Obwohl sich alle der Gefahren eines Atomkraftwerkes bewusst sein sollten, werden neue gebaut, finanziert auch mit europäischen Steuergeldern. Großbritannien erhält für sein neues umstrittenes Atomkraftwerk Hinkley Point C von der EU Milliarden Euro an Subventionen. Es ist erschreckend, denn mit den Geldern der europäischen Bürger werden Projekte gefördert, die anschließend an China verkauft werden. Maßgeblich verantwortlich für den Bau des umstrittenen Atomkraftwerks Hinkley Point C sind der französische Versorger EDF sowie der chinesische Staatskonzern China Nuclear Power Corporation (CGN). CGN soll 49 Prozent an acht britischen Atomkraftwerken übernommen haben. Und das ist erst der Anfang, denn um Chinas eigene Nukleartechnologie zu exportieren, sollen weitere Übernahmen in europäischen Ländern erfolgen. Nachdem 2018 der Europäische Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg urteilte, dass die Subventionen rechtens sei, hat der EuGH die Klage Österreichs gegen Subventionen für das britische Atomkraftwerk Hinkley Point C am 22.September 2020 endgültig abgewiesen. Die Folgen sind gravierend, denn auf Druck von Ländern wie Frankreich, Großbritannien, Tschechien, Ungarn, Polen und Litauen soll der Weg für Subventionen sowohl für AKW-Neubauten als auch für Atomstrom als „saubere” und „klimafreundliche” Energieform geebnet werden. Ein völlig absurdes Vorhaben: Es würde Atomenergie gleichstellen mit den Erneuerbaren. Außerdem können Ungarn, Polen und Tschechien jetzt ebenfalls Subventionen für ihre neuen Atomkraftwerke vor Gericht einklagen. Die Europäische Kommission hatte 2014 die umstrittenen Subventionen für das Atomkraftwerk Hinkley Point C in England genehmigt. Zur gleichen Zeit wurde auch bekannt, dass laut EU-Kommission europaweit Kernkraftwerke mit einer Gesamtleistung von 104 Gigawatt gebaut werden sollen – das entspräche 69 neuen Atommeilern. Mittlerweile sollen sogar bis zu 100 neue AKWs gebaut werden. Nennt sich dann „saubere Energie“, doch so sauber ist die Energie nicht, wenn man die Folgen von Tschernobyl und Fukushima betrachtet oder den Uranabbau des umstrittenen französischen Konzerns Areva in Niger und Mali. Seit Jahrzehnten ist bekannt, dass der Kontakt mit Uran Nierenkrankheiten und Lungenkrebs auslösen kann. Uranbergbau bedeutet auch: Der schleichende Tod auf Raten! Die Menschen bezahlen dort mit dem Leben und wir Europäer sind gezwungen, mit Steuergeld diesen Wahnsinn zu finanzieren. Dabei hat man noch nicht einmal ein Endlager für den radioaktiven Abfall gefunden. Der wird auch gern mal vor die Küsten Somalias gebracht, denn die organisierte Kriminalität mischt dabei munter mit und dieser Müll kommt dann durch „strahlenden“ Fisch wieder nach Europa.
Österreich verliert den Kampf gegen das britische AKW Hinkley Point C
Der EuGH hat den Beschluss bestätigt, mit dem die Europäische Kommission die britischen Beihilfen zugunsten des Kernkraftwerks Hinkley Point C genehmigt hat.
Laut Pressemitteilung Nr. 104/18 des Gerichts der Europäischen Union hatte Österreich beim Gericht der Europäischen Union Klage auf Nichtigerklärung des Kommissionsbeschlusses erhoben. Verschiedene Mitgliedstaaten sind dem Rechtsstreit als Streithelfer beigetreten, Luxemburg auf der Seite Österreichs, die Tschechische Republik, Frankreich, Ungarn, Polen, Rumänien, die Slowakei und das Vereinigte Königreich auf der Seite der Kommission. Nicht verwunderlich, dass es gerade diese Länder sind, die sich auf die Seite der Kommission gestellt haben, wollen doch genau diese Länder neue AKWs bauen.
Nachdem Österreich eine Klage gegen die Milliarden-Euro-Subventionen für den AKW-Neubau Hinkley Point eingereicht hatte, wollte sogar 2015 Großbritannien Österreich wegen atom-kritischer Haltung verklagen.
