Afrika ist weltweit führend bei Verboten von Plastiktüten. Bereits in 31 afrikanischen Ländern wurden Verbote erlassen und weitere Länder haben Verbote bereits verkündet. Kenia hat sogar das härteste Gesetzt gegen Plastiktüten eingeführt. War Ihnen bekannt, dass Plastikmüll um die Welt gekarrt wird? Während 50 Millionen Tonnen giftiger Elektroschrott pro Jahr nach Afrika verschifft wird, landet der Plastikmüll aus Europa und den USA in Asien, doch die asiatischen Länder wollen nicht mehr die Müllhalde für westliche Staaten sein und schicken den Plastikmüll wieder zurück. Europa ist sogar der größte Exporteur von Plastikmüll noch vor den USA, doch wohin mit dem Plastikmüll? Die USA haben jetzt eine neue Lösung gefunden, und zwar schicken sie den Müll jetzt nach Kenia. Geht nicht? Doch, und zwar durch sogenannte Handelsverträge. Es ist nicht das erste Mal, denn die afrikanischen Länder wurden sogar mit Sanktionen aus den Industriestaaten bedroht, sollten sie ihr Verbot von Altkleiderimporten nicht rückgängig machen. Auch nutzte Europa in den letzten 20 Jahren sein Wirtschaftsabkommen in Afrika und überschwemmt die afrikanischen Ländern zum Beispiel mit Hühnerteilen, Milch oder Elektroschrott. Jetzt soll also Kenia von den USA gezwungen werden, den amerikanischen Müll zu importieren. Und so wird Afrika, der Kontinent, der weltweit führend bei Verboten von Plastik ist, die Müllhalde für die Industriestaaten Kenia wird sogar gezwungen, das Gesetz, welches die Herstellung, den Verkauf und die Verwendung von Plastiktüten verbietet, aufzuheben. Zu den Mitgliedern des American Chemistry Council gehören auch BASF Corporation und
Bayer Corporation.
Unglaublich, nachdem Asien den Plastikmüll aus Industriestaaten nicht mehr haben will, will man jetzt Afrika damit überfluten
Angesichts sinkender Gewinne und einer Klimakrise, die fossile Brennstoffe bedroht, fordert die Industrie ein Handelsabkommen, das Kenias Gesetze für Kunststoffe und die Einfuhr von amerikanischem Müll schwächt, so ein Beitrag der New York Time. Kenia gehört seit 2017 zu den afrikanischen Nationen, die die Herstellung und den Import von allen Plastiktüten verbot.Kenia hatte bereits schon vorher versucht, ein Verbot für Plastiktüten zu erlassen, doch immer wieder war die Kunststoff-Lobby mächtiger, die mit Verlusten der Arbeitsplätze drohten. Doch seit 2017 hat die Regierung in Kenia sogar das härteste Gesetz der Welt, um Plastiktüten zu verbieten: vier Jahre Gefängnis oder 40.000 US-Dollar Geldstrafe. Die letzten drei Jahre, seit das Land strenge Gesetze für die Herstellung, den Verkauf und die Verwendung von Plastiktüten verabschiedet hat, machten aus Kenia ein sauberes Kenia. Noch wichtiger ist das verstärkte Bewusstsein für die Gefahr der unachtsamen Entsorgung von Kunststoffen. Angesichts der spürbaren Vorteile durch das Verbot, sind die Kenianer entsetzt, als sie erfuhren, dass Kenia von den Vereinigten Staaten unter Druck gesetzt wird, das Verbot aufzuheben, berichtet allafrica.com.
Die Anfrage des American Chemistry Council an das Büro des Handelsvertreters der Vereinigten Staaten kam, als die USA und Kenia über das erste bilaterale Handelsabkommen der USA mit einem Land in Afrika südlich der Sahara verhandelten .
Zu den Mitgliedern von American Chemistry Council gehören BASF Corporation, Bayer Corporation, Dow und DuPont
Dupont wurde u. a. reich, weil Hanf nicht mehr angebaut wurde.
