In einigen Teilen Bangladeschs haben Landwirte schwimmende Gärten entwickelt, in denen Pflanzen auf schwimmenden organischen Beeten aus Wasserhyazinthen, Algen und anderen Pflanzenresten auf dem Wasser wachsen können. Bangladesch ist eines der ärmsten Länder der Welt und die mehr als 230 Flüsse in Bangladesch sind die instabilsten Flüsse der Welt, Jedes Jahr wird Bangladesch von dem regenbringenden Monsun heimgesucht. Viele Menschen sterben bei Überschwemmungen und Erdrutschen. Das Jahr in dieser Region wird nicht nach den vier Jahreszeiten, sondern nach dem Sommermonsun von Juni bis September und dem Wintermonsun von Dezember bis Februar eingeteilt. In den letzten Jahren haben sich die Überschwemmungen intensiviert und dauerten länger als die traditionellen zwei Monate. Für arme Familien, die im ländlichen Bangladesch leben, ist das Land ein knappes Gut und die Menschen müssen jeden zur Verfügung stehenden Platz nutzen. Von den Überschwemmungen sind Millionen Menschen betroffen und mehr als 100.000 Frauen, Männer und Kinder sind gezwungen, umzuziehen, da Dörfer und Lebensunterhalt buchstäblich weggespült werden. Die Lösung: „Die schwimmenden ökologischen Gärten“.
Die schwimmenden Gärten von Bangladesch
Die Landschaft mit farbenfrohen, abwechslungsreichen schwimmenden Gärten bietet eine einzigartige Aussicht. Landwirte, die dringend mehr Ackerland benötigen, finden Teiche, Gewässer und Nebenflüsse als Alternative für die Entwicklung schwimmender Gärten und erzielen so ihr Einkommen durch den Anbau von Gemüse- und andere Kulturpflanzen.
Foto: Syed Zakir Hossain / Dhaka Tribune
Bauern in Bangladesch überleben den Monsun, indem sie schwimmende Farmen bauen. In Bangladesch befindet sich das größte Flussdelta der Welt, das häufig zu verheerenden Überschwemmungen neigt. Die Bauern bauen hier eine uralte Technik aus, um schwimmende Farmen zu bauen, die einfach mit dem Wasser steigen und fallen. Doch diese uralte Technik, die im Süden von Bangladesch seit Hunderten von Jahren genutzt wird, funktioniert leider nicht im Norden, wo die Niederschläge noch verheerender sind. Im Süden von Bangladesch werden die schwimmenden Gärten durch Wasserhyazinthen – eine Art Unkraut – über Bambusstrukturen geschichtet und die resultierende künstliche Insel mit Erde überzogen, um Gemüse anzubauen.
Dieses Konzept übernahm 1998 von Bangladesch ein damaliger 22-Jähriger Architektur-Absolvent, nachdem viele Menschen durch eine Überschwemmung gestorben und Millionen Menschen obdachlos geworden waren.
Bangladesch liegt am Mündungsgebiet von Ganges, Brahmaputra und Meghna, dem größten Flussdelta der Welt, das aus 230 Flüssen und unzähligen Nebenarmen besteht. Der Klimawandel erhöht den Druck auf die Ressourcen Land und Wasser und gefährdet die ohne hin prekäre Ernährungssicherheit.
Während der Monsunzeit ist ein großer Teil der landwirtschaftlichen Nutzfläche Bangladeschs mit Wasser bedeckt, sodass kein Anbau möglich ist. In den letzten zehn Jahren hat der Klimawandel die Monsunmuster in Südostasien beeinflusst. Der Monsun ist sehr unberechenbar und unregelmäßig geworden, was zu häufigen Überschwemmungen führt. Landwirtschaft und Viehhaltung sind vollständig vom Monsun abhängig.
Für ein armes und unterentwickeltes Land wie Bangladesch war es notwendig, kostengünstige und akzeptable Lösungen zu finden, die leicht von der landwirtschaftlichen Bevölkerung angewandt werden können.
„Es gibt überall Wasser“, sagte die 25-jährige Hafiza Khatun, eine Mutter von zwei Kindern, deren Familieneinkommen von sechs Monaten des Jahres durch eine Überschwemmung verschwunden war. Auch ihr Mann, der als Landarbeiter arbeitete, hatte keine Arbeit. Durch den schrecklichen Monsum stand die Erde für diese Menschen praktisch still.
