Inmitten eines klimatischen und ökologischen Notstands haben die EU-Staaten sich auf eine Reform der fast 400 Mrd. Euro Agrarpolitik verständigt, die Klima und biologische Vielfalt völlig ignoriert. „Greenwashing übelster Sorte“ sagen sogar die Umweltschutzverbände. Die Fleisch- und Milchindustrie ist die drittstärkste Ursache für den Klimawandel und Europa ist der weltweit größte Fleisch- und Milchproduzent der Welt. Und da sich die industrielle Landwirtschaft mit all ihren Skandalen verzockt hat, wurde bereits die Fleischproduktion von der EU mit 15 Mio. Euro finanzieller Hilfe angekurbelt. Und nicht nur die Fleischlobby, sondern auch das „Trinken“ von Milch wird mit 100 Millionen Euro von der EU gefördert. Die EU-Agrarminister unter der Leitung von Bundesagrarministerin Julia Klöckner hatten nicht nur eine milliardenschwere Agrarreform auf der Tagesordnung, sondern auch die Kennzeichnung von Lebensmitteln. Schließlich soll der Verbraucher geschützt werden, eigentlich, denn schon lange sollte bekannt sein, dass die EU, nur weil billiger, Obst und Gemüse in Afrika anbaut. Ausgerechnet das EU-Parlament, welches mit „Green Deal“ wirbt, wurde von der Fleischlobby aufgefordert, Begriffe wie „Veggie-Burger“ zu verbieten, zum Schutz der Verbraucher, heißt es. Erst sorgte die Milchlobby für einen Eklat, als sie forderte, dass VEGANE Werbung im TV verboten werden sollte, jetzt könnten Restaurants und Geschäfte in der Europäischen Union von der Vermarktung von Produkten wie „vegetarische Burger“ oder „vegane Wurst“ ausgeschlossen werden, so will es die Fleischlobby. Die arme Tomate, darf sie dann in Zukunft nicht mehr „Fleischtomate“ genannt werden? Oder wie sieht es mit Kopfsalat aus oder Scheuermilch? Oder nehmen wir Leberkäse, es ist kein Käse, der Leber enthält. Paradox, die Bezeichnung „Frischmilch“ ist erlaubt, obwohl die Milch gar nicht frisch ist. Die Kennzeichnung von Lebensmitteln wird von der EU mit großem Ernst betrieben, heißt es. Daher werden ja auch die Zutaten in zum Beispiel Tiefkühlkost nicht gekennzeichnet? Das EU-Parlament stimmt ab, ob Begriffe wie „Burger“ für pflanzliche Produkte verboten werden sollen. Zugleich wird über eine weitere Verschärfung für pflanzliche Milchalternativen abgestimmt, sicher nicht zum Schutz des Verbrauchers, sondern zum Schutz der industriellen Landwirtschaft, die sich mit all ihren Skandalen verzockt hat. Immer mehr Menschen wollen die Grausamkeiten, die aus der Fleisch- und Milchindustrie kommen, nicht mehr unterstützen.
Zum Schutz für den Verbraucher?
Update 23.Oktober 2020:
EU-Parlament: Produktbezeichnungen wie Veggie-Burger bleiben erlaubt https://t.co/lJ0avEsHf4 #VeggieBurger #EUParlament
— tagesschau (@tagesschau) October 23, 2020
Die Sojamilch und vergleichbare Erzeugnisse zum Beispiel aus Hafer müssen nach einer europäischen Verordnung als als „Drink“ bezeichnet werden, sonst könnte ja der Verbraucher getäuscht werden. Getäuscht werden darf der Verbraucher aber, wenn Supermärkte eine Gutshof-Idylle, wie „Gut Ponholz“, „Mühlenhof“ oder „Gut Drei Eichen“ vorgaukeln, die es doch gar nicht gibt. So beliefert Tönnies täglich viele Supermärkte und Discounter, darunter Aldi, Lidl und Rewe. Bei Lidl und Aldi stehen die Tönnies-Produkte unter den Markennamen „Landjunker” und „Meine Metzgerei” im Kühlregal. Vorsicht auch bei Werbebegriffen wie „aus der Region“ oder „von hier“, denn der Begriff „Region“ ist gesetzlich nicht geschützt.
Die Industrie, die von der Ausbeutung und dem Missbrauch von Tieren profitiert, versteckt sich hinter einer Mauer der Geheimhaltung. Damit der Verbraucher nicht erfährt, was bei der Herstellung von Fleisch, Milchprodukten, Eiern, usw. tatsächlich geschieht, haben die ersten Länder bereits Gesetze verabschiedet, die Tierschützer kriminalisieren. Die Tierzuchtindustrie hat jahrzehntelang dafür gekämpft, die Offenlegung von Informationen über Einrichtungen zu verhindern, in denen Tiere als Nahrung aufgezogen werden. Sie weiß, dass die Verbraucher aufhören würden, Verbraucher zu sein, wenn sie selbst die Realität sähen. Diese Industrie würde infolge dessen schnell aufhören zu existieren. Regelmäßig decken Tierschützer auf, unter welcher Grausamkeit Tiere in der Massentierhaltung leiden.
