R.I.P. Menschenrechtler und Verteidiger des Wassers Óscar Eyraud Adams – Krieg ums Wasser in Mexiko – The Water Wars of Mexico

zur englischen Version Die Kriege der Zukunft werden um Wasser geführt, denn Wasser verspricht für das 21. Jahrhundert das zu werden, was das Öl für das 20. Jahrhundert war: Das kostbare Gut, welches den Reichtum der Nationen bestimmt. Von den 37 größeren Aquiferen weltweit stehen 21 kurz vor dem Zusammenbruch. Bekannt ist, dass Nestlé weltweit Wasserrechte aufgekauft hat, auch in sehr trockenen Regionen. Weniger bekannt ist, dass Länder, wenn sie von der Weltbank oder IWF einen Kredit bekommen, ihr Wasser privatisieren müssen. Auch Mega-Banken und Milliardäre haben das globale Wasser längst aufgekauft.  Während die neuen Wasserbarone Wasser auf der ganzen Welt aufkaufen, schränken die Regierungen schnellstens die Bürger in der autonomen Wasserversorgung ein. Wasser ist bereits in ein Luxusgut und es gibt Kriege um das „blaue Gold“. In Mexiko wurde der Menschenrechtler und Verteidiger des Wassers Óscar Eyraud Adams in Tecate, Baja California, von einem bewaffneten Kommando erschossen. „Euer Profit kostet uns das Leben“, das zeigt auch der brutale Mord an dem indigenen Führer Óscar Eyraud Adams von den Kumiaias im Kampf ums Wasser. Er wurde nur 34 Jahre alt. Auf Grund der zunehmenden Dürre in der Region war das Recht auf Wasser eines seiner Hauptanliegen. So soll etwa die Brauerei Heineken Konzessionen für fast zwei Millionen Kubikmeter Wasser pro Jahr besitzen. Die Wasserkrise in Mexiko verschärft sich auch wegen des Wasserexports in die USA. Denn nicht nur die mexikanischen Kumiaias sind betroffen, die seit mehr als 10.000 Jahre dort beheimatet sind, sondern auch der Lebensunterhalt der Landwirte im von Dürre heimgesuchten mexikanischen Bundesstaat Chihuahua ist bedroht. Auch sie kämpfen um ihr Wasser und bezahlen mit ihrem Leben. Der Krieg ums „blaue Gold“ hat schon längst begonnen und Menschen, die ihr Wasser verteidigen, sterben.

R.I.P. Menschenrechtler und Verteidiger des Wassers Óscar Eyraud Adams

Siehe auch: Monopoly im wahren Leben! Es ist soweit- Wasser wird an der Börse gehandelt- Water is life but amid fear of scarcity- the future of water is traded in the stock exchange

Der indigene Aktivist von Baja California Norte-Kumiay, Óscar Eyraud Adams, Verteidiger des Wassers und der Selbstbestimmung indigener Völker in der Gemeinde Tecate in Baja California, wurde am 24. September 2020 erschossen. Zuvor hatte er sich in einem Interview über den Wassermangel in seiner Gemeinde und die möglichen Auswirkungen auf die ethnische Gruppe der Kumiay besorgt geäußert.

Er zeigte vor den Kameras einer nationalen Zeitung das trockene Land, in dem früher Obstbäume standen:

„All dies verschwand auf Grund von Wassermangel, weil wir nicht genug Wasser haben, na ja. Wir haben keine Erlaubnis, Wasser mit einem Brunnen zu extrahieren, und wir möchten, dass Blanca Jimenez, die Leiterin von Conagua, uns vor den großen wasserverbrauchenden Unternehmen in Betracht zieht. Heineken hat mehr als 12 Brunnen und der Grundwasserleiter ist leer.“

Den Kumiai fehlt Wasser zum Pflanzen. Óscar nahm kürzlich an Versammlungs- und Organisationstreffen zur Selbstbestimmung der Kumiai teil. das Wasser gegen den ständigen Angriff der Unternehmen zu verteidigen. Er warf den lokalen Weingütern, Ausländern oder „Vivillos“, wie er sie nannte vor, der Gemeinde keinen Wasser zu lassen.

