Weltweit sollten sich die Länder ein Beispiel an Peru nehmen. Was peruanische Bauern am meisten fürchten bezüglich GMO, ist der Verlust der biologischen Vielfalt. Dem unermüdlichen Kampfgeist der Quechua-Indianer, die die Nachfahren der einst so stolzen Inkas sind, ist es zu verdanken, dass 2011 ein zehnjähriger Bann auf GMO-Pflanzen in Kraft trat. Doch nächstes Jahr läuft in Peru das 10-jährige Moratorium für gentechnisch modifiziertes Saatgut aus. Peru bleibt auch weiterhin frei von transgenen Kulturen und zwar um weitere 15 Jahre! Der peruanische Kongress hat die Verlängerung des Moratoriums genehmigt. Es war das Ergebnis einer intensiven Arbeit der Organisationen, die die biologische Vielfalt verteidigen.
Zum Schutz der biologischen Vielfalt
Auch andere Länder in Lateinamerika haben Monsanto und Co. mitsamt Saatgut aus dem Land geworfen. Denn was geschieht, wenn diese Saatgut-Giganten mit ihrem genmanipuliertem Saatgut in ein Land dringen, bekamen Mexikos Kleinbauern durch das Freihandelsabkommen mit den USA und Kanada schmerzlich zu spüren: Drei MILLIONEN Kleinbauern mussten aufgeben, weil sie nicht konkurrenzfähig waren. Viele von ihnen flohen groteskerweise in die USA. Um dieses zu verhindern, hob Guatemala das Monsanto-Gesetz auf und El Salvador warf Monsanto mitsamt Saatgut aus dem Land.
Auch in El Salvador wurde einheimisches Saatgut gefördert, um die Kleinbauern zu schützen. Bis jetzt, denn plötzlich heißt es aus El Salvador, dass die neue Regierung einen Kooperationsvertrag mit dem Giganten Bayer geschlossen hat. Er bedeutet die völlige Abhängigkeit vom Agro-Konzern Bayer. „Wir verlieren Traditionen des lokalen Anbaus. Diese versuchen wir hier zu bewahren. Das ursprüngliche Saatgut verfügt nicht über das, was die neuen Produkte mitbringen: Chemikalien,“ so die Kleinbauern in El Salvador. El Salvador hat einen neuen rechtsgerichteten Präsidenten, der selbst Unternehmer ist und der auch gleich das Wasser privatisieren will. Paradox, bekommt doch El Salvador Entwicklungshilfe aus Deutschland für den Schutz von Umwelt und natürlichen Ressourcen. Siehe Staatliche Erpressung zugunsten BayerMonsanto? Kleinbauern in El Salvador werden gezwungen genmanipuliertes Saatgut von Bayer anzubauen!
Auch in Bolivien nutzte die De-facto-Präsidentin Jeanine Áñez die Coronapandemie und sie befahl den Anbau von Transgenen. Als Ursache der Feuer wird in Bolivien die Brandrodung gesehen, mit der aus Waldfläche landwirtschaftliche Nutzflächen geschaffen wird. Staatsstreich und Sieg für die Agrarindustrie, so die Überschrift! In einem fast kriminellen Manöver unter Berücksichtigung der Krise wegen Corona erließ Añez das Dekret 4232, um das Verfahren zur Bewertung von transgenem Saatgut abzukürzen. Die Produktion mit gentechnisch verändertem Saatgut (GVO), bekannt als transgen, wird auch für den Export angebaut. Bolivien tritt mit Tests an fünf Kulturen in die Ära der Transgene ein – Mais, Zuckerrohr, Baumwolle, Weizen und Soja. Die „Strafe“ kam prompt bei den Wahlen zum neuen Präsidenten. In Bolivien ist wieder die Demokratie heimgekehrt, denn der gestürzte und im Exil lebende Ex-Präsident Evo Morales, der das Land 14 Jahre lang regierte, kann wieder zurückkehren. Seine Partei hat die Wahlen gewonnen. Die MAS hat sogar mehr als 50% gewonnen, ein klares Zeichen, für die Demokratie und nicht für die Agrarindustrie.
Auch Mexiko hat sich gegen die Gen-Lobby entschieden. Erst im September 2020 gab der mexikanische Präsident López Obrador bekannt, ein Dekret über das Verbot von genmanipuliertem Mais zu veröffentlichen und auch Glyphosat verbieten zu wollen.
Immer mehr Regionen, Länder, Staaten haben Zweifel an der Ungefährlichkeit der gentechnisch veränderten Saaten und verbannen sie aus ihren Gebieten. Peru ist der Beweis. Das ist der Beweis dafür, dass natürliche Getreide- und Gemüsesorten gedeihen können und auch noch erschwinglich sind.