Der Rindfleisch- und Milchsektor muss den Umwelt- und Fettleibigkeitsauswirkungen seiner Produkte und Produktionsprozesse weitaus mehr Aufmerksamkeit schenken. Wenn sie dies nicht tun, werden sie mit sinkendem Vermögen und sinkender Bedeutung konfrontiert sein, so Forbes in einem Bericht über die industrielle Landwirtschaft. Siehe Hat sich die industrielle Landwirtschaft mit all ihren Skandalen verzockt? – Why The Beef And Dairy Industries Are On A Cow Path to Oblivion
Und genau das ist jetzt eingetreten. Immer mehr Menschen wollen die Grausamkeiten in der Fleisch – und Milchindustrie nicht mehr unterstützen und greifen daher lieber zu Alternativen.
Viele Menschen wollen auf Fleisch verzichten und Fleischersatzproduckte auf Pflanzenbasis sind längst auf dem Markt.
Pflanzenmilch-Alternativen boomen!
Seit langem machen Umweltaktivisten auf den brontosaurusgroßen CO2-Fußabdruck beim Verzehr kleiner Mengen Rindfleisch aufmerksam und sie haben sie mit den winzigen atmosphärischen Auswirkungen pflanzlicher Alternativen verglichen. Aufsteiger wie Impossible Foods und Beyond Meat haben wohlschmeckende und äußerst beliebte Burgerersatzprodukte entwickelt, so auch der Bericht aus Forbes.
Eine Reihe von Milchbauern in den USA kehren bereits der Branche den Rücken. Unter ihnen Kaliforniens ältester Milchbetrieb. Immer mehr Studien belegen, dass Kuhmilch gut für Kälber sei, aber nicht für uns Menschen. Immer mehr Verbraucher entscheiden sich deshalb auch für Milchalternativen wie Hafer-, Soja- oder Mandel-Milch. Es gab schon einen Aufschrei der Milchlobby und so entschied der Europäische Gerichtshof (EuGH) 2017, dass die Bezeichnung „Soja-Milch“,nicht mehr zulässig ist. Allerdings die Bezeichnung Kokosmilch und Leberkäs, aber auch Erdnussbutter blieben von dem Wahnsinn verschont.
Jetzt geht es um die Begriffe „vegetarischer Burger“ und „vegetarische Wurst“, ebenfalls betroffen sind auch die Begriffe wie „Joghurt“ und „käseähnlich“ für pflanzliche Alternativen zu Milchprodukten. Diese Probleme gibt es zum Beispiel in Neuseeland nicht, denn dort hält gerade „Fleisch“ auf Hanfbasis Einzug und dieses enthält sogar mehr Proteine als Rindfleisch. Bereits vorher entdeckten Milchbauern aus Neuseeland, dass Hanf die nährstoffreichste Pflanze der Welt ist, dass er mehr CO2 pro Hektar absorbiert als andere Nutzpflanzen und dass die gesamte Pflanze – von der Wurzel bis zur Spitze – zehntausendfach nutzbar ist. In Neuseeland gibt es statt Kuhmilch jetzt Hanfmilch.
Ausgerechnet die EU-Institution, die sich am meisten dem Klimaschutz verschrieben hat, könnte der Fleischindustrie einen Gefallen tun und den „Veggie-Burger“ verbieten.
In dem Vorschlag der Fleischlobby heißt es : „Die derzeit für Fleischprodukte verwendeten Namen sind ausschließlich Produkten vorbehalten, die Fleisch [einschließlich] Steak, Wurst, Schnitzel und Burger enthalten.“ Ein ähnliches Verbot würde für pflanzliche Hühnerprodukte gelten.
Die Landwirte sagen, dass die Maßnahmen erforderlich sind, um die Verbraucher vor Irreführung zu schützen.
Es ist nicht das erste Mal, dass die Alternativen von Fleisch, Milch oder sogar Eiern einen Kampf mit der industriellen Landwirtschaft ausfechten müssen.
Bereits 2015 war die Eier-Lobby gar nicht begeistert, dass „vegane Eier“ anboten wurden, und es gab auf auf den Sozialen Medien eine regelrechte Schmutzkampagne von der Eier-Lobby. Nicht anders auch im Mai 2019 mit „sauberen Fleisch“, denn ein Unternehmen musste feststellen, dass Vorschriften von der Fleischlobby verhindert wurden, dass zellkultivierte Fleischprodukte zum Kauf angeboten werden.