„All diese Obstbaumkulturen verschwanden auf Grund von Wassermangel, weil wir keine Genehmigung zur Gewinnung von Grundwasser haben. Die Bewohner von Tecate sollten vor den großen wasserverbrauchenden Unternehmen für Konzessionen berücksichtigt werden“, forderte er, kurz bevor er ermordet wurde. So soll laut Reforma die niederländische Brauerei Heineken, der die Biermarke Tecate gehört, in der Gemeinde Konzessionen für fast zwei Millionen Kubikmeter Wasser pro Jahr besitzen.

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Ein Jahrzehnt nach der Ankündigung des Baus, der angesichts einer globalen Finanzkrise verschoben werden musste, eröffnete die niederländische  Brauerei Heineken in Chihuahua mit einer Investition von 500 Millionen Dollar das neue Werk. Der neue Komplex befindet sich in der Gemeinde Meoqui in Chihuahua. Die Anlage produziert die Marken Tecate LightTecate originalXX und XX Light, neben mehreren anderen Bieren, die in die USA exportiert werden. „Tecate wird bereits in 17 Ländern verkauft, aber wir möchten die Marke in vielen weiteren Märkten positionieren – dies ist ein großartiger Moment für die Marke “, sagte Dolf van den Brink, CEO und Präsident von Heineken Mexico  „Dies ist das siebte Werk des Unternehmens im Land. Es wird zu den Werken in Monterrey, Tecate, Navojoa, Guadalajara, Toluca und Orizaba hinzugefügt.“

Die Anlage hat eine Produktionskapazität von 6 Millionen Hektolitern oder 600 Millionen Litern pro Jahr, die auf 10 Millionen erweiterbar werden soll, um die Nachfrage auch in den Vereinigten Staaten bedienen zu können, so ein Bericht von elfinanciero.com.mx

Für die Herstellung einer Flasche Bier (0,5 Liter) benötigt man etwa 150 Liter Wasser, dass im Bundesstaat Chihuahua Mangelware ist.

Auf Grund der zunehmenden Dürre in der Region war das Recht auf Wasser eines der Hauptanliegen des 34-jährigen Óscar Eyraud Adams. Der Nationalen Wasserkommission (Conagua) warf er vor, Unternehmen Konzessionen für das Wasser zu vergeben, aber keine für die indigene Bevölkerung

Ein Familienmitglied des Opfers erzählte der REFORMA, dass gegen 19.00 Uhr Ortszeit zwei Lieferwagen mit getönten Scheiben vor dem Haus von Adams ankamen und Männer ihn ermordeten.

Die Kumiai sind das zahlreichste der fünf verbliebenen Yumano-Völker in Baja California. Seit 10.000 Jahren als Nomadenvolk im Norden der Halbinsel und dem Süden der USA unterwegs, leben die mexikanischen Kumiai heute am Rande der Gemeinde Tecate in mobilen Heimen.

Krieg um die Wasservorräte – Mexiko und USA

Es ist ein lang anhaltender Konflikt zwischen der mexikanischen Bundesregierung und den örtlichen Bauern um den Wassertransfer, der im Rahmen eines Vertrags von 1944 zwischen Mexiko und seinem nördlichen Nachbarn USA vorgeschrieben ist.

Nicht nur die Indigenen Kumiais kämpfen um ihr Wasser, sondern auch die Bauern im Bundesstaat Chihuahua. Denn nicht nur Unternehmen wie die niederländische Brauerei Heineken brauchen viel Wasser. Landwirte im von Dürre heimgesuchten mexikanischen Bundesstaat Chihuahua sagen, dass ein groß angelegter Wassertransfer in die USA ihren Lebensunterhalt bedroht. Mexiko soll bis Oktober 2020 seine „Wasserschulden“ begleichen. Denn laut einem Vertrag aus 1944 zwischen den USA und Mexiko muss Mexiko jährlich etwa 432 Millionen Kubikmetern Wasser aus dem Fluss Bravo den USA zur Verfügung stellen und die USA müssen den mexikanischen Staat mit Wasser aus dem Fluss Colorado versorgen.