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Doch dann kam die Wende, als sie von Shidhulai Swanirvar Sangstha, einer gemeinnützigen Organisation aus Bangladesch, für eine schwimmende Farm ausgebildet wurden. Mohammed Rezwan hatte 1998 die Organisation als 22-jähriger Architektur-Absolvent gegründet. In diesem Jahr wurden bei der Flutkatastrophe in Bangladesch 700 Menschen getötet und 21 Millionen Menschen obdachlos.
.shidhulai.org
Shidhulai Swanirvar Sangstha ist eine eingetragene gemeinnützige Organisation in Bangladesch. Ziel ist es, die Wasserstraßen der Region in Wege für Bildung, Information und Technologie zu verwandeln – auch um die durch den Klimawandel verursachten Überschwemmungen zu bewältigen, die Umwelt und die Rechte der Menschen zu schützen und die Menschen aus der Armut zu befreien.
Non-profit Shidhulai Swanirvar Sangstha also trains poor women to grow flood-resistant crops such as sugar cane. A group of women listen to a lecture by an agricultural scientist in a classroom on a boat. (Amy Yee for VOA)
Ursprünglich konzentrierte sich Rezwan auf den Bau von Schulen auf Schiffen und arbeitete daran sicherzustellen, dass Tausende von Kindern trotz Überschwemmungen weiter unterrichtet werden konnten. Bis jetzt konnte er mit seiner Organisation 22 Schulen, fünf Krankenhäuser und 10 Bibliotheken für mehr als 70.000 Kinder in Dörfern, die durch saisonale Überschwemmungen isoliert sind, eine kontinuierliche Ausbildung und andere Dienstleistungen zur Verfügung stellen.
Vor etwa 10 Jahren begann er auch, schwimmende Farmen für Dorfbewohner und insbesondere für die landlosen Armen zu errichten, um ihnen zu helfen, sich in den Monaten der Überschwemmungen ihren Lebensunterhalt zu verdienen.
Für die 25-jährige Hafiza Khatun hat sich seitdem das Leben geändert. Sie nutzt diese ungewöhnliche Quelle nicht nur für die Ernährung ihrer Familie, sondern kann sich sogar ein zusätzliches Einkommen schaffen: eine schwimmende Farm mit einem Entenstall, Fischgehegen und einem mit einem Seil am Flussufer festgemachtem Gemüsegarten. Was sie selbst nicht benötigt, verkauft sie.
Mit dem neuen Einkommen pachtete sie Land, um Zuckerrohr anzubauen. Zum ersten Mal hat Khatuns Familie in einer Bank Geld gespart. Sie kaufte ein Bett für ihre Hütte und hilft ihrem Mann, die Familie zu unterstützen.
This duck coop can house 100 ducks and is equipped with a small solar panel to power lights inside.CreditAmy Yee
Shidhulais Schulboote wurden in mehreren anderen Ländern kopiert, darunter auf den Philippinen, in Kambodscha, Vietnam, Nigeria und Sambia.
Eine schwimmende Farm ist etwa 56 Meter lang und 16 Meter breit. Auf dem Boot mit einem Gehege können 100 Enten untergebracht werden und es ist mit einem kleinen Sonnenkollektor ausgestattet, der im Dunkeln für Licht sorgt.
Das Design musste jedoch den örtlichen Gegebenheiten angepasst werden. Das südliche Modell funktionierte nicht im Norden, wo heftigere Regenfälle die Gemüsebeete durchnässten und es schwierig war zu entwässern. Auch war im Norden die Wasserhyazinthe weniger reichlich vorhanden.
Die zusätzlichen Vorteile von Floating Gardens stellen eine gemeinschaftsbasierte Anpassungspraxis dar, die die Migration einschränkt. Durch die Bereitstellung nachhaltiger landwirtschaftlicher Flächen wird eine Linderung der Armut beobachtet; Eine angemessene und reichhaltige Nahrungsmittelproduktion ergänzt die Sicherheit des Lebensunterhalts.
Jedes Jahr überschwemmt das braune Wasser des Gumani-Flusses im Sommermonsun die umliegenden Felder. Auch Charbhangura, ein Dorf mit 2.500 Einwohnern im Bezirk Pabna im Nordwesten von Bangladesch, wird jedes Mal überflutet. Wenn die Felder überflutet werden, haben die Bauern des Dorfes keine Arbeit und die Frauen nichts zum Kochen. Mit den schwimmenden Farmen kam die Wende. Schwimmende Farmen – und Produkte, die unter Hochwasserbedingungen gedeihen können – sind ein Weg, um den Menschen in Bangladesch zu helfen, mit steigendem Wasser zu leben.
