Nachdem unsere Freundin Berta Cáceres, Gründerin des COPINH, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Rechte der indigenen Völker in Honduras zu verteidigen, im Kampf gegen einen Bau eines Staudamms am 04.März 2016 ermordet wurde, sagte ihre Tochter Berta Isabel Caceres: „Wir wollen keine Toten mehr, es reicht!“ Jetzt die traurige Nachricht, dass Juan Carlos Cerros, ein indigener Führer und Umweltverteidiger, auf dem Weg zu seinem Haus, mit Kugeln übersät am 21. März 2021 gefunden wurde. Auch er hat gegen den Bau eines Wasserkraftwerkes gekämpft. Cerros Escalante wurde vor den Augen seiner Kinder erschossen. Er war Mitglied der Lenca-Ureinwohnergemeinschaft in Honduras, die indigenen Lencas-Gemeinden leiden unter dem Bau eines Staudamms in West-Honduras, wo ohne vorherige Konsultation und ohne Rücksicht auf den Willen der Einwohner Rohstoffprojekte errichtet werden. Auch aus der Bundeswirtschaftsministerium heißt es, dass Zentralamerikas Strom aus erneuerbaren Quellen in nächster Zeit durch Wasserkraftwerke beigesteuert wird. Was aber verschwiegen wird, dass die Indigene Bevölkerung betroffen ist, auf deren Land, ohne das sie gefragt werden, die Staudämme errichtet werden. So sagte bereits Bertas Tochter: “Wir wissen, dass es in Honduras einfach ist, Menschen zu finden, die für Geld töten, aber wir wissen auch, dass andere dahinter stecken, mächtige Leute mit Geld und einem Apparat, der es ihnen erlaubt, diese Verbrechen durchführen zu können. Ich persönlich mache die Firma Desa verantwortlich, die den Staudamms Agua Zarca bauen will.“ Diese Morde bekommen in Deutschland keine Aufmerksamkeit, denn oft sind es auch deutsche Konzerne, die von diesen Projekten profitieren. So gab auch einen Protest gegen Siemens, der dem Bau des Staudammes beteiligt war. Der Kampf von Berta war nicht umsonst, der Betrieb des umstrittenen Wasserkraftwerks Agua Zarca am 9. Juli 2018 von den Behörden eingestellt. Doch neue Staudämme sollen erreichtet werden, wer sich gegen diese Projekte stellt, wird ermordet. Erst 2019 wurde der Umweltschützer Roberto Antonio Argueta, der an Protesten gegen einen Staudamm beteiligt war, in der Region Aguàn erschossen Als Drahtzieher des Mordes gelten die Manager des Energiekonzerns, der für den Bau verantwortlich ist. Jedes Jahr werden hunderte Umweltaktivisten ermordet, viele davon in Lateinamerika. Allein in 2020 wurden in Honduras ein Dutzend Umweltaktivisten getötet. Internationale Institutionen bewerten Honduras mittlerweile als das gefährlichste Land der Welt für Umweltaktivisten.
Euer Profit kostet uns das Leben! Wieder wurde ein indigener Aktivist ermordet
Das heilige Land der Lenca Indianer ist betroffen. Finanziert wird der Staudamm von internationalen Banken und Klimafonds, so der Protest der 2016 ermordeten Berta Cáceres. Und fünf Jahre später ist das Land der Lenca Indianer immer noch in Gefahr. Jetzt heißt der Staudamm nicht mehrAgua Zarca, sondern El Tornillito.
Das Projekt umfasst den Bau eines Wasserkraftwerks mit einer Leistung von 150 MW am Fluss Ulúa in den Gemeinden Pimienta, Potrerillos und Villanueva, Honduras. Im Januar 2017 begannen die Vorarbeiten für das Projekt, genau ein Jahr nach Bertas Cáceres Tod. 400 Millionen US-Dollar sollen in dem Projekt investiert werden. Es wird von dem Konzern Hidrovolcan geplant und gebaut.
Bei Regierungsverhandlungen im November 2016 in Berlin hat Deutschland Honduras für die Jahre 2016 und 2017 20 Millionen Euro neu zugesagt. Davon entfallen 10 Millionen Euro auf die finanzielle und 10 Millionen Euro auf die technische Zusammenarbeit.
Außerdem beraten deutsche Experten Honduras bei der Umsetzung eines Konzeptes der kommunalen Waldwirtschaft für circa 10 Prozent der gesamten Waldfläche des Landes unter besonderer Berücksichtigung der Effekte des Klimawandels. Die sehr arme ländliche Bevölkerung wird dabei unterstützt, die ihr überlassenen Waldressourcen nachhaltig zu nutzen, ihre Landwirtschaft an den Klimawandel anzupassen und sich neue Einkommensmöglichkeiten zu erschließen. Dabei zählen in allen Vorhaben der deutschen Entwicklungszusammenarbeit insbesondere indigene Gemeinschaften zu den Zielgruppen.
