Als Europa seine Grenzen schloss, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern, alarmierten die größten Anbauer von Obst und Gemüse die jeweiligen Regierungen, dass sie auf billige Erntehelfer aus anderen Ländern angewiesen seien, sonst wäre die Ernährungssicherheit in Europa gefährdet. Doch es ging nicht nur um die Ernährungssicherheit der Europäer, denn schon längst schickt Italien bedingt durch die Ausbeutung von Migranten und EU-Subventionen günstig die Tomaten auf eine 18.000 Kilometer lange Reise nach Australien und zerstört dort den lokalen Markt. Währenddessen stecken in Europa in den grün-weiß-rot beflaggten Büchsen immer häufiger Tomaten, die aus dem rund 8000 km entfernten China kommen. Auch in der Tiefkühlkost ist längst nicht Obst oder Gemüse aus Europa, denn Europa ist Hauptimporteur für gefrorenes Obst und Gemüse aus China. Während in Spanien Zitrusfrüchte verfaulen, importiert Europa billiger aus Südafrika. Ebenso bei Bohnen, die werden von modernen Sklaven in Simbabwe angebaut, und zwar von einem Italienischem Konzern. Während die vielen LKWs mit Nahrungsmitteln aus fernen Ländern die geschlossenen Grenzen überquerten, damit die Regale der Supermärkte gefüllt waren, riefen die großen Anbauer von Obst und Gemüse: „Wir müssen produzieren, um die Europäer zu ernähren.“ Wen ernährt Europa wirklich? Nicht die vielen Sklaven, die in den vielen Gewächshäusern in der spanischen Provinz Almeria schuften oder in Italien in diesen Ghettos leben, damit die Mafia von der Ernte profitieren kann. In Foggia am Knöchel des italienischen Stiefels arbeiten sie in einer 12-stündigen Schicht und pflücken bei 40 ° C Tomaten. Auch die weiten landwirtschaftlichen Ebenen des Agro-Pontino in Mittelitalien sind heute eines der Hauptgebiete des Landes für die Lebensmittelproduktion, hier werden Zehntausende Sikhs aus Punjab in Nordindien ausgebeutet. Europa wird nicht das Essen ausgehen. LKW-Ladungen mit Nudeln, Tomaten und anderen Gütern überqueren weiterhin den Kontinent und der Export ist ebenfalls gesichert, möglich machen es die vielen Flüchtlinge und die Ausbeutung von Sikh-Landarbeitern in Italien. Als sich die Leichen im wackeligen Zug stapelten, wurden sie einfach aus dem Wagen geworfen. Auf den Feldern wird sogar auf sie geschossen, damit sie schneller arbeiten, oder sie werden unter Drogen gesetzt, während das organisierte Verbrechen inmitten der Coronavirus-Pandemie weiterhin Milliarden Euro verdient.
Moderne Sklaven als Erntehelfer in Europa
Eines sollte dem europäischen Verbraucher bewusst werden: Ohne die modernen Sklaven aus anderen Ländern laufen die Brotkörbe der reicheren Volkswirtschaften Europas Gefahr, ihre Ernte zu verlieren. Als im März 2020 die Grenzen wegen Corona in Europa geschlossen wurden, haben die europäischen Regierungen die Versorgung mit Nahrungsmitteln zu einer Angelegenheit der nationalen Sicherheit erklärt. Denn durch die Schließung der Grenzen konnten die Legionen von Saisonarbeitern aus Osteuropa, die auf Feldern von Spanien bis Schweden arbeiten, nicht einreisen.
Als Europa die Grenzen wegen Corona schlossen, wurden eilig Sondergenehmigungen erteilt, damit billige Erntehelfer aus Osteuropa einreisen durften.
- Deutschland zum Beispiel ist laut New York Times auf 300.000 Saisonarbeiter angewiesen, um im Frühjahr und Sommer Obst und Gemüse anzupflanzen und zu ernten.
- In Frankreich fehlten plötzlich 200.000 benötigte Feld- und Milcharbeiter.
- In Großbritannien teilte eine Personalvermittlerin, die in der Regel Arbeitnehmer aus Rumänien, Bulgarien und anderen Ländern der Europäischen Union einstellt, der New York Times mit, dass der britische Agrarsektor auf etwa 27.000 Menschen und die Lebensmittelhersteller auf etwa 116.000 angewiesen sei.