Ein Konzern, der davon profitierte, ist E. I. du Pont de Nemours and Company – kurz Du Pont. Einst als Unternehmen für Sprengstoffe reich geworden, wurde DuPont zu einem riesigen Chemiekonzern, in dem Dupont viele Chemieunternehmen aufkaufte. Die Du Ponts saßen im Repräsentantenhaus und im Senat. T. Coleman du Pont kandidierte sogar für das Amt des Präsidenten (1916). In der Mitte des 20. Jahrhunderts verdrängten Kunstfasern besonders des Herstellers Du Pont den Hanf auch aus der Bekleidungsherstellung. Das Unternehmen stellte als eines der ersten Kunstseide her und seine Nylonfäden machten das Frauen-Bein zum Fetisch des 20. Jahrhunderts.1961 startete DuPont auch in Deutschland und baute 1968 in Uentrop ein neues Werk für die Herstellung von technischen Kunststoffen und Verbundglasfolien. Viele Übernahmen folgten und Deutschland wurde für DuPont nach den USA weltweit der zweitgrößte Markt.
Dow Chemical wurde u. a. reich, weil Hanf nicht mehr angebaut wurde.
Die Dow Chemical Company wurde im Jahr 1897 von Herbert Henry Dow gegründet, ein US-amerikanischer Chemiker und Industrieller. 2015 wurde bekannt, dass zwei Chemiegiganten fusionieren werden, DuPont und Dow Chemical, bis dato der zweitgrößte Chemiekonzern der Welt nach BASF. Siehe Die Lizenz zum Töten – DOW UND DUPONT – die größten Chemieriesen fusionieren
Auch Dow Chemical profitierte von dem Hanfverbot. In den 1930er Jahren begann Dow Chemical mit der Produktion von Polymeren. Dies wurde bald zu einem der größten Geschäftsbereiche des Unternehmens. Die ersten Kunststoffprodukte waren Ethylcellulose (1935) und Polystyrol (1937). Dow hatte sich mittlerweile auf Kunststoffproduktion spezialisiert und stieg 1953 in das Konsumgütergeschäft ein. Der Chemiegigant ist auch ein Spezialist in der Silizium- und Silikonchemie.
2017 war die Fusion von Dow Chemical mit dem Konkurrenten DuPont abgeschlossen und so entstand ein riesiger Chemiegigant. DowDuPont ist einer der weltweit größten Konzerne der Chemischen Industrie und in ca. 90 Ländern aktiv. Daher ist es auch nicht verwunderlich, wenn es dann heißt, dass Konzerne wie BASF und DowDuPont Plastikverbote verhindern.
Es ist auch erwähnenswert, dass jährlich weltweit mehr als 320 Millionen Tonnen Kunststoffabfälle entstehen und nur geschätzte 9% recycelt werden. Nur gut, dass Afrika nicht noch den Plastikmüll aus den Industriestaaten erhält, denn dort landet bereits der E-Schrott.
Doch jetzt soll zu dem E-Schrott auch noch der Plastikmüll hinzukommen. In dem Brief des Direktors des American Chemistry Council für internationalen Handel, Ed Brzytwa, vom 28. April 20 , werden die USA und Kenia aufgefordert, die Auferlegung innerstaatlicher Beschränkungen für die „Produktion oder den Verbrauch von Chemikalien und Kunststoffen“ und deren gegenseitige Beschränkung zu verbieten, so der Bericht in The Guardian
„Wir gehen davon aus, dass Kenia in Zukunft als Drehscheibe für die Lieferung von in den USA hergestellten Chemikalien und Kunststoffen an andere Märkte in Afrika dienen kann“, heißt es in dem Brief. Es wurde zuerst von Unearthed , einem Tochterunternehmen der Greenpeace-Umweltorganisation, entdeckt. Der Rat wiederholte seinen Antrag in einer öffentlichen Sitzung im Juni 2020.