Ein weiteres Thema der Zusammenarbeit wird künftig die Anpassung an den Klimawandel in den Städten sowie der Biodiversitätsschutz in den Küstengewässern sein. Quelle bmz.de
Juan Carlos Cerros Escalante wurde im Dorf Nueva Granada im Departement Cortés ermordet. Der Führer war Präsident der Bewegung gegen das Wasserkraftprojekt „El Tornillito“
Cerros Escalante, 41, Präsident der Bewegung gegen das Wasserkraftprojekt „El Tornillito“ in der westlichen Region Chinda, Santa Bárbara, wurde von drei Männern abgefangen und in Gegenwart seiner Kinder mit etwa 40 Schüssen ermordet.
Der Direktor der Vereinigung für internationale Zusammenarbeit (ACI), Hedme Castro, erklärte, der Mord an dem Aktivisten habe ergeben, dass „Vertreter des Staates Honduras Kriminelle einstellen, um rücksichtslos gegen das Leben von Verteidigern der Umwelt vorzugehen“. Der Bürgerrat der Volks- und indigenen Organisationen von Honduras (Copinh) verurteilte das Ereignis auf seinem offiziellen Twitter-Account und erwähnte die Parallelen zwischen diesem Ereignis und dem Mord an Berta Cáceres.
?Hoy, en el día Mundial del agua denunciamos el vil asesinato de nuestro compañero de lucha Juan Carlos Cerros Escalante lider indígena del municipio de Chinda, Santa Bárbara, defensor de los derechos de su comunidad y en contra de la represa “El Tornillito”
¡Exigimos justicia! pic.twitter.com/wv9Ta67uqb
— COPINH (@COPINHHONDURAS) March 22, 2021
Laut der Via Campesina-Bewegung wurden im Jahr 2020 in Honduras 12 Umweltaktivisten ermordet. Laut Berichten von Global Witness waren zwischen 2016 und 2020 insgesamt 27 Menschen getötet worden.
Immer mehr Regierungen schränken weltweit die Meinungs- und Vereinigungsfreiheit ein und Menschen, die ihr Land verteidigen und sich für Tiere und Natur einsetzen, zahlen dafür mit dem Leben. „Euer Profit zerstört unser Leben“, so die Menschen, die alles verlieren, aber nicht aufgeben und gegen ihre Regierungen kämpfen. Sie werden gefoltert und ermordet, weil sie um ihr Land kämpfen.
Indigenous activist killed in Honduras, led fight against construction of a dam
„It is not conceivable, it is not right, that they criminalize people, persecute people and later kill them for defending the land,“ said environmental activist Betty Vásquez
A Honduran Indigenous activist who helped led a fight against the construction of a dam has been killed, authorities said Monday.
National Police Inspector Juan Sabillón said one suspect had been detained in connection with the killing of activist Juan Carlos Cerros Escalante on Sunday.
Cerros Escalante, 41, was a member of Honduras’ Lenca Indigenous community. He was gunned down Sunday in front of a church in the town of Nueva Granada, in the Caribbean coast province of Cortes.
Betty Vásquez, the coordinator of the Santa Barbara Environmental Movement, said Cerros Escalante was killed in front of his children.
“We condemn the killing of yet another comrade and activist,” said Vásquez. “It is not conceivable, it is not right, that they criminalize people, persecute people and later kill them for defending the land. We consider this a political assassination.”
Cerros Escalante led a local group called “Communities United,” which was active in hamlets near the Rio Ulúa and which opposed the El Tornillito hydroelectric dam.
Sabillón said several potential suspects were under investigation and said the mastermind of the killing had been detained. He did not identify the suspect.
In 2020 alone, a dozen Indigenous rights and environmental activists were killed in Honduras.
On one weekend in December, two activists were killed.
Félix Vásquez, a longtime environmental activist from the Lenca Indigenous group, was shot by masked men in front of relatives at his home in Santiago de Puringla. A day later, Jose Adán Medina was found shot to death in a remote location in the community of El Volcán, also in western Honduras. Medina was a member of the Tolupan Indigenous group.
According to the rights group Global Witness, Honduras is one of the most dangerous countries in the world for environmental activists, with at least 120 killed between 2010 and 2017.
The most famous case was that of Bertha Cáceres, also a Lenca environmental activist, who was killed in March 2016 by gunmen burst into her home and shot her. Her murder captured global attention in part because she had been awarded the prestigious Goldman Environmental Prize. She fought for years against a dam project. Several men have been convicted in her murder.
Netzfrau Doro Schreier
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