Mit Beschluss vom 8. Oktober 2014 genehmigte die Europäische Kommission Beihilfen, die das Vereinigte Königreich zugunsten der Einheit C des Kernkraftwerks in Hinkley Point, Somerset, umsetzen wollte, um neue Kapazitäten für die Erzeugung von Kernenergie zu schaffen. Österreich hat mit Unterstützung des Großherzogtums Luxemburg beim Gericht der EU einen Antrag auf Aufhebung der Entscheidung der Kommission gestellt. Das Vereinigte Königreich intervenierte zur Unterstützung der Verteidigung der Kommission. Das Gericht hat am 12. Juli 2018 ein Urteil zur Zurückweisung des österreichischen Antrags erlassen. Siehe: Schrecklich! Europas Atomlobby darf jubeln! Freibrief für die Atomindustrie! Laut EuGH Milliarden europäische Subventionen für umstrittenes britische Atomkraftwerk Hinkley Point C rechtens – EU court rules UK aid to Hinkley Point C nuclear plant is legal
Österreich, das immer noch von Luxemburg unterstützt wird, legte Berufung beim Gerichtshof der Europäischen Union ein. Die Berufung wurde am 28. Januar 2020 von einer Großen Kammer verhandelt. Nach der Stellungnahme von Generalanwalt Hogan im Mai 2020 lehnte der Gerichtshof am 22. September 2020 die Berufung Österreichs ab.
Die Europäische Kommission hat mit Beschluss (EU) 2015/658 vom 08.10.2014 (ABl. 2015, L 109, 44) die Beihilfen genehmigt, die das Vereinigte Königreich zur Förderung der Schaffung neuer Kapazitäten der Erzeugung von Kernenergie zugunsten des Kernkraftwerks Hinkley Point C gewähren will. Das Kraftwerk liegt an der Küste des Vereinigten Königreichs (Grafschaft Somerset). Es soll 2023 in Betrieb gehen und 60 Jahre laufen. Gewährt werden sollen die Beihilfen der zukünftigen Betreiberin des Kraftwerks, der NNB Generation Company Limited (im Folgenden: NNB Generation), einer Tochtergesellschaft der EDF Energy plc. Es geht um drei Beihilfemaßnahmen, so die Pressemitteilung des EuGH Nr. 112/2020 v. 22.09.2020
Österreich gibt nicht auf und will den Euratom-Vertrag umschreiben lassen
Dieser über 60 Jahre alte und niemals veränderte Vertrag Euratom der EU-Staaten sieht im Wesentlichen vor, dass die Länder Anreize zum Ausbau der Kernenergie setzen dürfen. Zudem habe jedes EU-Mitglied das Recht, zwischen verschiedenen Energiequellen zu wählen.
Die EU ist der größte Energieimporteur der Welt und importiert 55% ihrer Energie zu jährlichen Kosten von rund 300 bis 350 Mrd. EUR.
Kernkraftwerkskapazität der EU: Die 109 Kernkraftwerke (107 GWe) in 15 der 27 EU-Mitgliedstaaten machen über ein Viertel des in der gesamten EU erzeugten Stroms aus. Die Hälfte des EU-Atomstroms wird nur in einem Land erzeugt – Frankreich. Die 57 Einheiten in drei Nicht-EU-Ländern (Russland, Ukraine und Schweiz) machen etwa 15 bis 20% des Stroms im übrigen Europa aus.
Die Kernenergie in der EU unterliegt weitgehend dem Euratom-Vertrag, der einer der Gründungsverträge zur Gründung der EU war. Alle EU-Mitgliedstaaten sind standardmäßig Vertragsparteien. Die Europäische Atomenergiegemeinschaft (EURATOM) wurde im März 1957 gegründet und 1958 mit den Verträgen von Rom in Verbindung gebracht, um laut Vertrag einen gemeinsamen Markt für die Entwicklung der friedlichen Nutzung der Atomenergie zu bilden.
Der Bau von Kernkraftwerken ist derzeit nur in drei EU-Mitgliedstaaten im Gange – Finnland, Frankreich und der Slowakei. Diese Bauprojekte haben alle Kostenüberschreitungen und Verzögerungen erfahren. Weitere neue Einheiten, die voraussichtlich vor 2030 online gehen werden, sind in der folgenden Tabelle aufgeführt. Die langfristige Zukunft der Kernenergie in der EU dürfte vom Ergebnis dieser relativ wenigen Projekte abhängen – insgesamt weniger als in Russland geplant, so world-nuclear.org.