Indonesien schickt 100 Tonnen Abfall einschließlich Plastik in die USA zu
Chinas Einfuhrverbot für den meisten Plastikmüll im Jahr 2018 hat Unternehmen gezwungen, neue Versandorte zu suchen, denn am 01. Januar 2018 überreichte China der Welt ein 111 Millionen Tonnen schweres Müllproblem. Doch man wurde fündig und so landen die Kunststoffabfälle inzwischen nicht nur in Vietnam, Thailand und auf den Philippinen, sondern auch in Malaysia. Doch auch diese Länder wollen nicht die Müllhalde der Industrieländer werden und schickten den Plastikmüll in die Herkunftsländer zurück! Siehe Nach Malaysia und Philippinen schickt auch Indonesien Plastikmüll in die Herkunftsländer zurück! – Not a dumpster!’: After Malaysia and Philippines Indonesia sends plastic waste back!
Kenia vor und nach Verbot von Plastik
Aber auch afrikanische Länder wollen den Plastikmüll nicht, denn Afrika gilt als Vorreiter um Kampf gegen Plastik. Siehe: Afrika ist weltweit führend bei Verboten von Plastiktüten – Africa is leading the world in plastic bag bans.
Im vergangenen Jahr war Kenia eines von vielen Ländern auf der ganzen Welt, die ein globales Abkommen zur Einstellung des Imports von Plastikmüll unterzeichnet haben – ein Pakt, gegen den sich die chemische Industrie entschieden weigert. Von The Times überprüfte E-Mails zeigten, dass Vertreter der Industrie, darunter viele ehemalige Handelsbeamte, letztes Jahr mit US-Verhandlungsführern zusammengearbeitet hatten, um zu versuchen, diese Regeln aufzuhalten.
Ryan Baldwin, ein Sprecher des American Chemistry Council, sagte laut The Times, die Vorschläge der Gruppe befassen sich mit der globalen Bedeutung des Umgangs mit Abfällen. In dem Schreiben heißt es, dass „die Infrastrukturentwicklung weltweit unterstützt werden muss, um gebrauchte Kunststoffe zu sammeln, zu sortieren, zu recyceln und zu verarbeiten, insbesondere in Entwicklungsländern wie Kenia“. Dem Chemistry Council gehören die petrochemischen Betriebe von Exxon Mobil, Chevron und Shell sowie große Chemieunternehmen wie Dow an.
Der American Chemistry Council geht auch gegen Leute wie James Wakibia vor, der Kenia dazu inspiriert hat, eines der härtesten Verbote für Plastiktüten der Welt zu erlassen.
Griffins Ochieng, Leiter des Zentrums für Umweltgerechtigkeit und -entwicklung in Kenia ist empört: „Afrika soll eine neue Müllhalde
werden, das werden wir nicht zulassen“, sagte er. „Wenn das stimmt, wäre es empörend und unverständlich“, twitterte Inger Andersen, der Exekutivdirektor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen mit Sitz in Kenia. „Wir sind so stolz auf den starken Vorsprung unseres Gastlandes Kenia bei der Reduzierung von Plastikmüll und der Abkehr von Einwegkunststoffen.“
Afrika wird mit Handelsverträgen erpresst
Handel statt Hilfsgelder – so soll seit einigen Jahren die Entwicklung Afrikas vorangetrieben werden, doch nicht Afrika profitiert. Wie Afrika in den Hunger getrieben wird, zeigt der Niedergang der Geflügelindustrie in Afrika. Viele Menschen in Afrika verloren ihre Arbeitsplätze, nachdem Südafrika gezwungen wurde, den Markt für europäische und amerikanische Hähnchen zu öffnen. Es war eine Bedingung der Handelsverträge mit Afrika, ansonsten wären Hilfsgelder eingestellt worden. Auch der Internationale Währungsfond (IWF) öffnet den Geldhahn nur dann, wenn das jeweilige Land seine Industrie und seine Landwirtschaft für den globalen Wettbewerb öffnet. Siehe: Die EU zerstört mit ihrer Politik den ganzen afrikanischen Kontinent! Erpressung zugunsten der Fleischkonzerne – Hähnchen nach Afrika – EU chicken dumping starves Africa
