Es sind schreckliche Bilder, die uns aus Sri Lanka erreichen. Tote Schildkröten und Delfine werden angeschwemmt, der Fischfang wurde unterbrochen und Kunststoffgranulat verseuchen die Strände. An der Westküste Sri Lankas wurden nach dem Brand eines Frachtschiffs in der Nähe der Hauptstadt Colombo , Kadaver von Delfinen und Meeresschildkröten gefunden, auch ein Wal und viele Fische wurden angespült. Zwei Wochen lang wütete ein Inferno auf der X-Press Pearl , einem Containerschiff, vor der Westküste Sri Lankas. Seine Ladung – von gefrorenem Fisch über gefährliche Chemikalien bis hin zu winzigen Plastikkügelchen, verbrannte oder wurde ins Meer gespült. Wie die Reederei X-Press Feeders mitteilte , hatte das Schiff 1.486 Container an Bord, mit 25 Tonnen teils gefährlichen Chemikalien, darunter Salpetersäure und Mikroplastikgranulate zur Plastikherstellung sowie Kosmetika. Die Fracht sollte von Indien nach Singapur gebracht werden. Am 2. Juni 2021 sank das Schiff und Pellets und andere Trümmer werden an den Stränden angespült. Der Kapitän wurde gegen Kaution wieder freigelassen. Warum konnte das Containerschiff, von dem bekannt war, dass es einen undichten Säurebehälter hatte, überhaupt in das srilankische Gewässer gelangen? Vor ihrer Ankunft in den Gewässern Sri Lankas durchlief X-Press Pearl Lösch- und Verladeoperationen im Hafen von Hazira in Indien und im Hafen Hamad in Katar, bevor sie ihre geplante Reise nach Colombo fortsetzte. „In beiden Häfen waren Anträge gestellt worden, um einen Container zu entladen, aus dem Salpetersäure austrat, aber der Rat lautete, dass keine spezialisierten Einrichtungen oder Fachkenntnisse sofort verfügbar waren, um mit der austretenden Säure umzugehen“, heißt es in einem früheren Update. Immer wieder kommt es zu dramatischen Umweltkatastrophen, wenn ein Containerschiff sinkt. Immer wieder kommt es zu Ölkatastrophen, doch auch die Kunststoffpellets stellen eine steigende Gefahr für Vögel und Meeresbewohner dar, die kleine Teile verschlucken und sterben. Die Petrochemie- und Kunststoffkonzerne haben kürzlich erhebliche Geldbußen für die Freisetzung von Pellets gezahlt, wobei die höchste Geldstrafe 50 Millionen US-Dollar betrug. In Sri Lanka legen fünf Arten von Meeresschildkröten, die vom Aussterben bedroht sind, an der Küste ihre Eier ab. Es braucht nur ein kleines Stück Plastik, um eine Schildkröte zu töten. Immer wieder kommt es zu schlimmen Umweltkatastrophen durch Öltanker oder andere Frachtschiffe. Schnell sind dann die Meldungen aus den Medien verschwunden und man erfährt nur selten, welchen Schaden diese Katastrophe hinterlassen hat.
Ein Feuer an Bord der in Singapur registrierten MV X-Press Pearl setzte Tonnen von Kunststoffrohstoffen frei, die lokale Strände überschwemmten
Zum Schutz der Umwelt und der Tiere hat Sri Lanka nicht nur die Herstellung oder den Import von nicht biologisch abbaubarem Kunststoff zum Verpacken von Lebensmitteln und Einkaufstüten verboten, sondern auch die Einfuhr von Plastikwaren. Am 02.Juni 2021 sank vor Sri Lanka ein ausgebranntes und mit Mikroplastik und Chemikalien beladenes Frachtschiff und verursacht eine Umweltkatastrophe.