EU-Atomkraft
LAND (Klicken Sie auf den Namen für das |
NUKLEARE STROMERZEUGUNG 2018 |
REAKTOREN BETRIEBSFÄHIG Januar 2020 |
REAKTOREN IM BAU Januar 2020 |
REAKTOREN GEPLANT Januar 2020 |
VORGESCHLAGENE REAKTOREN Januar 2020 |
|||||
TWh |
% e |
Nein. |
MWe netto |
Nein. |
MWe brutto |
Nein. |
MWe brutto |
Nein. |
MWe brutto |
|
Belgien | 27.3 | 39.0 | 7 | 5943 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Bulgarien | 15.4 | 34.7 | 2 | 1926 | 0 | 0 | 1 | 1000 | 1 | 1000 |
Tschechien | 28.3 | 34.5 | 6 | 3932 | 0 | 0 | 2 | 2400 | 2 | 2400 |
Finnland | 21.9 | 32.5 | 4 | 2764 | 1 | 1720 | 1 | 1250 | 0 | 0 |
Frankreich | 395,9 | 71.7 | 58 | 63.130 | 1 | 1750 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Deutschland | 71.9 | 11.7 | 6 | 8052 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Ungarn | 14.9 | 50.6 | 4 | 1889 | 0 | 0 | 2 | 2400 | 0 | 0 |
Litauen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 2 | 2700 |
Niederlande | 3.3 | 3.1 | 1 | 485 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Polen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 6 | 6000 |
Rumänien | 10.5 | 17.2 | 2 | 1310 | 0 | 0 | 2 | 1440 | 1 | 720 |
Slowakei | 13.8 | 55.0 | 4 | 1816 | 2 | 942 | 0 | 0 | 1 | 1200 |
Slowenien | 5.5 | 35.9 | 1 | 696 | 0 | 0 | 0 | 0 | 1 | 1000 |
Spanien | 53.4 | 20.4 | 7 | 7121 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Schweden | 65,9 | 40.3 | 7 | 7569 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
EU | 728 | c. 26% * | 109 | 106.633 | 4 | 4412 | 8 | 8490 | 14 | 15.020 |
TWh | % e | Nein. | MWe netto | Nein. | MWe brutto | Nein. | MWe brutto | Nein. | MWe brutto | |
NUKLEARE STROMERZEUGUNG | OPERABLE | IM BAU | GEPLANT | Vorgeschlagen |
* Der Prozentsatz für 2018 beinhaltet die Erzeugung aus dem Vereinigten Königreich, das früher Mitglied der Europäischen Union war.
Laut world-nuclear.org. sind in den Nicht-EU-Nachbarländern die Aussichten für Atomkraftwerke sowohl kurzfristig als auch längerfristig positiver. In Russland, Weißrussland und der Türkei wird derzeit mit VVER-Technologie gebaut, und in Großbritannien, wo am Hinkley Point zwei EPR-Reaktoren gebaut werden.
Zwischen 2025 und 2045 100 neue Kernkraftreaktoren
Im Oktober 2015 schlug der EU-Verband der Nuklearindustrie Foratom vor, zwischen 2025 und 2045 100 neue Kernkraftreaktoren mit insgesamt 122 GWe in Betrieb zu nehmen, um die derzeitige nukleare Kapazität in mindestens 14 EU-Mitgliedstaaten mindestens bis 2050 aufrechtzuerhalten. Foratom empfahl, keine nuklearspezifischen Steuern zu erheben. dass das Verfahren zur Erlangung der Genehmigung für staatliche Beihilfen durch die Generaldirektion (GD) der Europäischen Kommission für Wettbewerb klar und nach einem strengen Zeitplan abgeschlossen sein muss; und dass die EG nicht zwischen kohlenstoffarmen Technologien, einschließlich Kernenergie und erneuerbaren Energiequellen, diskriminieren sollte. Die EU und die europäischen Finanzinstitutionen sollten bestehendes Marktversagen in vielen Mitgliedstaaten angehen und Investitionen in Kernenergieprojekte erleichtern. Laut Foratom: „Dies würde die Belastung durch eine hohe Anfangskapitalintensität verringern, damit der allgemeine Nutzen der Wettbewerbsfähigkeit von Nuklearanlagen realisiert werden kann. Alle Förderanträge sollten diskriminierungsfrei geprüft werden.“
EU-Nachbarn Atomkraft
LAND (Klicken Sie auf den Namen für das |
NUKLEARE STROMERZEUGUNG 2018 |
REAKTOREN BETRIEBSFÄHIG Januar 2020 |
REAKTOREN IM BAU Januar 2020 |
REAKTOREN GEPLANT Januar 2020 |