Auch als Afrika die Altkleiderimporte verbieten wollte, um ihre eigene Textilindustrie zu fördern, wurden diese Länder gewarnt. Die USA drohen sogar mit Sanktionen, sollten Kenia, Ruanda, Tansania und Uganda ihr Verbot von Altkleiderimporten nicht rückgängig machen. Wenn ein Land in Afrika Exporte aus den Westlichen Ländern verweigert, weil sie der eigenen Wirtschaft schaden und somit auch Arbeitsplätze verloren gehen, droht man dem jeweiligen Land wie jetzt die USA oder man nimmt als Waffe ein Freihandelsabkommen wie die EU. Der Import gebrauchter Kleidung hat die regionale Bekleidungsindustrie in Afrika zugrunde gerichtet und die Regionen abhängig vom Westen gemacht. Siehe: Afrikanische Länder wollen die Kleider der „toten Leute“ aus Europa nicht mehr! – African countries ban secondhand clothes imports
Sieht so Hilfe zur Selbsthilfe aus? Erpressung zugunsten der eigenen Industrie? „Wenn ihr unseren „Müll“, nicht abnehmt, könnt ihr was erleben“- egal ob E-Schrott, Altkleider oder jetzt Plastikmüll.
Oil industry lobbies US to help weaken Kenya’s strong stance on plastic waste
Environmentalists fear changing Kenya’s resolve would lead to all of Africa becoming a plastics dumping ground
Greenpeace: RT @Greenpeaceafric: An exposé by @UE revealed that the American Chemistry Council wants to use the US-Kenya trade deal to expand plastics across Africa >> https://t.co/DETrcSbQzg
Urge @Trade_Kenya to say NO >> https://t.co/ASfKU2POUC
.@Gr… pic.twitter.com/qmHWY6xDqI— HBCU Green Fund (@HBCUGreenFund) September 2, 2020
“Africa is at the forefront of the war on plastics, with 34 out of 54 countries having adopted some regulation to phase out single-use plastic,” said Fredrick Njehu, Greenpeace Africa Senior Political Advisor.
“The Kenyan government should not backslide on the progress made in its plastic-free ambitions by folding to pressure from fossil fuel giants, because it stands to derail the progress made across the entire continent.”
According to documents obtained by Greenpeace, the American Chemistry Council has lobbied the US government during the COVID-19 pandemic to use a US-Kenya trade deal to expand the plastics industry’s footprint across Africa.
The ACC wrote to US Trade Representative officials, stating, “Kenya could serve in the future as a hub for supplying U.S.-made chemicals and plastics to other markets in Africa through this trade agreement.”
The ACC also calls for the lifting of limits placed on the plastics waste trade, which experts believe would circumvent the new Basel Convention rules.
The efforts by the ACC would undo the progress that Kenya and other African states have made to address plastic pollution. Kenya passed one of the toughest laws on the production, sale, and use of plastic bags in 2017, and recently expanded on it to outlaw plastics in protected areas.
“This trade deal could turn Kenya into a dumpsite and diminish what the country has achieved. We are petitioning the Ministry of Trade to say no to this deal,” continued Njehu. Read more The Tmes: Big Oil Is in Trouble. Its Plan: Flood Africa With Plastic
Netzfrau Doro Schreier
Europa wird mit Zwiebeln aus China überflutet und europäische Zwiebeln überfluten Afrika
Entwicklungshilfe mit großen Agrarkonzernen im Schlepptau! In Afrikas Kühlregalen stehen europäische Milchprodukte zu Billigpreisen!
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