indian billionaire Gautam Adani, who operates India’s largest coal power plants and has close ties to Modi.
The coal auction has already proved controversial at both the local and political level. At least seven of the coal blocks up for auction were previously deemed “no go” areas for mining due to their environmentally valuable status and about 80% of the blocks are home to indigenous communities and thick forest cover. Four state governments – West Bengal, Maharashtra, Jharkhand and Chhattisgarh – have written to Modi in opposition or raised legal objections to the auction, and one coal block, which overlapped with the Tadoba tiger reserve in Maharashtra, has already been removed. Read more The Guardian
Netzfrauen Lisa Natterer und Doro Schreier
Was geschieht eigentlich mit Neben- und Abfallprodukten aus den Kohlekraftwerken?
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