„In der gesamten Geschichte von Chihuahua wurde die Armee nie geschickt, jetzt ist sie da, um uns das Wasser zu nehmen. Anstatt das organisierte Verbrechen und den Drogenhandel zu bekämpfen, kämpfen sie gegen uns Bauern.“

Tausende Bauern kämpfen für ihr Wasser

Die mexikanischen Bauern wollen während der Dürre kein Wasser in die USA schicken. Seit Monaten protestieren sie bereits und es gab die ersten Toten. Es kommt immer wieder zu Ausschreitungen. Der Regen blieb aus und die Stauseen haben nur noch ganz wenig Wasser. Während Tausende Bauern mit Stöcken kämpfen, setzt das Militär Wasserwerfer ein. Im September 2020 wurde eine Frau erschossen und ihr Ehemann verwundet.

Tausende von Bauern stiegen Anfang September auf den Staudamm La Boquilla im nördlichen mexikanischen Bundesstaat Chihuahua, um ihre Wut über die bevorstehende Übertragung von Millionen Kubikmetern Wasser in die USA auszudrücken.

Die von der Dürre betroffenen Landwirte sagen, der Transfer gefährde ihren Lebensunterhalt. Für sie bleibt nicht einmal Wasser für ihre Pflanzen und ihr Vieh. Doch da Mexiko letztes Jahr nicht die vereinbarte Menge Wasser in die USA exportiere, müssen die bestehenden „Wasserschulden“ bis Ende Oktober beglichen werden..

Präsident Andrés Manuel López Obrador wies darauf hin, dass nur mit dem Wasser, das im La Boquilla-Damm in Chihuahua verdunstet ist, die Schulden gegenüber den Vereinigten Staaten bereits beglichen worden wären. Er wies darauf hin, dass die  Bauern die Einhaltung des internationalen Vertrags verhindern.

Eine außergewöhnliche Dürre betrifft nicht nur den Norden Mexikos, sondern auch die amerikanischen Bundesstaaten Utah, West-Colorado und auch in Arizona und New Mexico breitete sich eine extreme und außergewöhnliche Dürre aus.

Die USA werden ebenfalls von starken Dürren heimgesucht. Auch in Arizona gibt es seit langem einen Wasserkrieg, denn die Agrarindustrie hat sich – angezogen durch laxe Reglements – in einem abgelegenen Tal breitgemacht, beutet die dortige wasserführende Schicht aus, sodass die Anwohner dort keinerlei Wasser mehr haben. Siehe Erschütternd! Der Wasserkrieg in Arizona – The Water Wars of Arizona

Wir befinden uns im 21. Jahrhundert. 2,2 Milliarden Menschen haben kein sicheres Trinkwasser zur Ver­fügung. Jeden Tag sterben mindestens 5000 Kinder an vermeidbaren wasser- und sanitärbedingten Krankheiten. Die Welt stürzt auf eine Situation extremer Wasserknappheit zu. 85 % der Weltbevölkerung leben in den trockensten Regionen der Welt. 17 Länder stehen kurz vor dem „Day Zero“.

Die Kriege der Zukunft werden um Wasser geführt, denn Wasser verspricht für das 21. Jahrhundert das zu werden, was das Öl für das 20. Jahrhundert war. Paradox, T. Boone Pickens wurde mit Erdöl zum Multimilliardär. Er wusste bereits 2008, dass Trinkwasser einmal knapp werden würde, und er ist im Besitz von mehr Wasserrechten als alle anderen Menschen in Amerika. 

Mexican farmers revolt over sending water to US during drought

By The Guardian 

Country has one month to deliver outstanding 289m cubic metres and ensure water for 14 major cities and growers

Mexican farmers in the drought-stricken state of Chihuahua are pitted against riot squads from the national guard in an increasingly violent standoff over their government’s decision to ship scarce water supplies to the United States.

The confrontation has already led to bloodshed: earlier this month, a woman was shot dead and her husband was wounded after guardsmen opened fire on farmers wielding sticks and stones.

The Mexican government, meanwhile, has accused protesters of being backed by opposition politicians and sabotaging La Boquilla dam, which holds some of the water it wants to send north.