- Laut Coldiretti, dem größten Landwirtschaftsverband in Italien, werden rund ein Viertel der italienischen Lebensmittel von 370.000 ausländischen Saisonarbeitern, hauptsächlich aus Osteuropa, geerntet
- In der spanischen Provinz Huelva, Europas größtem Blaubeerproduzenten, fehlten die 9.000 Saisonarbeiter aus Marokko.
Außer in der spanischen Provinz Almería, in der einige der größten Gewächshausfarmen Europas beheimatet sind, wurden keine modernen Sklaven benötigt, denn die wohnen bereits dort, wenn auch unter schrecklichen Bedingungen.
Spanien ist auch einer der größten Exporteure von Obst und Gemüse. Spanien exportiert im Jahr Obst im Wert von rund 10 Milliarden USD. Das Geschäft mit den großen Handelsketten funktioniert nicht nur wegen der geschätzten 40.000 Gewächshäuser aus Plastikplanen in der spanischen Provinz Almeria, sondern auch, weil hier mit billigen Arbeitskräften angebaut wird. Die billigen Arbeitskräfte kommen als Flüchtlinge aus den Ländern, in denen man ihnen die Lebensgrundlage geraubt hat, da man dank Subventionen die Ware auch nach Afrika exportiert. Eine Armee von modernen „Sklaven“ arbeitet teils unter unmenschlichen Bedingungen, damit Obst und Gemüse aus Spanien zu jeder Jahreszeit die Regale der Supermärkte füllen. Siehe auch Gemüse und Obst aus dem Plastikgarten Europas – Ausbeutung, Lohndumping, Sklaverei, Pestizide, Genmanipulation und Umweltverschmutzung!
Sie sind die neuen Sklaven Europas und sie schuften für ein paar Cent
Italien, das Epizentrum der europäischen Coronavirus-Krise, gab ebenfalls bekannt, dringend ausländische Saisonarbeiter zu benötigen, dass aber eine Armee von modernen Sklaven in sogenannte, Ghettos leben und von der Mafia ausgebeutet werden, verschwieg man lieber. Auch dass im Senegal ein italienischer Konzern Bohnen für Europa von billigen Arbeitskräften anbauen lässt, ebenfalls. Die Ernte wird noch mit Hand durchgeführt. Sortierungen und Verpackung geschehen ebenfalls in Handarbeit, möglich wird dies durch niedrige Löhne. Der Transport wird meistens von LKWs durchgeführt. Vom Senegal nach Mauritanien und Marokko, dann per Fähre nach Spanien. Von dort aus erreichen die Bohnen Emilia-Romagna, eine Region in Norditalien.
Im Jahr 2018 schätzte der Global Slavery Index, dass insgesamt 145.000 Menschen in Italien versklavt sind. Laut The Guardian hat der Sonderberichterstatter der Vereinten Nationen für Sklaverei bestätigt, dass 400.000 Landarbeiter in Italien von Ausbeutung bedroht und dass fast 100.000 gezwungen sind, unter unmenschlichen Bedingungen zu leben.
In Italien gibt es schätzungsweise 560.000 Migranten ohne Papiere
Für Italien eskalierte die Krise im Oktober 2011 mit dem Sturz von Libyens Staatschef Muammar Gaddafi. Vorher, im Jahr 2008, hatte Ministerpräsident Silvio Berlusconi einen Deal mit Gaddafi vereinbart: Italien würde unter anderem 5 Milliarden Dollar an Libyen zahlen, und zwar für die Schäden, die Italien während der Kolonialzeit Libyen zugefügt hatte. Im Gegenzug wurden seitens Libyens die Migranten am Verlassen seiner Küsten gehindert. Italien suspendierte diese Vereinbarung Anfang 2011, aber die Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern existierte weiter. Mittlerweile haben sich die Fischer in Libyen auf „Menschenhandel“ spezialisiert. Sie „verkaufen“ die tödlichen Reisen mit den Booten nach Italien an Flüchtlinge. Dort angekommen, werden sie wie Sklaven weiterverkauft, um auf Feldern zu arbeiten, darunter auch Kinder.
