Indien – Kritik nicht erwünscht! Nachdem Amnesty die Arbeit einstellen musste, jetzt Umweltaktivisten verhaftet! Disha Ravi: Indian climate activist becomes symbol of crackdown on dissent

In vielen Ländern werden Umweltaktivisten verhaftet oder umgebracht. Wer gegen Umweltverbrechen protestiert, lebt gefährlich. Sie wollen die Umwelt schützen und andere ermutigen, dasselbe zu tun. Indien leidet unter zunehmender Wasserknappheit, Dürren, Überschwemmungen, Wirbelstürme und andere Naturkatastrophen. Bezogen auf die Luftverschmutzung der Welt belegt die indische Hauptstadt Neu-Delhi den ersten und Lahore in Pakistan den zweiten Platz. Und wie in Pakistan kämpfen auch in Indien junge Menschen gegen giftige Atemluft in ihren Ländern. In Pakistan reichten drei Mädchen,  Laiba Siddiqi, Leila Alam und Misahel Hayat 2019 sogar eine Klage gegen ihre Regierung wegen Luftverschmutzung beim Lahore High Court ein, mit Erfolg. Anders in Indien, her werden junge Umweltaktivisten verhaftet, sie sollen sogar Teil einer internationalen Verschwörung sein um dem Image Indiens zu schaden. Im Zusammenhang mit den Bauernprotesten sind in Indien drei Umweltaktivisten festgenommen worden, darunter auch Disha Ravi. Sie engagiert sich in ihrer Heimatstadt Bangalore für die Jugendbewegung Fridays for Future. Und obwohl Disha Ravi vor Gericht aussagte, das sie nicht Teil einer terroristischen Vereinigung sei und nur die Bauern unterstützen wollte, bleibt sie in Haft. Genau das, was Indien verhindern wollte, ist jetzt Realität, denn das Image von Indien hat durch weltweite Protest, wegen der Verhaftung von Umweltaktivisten, die die Bauernproteste unterstützten, großen Schaden genommen. Indien ist schon lange dafür bekannt, dass Bauern in Selbstmord begehen,  In Indien haben schon in den letzten 20 Jahren etwa 300.000 Kleinbauern sich das Leben genommen, weil sie das Saatgut nicht mehr bezahlen können und ihre Familien dadurch hungern müssen. Samen des Todes und der Versklavung wird das genmanipulierte Saatgut deshalb auch genannt. Auch wird aus Europa billiges Milchpulver importiert, so dass die indischen Bauern ihre Milch nicht loswerden. Immer wieder kommt es zu Bauernprotesten, wie in 2018, als 30.000 Bauern aus Protest 180 Kilometer nach Mumbai marschierten. Sie fordern höhere Getreide- und Milchpreise, denn sie können ihre Schulden nicht zurückzahlen und verlieren alles, wofür sie all die Jahre gearbeitet haben. Doch statt den Bauern zu helfen, will Indien die reformieren. Erst kürzlich mussten die Bauern erfahren, dass sie statt heimische Auberginen jetzt gentechnisch veränderte Auberginen anbauen sollen. Es treibt die Kleinbauern in Abhängigkeit und somit steigt auch der Hunger. Kritik ist seitens der Regierung nicht erwünscht. Im Herbst musste die Menschenrechtsorganisation Amnesty International die Arbeit in Indien  einstellen und auch über die zunehmende Gewalt an Mädchen, darf nicht mehr berichtet werden. Indien bekommt übrigens 1 Mrd. Euro Entwicklungshilfe aus Deutschland und baut neue Kohlekraftwerke.

Indien – Kritik nicht erwünscht! Nachdem Amnesty die Arbeit einstellen musste, jetzt Umweltaktivisten verhaftet!

In Indien leben  Aktivistinnen und Journalisten mittlerweile gefährlich. Am 31. März 2020 forderte die Regierung das Oberste Gerichtshof auf, die Medien anzuweisen, nur die von der Regierung genehmigte Informationen zu veröffentlichen. Indische Journalisten, die über die Covid-19-Epidemie berichten, sind nicht nur einer möglichen Verhaftung ausgesetzt, sondern auch Gegenstand von Cyber-Mobbing. Mehrere Journalisten wurden bereits verhaftet. Um auch  auch weiterhin auf die Gewalt an Frauen und Kinder hinweisen zu dürfen, wandte sich die NGO – All India Council of Human Rights, Liberties & Social Justice mit einer Petition ebenfalls an das Oberste Gericht. In der Antwort der Regierung auf die Klage, hieß es, dass man die Zunahme von Fällen häuslicher Gewalt aufgrund der Sperrung zur Kenntnis genommen und Menschenrechtsanwälte wurden verhaftet. 