Warum Peru Monsanto und GMO verbannte
Die Verordnung zum Bann auf Monsanto wurde schon 2008 entworfen. Sie verbannt nicht nur GMO-Pflanzen wie Monsantos BT-Mais, sondern sie dehnt sich auch auf ein früheres Gesetz aus, das eine Kennzeichnung von GMO-haltigen Lebensmitteln erforderlich macht. Auch diese Lebensmittel werden nun vollständig verbannt. Die neue Verordnung war zuerst öffentlicher Diskussion ausgesetzt. Sie wurde nachgebessert, und nachdem der peruanische Kongress sie im April 2011 verabschiedete, trat sie endlich in Kraft.
Das Gesetz soll die biologische Vielfalt des Landes schützen und unerwünschte Kreuzungen mit Nicht-GMO-Pflanzen verhindern. Es wird auch den Export organischer Produkte made in Peru schützen.
SCHUTZ DER BIOLOGISCHEN VIELFALT
Die peruanische Verbraucher- und Nutzervereinigung (ASPEC) testete damals in einer Studie 13 Produkte, die in größeren Supermärkten und Geschäften der Hauptstadt Lima gekauft wurden. Es erstaunte sie nicht sonderlich, dass sie 10 von diesen 13 positiv auf GMO-Inhalte testeten. Crisólogo Cáceres, Präsident der ASPEC, kommentiert hierzu: Die Forschung der ASPEC bestätigt etwas, was die Peruaner schon lange wissen: GM-Lebensmittel sind in den Regalen unserer Märkte und Weingeschäfte und die Verbraucher kaufen sie und nehmen sie mit nach Hause, um sie zu essen, ohne zu wissen, was sie tatsächlich enthalten. Niemand sagt uns etwas, niemand gibt etwas an, was unser Recht auf Information klar verletzt.
Was peruanische Bauern am meisten fürchten bezüglich GMO, ist der Verlust der biologischen Vielfalt. Im obigen Bild singen und skandieren peruanische Bauern in Ponchos und Chullos vor der Kommunalverwaltung in Lima. Sie vertreten den Parque de la Papa in Cusco, eine Bauerngemeinschaft von 6000 Menschen, die sich darum sorgen, dass die Einführung der GMO viele der berühmten peruanischen Arten wie den lila Mais, den weißen Riesen-Mais und die Kartoffel gefährden wird. Alejandro Argumedo der ANDES Association in Cusco sorgt sich um die physiologischen Auswirkungen, die die Einführung von GMO auf Perus eingeborene Pflanzenarten haben würde. Peru gehört nach seinen Worten zu den Top 10 der Länder mit der größten Artenvielfalt und die gilt es zu schützen. Und die Antwort auf die Pflanzen-Krankheiten, unter denen peruanische Bauern leiden, heißt „Biodiversität“, nicht GM-Saaten.
Die Menschen des Parque de la Papa bauen eine Vielzahl von Kartoffeln in kleinen Parzellen an. Dadurch mildern sie die Schäden, die sonst eher große Pflanzungen angreifen, und sie sichern so das Fortleben der Arten, die widerstandsfähiger gegen Krankheiten oder schlechtes Wetter sind.
Das Moratorium galt für 10 Jahre, denn die peruanischen Wissenschaftler waren der Meinung, dass die Erforschung der Sicherheit von GMO und der Auswirkungen auf und von GMO immer noch in den Kinderschuhen steckte. Sie hofften, dass das Moratorium die Forschungs-Infrastruktur erschafft, die nötig ist, um bessere Entscheidungen über transgene Pflanzen zu treffen. „Wenn wir erst die Kontamination mit GMO haben, gibt es keinen Weg zurück“. so die Wissenschaftler.
Der Kongress genehmigte die Verlängerung des Moratoriums für transgene Pflanzen bis 2035
Seit Wochen haben die Cooks Association (PUCA, die Peruvian Consumers Association (Aspec) sowie Organisationen wie Conveagro, Kleinproduzenten und andere Mitglieder der Zivilgesellschaft die Regierung und den Kongress um Genehmigung gebeten, das Moratorium zum Schutz der nationalen Artenvielfalt zu verlängern, mit Erfolg. Nach der Genehmigung im Kongress wird der nächste Schritt die Verabschiedung in der Exekutive sein, die ebenfalls das Moratorium verlängern wird.
Peru Bans GMO Crops Until 2035
Peru is one of few countries prohibiting the entry of transgenic seeds into its borders. Farmers and their communities united to enact the moratorium law in 2011, helping protect biodiversity, family farming and cultural traditions.