Dafür zahlt die EU viel Geld. Siehe Boko Haram in Nigeria – Hundertausende auf der Flucht – EU und Deutschland bauen Grenzzäune
Die italienische Regierung hat am 13. Mai 2020 ein Gesetz verabschiedet, das rund 200.000 Arbeitnehmern ohne Papiere den Weg ebnet, eine sechsmonatige Aufenthaltserlaubnis zu beantragen. Die Amnestie war eine Maßnahme in einem Konjunkturpaket in Höhe von 55 Milliarden Euro, das die italienische Wirtschaft unterstützen soll, da das Land mit den Auswirkungen des Coronavirus zu kämpfen hat. Das neue Regularisierungsgesetz wurde zunächst als wichtiger Schritt vorwärts für die Rechte von Migranten und als Beispiel für eine gute Migrationspolitik während der Coronavirus-Pandemie begrüßt. Doch schützt dieses Gesetz nicht vor Ausbeutung und gilt auch nur für Migranten, die in der Landwirtschaft oder als Haushaltshilfe arbeiten, jedoch nicht für Migranten, die in anderen Wirtschaftsbereichen arbeiten, die stark auf undokumentierte Arbeitskräfte angewiesen sind, wie z. B. Bau- und Lebensmitteldienstleistungen, so thenewhumanitarian.org.
Am 18. Mai, fünf Tage nach der Verabschiedung des italienischen Regularisierungsgesetzes, wurde ein 33-jähriger indischer Migrant, der auf einem Feld in Terracina, außerhalb Roms arbeitete, entlassen, nachdem er seinen Arbeitgeber um eine Gesichtsmaske zum Schutz während der Arbeit gebeten hatte. Als der Arbeiter seinen Tageslohn verlangte, wurde er zusammengeschlagen und in einen nahe gelegenen Kanal geworfen.
Es ist kein Einzelfall, denn in Terracina wurde ein Bauer verhaftet, weil er auf Landarbeiter mit Migrationshintergrund geschossen hatte, damit sie schneller arbeiten. Die Polizei von Terracina hatte Ermittlungen eingeleitet, nachdem fünf weitere Arbeiter ihren Arbeitgeber beschuldigt hatten, sie wiederholt mit Schusswaffen bedroht zu haben.
Paradox! Europäer bekommen Tomaten aus China und dank Ausbeutung und durch Subventionen zerstören italienische Tomaten australischen Markt
Zwischen der Provinzhauptstadt Bari, der Stadt Foggia und den Hügeln färben große Ghettos die Landschaft wie Tumore. Das sind so schreckliche Orte, so traurig, so dreckig, dass es – im Kontext der bukolischen Landschaft von Pugliese betrachtet – schwer ist, sie nicht als einen Albtraum zu betrachten. In den abgelegenen Ebenen am Fuße der Gargano-Hügel gibt es eine schreckliche, geheime und oft gewalttätige Welt. Dort leben Hunderttausende von Migranten, und was sich dort abspielt, kann sich keiner im modernen Europa vorstellen. Sie sind die neuen Sklaven Europas und sie schuften für ein paar Cent, damit Tomaten billig u. a. ins 18.000 Kilometer entfernte Australien und Neuseeland exportiert werden können. Während in Europa die Verbraucher Tomaten in Dosen durchaus aus China erhalten, werden diese Menschen ausgebeutet, damit die Tomaten billig exportiert werden können. Von der Ausbeutung profitiert die Mafia.
Schon lange werden Hunderttausende von Migranten in Italien als Erntehelfer ausgebeutet, doch erst nachdem 16 Erntehelfer starben, gab es Aufschrei und Empörung, doch schon schnell verschwand die Meldung aus den Medien und alles geht weiter wie bisher. Die Landarbeiter mit Migrationshintergrund kamen in Foggia am Knöchel des italienischen Stiefels von einer 12-stündigen Schicht nach Hause, in der sie bei 40 ° C Tomaten pflückten. Der Kleinbus mit ihnen war in Bulgarien registriert; Der Fahrer hatte weder einen Führerschein noch eine Versicherung. Die Sitze im Inneren waren Holzbretter, und es war so voll, dass die Passagiere nicht einmal sehen konnten. Das Fahrzeug fuhr mit hoher Geschwindigkeit, als es frontal mit einem mit Tomaten beladenen Lastwagen kollidierte. Nach dem Absturz konnte man durch die zerbrochenen Fenster verzerrte Gliedmaßen sehen.Taschen und Kleidung ergossen sich auf die Straße, und auf dem Asphalt befanden sich große Blutflecken. Zwölf der 14 Arbeiter starben. Nur zwei Tage zuvor, ebenfalls in Foggia, waren vier Arbeiter bei einem ähnlichen Unfall ums Leben gekommen: 16 Tote in 48 Stunden.