VORGESCHLAGENE REAKTOREN Januar 2020 |
URAN ERFORDERLICH 2020 |
|||||
TWh |
% e |
Nein. |
MWe netto |
Nein. |
MWe brutto |
Nein. |
MWe brutto |
Nein. |
MWe brutto |
Tonnen U. |
|
Weißrussland | 0 | 0 | 0 | 0 | 2 | 2388 | 0 | 0 | 2 | 2400 | 701 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Russland | 191.3 | 17.9 | 38 | 29,203 | 4 | 4903 | 24 | 25.810 | 22 | 21.000 | 4834 |
Schweiz | 24.5 | 37.7 | 4 | 2960 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 390 |
Türkei | 0 | 0 | 0 | 0 | 1 | 1200 | 3 | 3600 | 8 | 9500 | 0 |
Ukraine ‡ | 79,5 | 53.0 | fünfzehn | 13,107 | 0 | 0 | 2 | 1900 | 2 | 2.400 | 1893 |
Großbritannien | 59.1 | 17.7 | fünfzehn | 8883 | 1 | 1720 | 3 | 5060 | 6 | 7820 | 1820 |
‡ Khmelnitski 3 & 4 (Ukraine) sind in der PRIS-Datenbank der IAEO als im Bau befindlich aufgeführt. Der Bau wurde 1990 eingestellt und muss noch neu gestartet werden. In dieser Tabelle sind die beiden Einheiten wie geplant aufgeführt.
Uranlieferungen für die EU
Euratom berichtete, dass 2018 15.912 Tonnen Uran an Versorgungsunternehmen der EU-28 geliefert wurden. Dies entsprach etwa einem Viertel der weltweiten Versorgung mit Minen. Fast alles (96%) stand unter langfristigen Verträgen. Darüber hinaus wurde MOX-Kraftstoff mit 8,1 Tonnen Plutonium verwendet, was einer Einsparung von 726 Tonnen natürlichem Uran und 0,51 Millionen SWU entspricht.
Die Hauptquellen für Uranlieferungen im Jahr 2018 waren: Kanada 28%, Niger 16%, Australien 15%, Russland 14%, Kasachstan 14% und Namibia 8%.
Tickende Zeitbomben! Die überwiegend französische staatliche EDF betreibt sämtliche französischen Atomkraftwerke und ist damit Europas größter AKW-Konzern.
Der chinesische Staatskonzern CGN ist ein wichtiger Partner von EDF. EDF hat sich vor 10 Jahren mit CGN zusammengetan, um EPR-Einheiten in Taishan in der Provinz Guangdong zu bauen.
Dass etwas vertuscht wird, sind wir bereits aus Fukushima gewohnt. Wir müssen aber feststellen, dass es in Europa nicht anders ist. Vermehrt kommt es zu Störfällen, denn die Atomkraftwerke sind alt und marode. Frankreich will trotz der Risiken nicht auf seine Atomkraftwerke verzichten. Der Stromriese Électricité de France (EDF) betreibt in Frankreich 58 Kernreaktoren. Am 11. November 2019 erschütterte ein Erdbeben das gesamte Rhônetal mit einer solchen Gewalt, dass das Kraftwerk Cruas (Drôme) stillgelegt werden musste. Und nicht nur das, schlecht montierte Verbindungsstücke, rostige Rohre, schlechte Verbindungen an elektrischen Schalttafeln…….. Die verschiedenen Probleme bei Dieselmotoren, die bei sieben AKWs in Frankreich entdeckt wurden, hätten im Falle eines Erdbebens zum Versagen geführt. Ein Ärgernis, da diese Notfallgeräte eine Unterbrechung der Stromversorgung bestimmter wesentlicher Sicherheitssysteme vermeiden sollen. Siehe: Tickende Zeitbomben in Frankreich! Sie fliegen uns noch um die Ohren, die maroden Atomkraftwerke! – France : Anomalie générique : Les diesels de secours de 7 réacteurs n’auraient pas résisté à un séisme
Atomkraft ist keine „saubere Energie“ – Was macht man mit Giftmüll? Somalia und die Giftmüllmafia
Giftmüll wird vergraben, verschifft oder einfach im Meer verklappt. Hauptsache weg! Ein großer Müllskandal erschütterte Italien. Freigegebene Dokumente bestätigen, dass auch das Mittelmeer ein Friedhof von gefährlichen und radioaktiven Abfällen ist. 61 Dokumente belegen den internationalen Handel mit toxischen und radioaktiven Abfällen. Und nicht nur Taiwan ist betroffen, wie die veröffentlichen Dokumente zeigen.