Erst im Februar 2021 wurde laut nzz.ch die Redaktion des regierungskritischen Newsportals «Newsclick» durchsucht, der Vorwurf lautet auf Geldwäsche und illegale Finanzierung aus dem Ausland. Mit denselben Vorwürfen sah sich im Herbst die Menschenrechtsorganisation Amnesty International konfrontiert. Die Regierung fror ihre Konten ein, worauf Amnesty die Arbeit in Indien eingestellt hat.

Greta Thunberg und die Bauernproteste

Am 04.Frebruar 2021 Breaking -News aus Indien: Die Klimaaktivistin Greta Thunberg ist Gegenstand einer kriminellen Verschwörungsuntersuchung in Indien. Thunberg wird „kriminelle Verschwörung und Förderung der Feindschaft aus religiösen Gründen“ vorgeworfen.

Seit November2020  campen Zehntausende von Bauern in der Hauptstadt Indiens,  um gegen neue Agrargesetze zu protestieren, von denen sie sagen, dass sie ihren Lebensunterhalt zerstören und sie wollen sich von großen Konzernen nicht ausbeuten lassen.

Siehe auch: Wachsender Widerstand in Indien gegen Feldversuche mit gentechnisch veränderten Auberginen – Farmers in India against field trials of genetically-modified brinjal

04.Februar 2021

Greta hatte auf Twitter ihre Solidarität mit Indiens Bauern  bekundet  und auf Twitter ein Google-Doc mit einer Anleitung geteilt, wie man sich für den Bauernprotest  engagieren könne. Die Liste enthielt eine Reihe von Tipps zum Online-Protest und sie bat auch andere Prominente, darunter Popstar Rihanna, sich an den Protest zu beteiligen.

Die Polizei von Delhi bestätigte am 04.Feburar 2021, dass sie „ein Strafverfahren gegen die Urheber des“ Toolkit-Dokuments „eingeleitet hat, das Thunberg geteilt hatte,

Auf diese Tweeds von Greta und andere Prominente reagierte Indiens Regierung über das Aussenministerium mit einem offizielles Statement: Ausländische Aktivisten hätten sich nicht einzumischen in innere Angelegenheiten. Die Behörden nahmen zudem Ermittlungen auf, um herauszufinden, wer das Dokument erstellt hatte.“

Disha Ravi- die inhaftierte indische Umweltaktivistin

Disha Ravi bei Protesten

Die Ermittlungen der indischen Regierung führten zu der Umweltaktivistin Disha Ravi. Ravi ist eine bekannte Persönlichkeit in der wachsenden Umweltbewegung des Landes und Mitbegründer des indischen Kapitels der Thunberg-Kampagne „Freitags für die Zukunft“ (FFF), einer internationalen Bewegung. Die Bewegung hat in Indien an Bedeutung gewonnen und  in mehr als 40 Staaten wurden Gruppen  eingerichtet. Ravi nahm regelmäßig bei den Protesten teil und ist dafür bekannt, dass sie sich zunehmend für das Thema und gegen die negative Umweltpolitik von Modi einsetzt.

Die 21-Jährige Disha wurde verhaftet: Sie sei Teil einer internationalen Verschwörung, um dem Image Indiens zu schaden, so der Vorwurf.

Ravis Verhaftung löste Empörung bei hochkarätigen Persönlichkeiten aus, darunter die Anwältin und Autorin Meena Harris , die Nichte des US-Vizepräsidenten Kamala Harris. Einige indische Politiker, darunter auch Mitglieder der wichtigsten Oppositionspartei, äußerten ebenfalls ihre  Empörung. Auch Greta Thunberg und andere Fridays-For-Future weltweit fordern die sofortige Freilassung von Raivis. 

Und auch die neunjährige Licypriya Kangujam, sie ist eine der jüngsten Klimaaktivistin weltweit und ebenfalls aus Indien sagte, dass dieser Fall Indien zu einem der unsichersten Orte für Klima- und Umweltaktivisten der Welt machen könnte. Sie bekannt, als sie auf der Klimakonferenz der Vereinten Nationen 2019 (COP25) in Madrid, Spanien, vor führenden Politikern der Welt gesprochen hatte und sie bat, unverzüglich Klimaschutzmaßnahmen zu ergreifen. Licypriya setzt sich seit 2018 für Klimaschutzmaßnahmen in Indien ein, um neue Gesetze zur Eindämmung der hohen Umweltverschmutzung in Indien zu verabschieden und die Alphabetisierung zum Klimawandel in Schulen verbindlich zu machen.

Auch Kangujam, manchmal auch „Indiens Greta“ genannt, wurde im vergangenen Oktober von der Polizei festgenommen, als sie gegen Delhis alarmierende Luftverschmutzung protestierte. Sie schwor sich jedoch, sich nicht einschüchtern zu lassen und die Regierung weiterhin unter Druck zu setzen.