Obwohl einige der Arbeiter auf den Feldern in Italien Osteuropäer sind, kommen die meisten, die auf den italienischen Feldern arbeiten, aus Afrika, hauptsächlich – derzeit – aus Gambia, Ghana, Nigeria, Sudan und Somalia. Die Zahl der Ankünfte ist in den letzten Jahren exponentiell gestiegen. Die größten Aufnahmezentren für Migranten befinden sich fast alle im Süden – in Sizilien und Kalabrien -, wo Mafia-Organisationen die größte Kontrolle ausüben und wo die Landwirtschaft eine ständige Versorgung mit Arbeitskräften erfordert. Diese Versorgung wird von Gangmastern organisiert: Agenten, die Saisonarbeiter einstellen und die die Aufgabe haben, zusätzliche Arbeit zu möglichst geringen Kosten aus ihnen herauszuholen.
Low-Cost-Tomaten sind das Produkt von schrecklichen Bedingungen
Paola Totaro, ein bekannter italienisch-australischer Journalist in The Australian, wollte es genau wissen, warum Tomaten aus Italien billiger in Australien angeboten werden können als Tomaten, die in Australien angebaut werden. Was er in Italien vorfand, war erschreckend.
Ohne fließendes Wasser, ohne Toiletten. Und ohne Hoffnung
Im tiefen Süden Italiens, wo die Mafia ein paralleles System lokaler Herrschaft mit eigener gewaltsamer Durchsetzung betreibt, hat das Gesetz wenig Einfluss.
Die Arbeitsbedingungen, die die Journalisten vorfanden, waren unvorstellbar und sie bleiben unverändert: Der Lohn beträgt 3,50 Euro für 75 kg Tomaten, die Stunden dauern können, bevor sie abgefüllt werden. Die Arbeitszeit kann von 3 Uhr morgens bis 6 Uhr nachmittags bei Temperaturen über 40 Grad ohne Schatten und ohne Unterbrechung sein. Fünfhundert Männer mussten in weniger als 200 Zelten an einem Ort schlafen. Selbst die medizinische Versorgung war entmutigend: Eine Reise ins Krankenhaus bedeutete, den Korporal für den Transport bezahlen zu müssen. Es wird geschätzt, dass in Italien mindestens eine halbe Million Ausländer in der saisonalen Landwirtschaft beschäftigt sind.
Die Landwirtschaft ist der am stärksten von der organisierten Kriminalität betroffene italienische Wirtschaftssektor, der die Lieferkette von den Feldern bis zum Supermarkt kontrolliert. Das vor Ort als „caporalato“ bekannte System fungiert als eine Kette aus dem einundzwanzigsten Jahrhundert, die Tausenden von Arbeitern, die für die Ernte von Obst und Gemüse benötigt werden, im Namen einer großen Anzahl landwirtschaftlicher Betriebe im ganzen Land zur Verfügung steht.
Die verarbeiteten Tomaten sind einer der wichtigsten italienischen Agrarexporte, mit fünf Millionen Tonnen im Wert von mehr als 1,5 Milliarden Euro im Jahr.
Jedes Jahr werden bis zu 100.000 der Schwächsten – oft Immigranten, die durch Sizilien und die kleine Insel Lampedusa gekommen sind – in diesem System der Sklaverei und des brutalen Systems, das von italienischen Organisationen der südlichen Mafia wie Camorra und Ndrangheta überwacht wird – kooptiert. Siehe auch: Erntehelfer sterben in Italien – sie lebten wie Sklaven – Nur durch Ausbeutung und Subventionen ist es möglich, dass italienische Tomaten so günstig exportiert werden können! – Mafia uses slave labour for tinned tomatoes dumped in Australia
Italiens Sikh-Sklaven: „Wir erleben eine zweite Hölle auf Erden, die wir uns nie vorgestellt haben.“
Als sich die Leichen im wackeligen Zug stapelten, wurden sie einfach aus dem Wagen geworfen, das ist das stille Drama der indischen Migrantenbauern in Italien, so ein Beitrag ebenfalls aus Australien. Schon lange recherchieren australische Journalisten, wie es möglich ist, dass die Lebensmittel aus Europa billiger sind als heimische Produkte. Doch diesmal waren es keine Flüchtlinge aus Afrika, die auf den Feldern ausgebeutet werden, sondern arme Bauern aus Indien. Meistens Sikhs aus Punjab in Nordindien, die nach Italien gekommen sind, um auf lokalen Farmen zu arbeiten und Geld nach Hause zu schicken, um ihren Familien ein besseres Leben zu ermöglichen.