Über die Schiffe der Gifte, so nennt man die im Meer versenkte Schiffe, die radioaktive oder toxische Abfälle transportiert haben sollen, wurde schon vor Jahren berichtet. Nicht nur vor Kalabrien, sondern überall vor süditalienischen Küsten wurden Überreste von Giftmüllcontainern und Fracks gefunden.
Bereits 1997 wurde in einer Untersuchungskommission das Parlament in Rom über die Aktionen der Müll-Mafia informiert. Namen beteiligter Transportfirmen wurden genannt und auch, dass Laster aus Deutschland radioaktive Abfälle in Bleikisten gebracht hätten. Das Netz der Müll-Mafia reicht inzwischen auch in andere europäische Länder, sogar nach China werden illegal Abfälle exportiert. Genau auf dieses Problem machte die Dokumentation „Biùtiful cauntri“ schon vor Jahren aufmerksam, doch geschehen ist bis dato nichts. Die Camorra hat aus der Umgebung von Neapel und Caserta eine große Sondermülldeponie gemacht. Mit verheerenden Folgen für die Gesundheit von Mensch und Tier. Ausgerechnet dort, wo seit Generationen Gemüse gedeiht, betreiben Mafia und Politik ein besonders schmutziges Geschäft. Unter den Feldern lagert Sondermüll – und vergiftet über die Nahrungskette ganz Europa. Mithilfe von gezielt geschmierten Beamten und dank eines ausgeklügelten Systems können die Sondermülltransporter unbehelligt Italien passieren. Dazu auch unser Beitrag: Vorsicht – Gemüse vom Giftmüll in Italien
Nach den 2017 öffentlichen Berichten wird klar, wie weit der Skandal geht. So landete vor den Küsten Taiwans Nordkoreas nuklearer Abfall. Zwei Reporter der italienischen Rundfunkanstalt RAI, die hinsichtlich ähnlicher Deals recherchierten, wurden in Somalia getötet. Das führte dazu, dass Parlamentarier Druck auf die Regierung ausübten, weitere Dokumente über den Transport gefährlicher Abfallprodukte freizugeben. Vor den Küsten Somalias, des bitterarmen Landes am Horn von Afrika, wird seit Jahren giftiger Müll im Meer versenkt. Während ausländische Geschäftemacher hier eine ergiebige Geldquelle aufgetan haben, leidet die Bevölkerung Somalias unter den gesundheitsschädlichen Folgen dieses illegalen Treibens. Um eine Tonne Giftmüll vor der Küste Somalia abzuladen, werden lediglich 2,50 US-Dollar fällig. Das macht die Gewässer vor den Toren des bitterarmen ostafrikanischen Landes zur billigsten Müllhalde der Welt. Während diese illegale Müllentsorgung eine ergiebige Einnahmequelle für ausländische Geschäftemacher ist, macht der giftige Abfall, der zumeist aus den reichen Ländern Europas stammt, Hunderte von Somaliern krank. Siehe Die Schiffe der Gifte – Italienischer Geschäftsmann versenkt Nordkoreas nuklearen Abfall im Meer vor Taiwan – Italian businessman dumped North Korean nuclear waste in ocean near Taiwan
Uranabbau für Atomkraftwerke mit schlimmen Folgen
Seit Jahrzehnten ist bekannt, dass der Kontakt mit Uran Nierenkrankheiten und Lungenkrebs auslösen kann. Uranbergbau bedeutet auch: Der schleichende Tod auf Raten! Unter dem Motto – macht ja nichts, wenn in anderen Ländern die Menschen sterben. Zum Beispiel die Urvölker, die dort beheimatet sind – in Kanada die Navajo und die Sioux in den USA, die Adivasi in Indien, die Mirarr in Australien und die Tuareg im Niger. Es sind diese Menschen, die daran sterben, egal, wo Uran abgebaut wird.