- „Wenn Sie in der Milch- oder Fleischbranche arbeiten, sollten diese Trends und Vorhersagen beängstigend genug sein. Noch beängstigender ist jedoch, dass sich die Sektoren offenbar zu sehr auf die Produktion durch Kühe konzentriert haben, um es überhaupt zu bemerken. Sie riskieren einen noch stärkeren Rückgang, wenn Sie sich nicht neu definieren und sich fragen, warum Sie überhaupt noch in dieser Branche tätig sind,“ so das Fazit von Forbes. Ein boomendes Geschäft macht man, wenn man Verbrauchern die Arten von fleischig schmeckendem Protein und gesünderen Getränken anbietet, die sie jetzt wollen, auch wenn dies bedeutet, sich von Kühen abzuwenden. Branchen, die am „Kuhmodell“ festhalten, müssen sich umrüsten, bevor die nicht auf Kuh basierenden Branchen mehr von ihrem Geschäft abwerben. Siehe Hat sich die industrielle Landwirtschaft mit all ihren Skandalen verzockt? – Why The Beef And Dairy Industries Are On A Cow Path to Oblivion
Der europäische Bauernverband Copa Cogeca sagt, die Europäische Union sollte „surrealistischen“ Beschreibungen ein Ende setzen. Es wird argumentiert, dass das Dulden von Begriffen wie „veganer Burger“ eine Büchse der Pandora öffnen würde, die die Verbraucher verwirren und den Bauern schaden würde.
Doch statt sich mit der Realität abzufinden, will die Fleischlobby ihren Konkurrenten los werden und bringt sogar das EU-Parlament dazu, für sie das Problem zu lösen. Landwirte sagen, dass die Maßnahmen erforderlich seien, um die Verbraucher vor Irreführung zu schützen, gerade die Landwirte, die immer noch den Verbraucher mit angeblichem „Tierwohl“ in die Irre führen.
Kritik gibt es auch von Medizinischen Gruppen, Umweltschützern und Unternehmen, die vegetarische Produkte herstellen. Sie argumentieren, dass diese Forderung von der Fleischlobby ein Rückschritt auf dem Weg sei, die Umwelt- und Gesundheitsziele zu erreichen.
Um die globale Erderwärmung auf ein noch halbwegs erträgliches Maß zu begrenzen, müssen alle weniger Fleisch essen – auch wenn es der deutlichen Mehrheit gut schmeckt. Und dabei konterkariert das EU-Parlament nun die europäische Klimapolitik: Die Kommission hat sowohl in ihrer Lebensmittel- als auch in ihrer Methanstrategie bereits das Ziel eingewoben, dass tierische Produkte seltener auf dem Speiseplan der Europäer stehen sollen.
Einmal von den Parlamentariern beschlossen, wird es in den anschließenden Verhandlungen mit Rat und Kommission vermutlich nicht wieder herausgestrichen – zumal einige EU-Länder vegetarischer Ernährung ohnehin argwöhnisch gegenüberstehen, allen voran Frankreich, dessen EU-Abgeordnete übrigens die Treiber des Verbots sind, so das Handelsblatt.
Landwirte protestieren wegen schärfere Auflagen. Sie sind dagegen, dass es mehr Natur- und Tierschutz in der Landwirtschaft geben soll. Doch mal ehrlich, haben sie nicht verschlafen, dass der Verbraucher schon längst nach anderen Alternativen sucht? Übrigens, in der Teewurst ist auch kein Tee enthalten.
Farmers ask EU parliament to ban terms such as ‚veggie burger‘
By Reuters
Restaurants and shops in the European Union could be barred from marketing products as „veggie burgers“ or „vegan sausage“ if farmers get their way in a debate this week in the European parliament.
Proposed amendments to a farming bill would also prohibit describing non-dairy items as being „like“ or in the „style“ of milk, butter or cheese.
Farmers say the measures are needed to protect consumers from being misled. Medical groups, environmentalists and companies that make vegetarian products say it would be a step backwards in meeting the bloc’s environmental and health goals.
The amendments will be discussed during debate of wider agricultural reforms. The European Parliament cannot impose the changes on its own, but would adopt a position ahead of negotiations with the bloc’s member countries.
Under one proposed amendment, terms such as steak, sausage, escalope, burger and hamburger would be permitted only for products containing meat.
The European Court of Justice already banned the likes of „soy milk“ and „vegan cheese“ three years ago, ruling terms such as milk, cream, butter, cheese and yoghurt cannot be used for non-dairy products. A proposed amendment would go further, barring marketers of plant-based foods from comparing them to dairy with words such as „style“, „type“, „method“ or „like“.
European farmers association Copa Cogeca says the European Union should put an end to „surrealistic“ descriptions. It argues that condoning such terms as „vegan burger“ would open a Pandora’s box that would confuse consumers and harm farmers.
In the opposite corner, a group of plant-based food proponents, including producers Unilever and Ikea as well as the European Medical Association, called the proposals „disproportionate and out of step with the current climate“.
Some party groups are seeking a softer approach. A proposal backed by the Socialists would continue to allow terms for meat-free products that have been in use for a long time, as long as packaging makes clear they contain no meat.
Netzfrauen auch auf >>> Instagram >>>>mit vielen Bildern und Informationen!
Kein Scherz, sondern nackte Realität: Teurer Grill – billiges Fleisch!
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