Auch sie unterstützt den Bauernprotest in Indien: „Als Klimaaktivisten ist es unsere moralische Verpflichtung, unsere Landwirte zu unterstützen. Sie sind alle Opfer des Klimawandels.“

Disha Ravi wurde von der Polizei in Delhi aus Bengaluru wegen ihrer angeblichen Rolle bei der Erstellung und Weitergabe eines Online-Protest-Toolkits verhaftet, in dem dargelegt wird, wie die laufenden Bauernproteste unterstützt werden können. Sie wurde wegen Verschwörung und Volksverhetzung angeklagt und befindet sich derzeit in Haft.

Dazu auch: 1 Mrd. Euro Entwicklungshilfe für Indien – für Kohlekraftwerke? Indien plant, alten Wald zu fällen, um 40 neue Kohlereviere zu schaffen – India plans to fell ancient forest to create 40 new coalfields

Disha Ravi: Indian climate activist becomes symbol of crackdown on dissent

Ravi’s arrest prompted protests and renewed concerns of an authoritarian backlash to the farmers‘ protests that have rocked the country.

By Rhea Mogul

A 22-year-old climate activist has emerged as a symbol of the Indian government’s crackdown on dissent as the country confronts a growing crisis after months of protests from furious farmers.

Disha Ravi was arrested last weekend and charged with sedition, with a Delhi court on Friday granting a police request to extend her detention for three more days. Her lawyers say she was arrested illegally.

Ravi’s arrest prompted protests throughout the country and renewed concerns of an authoritarian backlash to the farmers’ protests that have rocked the country.

She is accused of helping to create and share an online “toolkit” that listed peaceful ways the public could support the protests. The document was later shared online by the Swedish climate activist Greta Thunberg as she joined a litany of global celebrities leading support for the movement.

Since November, tens of thousands of farmers have been camping out in the capital to protest new agricultural laws that they say could destroy their livelihoods and leave them open to exploitation by large corporations.

Ravi fervently backed the cause, tweeting her support for the farmers as they pose a rare and major challenge to Prime Minister Narendra Modi’s authority. Farmers are the most influential voting bloc in India and a key part of its economy.

A well-known figure in the country’s growing environmental movement, Ravi co-founded the Indian chapter of Thunberg’s Fridays for Future (FFF) campaign, an international movement where students skip school on Fridays to protest inaction on climate change.

The movement has gained traction in India, with FFF chapters established in more than 40 states. Ravi was regularly seen at the protests and is known for being increasingly vocal about the issue and her negative view of Modi’s environmental policies.

Critics and opposition figures have disputed the claim that the toolkit helped incite violence at the farmers’ protests, with the sedition charge — which carries a possible life sentence — raising fears about the future of such movements in India.

The South Asia director of Human Rights Watch, Meenakshi Ganguly, described the colonial-era sedition law as “draconian” and called for it to be repealed.

The sedition law is „increasingly being used by a democratically elected government in India to target peaceful critics,” Ganguly told NBC News, criticizing what she termed its „rampant misuse.“

And data shows that the filing of sedition cases has increased since Modi came to power in 2014, with cases brought against figures ranging from authors and journalists to opposition politicians.

“Instead of addressing peaceful criticism of policies, or failure to uphold rights, the authorities have displayed bias, targeting critics by accusing them under draconian sedition or counterterror laws and at the same time failing to prosecute government supporters that engage in violence,” said Ganguly.

Members of Modi’s Hindu-nationalist Bhartiya Janata Party (BJP), however, have defended the use of the law and rejected any suggestion of a crackdown on dissent.

„We are a country that believes in nonviolence, but if there are elements that provoke and create conditions that affect the image of this country, this law is still relevant,“ the national spokesperson of the BJP, Tom Vadakkan, told the BBC.

Ravi’s arrest provoked outrage from high-profile figures, including lawyer and author Meena Harris, the niece of U.S. Vice President Kamala Harris. Some Indian politicians, including members of the main opposition party, expressed their anger as well.

Other see it as an effort to discourage future activism.

Nine-year-old climate activist Licypriya Kangujam told NBC News that the case could “put India in the top most unsafe places for climate and environmental activists in the world.”

“This is an attempt to silence the voices of young girls and women in the country,” she said.

Kangujam, sometimes dubbed „India’s Greta,“ was detained by police last October during a protest against Delhi’s alarming air pollution levels.

But she vowed not to be intimidated and to continue pressuring the government.

“Being climate activists, it’s our moral obligation to support our farmers,“ Kangujam said. „They’re already the victims of climate change.”

Netzfrau Doro Schreier

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