„X-Press Pearl“ wurde im Februar 2021 unter Singapur-Flagge registriert. Gemäß dem Merchant Shipping Act autorisiert MPA anerkannte Organisationen, sicherzustellen, dass das Schiff alle geltenden Anforderungen erfüllt. Den Aufzeichnungen von MPA zufolge wurde die „X-Press Pearl“ im Februar 2021 von der Werft geliefert. Siehe Umweltkatastrophe durch Mikroplastik und Chemikalien- Chemiefrachtschiff vor Sri Lanka gesunken – Chemical Cargo Ship Sinks Off Sri Lanka, Fouling Rich Fishing Waters
Erst im August 2020 die Havarie vor Mauritius, die eine Umweltkatastrophe verursachte und Treibstoff die Strände der Urlaubsinsel verseuchten. Tote Wale und Delfine wurden auf Mauritius angespült. Dann folgte nur ein Monat später der brennende Öltanker „New Diamond“ vor der Küste Sri Lankas. Im April 2021 reichte Sri Lanka eine Klage in Höhe von 17,38 Millionen US-Dollar gegen den griechischen Eigentümer von New Diamond VLCC ein.
Mehr als 200 Verschmutzungen durch Pellets, Flocken und Pulver wurden dem National Response Center gemeldet. Petrochemie- und Kunststoffunternehmen haben kürzlich erhebliche Geldbußen für die Freisetzung von Pellets gezahlt, wobei die höchste Geldstrafe 50 Millionen US-Dollar erreichte .
Schätzungsweise 11 Millionen Tonnen Kunststoffe – einschließlich Pellets – gelangen jährlich in die Ozeane, und diese Zahl soll bis 2040 auf 24 Millionen Tonnen anwachsen . Einmal in der Umwelt können Pellets Giftstoffe aus dem Wasser aufnehmen. Diese Pellets werden oft als Nahrung verwechselt und können von Meereslebewesen gefressen werden, wenn durch Pellets absorbierte Toxine möglicherweise durch den Verzehr von Meeresfrüchten auf den Menschen übertragen werden können. Die Verschmutzung der Ozeane durch Plastik verursacht bei mehr als 800 Meeresbewohnern Todesfälle durch Nahrungsaufnahme, Verhedderung, Erstickung oder Ertrinken, so der Chemiekonzern Dupont.
Dolphins found dead in Srilanka due to the burning of X-Press Pearl cargo ship.#A24News #A24 pic.twitter.com/QnwNWOaP6s
— A24 News Agency Asia (@A24naAsia) June 15, 2021
Delfine, Schildkröten und andere Meerestiere tot aufgefunden
In der vergangenen Woche wurden Kadaver von Delfinen, Schildkröten und Aalen angespült und säumten die Küsten von Colombo bis Kosgoda in Sri Lanka, berichtete die Straits Times am 16. Juni 2021.
Auf der kleinen Insel Kayts wurde am 15. Juni 2021 ein gestrandeter Wal gefunden.
Ein in Colombo ansässiger Naturschutzbiologe Ranil Nanayakkara sagte gegenüber ST, dass dies nur ein „Teil der toten Meeresbewohnern“ sein könnte. Ein Großteil der Kadaver könnte auf den Meeresgrund gesunken sein, von anderen Meeresbewohnern gefressen oder einfach von den Strömungen weggeschwemmt worden sein.
Untersuchung der Auswirkungen auf Ökosystem und Biodiversität
Das srilankische Department of Wildlife Conservation wird Studien durchführen, um zu beurteilen, ob dieses Tiersterben mit dem Feuer auf der MV X-Press Pearl in Verbindung stehen. Viele der angeschwemmten Tiere wiesen Brandwunden auf.
Die an Land gefundenen Kadaver wurden geborgen und Gewebeproben werden entnommen, um die Todesursache festzustellen.
Sri Lanka’s WP coastal belt is now covered in #PlasticPellets
This is an unprecedented marine environment disaster!
All fishing industry in western half of #SriLanka & South of #India will be severely affected for the foreseeable future
Ic: Colombo Gazette #mvxpresspearl pic.twitter.com/H8gswcVOiD
— The Pearl Protectors (@PearlProtectors) May 27, 2021
Der Vorfall gilt laut Darshani Lahandapura, dem Vorsitzenden der MEPA, als die schlimmste Meeresverschmutzung, die Sri Lanka je erlebt hat.
Laut CNA wird erwartet, dass der Kapitän des Schiffes wegen Meeresverschmutzung angeklagt wird, zur Zeit ist er auf Kaution wieder frei.
Bis zur nächsten Umweltlkatastrophe!
Dead whale, dolphins & turtles wash ashore at Sri Lanka after S’pore-registered ship fire
By the Straits Times reported on June 16.