Als Rajinder Singh, ein Sikh-Bauer aus Punjab, beschloss, aus Indien zu fliehen, ahnte er nicht, dass seine Reise eine tückische sechsmonatige Reise nach Italien beinhalten würde. Nach der Zugfahrt, bei der er mit einer Reihe anderer verzweifelter Wanderarbeiter Indien durchquerte, ging er durch Russland, Deutschland und Frankreich. Als er schließlich Italien erreichte, befand er sich in einer anderen „Hölle“, in der er jetzt unter unmenschlichen Bedingungen lebt und von grausamen Vermietern ausgebeutet wird, die zu den mächtigen lokalen Mafia-Clans gehören.
Heute ist der 42-jährige Rajinder ein Bauer, der in einem Sikh-Flüchtlingslager südlich von Rom in der fruchtbaren Ebene von Agro Pontine lebt, in der eine der größten Sikh-Gemeinden Italiens lebt. Er arbeitet auf den Feldern und kümmert sich für nur 2 Euro pro Tag um die Kiwi-, Melonen- und Zucchini-Plantagen. Er kniete unter der sengenden Sonne und hatte nicht einmal eine Mittagspause. „Ich habe so viel für die Reise nach Italien bezahlt (etwa 10.000 Euro), dass ich nie daran gedacht hätte, hier eine solche Situation zu finden, eine Hölle.
„Mein Arbeitgeber hat mich seit vier Monaten nicht mehr bezahlt. Aber ich habe keine Wahl: Ich arbeite 12 Stunden am Tag ohne Unterbrechung, weil dies der einzige Weg ist, um Hunger bei der Arbeit zu vermeiden “, sagte Rajinder gegenüber news.com.au.
Jedes Jahr erreichen über 200.000 Sikh-Migranten Europa. Ungefähr 70.000 wählen Italien als Endziel und ihre Zahl wächst, wobei die Zahl der jungen Inder aus Punjab jährlich um durchschnittlich 66 Prozent steigt. Aus der Ferne erscheint Italien als El Dorado, aber sobald diese Einwanderer die italienischen Küsten betreten haben, ist die Realität für viele Sikhs eine grausame Welt ohne Hoffnung. Das Sikh-Drama ist nur eine Momentaufnahme des Gesamtbildes der Migranten, aber es ist ein Symbol dafür, was vielen Flüchtlingen passiert, wenn sie Europa erreichen und versuchen, ein neues Leben zu beginnen.
Mehr als 30.000 Sikh-Bauern sind in der Landwirtschaft und in der Industrie in den Ebenen von Agro Pontine beschäftigt, einem ehemaligen Marschland, das heute als „Italiens Gewächshaus“ bezeichnet wird und in dem Mafia-Clans die ländlichen Märkte kontrollieren. Es ist der harten Arbeit der Sikhs zu verdanken, dass die vielen Früchte und Gemüse aus Italien auf den Tischen landen.
Die Mehrheit der Sikhs in der Region durchläuft jedoch ihr eigenes Inferno. Ihr „italienischer Lebensstil“ ist sicherlich nicht das, was sie sich vorgestellt hatten, als sie auf der Flucht vor ihrem armen und elenden Land auf der Suche nach einer besseren Zukunft in Italien auf die Straße gingen.
Aber nicht alle haben Glück, wenn sie ein neues Leben beginnen. Viele von ihnen müssen eine zweite Hölle auf Erden ertragen. Ihre Reise der Hoffnung wird nicht verwirklicht, wenn sie in die Hände krimineller Gruppen fallen, die angeblich auch die Migranten unter Drogen setzen, um sie zu mehr Arbeit zu zwingen.