Der Niger ist nach Kanada und Australien der drittgrößte Uranproduzent weltweit. Die ersten Uranvorkommen wurden 1969 in den Gebirgsregionen im Norden des Landes entdeckt. Die hier lebende Bevölkerung hat bereits mehrfach zu den Waffen gegriffen, um sich gegen die Bedingungen zur Wehr zu setzen, unter denen die Uranförderung vom multinationalen Konzern Areva betrieben wird.
Immer wieder gehen Nigerianer in der Bergbaustadt Arlit auf die Straßen, um gegen das französische Atomunternehmen Areva zu protestieren, das seit 50 Jahren im verarmten Land Uran abbaut
Im Januar 2013 kündigte der damalige französische Verteidigungsminister an, den Uranbergbau in Arlit, Akouta und Imouraren im Norden Nigers künftig von französischen Elitesoldaten schützen zu lassen. Die Einmischung in die Belange Afrikas ist so häufig, dass es im Französischen einen eigenen Begriff dafür gibt: „Françafrique“.
2020 sind die französischen Elitesoldaten immer noch in der Region.
Arlit, ein Departement der Region Agadez, wurde 1969 nach der Entdeckung der reichen Uranvorkommen gegründet, die seitdem von der Minengesellschaft von Aïr (Somaïr) sowie der Bergbaugesellschaft von Akouta (Cominak) abgebaut wurden. Das kleine Nomadendorf wurde schnell zu einem städtischen Zentrum mit mehreren tausend Einwohnern, in dem die Opulenz der Bergarbeiter im Gegensatz zur schlimmen Armut der Slums steht, die am Rande der Stadt errichtet wurden. Nach einem halben Jahrhundert Uranabbau leiden die Menschen unter einer schrecklichen Umweltverschmutzung. Areva, die ihren Namen vor zwei Jahren in Orano änderte, wurde 2019 befragt. Der französische Industrielle antwortet, „ein sauberer Partner zu sein, der sich mit der Entwicklung des Niger befasst“.
Die Realität ist eine andere und seit Jahren bekannt. Es gibt kein sauberes Wasser, aber es gibt Strahlungen. „Die Strahlung? Es ist ein Tabuwort in Arlit. Wir sind uns alle bewusst, dass sie existiert, aber niemand wagt es, aus Angst vor Repressalien, darüber zu sprechen , gesteht Mourtala Mani, eine ehemalige Areva-Minenarbeiterin, Cenozo. „Selbst wenn Sie unter schwerwiegenden Atemproblemen leiden, wird keine im Krankenhaus des Unternehmens durchgeführte Gesundheitsdiagnose das Radon indizieren, dem wir während unserer gesamten Tätigkeit ausgesetzt waren“, gibt Mahaman Abdou zu, ein weiterer ehemaliger Bergmann aus Arlit.
lmoustapha Alhacen, ein Aktivist und ehemaliger Areva-Manager, bestätigte in einem Beitrag in airinfoagadez.com:
„Sprechen Sie nach fast 50 Jahren Uranabbau nicht mit mir über nachhaltige Entwicklung. Dies ist eine nachhaltige Verschmutzung… Es gibt fast 100 Millionen Tonnen Gesteinsabfälle, die Radioaktivität enthalten und hier in Arlit im Freien ausgesetzt sind. Gesteinsabfälle, diese im Freien gelagerten Gemische aus Gesteins- und Erzrückständen, werden nicht behandelt, und ich fordere Areva auf, das Gegenteil zu beweisen.“ Siehe auch unser Beitrag: Uranabbau – nur eine andere Art von Atomkatastrophe – Uranium mining – just another kind of nuclear disaster
Die Atom-Kartelle wollen Atomstrom als emissionsarme Energie fördern lassen.
Auf Druck von Ländern wie Frankreich, Großbritannien, Tschechien, Ungarn, Polen und Litauen soll der Weg für Subventionen sowohl für AKW-Neubauten als auch für Atomstrom als „saubere” und „klimafreundliche” Energieform geebnet werden. Ein völlig absurdes Vorhaben: Es würde Atomenergie gleichstellen mit den Erneuerbaren.
Nach Fukushima und Tschernobyl wird ein neues Zeitalter im Bereich Kernkraft verkündet – Weltweit sind etwa 68 AKWs im Bau.