BANGALORE – Carcasses of five dolphins and more than 30 sea turtles have been found along the western coast of Sri Lanka after the burning of a cargo ship near the capital Colombo, sparking concerns of the accident devastating marine wildlife in the region.
After the Singapore-flagged X-Press Pearl caught fire on May 20 near the harbour, some oil, chemicals and plastic pellets have spilled off the deck into a sea that is home to several species of large marine mammals, including the non-migratory blue, humpback and pilot whales; spinner, spotted and bottlenose dolphins; and thresher and whitetip sharks.
There are also hundreds of sea turtles and millions of reef fish in this part of the Indian Ocean, popular for marine tourism, wildlife research and fishing.
For now, there is no oil spill, said Dr Darshani Lahandapura, chair of Mepa. But the burnt-out container ship is sinking, with its bottom already touching the shallow seabed.
Environmentalists fear that if oil and any remaining chemicals like sodium dioxide, copper and lead spill out, it could destroy the rich marine life in the region.
In the past week, Sri Lanka’s Department of Wildlife Conservation said carcasses of spinner dolphins, humpback dolphins, turtles and eels have washed ashore along coasts up to Colombo and Kosgoda.
Wildlife Department director-general Chandana Sooriyabandara said tissue samples have been collected from the dead animals and teams were conducting necropsies.
Colombo-based conservation biologist Ranil Nanayakkara said: ‚The carcasses that wash ashore could be only a fraction of total deaths. Most dead animals will sink to the bottom, be eaten by others or be moved by water currents around the world. We have to do studies, and fast, to know what is happening.“
Based on information the government has released, Dr Nanayakkara has ruled out nitric acid, as it is “not potent enough” to kill animals.
„It’s not clear what exactly is the cause of death: toxic chemicals or the vibration from the two or three explosions on the ship,“ he said.
Dr Asha de Vos, a marine biologist, blue whale researcher and the founder of Oceanswell, Sri Lanka’s first marine conservation research organisation, warned that not all deaths can be attributed to the ship accident.
„It’s important for us to remember that animals die all the time, and their carcasses can be found at sea or washed on beaches throughout the year. Only the necropsies can tell us the cause of death,“ said Dr de Vos.
However, all scientists were worried about the tonnes of plastic pellets that are already covering many beaches, such as Kalpitiya, like heaps of toxic snow. The fish-egg-like pellets are stubborn pollutants that choke marine wildlife and block the digestive tracts of fish that swallow them, thus starving them.
Sri Lanka is seeking an interim claim of US$40 million (S$53 million) from the ship’s operator, the Singapore-based X-Press Feeders. The amount is compensation for firefighting expenses from May 20 through June 1.
Sri Lanka’s Marine Environment Protection Authority (Mepa) has yet to fully assess the cost to wildlife and marine environment.
The Sri Lankan navy said the blaze was caused by the vessel’s chemical cargo, which included more than 22 tonnes of nitric acid and other chemicals, most of which was destroyed in the fire.
As Sri Lanka is under a lockdown to prevent transmission of the coronavirus, the navy is the only one cleaning up the plastic pellets on the beaches. Heavy rains and winds are also causing havoc, but environmentalists stress the urgency of clearing the plastic.
„Smaller fish will consume (the pellets), and bigger animals will feed on the fish. Plastics in the water for a long time will absorb toxins as well, endangering anyone, including humans consuming the fish,“ said Mr Nanayakkara.
He also feared that if the pellets travelled in the water columns up the coast, they could wreck the pristine seagrass beds in the Palk Strait between India and Sri Lanka, the habitat of dugongs, sharks, rays, seahorses and shrimps.
In a way, the crisis is shining a spotlight on the critical marine environment that is also a shipping highway.
Dr de Vos said: „There have been a range of threats to the marine species here even before the ship fire, like vessels that can collide with whales; acoustic pollution through boat traffic noise; microplastics already in the ocean; fishing gear floating freely; ghost nets that break off from boats and wrap on animals; fishing nets entangling turtles; increasing temperatures due to climate change; and run-off of chemicals and sewage from land.“
The plastic pellets and oil spill, if any, would only compound these existing hazards.
Netzfrau Doro Schreier
Netzfrauen auch auf >>> Instagram >>>>mit vielen Bildern und Informationen!