The standoff in Chihuahua underscores the severity of water shortages as the climate crisis provokes more severe droughts and puts agriculture under strain.

It has also raised questions about why Mexico’s nationalist president, Andrés Manuel López Obrador, has put such a priority on repaying water debts to the US rather than going to bat for Mexican farmers.

“In all the history of Chihuahua, the army has never been sent to take the dams,” said Mario Mata Carrasco, a federal lawmaker from Chihuahua. “Instead of fighting organised crime and narcotics traffickers, they’re fighting our farmers.”

Disputes over water are nothing new on the high plains of Chihuahua state, where rainfall is becoming increasingly irregular. Neither is sending water to the US, which is required under the terms of a 1944 treaty.

But the unrest has grown amid US demands that Mexico meets its five-year quota and completes the transfer of more than 100bn gallons by 24 October.

Local farmers insist any shortfall on that quota can be repaid in the future, and argue that water held behind Mexican dams – for which they have concessions – has never been part of the agreement.

“When the government comes to steal our property, we don’t have any other option but to defend it,” said Raymundo Soto, a spokesman for the farmers. “The international water treaty clearly establishes alternatives for resolving these problems.”

Under the treaty, Mexico sends water from rivers in the Rio Grande basin to the United States, which in turn sends Mexico water in the Colorado River, further to the west.

The treaty was negotiated when Mexico and the US were second world war allies and “is very favourable to Mexico”, tweeted Lorenzo Meyer, a Mexican historian and commentator. “Not fulfilling our treaty obligations would be ending an agreement that would be impossible to improve upon.”

Both US and Mexican officials say water is flowing from Chihuahua to make up the deficit. But time is running out: Mexico still has to transfer almost a year’s worth of water to meet the deadline.

Mexico’s president, commonly known as Amlo, insists Mexico will comply with the treaty. He also revealed that Texas’ governor, Greg Abbott, had expressed impatience over Mexico falling behind in its water deliveries.

Amlo has repeatedly alleged that big pecan farmers, backed by political interests, are behind the protests.

“They’ve been doing their best to get us into a conflict with the United States,” Amlo recently told reporters. “It’s all a plan to take electoral advantage of the situation.”

Mexico has fallen behind in its water payments for the current five-year cycle – and not for the first time, farmers say. They argue that Mexico can postpone payment in drought conditions – something Mexican and US officials say is off the table because Mexico was in deficit at the end of the last cycle in 2015.

As of 24 September, the country had met roughly 86% of its treaty obligations, according to Roberto Velasco Álvarez, Mexican undersecretary for North America.

Mexico now has a month to deliver the outstanding 289m cubic metres and ensure water for 14 major cities and growers in the lower parts of the Rio Grande, said Velasco.

“There are concerns for other water users, especially urban users,” he said, adding: “Chihuahua is illegally retaining water in its dams.”

But farmers say they have already been forced to adjust to a drier environment by reducing planting. Meanwhile, the drilling of illegal wells is rampant.

Many in Chihuahua fear that they may soon see a replay of a severe mid-1990s drought which forced many farmers to migrate, said Jesús Valenciano, a member of the legislature.

“They went illegally to the United States – and never returned,” he recalled. “People don’t want this to happen again. That’s why there’s such a conflict.”

Netzfrau Doro Schreier
deutsche Flagge

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Mangelware Wasser! Mega-Banken und Milliardäre kaufen das globale Wasser auf!

Konfliktstoff Wasser! Wasserknappheit entwickelt sich zur größten Bedrohung – The growing water crisis and Water Conflicts in China

Wem gehört das Wasser? Wasser ist ein Allgemeingut und gehört der gesamten Menschheit und nicht nur Profiteuren!!

Raubbau am kostbarsten Gut! Gewusst? Wollen Länder Kredite von Weltbank oder IWF – dann müssen sie ihr Wasser privatisieren!

Tickende Zeitbombe Trinkwasser! Arsen belastet Trinkwasser weltweit! Es drohen Organschäden und Krebs! – Global threat of arsenic in groundwater

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