As it nears its 2021 expiration date, a campaign by the Consorcio Agroecológico Peruano is mobilising the country to prolong the ban.
More than 30 organizations across Peru have joined the campaign “Biodiversity is our Identity” (La Biodiversidad es nuestra Identidad) under the slogan “United for a GMO-free Peru”.
The campaign aims to gather more than 20,000 signatures through change.org in support of renewing the moratorium law prohibiting the entry of GM crops into Peru. As it nears its 2021 expiration date, a campaign by the Consorcio Agroecológico Peruano is mobilising the country to prolong the ban.
Peru’s ban on GMO foods prohibits the import, production and use of genetically modified foods. The law is aimed at safeguarding the country’s agricultural diversity and preventing cross-pollination with non-GMO crops. It will also help protect Peruvian exports of organic products.
(source)
THE VICTORY IS A LONG TIME COMING.
The decree banning GMO foods was drafted in 2008. It not only bans GMO crops like Monsanto’s BT-Corn, but also expands on a prior law that required all foods on supermarket shelves that contain GMOs to be labeled. Those GMO containing foods will now be completely banned. After being subjected to public discussion, being amended, and finally passed in the Peruvian congress in April of 2011, the ban is finally going into effect.
A study done in April of 2011 by the Peruvian Association of Consumers and Users (ASPEC) tested 13 products purchased in major supermarkets and shops in Lima, Peru. Unsurprisingly, 10 out of 13 tested positive for containing GMOs.
President of ASPEC, Crisólogo Cáceres, comments,
Research by ASPEC confirms something that Peruvians knew all along: GM foods are on the shelves of our markets and wineries, and consumers buy them and take them into their homes to eat without knowing it. Nobody tells us, no one says anything, which involves a clear violation of our right to information.
(source)
PROTECTING BIO-DIVERSITY
One of the biggest fears Peruvian farmers have regarding GMOs is the loss of biodiversity. In the scene above, Peruvian farmers in ponchos and chullos chanted outside of the Municipality of Lima. They represented the Parque de la Papa in Cusco, a farming community of 6,000 people who worry that the introduction of GMOs can and will compromise many of the famous native Peruvian species including purple corn, giant white corn, and the potato.
Alejandro Argumedo of the ANDES Association in Cusco says he worries about the physiological effects the introduction of GMOs would have on Peru’s native species. He says Peru has one of the top 10 biodiversities in the world, and it needs to be protected. To combat the crop diseases that Peruvian farmers suffer, he looks to diversification instead of GM seeds.
The people of Parque de la Papa cultivate a variety of potatoes in small plots. By doing so the farmers say they mitigate crop diseases that attack large plantations and secure the survival of varieties that are more resistant to disease or bad weather.
(source)
WHY 10 YEARS?
Peruvian scientists believe that the research regarding the safety and effects on GMOs is still in its infancy. They hope that the moratorium will “create the research infrastructure it needs to make better decisions about transgenic crops.” (source) Alejandro Argumedo summarizes it this way: „Once we have contamination, there is no going back“.
The campaign aims to inform Peruvians about how GMOs negatively affect biodiversity, nutrition and traditions vital to their national identity. © Consorcio Agroecológico Peruano and Gustavo Vivanco
Peru’s food supply is in the hands of the 2.2 million small-scale farmer families who provide approximately 75% of the country’s produce.
The Successes of a GMO-Free Peru
- The moratorium on GMOs contributes to protecting family agriculture, which represents 97% of the country’s total agricultural units. This is especially relevant considering Peru’s food supply is in the hands of the 2.2 million small-scale farmer families who provide approximately 75% of the country’s produce.
- Exports of native biodiversity products (including 43 different species) have grown steadily (+40% from 2013 to 2019), reaching a value of US $485 million in 2018, which represents 4% of total non-traditional exports.
- The COVID-19 pandemic saw exports of organic products increase by 13% according to Promperú.
Indigenous peoples have cultivated agrobiodiversity thanks to ancestral practices and knowledge. © Consorcio Agroecológico Peruano and Gustavo Vivanco
Tuesday October 20, 2020 – Congress approved extension of moratorium for transgenic crops until 2035 – congration
The GMO-Free Peru Platform (Plataforma Perú País Libre de Transgénicos) was created in 2007. Their work has been instrumental in mobilising citizens and enacting the moratorium law, which has protected Peru’s biodiversity and allowed it to be used responsibly for economic and cultural development.
Netzfrauen Ursula Rissmann-Telle und Doro Schreier
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Monopoly einiger weniger Agrarkonzerne! Die Schmierenkomödie Bayer-Monsanto geht weiter!