Bis 2030 haben sich viele Länder dazu verpflichtet, die CO2-Emissionen auf ein Drittel gemäß dem Pariser Abkommen zu senken. Was die Klimakonferenz unter „Sauberer Energie“ versteht, haben wir anhand von Indien gezeigt. 1 Mrd. Euro Entwicklungshilfe erhält Indien und es baut zehn neue Atommeiler. Und für Atommeiler braucht man Uran, und das baut Indien im Gebiet Indigener Völker und im Tiger-Reservat ab!
Dass Präsident Macron sich für die Atomlobby einsetzt, zeigt der Besuch im März 2018 in Indien. Emmanuel Macron und Narendra Modi trafen sich in New Delhi zu Gesprächen.
März 2018: Die Staats- und Regierungschefs Frankreichs und Indiens bekräftigten ihre Absicht, bis Ende dieses Jahres mit der Arbeit am größten Atomkraftwerk der Welt zu beginnen und Gespräche fortzuführen. Ziel ist es, bis Ende des Jahres mit der Arbeit am Jaitapur-Projekt zu beginnen.
EDF Group, a French company, will set up a centre of excellence in the civil nuclear sector in Maharashtra to work towards the implementation of the Jaitapur nuclear power project in Maharashtra. #indialinked #nuclearpower #worldlargest #maharashtra pic.twitter.com/DuOxyZGmIe
— IndiaLinked (@indialinkednews) September 17, 2020
Dabei hat Frankreich selbst ein großes Problem mit seinen AKWs und mit einer tickende Zeitbomben durch Produktionspannen! Die Französische Polizei stürmte Büros des mit Staatshilfen geretteten Atomkonzerns Areva wegen Korruptionsvorwürfen!
Die Übernahme des mit Staatsmitteln geretteten Atomkonzerns Areva wurde in Januar 2018 von dem französischen Stromversorger EDF abgeschlossen. Die EU hatte Staatshilfen in Höhe von 4,5 Milliarden Euro genehmigt.
Geplante Neubauten von AKWs:
Die meisten Neubauten entstehen in China: Mit 24 im Bau befindlichen Reaktoren ist das Reich der Mitte klarer Spitzenreiter. Das Land will seine nukleare Kapazität bis 2020 verdoppeln, um die Abhängigkeit von Kohlekraftwerken zu reduzieren. Neun neue AKWs werden zurzeit in Russland gebaut. Trotz Protesten setzt Indien auf Atomkraft. Hier entstehen zurzeit sechs Anlagen. Gebaut werden sollen 10 neue Atommeiler. Indien soll 1 Mrd. Euro Entwicklungshilfe aus Deutschland erhalten und dies JÄHRLiCH!
Vereinigte Arabische Emirate: Das reiche Land am Persischen Golf baut vier Atomkraftwerke, im August 2020 ging das erste ans Netz: Sonne satt – aber die VAE starten erstes Atomkraftwerk u. Dubai hat mit chinesischer Unterstützung den „Kohleeinstieg“ vollzogen – UAE starts first nuclear reactor at controversial Barakah plant and coal-fired power in Dubai
Zwei neue Anlagen werden in der Slowakei gebaut und Russlands Atomkraftwerk Rosatom, das in Rooppur das erste Kernkraftwerk Bangladeschs baut, wird bald am gleichen Standort ein zweites Atomkraftwerk errichten.
Und der Wahnsinn geht weiter – Neue AKWs in Erdebenregionen der Türkei – mit EU-Mitteln?
Die Türkei hat keine Kernkraftwerke, aber das wird sich bald ändern, trotz Erdbebenrisiko. Die Türkei erhält nicht nur Entwicklungshilfe aus Deutschland, sondern auch Milliarden Euro von der EU. Die Türkei und Russland haben am 3. April 2018 mit einer Zeremonie in der Hauptstadt Ankara den Bau des ersten türkischen Kernkraftwerks in der südlichen Provinz Mersin gestartet. Die türkische TAEK-Atomenergiebehörde hatte am 2. April der russischen Rosatom eine Baugenehmigung erteilt. Für den Bau eines Atomkraftwerks in der Türkei schießt Russland 22 Milliarden Dollar vor, hieß es bereits 2012, mit der Bedingung, dass russische Konzerne das AKW bauen werden. Und als hätte Japan nicht schon genug Probleme mit dem Desaster in Fukushima, unterzeichneten am 30. Oktober 2013 Recep Tayyip Erdoğan und Shinzō Abe ein Kooperationsabkommen für das Kernkraftwerk Sinop. Die an der Schwarzmeerküste geplante Anlage soll das zweite Kernkraftwerk in der Türkei werden. Im Oktober 2015 wurde bekanntgegeben, dass İğneada als dritter Standort ausgewählt wurde. Die Technologie kommt von der US-Firma Westinghouse Electric Company.