The remarkable floating gardens of Bangladesh
In the lowlands of Bangladesh, people are turning to a centuries-old form of hydroponics to keep afloat.
Ripening squash, bitter gourd and okra loom over a mass of water hyacinth. Birds fly low over the surface of the water. Bijoy Kumar, a farmer in the low-lying Gopalganj district of Bangladesh, stands knee deep in water, tending to his plants. He and his family could not escape the rising waters in the volatile monsoons – so they abandoned the traditional rice crop. He turned instead to an eco-friendly practice that had been used by his ancestors in the southern flood plains, a traditional form of hydroponics, called floating vegetable gardens.
Bangladesh, by the fact it was formed by the alluvial plains of the Ganges-Brahmaputra river systems, is prone to floods and waterlogging. Fierce monsoons, Himalayan snow melt and severe cyclones exacerbate the problem for the country. Two-thirds of Bangladesh is wetland, criss-crossed by highly sedimented rivers that frequently change their course. Vast swathes of land in the country are under water for as much as eight months in a year, while seawater intrusion also makes much coastal land useless for growing crops.
This has made a great difference to my life. Now I have enough food in the floods – Bijoy Kumar
And yet agriculture is one of the most important contributors to the country’s GDP. Bangladesh is also one of the world’s poorest countries, where 48% of the 160-million-strong population is landless. The number of people displaced from their homes in Bangladesh because of climate change is predicted to rise to one in seven of the population by 2050. Some farmers are giving up agriculture and looking for alternative ways to make a living, while others find work at clothing factories or moving to farm shrimp.
But in one part of south-central Bangladesh, for 300-400 years, people have been following an age-old traditional method of cultivation called dhap, or known locally as baira. These are floating vegetable gardens – artificial islands, that simply rise and fall with the swelling waters. Now farmers are reviving this old practice to reduce their vulnerability due to climate change.
Floating gardens are most common in the districts of Gopalganj, Barisal and Pirojpur. Here, during monsoons the farmers gather weeds like water hyacinth or paddy stalks, and place them on stagnant water, beating them into shape and making rafts. They plant seedlings on these organic beds, and place them in flooded parts of the villages.
It was something as common as having a small terrace garden in a city – Haseeb Irfanullah
Kumar and his family collected water hyacinth, building a rectangular raft out of it, and planted it with vegetable seedlings. The buoyancy of this floating garden allows it to rise with the water levels. “This has made a great difference to my life. Now I have enough food in the floods, and I can give some to help my neighbours and relatives as well,” he says.
This kind of soil-free cultivation also exists in different parts of the world, such as Dal Lake in Kashmir and Inle Lake in Myanmar, where people have adapted to living on the water. The UN’s Food and Agricultural Organization declared Bangladesh’s floating gardens to be a globally important agricultural heritage system in December 2015. These are landscapes that combine agricultural biodiversity, resilient ecosystems and cultural heritage.
Dhaka-based Haseeb Irfanullah, an independent environment and climate change consultant, and former program coordinator at the International Union for Conservation of Nature (IUCN), says that his friends who lived in villages have grown up seeing their mothers and grandmothers make floating gardens. “It was something as common as having a small terrace garden in a city,” he says.
Anatomy of a floating garden
Farmers stack several compact layers of aquatic weeds like water hyacinth, duckweed or paddy stubs – the stubble of what remains after the rice grain has been harvested. They are helped usually by their families and neighbours. The weeds are allowed to rot, and then mixed usually with cow dung and silt. Crop seeds are placed in small balls called tema that are made out of peat soil, and wrapped in coconut fibre.
After a week, when seedlings are about 15cm high, they are transplanted to the floating garden beds. Traditionally, seeds of leafy vegetables, like red amaranth, are sown directly on the floating beds. They are then anchored with bamboo poles, so that they don’t drift away.
Both men and women work to make these organic floating beds, which last for around five to six months. Farmers grow vegetables like okra, bitter gourd, snake gourd, spinach and brinjal on these beds, and sometimes spices like turmeric and ginger. Besides vegetables, rice seedlings can sometimes be grown. During the monsoon, farmers use small boats to navigate between these small islands. Read more on BBC
Netzfrau Doro Schreier
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