Sikh-Bauern leben in beengten Flüchtlingslagern, in denen sich mehrere Familien ein einziges 40 Quadratmeter großes Zimmer teilen, für das sie grausamen Mietern bis zu 500 Euro pro Monat zahlen müssen.
Andere schlafen in Hütten im Freien auf den Plantagen der Vermieter, während andere nicht einmal ein Dach über dem Kopf haben.
Der Bericht aus Australien ist aus 2016, doch auch der aktuelle Bericht von den Filmemachern Alessandro Righi und Emanuele Piano zeigt, dass die Sikh-Bauern immer noch ausgebeutet werden. Sie untersuchen die Ausbeutung von Sikh-Landarbeitern in Italien durch das organisierte Verbrechen inmitten der Coronavirus-Pandemie.
Erst im Januar 2020 wurden in Viterbo, Mittelitalien, zwei italienische Gewerkschaftsaktivisten und ein Journalist angegriffen und bedroht. Sie führten eine Sensibilisierungskampagne für Wanderarbeiter gegen illegales Gangmastering durch, das auf Italienisch als „Caporalato“ bekannt ist. Im Februar 2020 hat die Polizei die Eigentümer von zwei landwirtschaftlichen Unternehmen in Süditalien festgenommen. Die Verhaftungen wurden im Rahmen einer umfassenden Operation gegen das Gangmaster-System „Caporalato“ durchgeführt. Sie hatten 45 Landarbeiter ausgebeutet.
Die weiten landwirtschaftlichen Ebenen des Agro-Pontino in Mittelitalien sind heute eines der Hauptgebiete des Landes für die Lebensmittelproduktion. Dies war jedoch nicht immer der Fall. Dieses etwa 160 Kilometer lange Stück Land mit Blick auf das Tyrrhenische Meer war Marschland, bis vor einem Jahrhundert der faschistische Diktator Benito Mussolini eine Massenmigration aus Norditalien organisierte, um die Sümpfe zu entwässern und sie in fruchtbares Ackerland zu verwandeln. Aber viele von denen, die heute dort leben, sind keine Italiener, sie sind Inder. Sie werden sowohl von gewinnorientierten Agrarunternehmen als auch von der organisierten Kriminalität missbraucht und ausgebeutet – sie arbeiten für erbärmliche Löhne, oft ohne offizielle Dokumentation, und sind in einem System gefangen, aus dem es kein Entrinnen gibt.
In Australien ist durch den erschütternden Bericht von Paola Totaro schon lange bekannt, warum die Tomaten aus Italien so billig sind. Die Verbraucher wurden aufgerufen, in Zukunft regionale Produkte zu kaufen. Während Tomaten aus Italien den australischen Markt überschwemmen, bekommen die Europäer Tomaten aus China. Der italienische Tomatenspezialist Marcello Bensi bestätigte, dass sogar 95 Prozent der passierten italienischen Tomaten aus China kommen würden.
Ein großer Konzern sagte, dass Nahrung „Fun“ sein muss. Schaut man sich die Produktion an, ist es alles andere als „FUN“! Denn bisher haben Sie nur die Arbeitsbedingungen kennengelernt, doch in nur 100 Jahren gingen auf Grund von Monokulturen über 75 Prozent der biologischen Vielfalt verloren. So liegen in allen Supermärkten die selben Obst- und Gemüsesorten in den Regalen. Wenige Sorten wachsen auf immer größeren Feldern, die nicht nur Nahrung, sondern auch nachwachsende Rohstoffe bieten sollen. In Deutschland und Europa haben Hybridsorten (hybride, von lat. hybrida = Mischling) bei vielen Obst- und Gemüsearten einen Marktanteil von über neunzig Prozent. Die industrielle Landwirtschaft hat dafür gesorgt, dass Menschen ausgebeutet werden, Natur zerstört und die biologische Vielfalt vernichtet wurde. Dafür zahlt jeder Europäer etwa 1 Euro Agrarsubventionen am Tag, Menschenrechtsverletzungen incl. Und statt den Hungernden zu helfen, schnürte man in der Coronakrise ein dickes Finanzpaket für die Wirtschaft, nicht für die Menschen.
Netzfrau Doro Schreier
Netzfrauen auch auf >>> Instagram >>>>mit vielen Bildern und Informationen!
Europa wird mit Zwiebeln aus China überflutet und europäische Zwiebeln überfluten Afrika
7 Kommentare » Schreibe einen Kommentar