Hinkley Point C in Großbritannien, der chinesische Staatskonzern und die französische EDF
Das Kraftwerk liegt an der Küste des Vereinigten Königreichs in der Grafschaft Somerset und soll 2023 in Betrieb gehen.
Parallel zu den drei neuen Unternehmen, die China General Nuclear Power Corporation aus diesem Grund gründete, betreibt die CGN gemeinsam mit der französischen EDF die GNS (General Nuclear Services), die an einer Reihe von Atomkraftprojekten im Vereinigten Königreich mitarbeitet, u. a. an Hinkley Point C und Bradwell in Essex.
Das britische Energieministerium veröffentlichte im Sommer 2011 die Standorte für acht neue Kernkraftwerke, die mittel- bis langfristig entstehen sollen (Bradwell, Hartlepool, Heysham, Hinkley Point, Oldbury, Sellafield, Sizewell, Wylfa). Ob wirklich alle acht angedachten Projekte verwirklicht werden, ist zum derzeitigen Zeitpunkt noch unklar. Alle genannten neuen Standorte befinden sich in der unmittelbaren Umgebung von alten, zu schließenden Kernkraftwerken. Dabei hat England bereits Probleme mit radioaktiv verseuchten Lebensmitteln. Nicht nur die Fische sind von der radioaktiven Strahlung betroffen, auch in Obst, Kartoffeln und Gemüse, die in der Nähe des AKWs angebaut wurden, wurden Spuren von Radioaktivität nachgewiesen. Im hohen Nordwesten Schottlands sind auch die Rinder inzwischen radioaktiv belastet. Lesen Sie dazu: Guten Appetit!? Radioaktive Belastung in britischen Lebensmitteln.
Obwohl sich alle der Gefahren eines Atomkraftwerkes bewusst sein sollten, werden neue gebaut. Hinkley Point steht an der Südwestküste von England. Geplant ist nun der Bau von zwei weiteren Reaktoren. Im Sommer 2016 hatte die britische Regierung das gut 21 Milliarden Euro teure Projekt genehmigt. Maßgeblich verantwortlich für den Bau sind der französische Versorger EDF sowie der chinesische Staatskonzern China Nuclear Power Corporation. Umstritten war das Projekt unter anderem wegen Sicherheitsbedenken in Bezug auf die Beteiligung Chinas. Es handelt sich um den ersten Bau eines Atommeilers in Großbritannien seit Jahrzehnten. Siehe: ZEITBOMBE DER FRANZÖSISCHEN ATOMINDUSTRIE – weltweit hunderte AKWs betroffen – USA ermitteln und Medien schweigen!
Hinkley Point C Schon jetzt ein Pannenreaktor
Der französische EDF-Konzern hat die Kosten für den Bau des britischen Atomkraftwerks Hinkley Point C nach oben korrigiert. Mit 19,6 Mrd. britischen Pfund (22,35 Mrd. Euro) werde das Kraftwerk rund 1,5 Mrd. Pfund (1,7 Mrd. Euro) teurer sein als bislang geschätzt, teilte das Unternehmen mit. Siehe Mehr Infos: Die spinnen, die Briten! Schon jetzt Pleiten, Pech & Pannen – Weshalb Hinkley Point ein Reinfall ist! – Three new Chinese nuclear companies in UK – Hinkley Point would be ‚monumental disaster‘
Obwohl sich alle der Gefahren eines Atomkraftwerkes bewusst sein sollten, werden neue gebaut und das mit Unterstützung durch europäische Steuergelder.
Noch immer fließt radioaktives Wasser ins Meer, noch immer bekommt Japan das Desaster von Fukushima nicht in den Griff. Die Situation in Fukushima gerät auf Grund von Corona ganz außer Kontrolle. Die Umweltagentur sorgt sich um radioaktiven Müll in Fukushima, denn in Fukushima lagert noch immer eine riesige Menge radioaktiver Müll und täglich wird es mehr. Zehn Jahre nach der Kernschmelze im Kernkraftwerk Fukushima Daiichi bekommt Japan das Desaster nicht in Griff und trotzdem werden weitere AKWs gebaut.
Netzfrau Doro Schreier
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